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Geburt der Zwillinge Marco und Lucas

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Geschrieben (bearbeitet)

In der 10. SSW Woche erfuhr ich, daß ich Zwillinge erwarte, und habe vor Schreck nur laut geschrien (Ich habe bereits zwei Töchter)! Als ich den Schock überwunden hatte, begann eigentlich eine sehr schöne Schwangerschaft. Ich hatte doch sehr bald einen schönen Bauch und war ansonsten recht schlank. Wenn unser Hausbau nicht gewesen wäre, hätte ich die Zeit wahrscheinlich sehr genossen.

Erst ab der 25. SSW wurde es mühsam, da ich in der Leistengegend massive Nervenschmerzen bekam. Mit den Wochen kamen noch Schmerzen unter dem linken Rippenbogen und starke Wassereinlagerungen dazu. Aufgrund dessen bin ich in der 35. SSW mit meinem Mann in unser Klinikum gefahren und habe dort die Ärzte regelrecht um einen Kaiserschnitt angefleht. Eine normale Geburt war leider nicht möglich, da das untere Kind eine Querlage war, und diese "nicht geburtsfähig" ist. Der diensthabende Arzt nannte mir dann den 28.10.99 vormittags als Termin. Ausnahmsweise vor der 37. SSW. Ich mußte mich bereits am 27.10 im Klinikum einfinden und wurde dann den ganzen Vormittag untersucht. Ich hatte bei diesen Untersuchungen die Gelegenheit mich mit einer Hebamme zu unterhalten, die mir immerwieder versuchte Mut zu machen, vielleicht doch normal zu entbinden. Sie machte mich auch darauf aufmerksam, daß immer mehr Frauen kämen und um einen Kaiserschnitt bitten würden, da sie Angst vor den Wehen hätten.

Ich kann diese Frauen absolut nicht verstehen, denn ich hätte sonstwas dafür gegeben, auch diese Kinder normal bekommen zu können. Am Nachmittag kam dann noch der Narkosearzt um mit mir zu besprechen, welche Narkoseart ich denn haben könne. Nach Ansicht meiner Blutwerte und trotz der Tatsache, daß ich einen Bandscheibenvorfall hatte, hieß es zunächst, daß ich mit PDA entbinden könne. Doch dann bat er mich auf und ab zu gehen und er bemerkte, daß ich hinkte. Drei Tage vor Entbindungstermin bekam ich massive Probleme mit dem lieben Ischias! Das war dann der Grund, warum ich per Vollnarkose entbinden sollte. Ich habe "Rotz und Wasser" geheult! Den restlichen Nachmittag verbrachte ich dann auf meinem Zimmer und ab 22.00 Uhr durfte ich dann nichts mehr Essen und Trinken. Ungefähr gegen 23 Uhr bin ich dann endlich, trotz meiner Kugel und den Schmerzen, eingeschlafen.

Doch leider war mir nicht sehr viel Nachtruhe vergönnt, denn um 1 Uhr bin ich aufgewacht, da mein Bett völlig durchnäßt war - Blasensprung. Ich habe dann nach der Schwester geklingelt, die mich dann hinter in den Kreissaal gebracht hat. Bereits in meinem Zimmer fingen schon die Wehen an und es hat mich dauernd ganz schrecklich gefroren. Im Kreissaal hat eine Ärztin nach ewigem Warten um 2 Uhr dann festgestellt, daß mein MM schon 2 cm auf sei. Außerdem sei mein Sohn von der Querlage in die BEL gerutscht. Also doch vielleicht normale Geburt??? - Denkste!!! Im Klinikum Ingolstadt werden BEL prinzipiell per Kaiserschnitt entbunden - toll nicht!? In diesem Moment wußte ich allerdings nicht, was mir lieber gewesen wäre, denn mich hat es ja so schrecklich gefroren und ich habe bei den Wehen überhaupt keinen Rhythmus gefunden.

Ich habe mir dann nach der Aussage "Kaiserschnitt" nur gewünscht, endlich zu schlafen und keine Schmerzen mehr zu haben. Doch es sollte noch eine Zeitlang dauern! Zunächst wurden mir Stützstrümpfe angezogen, ich mußte diverse Medikamente nehmen (zur Bindung der Magensäure und so). Dann kam der von mir so gefürchtete Dauerblasenkatheter, ein nettes Häubchen bekam ich auch noch zu meinem tollen Outfit. Irgendwann zwischendurch wurde ich dann nach der Nummer meines Gatten gefragt. Den habe ich dann nur noch kurz auf dem Weg zum OP gesehen, was allerdings ein sehr beruhigendes Gefühl war, ihn einfach nur in der Nähe zu wissen. Er durfte ja nicht mit in den OP.

