Zum Inhalt springen

Geburt von Alexander am 03.04.2001

Dieses Thema bewerten


Empfohlene Beiträge

Geschrieben

Hallo !

Ich möchte heute über die Geburt unseres Sohnes Alexander berichten, obwohl diese schon fast genau 8 Monate zurückliegt, und uns unser kleiner Spatz nur Freude macht, obwohl es zu Anfang gar nicht so gut für ihn aussah.

Doch der Reihe nach:

Unser Sohn war für den 01.04.01 ausgerechnet, also ein " kleiner Aprilscherz". Der Papa hatte 14 Tage Resturlaub um diesen Dreh herum und wir hofften, daß es auch so halbwegs pünktlich passieren würde, denn er wollte schon gerne dabei sein. Die Schwangerschaft verlief absolut problemlos, mir und dem Kind ging es bis zuletzt sehr gut, obwohl der dicke Bauch zum Schluß schon etwas nervend war, es reichte dann ganz einfach mal.

Am 01.04., einem Sonntag, merkte ich absolut noch nichts, (bis auf ein Kribbeln im Bauch, denn es musste ja nun bald soweit sein) so daß wir diesen wunderschönen Sonntag bei stahlend blauem Himmel mit Freunden in München-Riem beim Pferderennen verbrachten. Am Montag, dem 02.04.01 ging es mir auch noch super, so daß mein Mann und ich uns einen schönen Tag in der Sonne an einem Weiher machten. Wir hatten den Picknick-Korb dabei und jede Menge Zeitungen, kurz gesagt, ich ließ mir den ganzen Tag die Sonne auf den Bauch scheinen. Abends hatte ich noch einen Frauenarzt - Termin, und mußte mir sagen lassen, "daß es eventuell Ende der Woche dann soweit sein könnte". Na gut, dachte ich mir, dann dauert es eben noch ein Weilchen. Ich blieb noch zur Gymnastik (immer Montags), verspürte hinterher ein leichtes Ziehen im Unterleib, erfuhr, das das ganz normale Senkwehen seien und fuhr nach Hause. Ich schlief gut in dieser Nacht, wachte gegen 5.00 Uhr auf, weil ich ein starkes Ziehen verspürte, ging auf die Toilette und es passierte nichts. Ich ging wieder ins Bett und versuchte einzuschlafen. Als nach ca. 20 min wieder ein Ziehen einsetzte, war ich regelrecht entsetzt. Ich wußte sofort, daß das Wehen sein müssen, hatte aber gedacht, das diese anfangs nur aller Stunden auftreten. Ich blieb im Bett und schaute dauernd zur Uhr. Die Abstände verkürzten sich, als es aller 15 min. zog, stand ich auf , da war es so gegen 7.30 Uhr. Ich machte Frühstück für meinen Mann, der seelenruhig schlief. Ich weckte ihn dann so gegen 8.30 Uhr, und sagte : "Nun mach mal hin, es geht wahrscheinlich los".

Inzwischen hatte ich aller 10 min. Wehen, die aber durchaus noch auszuhalten waren, und hatte schon in der Klinik und meinen Arzt angerufen, und beide hatten gesagt, ich sollte keine Angst haben und nun langsam losfahren. Trotzdem war ich schon etwas aufgeregt und trieb meinen Mann zur Eile an, weil er wieder mal die Ruhe in Person war und ewig nicht fertig wurde. Gegen 9.15 Uhr fuhren wir dann los in die Klinik und es passierte genau daß, was man sich in seinen schlimmsten Alpträumen vorstellt, wir standen im Stau !

Ich versuchte ruhig zu atmen, denn die Wehen kamen nun schon aller 5 min. und auch ziemlich heftig. Ich hatte nun doch schon etwas Panik, daß wir vielleicht zu lange gewartet hatten, aber schließlich kamen wir so gegen 10.00 in der Klinik an. Ich bekam mein Bett zugewiesen in einem 2-bett -Zimmer, wurde ans CTG angeschlossen, dann kam der Arzt, untersuchte mich, der Muttermund war so ca. 2 cm auf und es war alles ok. Ich sollte dann laufen und Treppen steigen, was ich mit meinem Mann an der seite auch tat. Dann kam die Hebamme, machte mir einen Einlauf (sehr unangenehm, aber notwendig), ich kam wieder ans CTG, und sollte im Bett liegen bleiben. Das empfand ich als sehr unangenehm, denn beim Laufen ging es mir viel besser als im Liegen, zumal die Wehen nun schon ununterbrochen kamen und auch immer heftiger worden.

