Geburt von Niklas im Mai 1999

[Freesurfer]

Um mein Geburtserlebnis zu schildern, muss ich etwas weiter vorne anfangen. In der 24. SSW hatte ich Vorwehen und musste von diesem Zeitpunkt ab wehenhemmende Medikamente nehmen. Mein Frauenarzt machte mir immer Mut. Er meinte, ich müsse mich schonen, damit wir es über die 30. SSW hinaus schaffen. Wir haben es dann sogar noch weitergeschafft.

Meinen Mann habe ich zu jedem Infoabend bei den Kliniken mitgeschleppt. Aber dann kam doch alles anders. An Muttertag 1999 haben wir meine Schwiegereltern in Nürnberg besucht. Mir ging es prima. Mittlerweile war ich in der 36. SSW. Zwar hatte ich in der Nacht ein Ziehen im Bauch, aber ich habe mir nichts dabei gedacht, wahrscheinlich war der gestrige Tag doch etwas zu anstrengend. Morgens um 8.30 Uhr ist dann die Fruchtblase geplatzt. Es war total furchtbar in diesem Moment für mich. Man weiß zwar was auf einen dann zukommt aber irgendwie war ich total fertig. Und dann nicht einmal zu hause zu sein. Ich kam dann noch auf die fixe Idee nach Hause fahren zu wollen (immerhin 260 km), mein Mann hat mich natürlich davon abgehalten. Dann habe ich mich erst einmal geduscht und wir sind danach zum Bäcker noch Brötchen holen gefahren. So um 10.00 Uhr waren wir dann in der Klinik. Ich wurde auch gleich untersucht, der Muttermund war bereits 3 cm geöffnet. Der Oberarzt meinte, entweder er kommt heute noch oder sie müssen die Geburt am nächsten Tag einleiten.

Wir sind dann erst mal noch spazieren gegangen. Wehen hatte ich so im Abstand von 5 -10 min. Gegen 12.45 Uhr sind wir dann auf die Station zurück, da noch einmal ein CTG gemacht werden sollte. Dabei habe ich mich auf dem Bett schon ziemlich gekrümmt. Die Hebamme hat mich dann noch einmal untersucht und dabei einen ziemlichen Schrecken bekommen, der Kopf war nämlich schon zu sehen. Es ging dann im Laufschritt (ich natürlich im Bett!) zum Kreissaal. Um 14.00 Uhr ist dann unser kleiner Sohn geboren worden. Er war 49 cm groß und 2.850 g schwer. Zwar galt er als Frühgeburt, aber er konnte selbständig atmen und darüber waren wir sehr glücklich.

Und seit dem Tag ist jeder Tag wie ein Geschenk.

Auf jeden Fall weiß ich jetzt, warum die Hebammen vorher gesagt haben, man soll die Kliniktasche immer dabeihaben. Unsere stand nämlich zu hause im Flur.

Angelika