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Geburt von Nadine am 20.09.1999

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Freesurfer

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Vorwort: Der Bericht beginnt mit einer Vorgeschichte, die für meine Entscheidung Wassergeburt wichtig ist. Der Bericht endet mit der Entlassung am gleichen Abend, obwohl dieser Bericht erst 11 Monate nach der Geburt von meiner Tochter Nadine geschrieben wurde. Zum Wochenbett habe ich aus verschiedenen Gründen nicht´s geschrieben. Die, die mich kennen wissen weshalb. Wer noch Fragen zur Klinik, Wochenbett usw. hat, kann mich gerne jederzeit an mailen.

Zur Vorgeschichte: Ich und mein Mann Peter mussten für unsere damals 33 Jahre nicht lange warten, bis es mit der Schwangerschaft geklappt hatte. Es waren nur 3 Monate "üben" angesagt. Meine Schwangerschaft war bis zur 13. SSW allerdings nicht so toll. Ich hatte mehrere Zwischenblutungen und musste liegen. Ich war am Anfang zuerst auch krank geschrieben. Nachdem die letzte Blutung in der 11. SSW fast ein Fehlgeburt gewesen wäre, beschloss mein Frauenarzt mir ein Beschäftigungsverbot zu erteilen. Der Grund der Blutungen lag zum grössten Teil an meinem Arbeitsplatz. Danach ging es merklich aufwärts. Ich hatte ab der 14. SSW bis zur ca. 32. SSW ein wunderschöne Schwangerschaft.

In der 20. SSW lag unsere Nadine auf dem Ischianerv. Mein Arzt empfahl mir viel schwimmen zu gegen. Ich bin bis zur 34. SSW einmal in der Woche und dann zweimal in der Woche schwimmen gegangen. Aufgrund der tollen Wirkung beim Schwimmen, die ich von Anfang an schon spürte, kam mir der Gedanke an eine Wassergeburt. Ich hatte mich vorher schon ein bisschen im Internet informiert. Ich suchte dementsprechend auch die Geburtsklinik heraus. Es gab zwei Kliniken in meiner Stadt mit dem Angebot der Wassergeburt. Die eine davon bot auch eine ambulante Geburt gleich von sich aus an, als wir die Klinik besichtigen. Für mich war aufgrund meiner vielen Lebensmittelallergien klar, dass ich ein ambulante Geburt probieren möchte. Dementsprechend organisierte ich auch das Wochenbett recht früh, bezogen auf Nachsorgehebamme und Kinderarzt. Mein Mann Peter und ich waren uns einig, dass er bei der Geburt dabei ist. Wir belegten einen Paarkurs und sprachen auch gleich mit der Hebamme über unsere Geburtswünsche bezogen auf das ambulante Wochenbett.

In der 32. SSW war es plötzlich vorbei mit der Ruhe. Ich hatte Vor- und Senkwehen. Mein Gyn. meinte für eine Erstgebärende wären die Senkwehen um 3 Wochen zu früh. Er befürchtete, dass unsere Baby evtl. zu früh kommt. Das Köpfchen lag bereits schon sehr tief im Becken.... Seit der 32. SSW war bei mir die innere Ruhe weg. Ich hatte Angst vor einer Frühgeburt. Ich hatte doch ein ambulante Wassergeburt geplant und das ging nicht bei einer Frühgeburt...und Peter hatte erst ab den 20.09.1999 Urlaub. In den nächsten Wochen hatte ich öfters Wehen die allerdings nicht wirksam waren. Ich bekam Magnesium verschrieben und ich sollte mich etwas schonen. Aufgrund der frühen Senkwehen stellte ich mich doch bei meiner Geburtsklinik vor und kam mit einem beruhigten Gefühl wieder Nachhause.

