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Meine Geburt 2003

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Geschrieben

Ich hatte seit der 26. SSW vorzeitige Wehen. Deshalb war ich auch den Rest meiner Ausbildung krankgeschrieben. Für meine schriftlichen und mündlichen Abschlußprüfungen wurde ich für gesund erklärt.

Am 3. September fing es an immer Nachts zu Wehen. Nicht schmerzhaft aber sehr unangenehm. Das hielt auch in den folgenden Nächten an.

05.09.2003 - Am 05. September bin ich dann doch mal in die Klinik, weil ich unter extremen Schlafmangel litt und die Wehen auch Tagsüber kamen. Der Befund hieß 2-3 cm Mumu eröffnet. Der Arzt meinte " Ohne Baby gehen sie nicht mehr heim". Gott sei dank, dachte ich. Allerdings hatte ich auch noch 17 Tage bis zum Entbindungstermin. An diesem Wochenende war so viel im Kreißsaal, das dies später sogar in der Zeitung stand. 13 Jungen! in zwei Tagen. Dementsprechend war auch das Klima im Kreißsaal. Einmal wurde ich mit dem Essen auf Station vergessen, einmal angebrüllt weil ich zum vereinbarten CTG kam, einmal wurde mein Mann aus dem Kreißsaal geschickt, weil die Hebamme es so wollte.

06.09.2003 - Samstag Abend reichte es mir, meine Wehen wurden immer dann unterstützt wenn nix los war und dann bei Betrieb wurde ich ins Bett geschickt mit Wehenhemmern. Ich ging wieder Heim. Meinen Mutterpass behielten sie, nach dem Motto dann kommt sie wenigstens wieder hierher. Pustekuchen. Am Sonntag holten wir meinen Mutterpass und ich erklärte, dass sie meine Unterlagen schon in den Schrank legen könnten weil ich in ein anderes Krankenhaus gehen würde.

07.09.2003 - Den Sonntag hielt ich dann einiger Maßen aus.

08.09.2003 - Am Montag hatte ich ein ungutes Gefühl, ich hatte das Gefühl dass sie schlapp in mir drinn liegen würde und bin zu meinem Gyn gefahren.

Der stellte schwere Dezellerationen ( unter den Wehen gingen die Herztöne nach unten ) fest und schickt mich direkt ins Klinikum.

Dort angekommen wurde ich ans CTG gelegt und wieder wurden die Auffälligkeiten aufgezeichnet. Ich wurde hin und her gelagert, denn auf dem Ultraschall war zu sehen, das die Nabelschnur zwischen Köpfchen und Gebärmutterwand eingeklemmt war, um die Nabelschnur wieder zu lockern.

Ich durfte aber nicht mehr nach Hause, die Gefahr war zu groß das es wieder passieren könnte.

09.09.2003 - Am nächsten morgen wurde der erste Wehenbelastungstest gemacht. Mein Mumu war jetzt schon 3-4 cm auf. Aber leider hörten auch die Wehen mit dem Ende des Tropfs wieder auf. Ich sollte trotzdem wieder laufen gehen, und drauf hoffen, dass es losgeht.

Aber es tat sich nichts. Als ich am abend auf dem Zimmer lag musste ich sogar mal heulen, weil ich nicht mehr konnte.

10.09.2003 - Es sollte wieder ein Wehenbelastungstest gemacht werden, und wenn sich bis mittags 12 Uhr nichts tat sollte die Blase gesprengt werden.

Die Hebamme die morgens bei mir war, war total bescheuert. Uralt und ruppig. Meine Freundin Katrin kam weil sie dachte die Kleine müsste ja nun endlich mal da sein und löste meine Tante ab die bis dahin bei mir war und mich mit Schoko Crossies versorgte. Um punkt 12 kam meine Mama weil ich ihr erzählte, dass der Chefarzt mir versprach, dass er dann die Blase eröffnen würde. Sie ging mir (entschuldige Mama) total auf die Nerven, weil der Arzt nicht pünktlich war. Als könnte ich daran etwas ändern. Ich ließ meinen Mann anrufen, weil es ja jetzt wirklich endlich losgehen sollte. Gegen 12:15 Uhr kam er dann und stach die Blase auf. Nachdem dies passiert war fragte er mich, wie lange meine erste Geburt gedauert hätte. Ich war zwar schonmal schwanger aber leider verlor ich dieses Kind.

Er hatte sich vertan. "Na da haben sia aber Glück, dass ich die Blase nicht wieder zu machen kann," sagte er und prophezeite mir die Entbindung für 15:00 maximal 16:00Uhr an diesem Tag. Die Hebamme schüttelte nur den Kopf, dass sollte ja schon in zweieinhalb Stunden sein. Die ersten Wehen ohne den schützenden Puffer der Fruchtblase kam, und ich merkte erstmals dass es doch nicht so lustig werden würde. Aber ich wollte tapfer sein, ich war mit 23 Jahren ja noch eher jung war und so wurde ich auch behandelt und das ärgerte mich. Ina, meine Hebamme aus der Mittagsschicht kam um zu untersuchen.

Da war es kurz vor 14:00 5-6 cm. Oh nein dachte ich. Ich wollte also eine PDA denn ich rechnete mir aus, dass es noch etwa 8 Std. dauern müsste wenn es so langsam weiter ging, aber nicht die Schmerzen waren dass wovor ich Angst hatte, ich empfand es zu keinem Zeitpunkt als unerträglich und dachte bis zu den Presswehen dass das nicht alles gewesen sein kann, sondern dass meine Kräfte nicht mehr mitmachten.

Ina war dagegen und meine Freundin auch, aber ich bestannt darauf. Da die letzten Blutwerte vor zwei Tagen gemacht wurden musste Blutabgenommen werden. Doch noch als der Anästhesist im Nebenzimmer war und sich auf dem Weg ins Labor noch ein Schwätzchenmit seinem Kollegen hielt merkte ich schon einen Pressdrang. Mein Schatz rief nach der Hebamme. Sie kam sofort und untersuchte nochmal, da war es 14:30. "Wir haben bis auf einen Saum einen komplett eröffneten Muttermund," sagte sie," schieb jetzt bitte mit, ich halte ihn auf." Das funktionierte aber nicht beim ersten mal, also verging noch eine Wehe bis ihr Kopf den Muttermund passieren konnte. Dann ging alles sehr schnell, ich krallte mich am Hinterkopf meines Mannes fest ( was Auswirkungen auf meine nächste Entbindung haben sollte, meine Freundin berichtete mir später, dass er nicht mal das Gesicht verzogt) noch dreimal drücken und unsere Maus war geboren. Um genau 14:58 Uhr. Es war überwältigend. Mein Mann schnitt die Nabelschnur durch, da hörte ich im Hintergrund das Telefon klingeln, und ratet mal wer das war. Meine Mama die mal hören wollte ob der Chefarzt recht hatte. Wir wurden versorgt, und ich genäht, denn ich wr ein klein wenig gerissen ( dass war das Einzige negative und schmerzhafte an das ich mich in Zusammenhang mit der Geburt erinnere und der Arzt bekam deshalb auch einen speziellen Spritznamen von uns) und dann durften wir kuscheln. Sie war 52 cm groß, 3230g schwer und hatte einen Kopfumfang von 35,5 cm.

Als Alissa schon angezogen war und bei mir im Arm schlief, hörte ich wie der Anästhesist zurück kam um mir die PDA zu legen. Tja so kanns gehen.

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