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Geburt von Danielas Sohn im Mai 2000

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Geschrieben

Ich möchte mit meinem Geburtserlebnis werdenden Müttern ein bisschen Mut machen. Macht euch nicht vorher verrückt! Ich bin im Mai 2000 zum 1. Mal Mutter geworden und es war das schönste Erlebnis meines Lebens!! Ich habe mir vorher keine Gedanken über Schmerzmittel, Dammschnitt etc. gemacht, sondern habe menem Körper vertraut und mir gesagt: Das schaffen wir schon!! Milliarden Frauen haben´s vor uns auch gepackt... Ich denke, das war die richtige Einstellung. Ich hatte überhaupt keine Angst, und Horrorgeburtserlebnisse anderer Frauen waren mir egal. Ich habe mich sogar schon auf die Geburt gefreut, man muss doch nur an das "Resultat" (Baby!) denken, das macht doch Mut.

Auf jeden Fall bin ich 16 Tage vor dem errechneten Termin morgens gg. 5.30 Uhr aufgewacht und verspürte "leichte Bauchschmerzen". Ich ging zum Klo, um meinen Darm heftigst zu entleeren. Dann wollte ich mich wieder hinlegen (habe nicht gewusst, dass dies schon Wehen sein sollten), aber in dem Moment platzte die Fruchtblase. Was nun, dachte ich? Ich rief im Klinikum an, erzählte, dass die Fruchtblase geplatzt sei, ich aber keine Wehen hätte. Die Krankenschwester sagte, dann hätte ich noch Zeit und sollte ohne Panik langsam losfahren. Mein Mann wollte sofort los, war schon ganz aufgeregt und musste sich übergeben. Ich fragte ihn: "Warum kotzt DU denn jetzt?" Er: "Bin halt ein bisschen nervös." Ich beruhigte ihn, sagte, es sei doch gar nichts, wir hätten noch alle Zeit der Welt.

Dann ging ich noch mal zum Klo, weil ich (durch den Druck des Babykopfes auf den Darm) Durchfall hatte. Mein Mann wartete schon draußen im Auto mit dem zum Glück schon Tage vorher gepackten Klinikkoffer. Ich hatte immer noch nicht das Bedürfnis loszufahren, dachte, hab noch alle Zeit der Welt. Während ich gerade das Klo verlassen wollte, wurden die Bauchschmerzen aber dann doch etwas heftiger und ich hatte plötzlich einen starken, ununterdrückbaren Pressdrang!Ich versuchte mir meinem nervösen Mann gegenüber nichts anmerken zu lassen, habe aber mit einem Handgriff nach unten schon das Köpfchen ertastet. ****, dachte ich, wir sollten doch schnell losfahren. Inzwischen war es 6.30 Uhr, und es war schon hell draußen. Muss zur Erläuterung dazu sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt nur einen weißen Liebestöter-Slip anhatte (weil ich so schwitzte, hatte ich mein Nachthemd ausgezogen) und nun nur noch Zeit hatte, nach einer Bluse zu greifen und die für mich viel zu großen Badelatschen meines Mannes anzuziehen (habe in der Eile nichts Besseres gefunden). Für´s Blusezuknöpfen blieb keine

Zeit, einen BH hatte ich auch nicht. Während ich mich zum Auto schleppte, dachte ich nur, hoffentlich kommt nicht gerade ein Nachbar...

