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Geburt von Sophie und Anne am 08.05.2000

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Freesurfer

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Wir hatten uns im dritten Jahr unserer Beziehung ein Kind gewünscht - und ich hörte mit der Pille auf. Gleich im nächsten Monat "klappte" es. Die Bestätigung erfolgte durch die Frauenärztin Anfang der 6. SSW. In der 7.SSW habe ich mir mal selbst ein Ultraschallgerät auf den Bauch gehalten - und bekam einen tüchtigen Schreck, weil ich den dringenden Verdacht hatte, daß es "zwei" sein könnten. So war der "Schock" bei der Frauenärztin nicht mehr ganz so groß.

Als ich vom Arzt nach Hause kam, fragte mich Torsten, was es wird. Ich zeigte nur mit den Fingern eine "2". Das konnte Torsten erst gar nicht glauben. Zuerst dachte er, ich wolle ihn veralbern. Ich meinte nur, mit so etwas würde man nicht scherzen. Torsten hat einige Zeit gebraucht, bis er den Schock überwunden hatte. Doch irgendwann haben wir uns nur noch auf unsere zwei Mäuse gefreut. Kritisch war es nur noch mal in der 10.SSW, als ich Blutungen bekam - aber mit den Kindern war alles in Ordnung. Ich war eine Woche im Krankenhaus, bis die Blutungen wieder aufgehört hatten. Ich wurde dann aber wegen eines sehr weichen Muttermundes und der stattgehabten Blutungen krankgeschrieben.

Übelkeit gab`s nicht einen Tag, nur sehr viel Wassereinlagerungen im Gewebe, so daß auch neue Schuhe (zwei Nummern größer - und selbst die drückten manchmal!) nötig waren. Zum Schluß hatte ich 21 Kilo zugenommen und hatte einen Bauchumfang von 1,28m.

Als 38 SSW herum waren, wurde ich zur Einleitung ins Krankenhaus eingewiesen. Da betrug das geschätzte Gewicht der Kinder 2700-2900g. Die Nacht vor der Entbindung habe ich vor Aufregung kaum ein Auge zugemacht. Ein komisches Gefühl, "geplant" zu entbinden. Da die Kinder beide in Schädellage waren, war alles auf eine normale Geburt ausgerichtet. Am 8.5.00 ging es 6:30 Uhr in den Kreißsaal. Keine Wehen im CTG. Die Einleitung erfolgte durch Einlage eines Gels vor den Muttermund. Schlagartig setzten heftige Wehen ein. Ich dachte nur, soll das den ganzen Tag so gehen? Das hältst du nicht aus. Ich hatte überhaupt keine Zeit, mich auf die Wehen einzustellen. Nach zwei Stunden ohne richtige Wehenpause keine Änderung am Muttermundsbefund (2 cm offen wie vor dem Gel). Also aufstehen, laufen, laufen...

Inzwischen war auch Torsten im Krankenhaus angekommen, half mir so gut es eben ging. Nach einer Stunde mußte ich wieder in den Kreißsaal. Trotz der weiterhin anhaltenden starken Wehen tat sich nichts am Muttermund. Jede Untersuchung durch Hebamme oder Frauenarzt war ein Graus! Gegen Mittag bekam ich eine Schmerzspritze, konnte mich etwas erholen. 14 Uhr Schichtwechsel bei den Hebammen. Daß die supernette Spätdiensthebamme meine Kinder auf die Welt holen würde, ahnte zu dem Zeitpunkt keiner. Am frühen Nachmittag durfte ich in die Wanne, um zu sehen, ob die Wärme das Ganze voranbringt. In der Wanne im warmen Wasser war es zunächst wunderbar entspannend. Die Wehen waren hier leichter zu ertragen, insgesamt erschienen sie mir im Vergleich zum Vormittag etwas schwächer zu sein, kamen aber im Abstand von 2 Minuten. Nach einer Stunde sollte ich wieder raus aus der Wanne - keine Änderung am Muttermund. Stimmung auf dem Tiefpunkt. Dann kam auch noch die diensthabende Ärztin und meinte, man würde jetzt abbrechen und am nächsten Morgen wieder einen Versuch starten. Zur Nacht sollte ich ein Schmerzmittel erhalten. Noch einmal diese Tortur? Das kann doch wohl nicht ihr Ernst sein? Aber sie meinte es bitterernst. Was soll man die Gebärmutter immer weiter antreiben, wenn der Muttermund nicht mitmacht?