In der 36. SSW. hatte ich nochmals sehr starke Senkwehen. Die waren so stark, dass ich meinte es hätte die Geburt begonnen. Der Spuck ging nach 36 Stunden vorbei. Mein Frauenarzt war dummerweise in Urlaub und meine Hebamme konnte mir keine vernünftiger Erklärung geben. Nach diesen Senkwehen hatte ich bis zur Geburt jede Menge wilde Wehen. Meine Nerven lagen blank. 10 Tage vor Geburtsbeginn wachte ich nachts mit sehr starken Wehen auf. Morgens ging ich deshalb zum Frauenarzt und das CTG schrieb eine Wehenspitze nach der anderen Wehen. Mein Frauenarzt meinte ich solle mein Mann früher vom Büro holen. Er geht davon aus, dass mein Baby in den nächsten Stunden kommt. Der Muttermund war 1 cm offen. Mein Mann kam dann auch früher. Die Wehen verloren sich auf den späten Abend komplett... und jeder meinte, der davon wusste, dass ich schon im Krankenhaus wäre...

Die nächsten 10 Tage verliefen wie bei einer Achterbahnfahrt. Körperlich ging es mir mal gut mal weniger gut. Ich hatte Durchfall und Kreislaufprobleme. Ich bin in diesen Tagen auch nochmals schwimmen gegangen. Meine wilden Wehen, die mich vorallem nachts quälten raubten mir meine letzen Nerven. Von Geburt wollte ich nichts mehr wissen. Am 19.09.1999, an einem Sonntag, gingen wir, mein Mann und ich morgens wieder Schwimmen. Mir ging es super, obwohl ich wieder leichte Wehen hatte. Ich nahm die Wehen nicht ernst. Mittags liefen wir noch bei hochsommerlichen Temperaturen und strahlenden Sonnenschein über das Weinfest unseres Stadtteils. Abends wollte ich es mir nochmals vor dem Fernseher gemütlich machen. Den gemütliche Abend hatte ich auch. Ich wunderte mich nur, weshalb ich so einen brettharten Bauch hatte. Mein Bauch wollte sich gar nicht mehr beruhigen. Ich verkniff mir allerdings Peter etwas zu sagen... denn Wehen Fehlalarme hatten wir in den letzten Wochen massenweise.

Die Geburt: An jenem Sonntagabend um 23 Uhr, musste ich dann zur Toilette. Ich spürte und hörte einen ganz komischen Knacks im Unterbauch. Das fand ich seltsam. Ich lief zurück ins Wohnzimmer und setzte mich vorsichtshalber mit einer wasserfesten Unterlagen auf das Sofa. Ich hatte eine ganz komische Vorahnung. Plötzlich spürte ich wie ich leicht nass wurde, also ab wieder in die Toilette. Plötzlich stand ich mit klatschnasser Sommerhose in der Toilette.... und ich wusste, dass ich einen vorzeitigen Blasensprung hatte. Ich rief Peter, der am Computer im Wohnzimmer sas und bat ihn mir ein grössere Binde zu bringen. Als er damit kam, sagte ich ihm was gerade passiert sei. Danach kam wieder ein Schwall Fruchtwasser diesmal mit Blut gemischt. Inzwischen hatten wir den 20.09.1999 0.00 Uhr. Ich wurde unsicher und bat Peter meine Hebamme an zurufen. Peter fragte sie wegen dem Blut im Fruchtwasser. Sie gab Entwarnung. Da der Kopf eh tief im Becken lag, drohte also keine Gefahr. Ich bekam Wehen im 15 min Takt. Diese spürte ich im Bauch, allerdings nicht im Rücken.

Die Wehen erinnerten mich vom Schmerzverlauf durch mein Körper eher an sehr starke Regelschmerzen, die ich früher als Jugendliche oft hatte. Diese sollte auch so bis zu den Presswehen bleiben. Ich war zuerst beschäftigt einigermassen trocken aus der Toilette heraus zu kommen, da wir Teppichboden in unserer Mietwohnung hatten. Also war umziehen in der Toilette angesagt. Peter brachte mir meine Schwangerschaftshose und eine frische Unterhose. Da überraschte mich die nächste Wehe. Ich versuchte eine angenehme Stellung ein zunehmen, was auf der Toilette etwas schwierig war. Danach zog ich mich um und versuchte die letzten Utensilien in meine Klinikkoffer zu packen. Peter half wo er konnte und trotzdem ging alles recht mühsam. Ich versuchte zwischendrin immer wieder meine Wehen zu veratmen. Ich wollte solange Zuhause bleiben bis sich der Wehenabstand auf ca. 5 - 10 min verkürzte. Ich probierte unseren Pezziball aus. Am Besten kam ich mit dem Schmerz klar, wenn ich auf dem Pezziball sas. Die Wehen kamen dann schnell im 10 Minuten Takt. Im nu hatten wir 3 Uhr morgens die Wehen verkürzten sich auf ca. 8 Minuten.

