Hallo!
Ich möchte euch kurz mit meiner Situation vertraut machen:
Bin 25, abgeschlossenes Studium, im ÖD tätig (derzeit befristet), in fester Partnerschaft, in der sich die Hinweise mehren, dass ich in nächster Zeit "die Frage" gestellt bekomme. Wir sind uns einig, Kinder, Ehe, muss alles sein - wir sind altmodisch romantisch
Hinzu kommt, er verdient gut, große Wohnung, beide Familien in relativer Nähe.
Ich weiß nicht, was dagegen spricht, meinem Wunsch jetzt einfach nachzugeben. Klar, wenn ich nachrechne, wie lange die Pillenpackung noch reicht und auf Anfang Dezember komme, dann überkommt mich leichte Panik. Ist das normal? Ich habe keine Angst vor der Sache an sich, viel eher habe ich Verlustängste, er könnte es sich anders überlegen (was er mir glaubhaft versichert hat, nicht zu tun) oder beruflich kommt etwas dazwischen. Er ist nicht so glücklich mit seiner Arbeit hier, viel auf Montage und würde gern den Standort wechseln. Ich kann im Moment nicht wechseln und selbst wenn ich es in etwa 1,5 Jahren kann, weiß ich nicht, ob ich am neuen Ort eine Anstellung bekomme. In der Befristung im ÖD in Elternzeit zu gehen wäre kein Problem, es gäbe für mich sogar Pluspunkte (sog. Sozialpunkte) bezüglich der späteren Übernahme. Ich könnte problemlos ein Jahr aussetzen, danach gäbe es Krippenplätze, es gäbe Omas und Opas und alles.
Er meint: "Wenn du soweit bist, legen wir los." Ich habe das Gefühl, es wird auf mich abgewälzt. Ich möchte eigentlich ein "Ja, ich will." von seiner Seite hören, auf meine Frage sozusagen
(Es möchte ja auch niemand auf die Frage "Willst du mich heiraten?" ein "Klar, wenn du soweit bist, bin ich damit einverstanden!" hören, oder?!)
Ich möchte nicht schwanger in eine neue Umgebung kommen, wo ich niemanden kenne, keinen Job habe, keine Familie, keine Garantie auf einen Krippenplatz, einfach kein soziales Umfeld. Zumindest nicht, wenn ich die theoretische Chance habe, all das beim ersten Kind zu haben.
In meinem Bekanntenkreis scheinen diese Ängste sehr häufig um sich zu greifen. Viele meiner Freundinnen wollen gern, aber was bleibt sind diese Zweifel und "was ist, wenn-Fragen".
Wir sind doch im besten Alter mit den besten Voraussetzungen und von überall kommen die Einwände. Wie beneide ich die jungen Leute, die einfach darüber hinwegsehen können.
Wer nimmt mir meine verdammte Rationalität? Oder hat wer einen echt harten Grund, warum wir noch warten sollten?
LG
barfuss