Dann kam meine Ärztin nach mir schauen und meinte, es würde schon noch ein Weilchen dauern, aber es ist alles ok. Mein Mann fuhr zwischendurch wieder heim, aß Mittag und kam dann wieder. Ich lag immer noch in meinem Bett und die Wehen waren dann doch schon ziemlich heftig und ich stöhnte auch schon ein bisschen. Mein Mann hielt meine Hand und litt sichtlich mit. Trotzdem war er sehr ruhig und war mir eine große Hilfe, schon alleine seine Anwesenheit zählte.

Die Hebamme schaute immer mal vorbei und sagte, wenn ich wollte, könnte ich schon mit in den Kreißsaal kommen, ich könnte aber auch noch im Zimmer bleiben. Da wir alleine im Zimmer waren, blieb ich lieber dort, denn da hatten wir unsere Ruhe und konnten uns auf unser Kind freuen. Gegen 15.30 sagte die Hebamme, nun wird es bald soweit sein und wir fahren nun in den Kreißsaal. Dort lag ich dann so rum und stöhnte vor mich hin. Mein Mann bekam einen Kittel an und sah aus wie der Chefarzt persönlich. Die Wehen wurden dann noch schlimmer, sie klangen kaum mehr ab, die Herztöne waren gut vom Kind, und dann durfte ich 16.45 Uhr endlich mitpressen. Endlich aktiv etwas tun, ich spürte förmlich, wie sich das Kind von mir löste. Mein Arzt kam dann auch dazu, mein Mann sagte mir dauernd, er sieht schon schwarze Haare, die Hebamme sagte noch 2 mal pressen, dann haben wirs und so war es auch. Auf einmal machte es flutsch und der kleine Kerl war da, 3660g schwer und 53 cm lang. Da war es 17.17.Uhr.

Erst einmal war ich so erleichtert, daß es vorbei war, daß ich nur noch auf den Schrei von meinem Kind wartete, der aber nicht kam. Ich machte mir keine Sorgen, denn vorher hatte es geheißen, es muß eventuell Fruchtwasser abgesaugt werden, es kann sein, daß der Schrei auf sich warten läßt. Ich richtete mich auf, weil ich eine gewisse Hektik bemerkte und fragte meinen Mann, was ist denn mit dem Kind? Er sagte " Ich weiß es nicht, ich weiß es nicht, da ist was passiert " Ich richtete mich weiter auf und sah, wie mein Arzt bei unserem Kind Herzdruckmaasage machte. Es war wie im Film, ich dachte nur, nein, nicht wir, warum mein Kind, das kann nicht sein jetzt habe ich es 9 Monate rumgeschleppt und nun atmet es nicht, ...

Ich habe wie gebannt auf dieses Bild geschaut, der Arzt, der es massierte, mein Mann, der mit dem Kopf auf meinem Bett lag und weinte, die Hektik im Raum und ich begriff ganz ganz langsam, daß es hier um unser Kind ging und irgendwas furchtbar schief gegangen war. Plötzlich ein Wimmern vom Kind und der Doktor drehte sich um und sagte, es wird es wird... Ich konnte es gar nicht glauben, was da passiert war...

Endlich nach Ewigkeiten legten sie mir mein Kind in den Arm, nur für Minuten, dann kam schon der Babynotarzt und sie nahmen den Kleinen mit in die Kinderklinik. Ich lag da in meiner eigenen Soße und konnte überhaupt nicht begreifen, was da passiert war.

Irgendwann fand ich mich in meinem Zimmer wieder, mein Mann war bei mir, mir ging es körperlich gut und wir konnten gemeinsam ganz langsam verstehen, was da los war.