Im OP ging es dann erst richtig los. Ich wurde an den Armen festgeschnallt, die Beine kamen in die berühmten Beinhalter, der Zugang in der Hand wurde gelegt und ich bekam Sauerstoff per Maske. Ich habe nur eins gedacht - SCHLACHTVIEH - !!! Irgendwann nach scheinbar endlos langer Zeit hieß es dann von den Ärzten - Alle fertig? los - und ich bin sanft eingeschlafen. War schon irgenwie eigenartig - Man schläft einfach und wacht irgendwann wieder auf und alles ist vorbei. Als ich aufgewacht bin, war ich nur schrecklich müde und ich habe sooo gefroren. Als sie mich aus dem OP gefahren haben, habe ich ganz kurz meine Söhne gesehen. Aber ganz ehrlich - in diesem Moment hat mich das nicht sonderlich interessiert, denn ich wollte nur schlafen. Mein Mann hat mir dann später erzählt, daß ich am ganzen Leib gezittert habe. Im Aufwachraum saß dann die ganze Zeit eine Schwester neben mir, die immer sofort geschaut hat, wenn ich kurz aufgewacht bin. Irgendwann wurde ich auf mein Zimmer gebracht. Den ganzen Tag habe ich fast nur geschlafen. Zwischendurch betrachtete ich mir die beiden "wundervollen" schrecklich unscharfen Polaroidbilder meiner Söhne.

Am Nachmittag hielt ich es dann nicht mehr aus und habe immerwieder nach meinen Söhnen gefragt, da ich ja auch nichts über sie wußte - weder wie groß, noch wie schwer. Ich glaube so gegen 17 Uhr haben sie sie mir dann ins Zimmer gebracht. Tja, da waren sie nun - meine Zwillinge Marco und Lucas. Der Eine war völlig normal groß - der Andere furchtbar zart und gebrechlich. Aber die große Mutterliebe kam auch bei mir nicht sofort. Die Zeit verging schnell - ich habe die Erholung genossen, doch am Sonntag morgen (Donnerstag habe ich entbunden) habe ich dann den Oberarzt bei der Visite gefragt, ob ich den am nächsten Tag heim könne - er hatte nichts dagegen, da es mir und den Jungs wirklich gutging. Ein weiterer Grund für mein schnelles Heimwollen, war mein Mann. Er kam eines Abends (er kam keinen Abend vor 19 Uhr ins Krankenhaus) wankend und wirklich sehr blass zu mir. Man muß dazu sagen, es war geplant, daß wir 14 Tage später in unser Haus einziehen wollten und daß da noch ein Haufen Arbeit war, muß ich wohl Keinem sagen. Also bin ich dann am Montag, den 1. November als sog. "Wunder der Station" (hat mir eine Schwester gesagt, weil ich nach einem Zwillingskaiserschnitt so schnell wieder fit war) ab nach Hause!

Den Montag konnten wir dann noch so richtig geniessen, dann ging es verstärkt mit dem Karton packen los und wir sind tatsächlich 16 Tage nach meiner Entbindung in unser neues Haus eingezogen. Die Woche nach dem Umzug wollten mein Mann und ich eigentlich nur geniessen und mit unseren vier Kindern verbringen, doch leider hatten wir drei Tage nach dem Umzug einen Wasserschaden und natürlich wieder eine Menge Arbeit um die Ohren. Jetzt, am 01. Dezember, fast 5 Wochen nach der Entbindung beginnt bei uns schön langsam die "ruhigere" Zeit und ich fange an, meine Kinder so ein bischen zu geniessen.

Ich möchte mit diesem Bericht jeder Frau, die überlegt per Kaiserschnitt zu entbinden, obwohl sie normal entbinden könnte, massiv davon abraten. Ich hatte das Glück, die zwei insgesamt wundervollen Entbindungen meiner beiden Töchter erleben zu dürfen und habe heute noch an dieser Kaiserschnittgeburt "zu nagen"!

Simone

Bearbeitet von *~DeLaLi~*
Defekten Bildlink entfernt!
  • 2 Jahre später...
Geschrieben

na, da kann man ja nur hoffen das jetzt im neuen Haus endlich ein bißchen Normalität eingekehrt ist...von Ruhe kann man ja vermutlich bei 4 Kindern nicht sprechen! :D Alles Gute!

  • 4 Monate später...
Geschrieben

Dein Bericht hat mir wieder sehr deutlich gezeigt, warum ich mir eine natürliche Geburt wünsche. Ich bin in der 16 Woche schwanger, mit "nur" einem Kind. ;-) Am liebsten würde ich Zuhause entbinden, nur mein Mann und ich und meine Freundin, die auch unsere Hebamme ist. Aber mein Mann möchte das nicht beim ersten Kind, er fühlt sich zu hilflos meint er und er würde mich vermutlich wahnsinnig machen mit seiner hibbelei. :-)

Danke für Deinen Bericht!

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