Ich bekam dann eine krampflösende Spritze, Torsten wurde weggeschickt (er hatte mich von Beginn an ganz lieb unterstützt!). Ich sollte mich auf die Seite legen und dösen. Keine 5 Minuten später machte es "plupp", und die Fruchtblase des ersten Zwillings war gesprungen. Gleichzeitig setzten heftigste Wehen ein. So schlimm hatte ich es nur ganz zum Schluß von meinem Großen in Erinnerung. Als die Hebamme herbeigeeilt kam, war der Muttermund schon 4 cm auf. Ihr Kommentar (sehr zu meiner Freude) war: Na, dann wird es ja doch noch heute in meinem Dienst, ich schätze so gegen 21 Uhr (Sie sollte sich nur um 20 Minuten verschätzen!). Mein Mann wurde wieder angerufen. Inzwischen hatte mir die Hebamme eine PDA angeboten, weil ich seit früh schon Wehen fast ohne Pause hatte und es Zwillinge waren. Dankend nahm ich an, denn mit den Kräften war es nicht mehr weit her. Die Zeit bis das Blut untersucht wurde und der Anästhesist die PDA gesetzt hatte, war von der ganzen Geburt die schlimmste.

Mit einem bei jeder Wehe brettharten Bauch von 1,28m Umfang zu sitzen und sich dabei noch vorzubeugen scheint fast nicht machbar - aber es geht! Als die PDA wirkte, war ich frei von Schmerzen, konnte mich mit meinem Schatz unterhalten und habe nur gestaunt, daß bei kräftigen Wehen auf dem CTG kaum etwas im Bauch zu merken war. Als es dann gegen 19.30 nicht weiter voranging bei offenem Muttermund, wurde die PDA runtergedreht, ich erhielt wehenanregende Mittel, die Blase wurde mit Katheter entleert. Plötzlich war der Kopf der ersten "Dame" ganz tief. Die Preßwehen habe ich gut gemerkt, sie taten auch weh - wobei sie längst nicht so schlimm waren, wie ich sie von Markus in Erinnerung hatte. Auch das Veratmen war nicht schlimm. Spätestens wenn man dann etwas tun kann und die Erlaubnis zum Mitpressen erhält, empfindet man das Ganze nicht mehr als schlimm. Jedenfalls habe ich einmal richtig gepreßt - und unser erstes Mädchen war geboren - um 20:32 Uhr. Sie kam gleich zum Papa auf den Arm und hat ihn aus großen dunklen Augen angeschaut. Alles gesund! Auch die zweite war in Schädellage und kam 10 Minuten nach ihrer Schwester auf die Welt. Hier mußte ich etwas mehr "arbeiten", da sich der Muttermund nach der Geburt der Ersten wieder etwas eingewölbt hatte. Aber sonst ging alles glatt. Alles ohne Dammschnitt oder -riß - wie schon bei meinem "Großen" vor 13 Jahren. Endlich bekam auch ich meine beiden Mäuschen nacheinander auf den Bauch. Ein wunderschönes Gefühl! Und nun die "Meßwerte": 3200 und 3290g und beide 49 cm! Nach Auskunft der Klinik hatte es schon lange keine so großen Zwillinge gegeben. Da ist man als Mama natürlich doppelt stolz. Die Nacht nach der Entbindung konnte ich übrigens wieder nicht schlafen - diesmal vor Freude. Heute sind die Mädchen 3 1/2 Monate alt, gesund und munter - unsere Zuckerschnecken! Ich möchte unbedingt alle Zwillingskugeln zu einer "normalen" Geburt ermutigen, wenn aus ärztlicher Sicht nichts dagegenspricht. Innerhalb von kurzer Zeit zwei Kindern das Leben zu schenken ist das Tollste, was es auf der Welt gibt!

Tina

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