Unser Kind lebte, es war in der Kinderklinik. Es hatte Adaptionsschwierigkeiten gehabt, das heißt, es hat nicht sofort geatmet und der Herzschlag war mal da, dann wieder nicht. Deshalb wurde es gleich im Brutkasten in die Kinderklinik geschafft. Mein Mann fuhr an diesem Abend noch dorthin, und dem Kleinen ging es dann schon viel besser. Nur bei mir war er eben nicht. Ich lag alleine im Krankenhaus, ohne Kind und ohne Mann, es war schrecklich.

Irgendwie konnte ich doch schlafen, vor lauter Erschöpfung wahrscheinlich. Alle waren auch sehr nett zu mir.

Am nächsten Tag ging es uns schon viel besser. Der Kleine wurde untersucht, er war kerngesund, keiner weiß bis heute, was es war. Ich wurde nach 2 1/2 Tagen entlassen und durfte dann endlich mein Kind im Arm halten und stillen. Wir fuhren dann 2x täglich in die Kinderklinik, um den Spatz zu besuchen, mit ihm zu kuscheln und ihn zu stillen. Zu Hause habe ich Milch abgepumpt, die hat er dann in der Klinik aus der Flasche bekommen. Nach endlosen stressigen 8 langen Tagen konnten wir unseren Alexander mit nach Hause nehmen. Es war der glücklichste Tag in meinem Leben, unser Kind ist gesund und entwickelt sich prächtig.

An diese Stelle einen riesigen Dank an unseren Frauenarzt Dr.Ritter, wenn er nicht gewesen wäre und sofort das Richtige unternommen hätte, hätten wir unseren kleinen Spatz vielleicht heute nicht bei uns. Auch den Schwestern und Ärzten in der Kinderklinik ein großes dankeschön, die sich alle rührend um unser Kind gekümmert haben.

Heute geht es uns allen gut, Alexander entwickelt sich prima, er macht uns viel Freude und wir können uns unser Leben ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.

Trotzdem möchte ich allen, die die Geburt noch vor sich haben Mut machen, es ist alles nicht so schlimm, die Schmerzen, die Aufregung, alles ist vergessen, wenn man das kleine Wesen im Arm hat und es sich an einen ankuschelt und später dann anlacht. Diese Schwierigkeiten, die unser Sohn hatte, passieren so selten, daß niemand Angst davor haben muß. Wir denken sogar schon über ein Geschwisterchen nach, denn da geht es ganz bestimmt gut. Man schafft so vieles im Leben und eine Geburt, egal was sie nach sich zieht, bleibt ein unvergessliches und großartiges Ereignis, was man nie wieder missen möchte.

In diesem Sinne alles Gute für alles Kinder und ihre Eltern.

Mama Ute, Papa Dieter und Sohn Alexander

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

  • Wer ist Online   0 Benutzer

    • Keine registrierten Benutzer online.
  • Seit 1997 helfen wir den Müttern,

    ❤️ Hallo ❤️

    Es scheint, dass Dir unser Forum gefällt, aber du bist noch nicht angemeldet.

    Wenn du ein Konto eröffnest merken wir uns deinen Lesefortschritt und bringen dich dorthin zurück. Zudem können wir dich per E-Mail über neue Beiträge informieren, falls Du es willst. Dadurch verpasst du nichts mehr. Du wirst merken, dass die Diskussionen hier viel tiefer gehen und Du längere Beiträge zu einem Thema lesen kannst. Auch kommst Du in verschlossene Bereiche rein und kannst die Clubs besuchen. Diese Themen verschwinden auch nicht und DU entscheidest, was Du lesen willst und kein Algorithmus.

    Falls Du übrigens keine Email von uns bekommst, schau im Spam Bereich nach oder nimm Kontakt mit uns über das Kontaktformular auf.
    Es kann 24h dauern bis wir dich freischalten. Du musst Deine Email bestätigen, sonst dürfen wir Dich nicht in das Forum lassen.

    Wenn Du schon ein Benutzerkonto hast, melde Dich bitte mit Deiner Email an, um mit Deinem Konto zu schreiben und echte Freundinnen zu finden.

  • Diese Seite empfehlen

    Dir gefällt Adeba - Dein Familienforum? Empfehle die Seite weiter!
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen.