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Geburt von Clara am 06.05.1999

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Am 6. Mai 1999 waren wir endlich mit unserem Umzug in die neue Wohnung fertig. Die Möbel für das Kinderzimmer standen seit dem Vortag unausgepackt im Vorzimmer, wir hatten ja noch 8 Wochen Zeit. Endlich ein Tag nur für mich und mein Vergnügen. Am Morgen traf ich mich mit 2 ehemaligen Kolleginnen zu einem ausgedehnten Frühstück im besten Hotel von Wien. Es war herrlich. So hatte ich mir die beiden letzten Monate vor der Geburt ausgemalt. Die Sonne schien, ein wirklich herrlicher Frühlingstag. Zu Mittag traf ich meine Schwägerin mit meinen beiden Nichten (3,5 und 1 Jahr). Während sie zum Zahnarzt ging, gingen wir in den Park und spielten in der Sandkiste. Meine Gedanken wanderten immer wieder zu meinem Baby, und daß wir in nächstem Sommer wahrscheinlich auch in dieser Sandkiste spielen würden. Monika holte uns ab und wir spazierten gemeinsam nach Hause, wo noch eine Freundin und ihre 7 Wochen alte Tochter zu uns stießen. Wir kochten Tee, schauten den Kindern beim Spielen zu und ich fühlte mich wirklich herrlich entspannt nach all der Plackerei der letzten Wochen.

Um sechs am Abend waren dann die letzten Gäste gegangen und ich ließ mir ein Entspannungsbad ein. Nach dem Bad legte ich mich für eine Stunde hin, da ich mit meinem Mann den ersten gemütlichen Abend in unserer neuen Wohnung verbringen wollte. Um 20 Uhr wachte ich auf, da ich einen unglaublichen Druck auf meiner Blase verspürte. Auf dem Weg zur Toilette kamen die ersten Tröpfchen und ich dachte mir: "Na super, jetzt bist du schon inkontinent." Auf der Toilette angekommen, überfiel mich meine erste Wehe mit so großer Heftigkeit, daß mir schwarz vor Augen wurde. Super, nicht nur inkontinent, sondern auch noch heftige Vorwehen. Nach der "Vorwehe" rief ich meinen Mann an und erzählte im lachend von meinen Erlebnissen und meinen dazugehörigen Gedanken. Danach trollte ich mich wieder in mein schönes, warmes Bettchen mit meinem Mobiltelefon, da ich nicht mehr vor hatte an diesem Abend aufzustehen, sondern mich lieber von meinem lieben Mann verwöhnen lassen wollte. Im Bett angekommen nahm meine Inkontinenz ungeahnte Ausmaße an. Es floß und floß und floß... Gott sei Dank hatte ich ja mein Telefon. 1. Anruf: Im Spital beim Gynäkologen und Freund Toni Diagnose: Blasensprung (und nicht Inkontinenz, hab ich mir aber auch schon gedacht) 2. Anruf: Sanitäter 3. Anruf: Mein Mann,ich sagte ihm, daß ich jetzt ins Spital fahre, da unser Baby kommt und er kann sich ruhig Zeit lassen, wir treffen uns einfach im Spital 4. Anruf: Schwägerin Monika, die kriegt einen halben Herzinfarkt, da wir uns ja erst vor 2 Stunden getrennt haben. Ich plaudere und scherze und verspreche sie auf dem laufenden zu halten.

Während ich auf die Sanitäter warte, bekomme ich Wehen und zwar im Minutenabstand. Da war mir dann doch etwas unheimlich, es hieß doch immer Erstgebärende 16 Stunden und mehr.

5. Anruf (oh, segensreiches Mobiltelefon): Mein Mann Wolfgang ist schon auf dem Weg nach Hause.

Die Sanis kommen und meine Preßwehen, gott sei Dank auch Wolfgang. Die Fahrt ins Spital bekomme ich gar nicht mit, da ich meine Preßwehen verhechle. Man kommt sich dabei ziemlich uncool vor, hechel, hechel. Im Spital werde ich gleich von Toni empfangen, der nach der Untersuchung meint, alles startklar aber wenn es mir möglich ist, soll ich mit dem Pressen auf den angeforderten Kinderarzt warten. Und wieder heißt es hecheln. Um 22.00 ist er da und um 22.04 ist Clara da, 44 cm und 1,86 kg. Apgar 9/10/10 gar nicht so schlecht für 8 Wochen zu früh. Leider muß sie sofort in eine Kinderspital transferiert werden. Aber nach 3 Wochen und mit 1,91 kg gehen wir beide endlich nach Hause. Ich glaube, ich habe es ganz gut hingekriegt, aber wenn ich Geburtsberichte lese, bin ich immer sehr gerührt, da eine Geburt so etwas einzigartiges und prägendes Erlebnis ist, das mit nichts zu vergleichen ist. Irgendwie tun mir die Männer leid,daß sie das nie erleben werden.

Christine

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