Peter und ich machten uns auf den Weg in die Klinik. Auf dem Weg von der Wohnung in die Tiefgarage erwischte mich im Treppenhaus ein recht heftige Wehe .Ich riss mich zusammen und hängte mich an Peter, da ich das Haus nicht aufwecken wollte. Bis zur nächsten Wehe schafften wir es gerade zum Krankenhaus. Ich konnte gerade noch so aussteigen und mich an Peter festhalten. An der Pforte fragten wir nach dem Weg zum Kreissaal. Wir fuhren mit dem Aufzug in den zweiten Stock und klingelten an der Tür zum Kreissaal. Wir wurden von einer recht netten älteren Hebamme in Empfang genommen und in den Untersuchungsraum geführt. Im Aufnahmegespräch sagt ich gleich, dass ich es mit einer ambulanten Wassergeburt probieren wolle, wenn medizinisch alles in Ordnung sei. Peter erledigte an der Pforte parallel dazu die Aufnahmeformalitäten. Die Hebamme war am Anfang gar nicht so erbaut, also sie erfuhr, dass ich einen vorzeitigen Blasensprung abends um elf hatte und erst jetzt ins Krankenhaus kam. Wir hatten inzwischen ja 3.30 Uhr morgens . Ich musste nun liegen. Das fand ich während den Wehen echt übel. Ich kam mit dem Schmerz nicht richtig klar und hoffte bald wieder sitzen zu dürfen. Die Ärztin untersuchte meinen Muttermund machte Ultraschall und nahm Blut ab. Der Muttermund war inzwischen 2 cm offen. Ich erschrak und dachte:" Nur 1 cm in 5 Stunden nach das kann ja ewig dauern.... "

Die Geräuschkulisse der anderen gebärenden Frauen verstärkte mein Beklemmungs- und Angstgefühl noch zusätzlich. Es war in dieser Nacht in den Kreisssälen der Frauenklinik viel los. Ich bekam dementsprechend zum Teil das Stöhnen und auch Schreien der anderen gebärenden Frauen mit. Die Untersuchungen waren in Ordnung. Der Kopf lag tief im Becken und es gab keine Infektion, so durfte ich endlich wieder aufstehen. Vor lauter Aufregung hatten sich allerdings meine Wehen abgeschwächt. Ich sah es selber auf dem CTG und spürte es auch. Die Wehen waren plötzlich unregelmässiger und ich wusste schon bevor die Hebamme etwas zu mir sagte, dass diese Wehen nicht berauschend waren... Ich überlegte daher, wie ich die Wehen wieder in Gang bringen konnte.. Im Gespräch mit der Hebamme fragte ich ob ich aus dem Kreissaalbereich gehen konnte. Ich bekam das O.K.. Ich musste allerdings 1 Std. später, also um 5 Uhr morgens zum nächsten CTG wieder im Kreissaal erscheinen. Für mich war der "Tapetenwechsel" dann auch ein psychische Erleichterung. Ich stieg zusammen mit Peter fleissig Treppen, 2 Stockwerke hoch und wieder 2 Stockwerke runter und das ein paar Mal, immer unterbrochen durch Wehen. Diese veratmete ich halb hängend an Peters Schulter. Peter holte sich zwischendrin etwas zum Trinken. Am Ende der Stunde holten wir den Klinikkoffer vom Auto und gingen wieder in den Kreissaal.

