Geburt von Ben 27.12.2006

[Gast Romy]

Wir sind am 2.Weihnachtsfeiertag zu meinen Eltern zu Besuch gefahren (ca. 1h von uns zu Hause). Es waren noch fast 3 Wochen bis zum ET und ich war der festen Meinung, dass unser Hase in 2006 nicht mehr kommt. Mir war einfach nicht danach. Ich hatte nicht mal leichte Wehen. Nix. Das CTG hat zwar ab und zu was aufgezeichnet, aber ich merkte davon nix. Also wollte ich schon meine Kliniktasche zu Hause lassen, aber mein Mann bestand darauf, sie einzupacken. Und das war ja auch gut so.

Dann am 27.12. nachts um ca. 3 Uhr bin ich aufgewacht, weil ich dachte ich wäre inkontinent. Ich hab es kaum bis zur Toilette geschafft und dachte ich laufe aus. Dort hab ich dann die Massen von rosa Fruchtwasser gesehen. Au weija, Fruchtblase geplatzt. Ich brauchte erstmal ne Weile, bis ich das verarbeitet hatte. Dann bekam ich's mit der Angst zu tun. Ich versuchte mich zu erinnern, was ich darüber gelesen habe, aber mir fiel nix mehr ein (vielleicht hatte ich das auch immer überlesen). Also bin ich schnell zurück ins Schlafzimmer. Mein Mann war seit ich aufgestanden bin hellwach und ich sagte nur: "Wir müssen los, die Fruchtblase ist geplatzt!" und er hat mir dann meine Sachen gebracht, wir haben notdüftig Klopapier in meine Hose gestopft und sind schnell los. Ich hab kurz überlegt, ob wir nach Hause fahren, dann aber schnell verworfen, weil es immer noch aus mir lief und ich auch nicht im Auto lag, wie man es eigentlich sollte. Dann haben wir schnell die Notaufnahme gesucht (kannten uns in dem Krankenhaus ja nicht aus, ich wollte da ja nicht entbinden), die haben mich in einen Rollstuhl verfrachtet und uns in den Kreißsaal geschickt.

Die Hebamme dort hat uns erstmal beruhigt, ein CTG geschrieben (keine Wehen), den MM überprüft (war noch zu) und mich in Klinikwäsche eingepackt. Dann hat sie uns gesagt, dass wir unser Baby spätestens in 24h im Arm halten und uns ins Bett geschickt. Mich in die Wochenstation und meinen Mann nach Hause. Keiner von uns hat auch nur ein Auge zugemacht, weil wir vielzu aufgeregt waren.

Um 6 Uhr wurde ich dann "geweckt" und wieder in den Kreißsaal gefahren. Das übliche Prozedere CTG, MM, alles noch nicht berauschend.

Um 9 Uhr wurde dann entschieden, die Geburt mit Hilfe einer wehenfördernden Tablette einzuleiten. Diese wurde mir eingeführt und sollte in 2h zu wirken beginnen.

Dann immer wieder CTG und MM-Überprüfung. Das Ergebnis des Vormittags: der MM öffnete sich um 2-3cm, aber nicht durch die Tablette, denn die wurde mit dem ganzen Fruchtwasser wieder rausgespült. Mein Mann war ab und zu da und hat geschaut, wie weit es voran geht, aber ich hatte nur ganz leichte Wehen und das Gefühl, dass es noch bis spät in die Nacht gehen muss.

Gegen 15 Uhr wurden die Wehen immer stärker, ich nahm ein entspannendes Bad mit Aromaöl und mein Mann kam auch wieder zur Unterstützung. Ab da kann ich mich kaum noch erinnern, es ging dann auch relativ schnell. Ich kam an den Wehentropf und bekam aber zusätzlich Spritzen, dass die Wehenpausen länger waren und Zeit zur Erholung blieb. Ich bin auch ein paar Mal rumgelaufen, das tat wirklich gut, aber in den Pausen war ich so kaputt, dass ich fast eingeschlafen wäre.

Tja an Uhrzeiten kann ich mich nicht erinnern, aber die Austreibungsphase war nicht sehr lang. Sie geriet dann irgendwie ins Stocken, wahrscheinlich weil ich völlig kaputt war und kaum noch die Kraft zum Pressen hatte.

Auf einmal kam der Chefarzt, mein Mann wurde rausgeschickt, dann wurde ich mit sterilen Tüchern abgedeckt und der Arzt meinte, jetzt tut's kurz weh. Es hat höllisch weh getan, erst die Saugglocke und dann der Schnitt. Für Betäubung war wohl keine Zeit mehr. Und dann zack, zack war mein kleiner Ben auch schon da (18:51 Uhr). Ich konnte ihn kurz streicheln, aber irgendwie konnte ich mit dem schreienden Bündel nix anfangen, weil ich immer noch so fertig war. Nachdem die Hebamme ihn abgenabelt hatte, hat ihn der Kinderarzt mitgenommen und mein Mann konnte bei den Untersuchungen und allem was danach folgte bei ihm sein.

Als ich dann endlich versorgt war (genäht und gereinigt) haben wir auch gleich versucht, ihn anzulegen, aber er war wohl etwas faul zum Saugen und hat lieber geschrien. Wir konnten dann noch eine ganze Weile mit ihm kuscheln, bevor ich gegen 22 Uhr in die Wochenstation gefahren wurde und mein Mann nach Hause ist und mit meinen Eltern erstmal auf unseren Sohn angestoßen hat. Ich habe meinen Ben dann aber schweren Herzens ins Schwesternzimmer gegeben, weil er nicht aufhören wollte zu schreien und ich das dringende Bedüfnis hatte, mich auszuruhn.

Tja, wir haben uns auch nicht träumen lassen, dass wir von diesem Besuch zu dritt nach Hause fahren, aber unser Sohn wollte eben da geboren werden, wo schon seine Mutter das Licht der Welt erblickte.

[Gast heiko]

Hallo Romy,

na so sind die Kleinen, machen, was sie wollen, nu iss er ein Weihnachtskind:)

wünsche Euch alles Gute!