Das Verhalten Deiner Tochter ist absolut normal und altersgerecht. Dass sie trotzt ist ein gutes Zeichen für die Enge eurer Bindung, sonst würde sie sich das gar nicht trauen. Sie weiß, dass du sie liebst. Es ist sehr wichtig, dass du ihr immer zeigst, dass du sie liebst, auch wenn sie auch mal ihren eigenen Willen durchsetzen will. Das ist ihr Selbstbewusstsein, das da gerade erwacht. Stell es dir einmal anders herum vor.
Wie würde ein Tag aussehen, an dem sie alles bestimmen würde? Wahrscheinlich würdest du dann manchmal auch ganz schön genervt sein, weil Du etwas anderes machen möchtest. Man darf nie vergessen, dass ein Kind ein eigenständiger Mensch ist, mit seinen eigenen Ideen im Kopf. Natürlich machen wir das meiste auch nur, weil wir es müssen (z.B. einkaufen, weil sonst nichts zu essen da ist usw.), aber das können die Kinder noch nicht verstehen.
Höre bloß niemals auf merkwürdige Kommentare. Wenn man sich nach diesen Menschen richtet, bekommt das Kind auf Dauer psychische Störungen, denn Menschen, die solche Kommentare äußern, sind meistens mit irgendwelchen Komplexen gesegnet. Wenn du das Verhalten deines Kindes diesen Menschen anpasst, dann hat es wirklich irgendwann Probleme.
In einem Buch habe ich einmal gelesen, dass man sich kleine Kinder wie Steinzeitmenschen vorstellen soll. In der Art soll man dann auch mit ihnen reden, wenn sie einen Trotzanfall haben. Sie müssen wissen, dass man sie versteht, z.B. ich verstehe, du willst nicht "das und das". So oft wiederholen, bis das Kind einem zuhört. Dann Verständnis zeigen: Oh ja, ich kann verstehen, dass du nicht "das und das" willst, mir wäre es am Liebsten wir könnten stattdessen "das und das" machen. Dann das ABER: Aber leider geht das jetzt nicht.
Irgendwann hat dieses Vorgehen bei uns gewirkt, hat aber gedauert. Auch soll es helfen für gutes Verhalten Belohnungen zu geben, wie z.B. Aufkleber.
Ablenken, Ignorieren oder Bestrafen sollte man hingegen vermeiden. Das erste suggeriert dem Kind, die eigenen Bedürfnisse mit etwas anderem zu betäuben. Das zweite gibt ihm das Gefühl, die eigenen Gefühle wären nicht wichtig. Das dritte unterdrückt die Ich-Entwicklung komplett.
Ausgeschlossen sind natürlich Situationen, die für das Kind gefährlich sein könnten, hier empfiehlt es sich eindeutig klare Grenzen zu setzen.
Bei uns hat es auch geholfen bestimmte Situationen, wie z.B. Supermarkt (ich will dies und das, sonst schmeiß ich mich auf den Boden) eine Zeit lang
komplett zu meiden, bis das Kind wieder etwas lockerer geworden ist. (Das kommt nämlich von alleine mit der Zeit)
Jedenfalls hat das Kind mit Sicherheit keine psychische Störung , viel Erfolg weiterhin und Durchhaltevermögen bei nervigen Passanten!