Dann wurde ich wieder ans CTG angeschlossen und zwar von der selben Hebamme wie am Anfang. Das Treppensteigen hat gewirkt. Die Wehen waren inzwischen regelmässig. Das CTG-Gerät verlor allerdings aus technischen Gründen immer wieder die Wehenkurven. Dadurch lag ich, sprich sas ich, 50 min am CTG. In dieser Zeit wurde ich plötzlich von einem Brechreiz und Kreislaufproblemen heim gesucht. Die Hebamme brachte mir eine Brechschale und gab mir ein paar Tipp´s zum Wehen veratmen. Der Spuck war zum Glück nach 30 min wieder vorbei. Inzwischen ging die Nachtschicht Nachhause. Ich fragte die "alte" Hebamme wie meine Wehen wären. Sie meinte ich müsste mir keine Sorgen machen. Die Wehen sind kräftig genug. Im Laufe des Tages würde mein Baby geboren sein. Das beruhigte mich doch sehr und bestätigte meine gutes Gefühl zusätzlich. Die Wehen wurden inzwischen immer stärker und ich hatte auch keine Lust mehr spazieren zu gehen. Mir und meinem Mann bot die Hebamme der Frühschicht das Wehenzimmer an. Um 6.15 Uhr zogen wir ins Wehenzimmer um. Dort zog ich mich erst einmal um. Ich zog jetzt ein super bequemes langes T-Shirt und 2 paar Socken an. Die Socken waren für mich wichtig. Ich versuchte mich ein zurichten. Ich bat um ein Pezziball den mir dann die Hebammenschülerin auch gleich brachte. Ich versuchte die Wehen immer auf den Pezziball zu veratmen, was mir recht gut gelang. Irgendwann fingen die Schmerzen sehr heftig zu werden. Ich bat Peter, mir ein paar Tropfen des Geburtsöl´s von dem Buch "die Hebammensprechstunde" auf meine Rücken zu massieren. Das Öl wirkte wahre Wunder. Ich kam mit den Schmerzen plötzlich wieder besser klar.

Die Wehen hatten sich in dieser Zeit so auf 5 min eingependelt. So um 7.30 Uhr wurde mir ein Frühstück gebracht. Peter richtete mir ein Brötchen und ein Tee. Ich versuchte zwischen den Wehen immer ein paar Bissen vom Marmeladebrötchen zu essen. Um 8.00 Uhr wurde wieder CTG geschrieben und der Muttermund untersucht. Dazu zog ich vom Pezziball ins Bett um. Der Muttermund war inzwischen auf 5 cm geöffnet und das CTG war O.K. Ich blieb auf dem Bett. Ich legte mich in halbsitzende Position mit seitlich angezogenen Beinen. Irgendwann waren die Schmerzen zu heftig und ich bat Peter mir ein paar Tropfen vom dem Öl auf den Oberschenkel zu reiben. Das Öl wirkte wieder wahre Wunder. Zwischendrin musste ich einmal auf die Toilette. Der Weg dort hin war ziemlich mühselig. Eine sehr nette Hebammenschülerin begleitete mich auf der Toilette. Auf der Toilette überraschte mich die nächste Wehe. Die war sehr gemein. Die Hebammenschülerin schaute immer wieder nach mir. Die Hebammenschülerin blieb dann ab 9. 00 Uhr bei mir. Die Schmerzen waren gerade so zu ertragen. Peter massierte mir die Beine.

Zwischendrin kam immer wieder einmal zusätzlich die Hebamme ins Zimmer. Als sie merkte, dass mir die Schmerzen jetzt doch Probleme machten, gab sie mir den Tipp die Wehen mehr mit Lauten zu veratmen. Ich würde auf sie sehr beherrscht wirken und solle meine Schmerzen jetzt nicht aus falscher Scham unterdrücken. Es stimmte schon mit den A´s und O´s hatte ich es bis dato nicht so toll. Also versuchte ich mehr mit Stöhnen beim Veratmen mit den Wehenschmerz klar zu kommen. Um 9.30 Uhr kam die Ärztin und untersuchte nochmals den Muttermund. Der Muttermund war jetzt 7 cm offen. Es wurde wieder ein CTG geschrieben, dass ebenfalls O.K. war. De Hebamme bot mir nun an in die Wanne zu gehen. Ich lehnte ab aus der Angst heraus zu früh in die Wanne zugehen und dann nochmals wieder aus der Wanne zu müssen. Ich wollte doch gerne eine Wassergeburt haben und bis jetzt lief es ja ganz toll. Nach einer weiteren Stunde also um 10.30 Uhr sah die Ärztin nochmals nach mir. Der Muttermund hatte sich inzwischen auf 8 cm geöffnet. Ich hatte inzwischen stärkere Probleme mit den Wehenschmerzen klar zu kommen. Ich wurde nochmals gefragt, ob ich jetzt in die Wanne möchte. Sie fänden es besser bezogen auf die Schmerzen, wenn ich in die Wanne gehen würde. Ich ging jetzt auch in die Wanne, da ich ein gutes Gefühl hatte bezogen auf die Wassergeburt.