Die Fahrt zur Klinik dauerte gute 10 Minuten und im Auto musste ich hecheln wie ein Schäferhund, damit das Baby nicht schon unterwegs zur Welt kam. Das war echt mies, ich wollte es wenigstens noch bis zur Klinik schaffen. Mein Mann hat dann direkt vor der Entbindungsstation auf dem Chefarztparkplatz geparkt, so dass ich nur reinstolpern musste (zum Glück ist die Station im Erdgeschoss!). Während ich mich mit einer Presswehe an die Wand lehnte, stürzte mein Mann aufgeregt auf eine Schwester zu und sagte (wie sinnig!): "Tag, meine Frau ist schwanger!!" (Ach, fragt sich bloß, wie lange noch!) In dem Moment kam gerade eine erfahrene Hebamme aus dem Kreißsaal, sah mich, erkannte den Ernst der Lage und führte mich in den Kreißsaal (ca. 20 m, weiter weg hätte er nicht sein dürfen). Es war inzwischen 6.45 Uhr. Sie stellte sich namentlich vor, fragte nach meinem Namen und ob es meine 1. Geburt sei und half mir dann aus dem Slip. Sie erkannte sofort, dass der Muttermund vollständig offen war, und bat mich, mich hinzulegen. Ich: "Ich will nicht liegen, das tut im Rücken weh!" Sie: "Mädchen, leg dich hin, du musst nur 2x pressen, dann ist dein Kind da!" Ich legte mich also hin, mein Mann stand neben mir. Jetzt war plötzlich auch eine Ärztin da. Ich habe auf Kommando gepresst, die Hebamme feuerte mich an und rief:"Ich seh schon das Köpfchen, es hat ganz viel Haare!", dann ein heftiger Druck und...unser Sonnenschein war geboren!

Die Hebamme rief: "Es ist ein Junge!" Und ich lag da und dachte: "Träume ich oder war das wirklich schon alles?" Als man mir meinen gesunden Sohn (3.625 g, 54 cm) in den Arm legte, war ich einfach nur glücklich, kein Schmerz mehr, nichts. Es war der schönste Augenblick meines Lebens! Also ca. 1 1/2 Std. nachdem die Geburt "losging" und wir gerade mal 10 Minuten im Krankenhauswaren war das Kind da!Die Hebamme sagte: "Prima, wann kommt das nächste Kind?"... Die Plazenta wurde völlig schmezlos ca. 5 Minuten später ausgestoßen, ich ließ sie mir von der Hebamme erklären (sehr interessant). Dann habe ich meinen Sohn noch im Kreißsaal das 1. Mal anlegen dürfen, das war ein schönes Gefühl, ihn zu betrachten und zu spüren. Vom 1. Moment war da eine ganz tiefe Liebe! Ich habe mich gleich nach der Geburt wieder gut gefühlt, durfte zum Klo (komisches Gefühl beim Aufstehen ohne Bauchinhalt!) und nach 2 Stunden duschen. Ich war riesig stolz auf mich, dass ich es "geschafft" hatte, ohne Dammschnitt, ohne Medikamente. Ich habe dann zusammen mit meinem Mann unsere Eltern und gute Freunde angerufen, die konnten´s alle gar nicht fassen, wie gut es mir schon wieder ging nach knapp 2 Stunden (mir ging´s ja eigentlich nie schlecht!). Ich selbst war einfach nur happy! Die Geburt war schnell, wenn auch nicht schmerzfrei, das wäre gelogen (Presswehen können ganz schön mies sein), aber der Geburtsschmerz ist echt sofort weg!

Vielleicht war es die unkomplizierte Entbindung, vielleicht ist es die Freude, die wir an unserem Sohn haben: Mein Mann und ich haben uns sofort wieder zu weiterem Nachwuchs entschieden und nachdem ich 8 Monate gestillt habe, bin ich sofort wieder schwanger geworden. Ich bin jetzt im 4. Monat und wir erwarten Zwillinge! Ich hoffe, dass die Entbindung wieder so schön ist wie bei unserem Sohn und ich natürlich gebären kann. Bei Zwillingen ist´s wahrscheinlich etwas schwieriger, aber ich vertraue meinem Körper, jetzt erst recht, wo ich weiss, dass wir es

können! Also, ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr zugetextet, wollte eigentlich nur etwas Mut machen! Eine Geburt ist echt was Tolles und einmalig Schönes, Schmerzen sind nebensächlich... denkt einfach nur an euer Baby und vertraut eurem Körper. Ich wünsche allen Schwangeren eine gute Geburt und ein gesundes Baby!

Daniela

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