Der Umzug ging diesmal recht gut. Im Bad angekommen, kam ich mir gar nicht mehr vor wie im Krankenhaus. Der Raum war hell gehalten mit bunten Kacheln. Das Licht konnte mit einem Dimmer abgedunkelt werden. Es gab die Möglichkeit Musik zu hören. Die Geburtswanne war herzförmig und super bequem. Im Wasser selber ging es mir bezogen auf die Schmerzen wirklich gut. Mir wurde ein wassertaugliches CTG angelegt. Inzwischen konzentrierte ich mich auf meine Wehen die jetzt immer in kürzeren Abständen kamen. Das Veratmen klappte super. Während den Wehen machte ich die Augen zu um mich ganz auf mich zu konzentrieren. Die Hebamme hatte inzwischen Musik aufgelegt, was mich zusätzlich sehr entspannte. Sie fragte mich zu meinem Erstaunen, ob ich Sportlerin sei. Ich verneinte und fragte, weshalb sie darauf käme. Sie meinte, weil ich so gut und auf mich fixiert mit den Wehen klar käme. So etwas kenne sie bis dato nur von Sportlerinnen. Um 11.30 Uhr überprüfte die Hebamme wieder das CTG und war jetzt gar nicht zufrieden. Mein Baby schlief während den Wehen .... d.h. mit jeder Wehenspitze gingen die Herztöne des Babys nach oben, ansonsten nicht. Die Hebamme gab mir noch ein viertel Stunde, dann musste unserer Baby im Bauch wach sein, sonst müsste ich aus der Wanne. Ich war jetzt sehr angespannt. Ich wollte wegen so etwas nicht aus der Wanne. Ich sprach mit meinem Baby im Bauch und stand in der Wanne auf. Ich klopfte auf mein Bauch und rüttelte es. Siehe da, mein Baby wurde wach und blieb wach.

Der Muttermund war um 12.30 Uhr laut Untersuchung komplett verstrichen und geöffnet. Ich bekam Hunger auf eine Banane zum Erstaunen der Hebamme. Sie meinte, dass gab es noch nie, dass eine Gebärende kurz vor der Presswehenphase Hunger hätte...Peter gab mir eine halbe Banane. Ich wurde von der Ärztin gefragt, ob ich einverstanden sei, dass während der Geburt ein Praktikant zu schauen dürfte. Ich hatte nichts dagegen. Ich fragte die Ärztin wie lange die Geburt noch evtl. ginge. Sie meinte bis Schichtwechsel, also so um 14.00 Uhr wäre das Baby da. Inzwischen wurde der Oberarzt von der Ärztin angepiepst. Da es in der Frauenklinik ganz wenig vollendete Wassergeburten bis dato gab, wurde der Oberarzt bei so einer Geburt immer dazu gerufen. Inzwischen hatte ich die ersten Presswehen. Diese Art von Wehen machten mir jetzt ernsthaft Probleme. Aber nicht wegen den Schmerzen.. Anstatt die Wehen in Schubkraft um zu wandeln veratmete ich sie.... Die ersten Wehen blieb so ohne Wirkung. Inzwischen füllte sich das Bad. Der Oberarzt, die Ärztin, die Hebamme, die Hebammenschülerin und der Praktikant inkl. mein Mann war jetzt im Raum. Ich kämpfte doch recht verzweifelt mit mir. Der Kopf sagte, ich muss schieben, aber in der Praxis veratmete ich komischerweise die Wehen. Irgendwie ging ich mit den Presswehen falsch um.... und das obwohl ich spürte wie mein Baby soo toll im Bauch mit arbeitete... Nach dem einige Presswehen so wirkungslos blieben, wurde mir von Ärzteseite angedeutet, dass ich evtl. raus aus der Wanne müsste. Sie würden die Presswehen dann an "Land", also im Kreissaal verstärken, damit sie wieder wirksam wären. Die Hebamme zeigte mir immer wieder wohin ich pressen sollte bzw. wo noch Platz für das Köpfchen wäre. Nach der Ankündigung, ich müsse aus der Wanne, krallte ich mich in aller Verzweiflung an den Händen meines Mannes fest und zog an ihm während der nächsten Presswehe. Jetzt hatte es geklappt, meine Presswehen waren wirksam. Das Köpfchen bewegte sich nach vorne.

Ich hatte jetzt wieder Mut, gleichzeitig wusste ich, dass mein Baby im Wasser auf die Welt kommen würde. Die Hebamme machte mir mit jeder Wehe Mut. Sie sagte mir immer wie weit das Köpfchen zu sehen sei. Inzwischen spürte ich ein ziemliche Spannung auf dem Damm. Damit wusste ich instinktiv, dass ich vielleicht noch ein oder zwei Presswehen bräuchte. So war es dann auch. Der Pressdruck wurde übermächtig und nach zwei Wehen war endlich Nadine um 13.33 Uhr im Wasser geboren. Sie schwamm im Wasser und wurde von der Hebamme mir gleich auf den Bauch gelegt. Ich war so glücklich. Es war ein so schönes Gefühl unser Baby das Erste Mal auf dem Bauch liegen zu haben... Unser Baby wurde gleich mit einem Tuch zu gedeckt. .Ich schaute jetzt ob wir eine Tochter oder einen Sohn hatten. Wir hatten eine kleine Tochter. Ich begrüßte sie mit "Hallo Nadine" dabei musste ich weinen. Ich probierte Nadine noch im Wasser anzulegen, was auch gleich gelang.

Die Hebamme fragte uns wer von uns beiden die Nabelschnur durch trennen wollte. Peter durch schnitt die Nabelschnur. Nach ein paar Minuten, als die Nachgeburt noch nicht kam, wurde Nadine in trockene Tücher gewickelt und Peter in den Arm gelegt. Das Bild war so süss. Peter und das kleine Bündel von Tochter im Arm. Die Hebamme meinte zu mir es wäre besser, wenn ich zur Nachgeburt in den Kreisaal ginge. Ich ging aus der Wanne und war dabei recht gut auf den Beinen. Mit einem rollenden Bett wurde ich dann in den Kreissaal gebracht. Die Hebamme half mir rüber ins Kreisbett. Nadine wurde mir wieder angelegt .Nach einigen Minuten kam die Nachgeburt. Die Nachgeburt wurde nach kontrolliert ob sie vollständig war. Die Ärztin untersuchte mich nach Dammverletzungen. Ich hatte einen kl. Damriss von ca. 1 cm. Der wurde dann auch gleich genäht. Nadine blieb in dieser Zeit immer auf meinem Bauch. Peter ging jetzt erst einmal telefonieren. In dieser Zeit kam die Kinderärztin und macht die Erstuntersuchung bei Nadine, die O.K war. Zwischendrinn kam immer wieder noch jemand von der Frühschicht und gratulierte mir. Irgenwann kam die eine Hebamme von der Spätschicht, als Peter wieder da war und begleitete mich zum Duschen. Sie begleitete mich auch wieder zurück in den Kreissaal, den ich dann 6 Std. nach der Geburt verlassen durfte. Danach wurde mir immer wieder auf den Bauch geschaut. Abends um 20.30 Uhr ,also 7 STD nach der Geburt, hatten wir das Abschlussgespräch mit der Ärztin. Peter und ich durften das erste Mal unsere Nadine anziehen... und dann ging es Nachhause ins ambulante Wochenbett.

Annette

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