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Geburt von Pierre-Philippe am 20.07.00

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Unser Sonnenschein strahlt seit dem 20.07.00 um 15.56 Uhr auf diese Erde! Und es geschah so:Am 19.7, also einen Tag vorher, merkte ich so gegen 16 Uhr, dass mich irgendetwas beunruhigte. Konnte aber nicht so deuten was es war. Ich fuhr noch mit dem Fahrrad zur Post, wollte aber ganz schnell wieder heim, da ich total unruhig war. Zuhause angekommen musste ich erst mal dringend auf die Toilette, hatte etwas Durchfall. So gegen 18 Uhr kam mein Mann nachhause, da bekam ich dann auch ein kleines Ziehen im Unterbauch. Wir scherzten noch so rum, von wegen es seien Wehen und so. Gegen 20 Uhr wurde das Ziehen schon etws stärker und auf WC verlor ich den sogenannten Schleimpropf. Um 22 Uhr konnte ich nicht mehr liegen, nahm ein schönes heisses Bad. 23Uhr, an Schlaf nicht mehr zu denken, lief in der Wohnung auf und ab und veratmete meine Wehen, die so im 10 -15 Minutentakt kamen, sie dauerten 30 - 60 Sekunden. So hielt ich bis morgens um 6 Uhr durch, ich wollte auf keinen Fall zu früh in die Klinik. Ich weckte meinen Mann, und meinte dass wir nun so langsam in die Klinik könnten. Er fragte ganz verschlafen, ob ich mir denn sicher sei, nicht dass wir umsonst hinführen. Da stieg dann schon etwas die Wut in mir hoch. Ich quälte mich alleine durch die Nacht, um ihm nicht den Schlaf zu rauben, und nun sowas.

Wir fuhren dann los. Ich hatte auf dem ganzen Weg zur Klinik (knappe 20 Minuten) keine einzige Wehe. In der Klinik angekommen, kam ich erst mal ans CTG, auch da hatte ich kaum Wehen. Ich konnte komischerweise auch wieder liegen. Ich stellte mich schon darauf ein wieder heimzufahren. Dann untersuchte die Hebamme meinen Muttermund, er war schon auf 3cm eröffnet. Das hätten wir alle nicht gedacht. Die Hebamme schickte uns dann für eine Stunde spazieren. Wir waren fast 2 Stunden unterwegs, da wir uns auch noch verlaufen hatten. Die Wehen kamen nun alle 5 Minuten, und recht heftig. Ich musste immer stehenbleiben. Als wir die Klinik dann endlich gefunden hatten, war ich doch sehr erleichtert. Im Fahrstuhl blieben wir dann auch noch kurz stecken"PANIK".

Im Kreissaal angekommen, kam uns die Hebamme schon entgegen, sie hätte sich schon Sorgen gemacht, da wir so lange weg waren. Ich kam wieder ans CTG, sah alles gut aus, Muttermund war nun auf fast 5cm auf. Dann nahm ich ein schönes Bad mit Lavendelöl, das tat sooooo gut. Ich hatte kaum noch Schmerzen im Bad. Ich redete ununterbrochen, war total aufgekratzt. Nachdem ich fast eine Stunde gebadet hatte, kamen wir dann in das Kreissaalzimmer. Wir richteten uns ein, und machten es uns mit Musik schön gemütlich. Die Wehen kamen schön regelmässig im 5- Minutentakt und hielten gut eine Minute an, ich konnte sie aber super veratmen. Es war nun 13 Uhr, da überkam mich eine wahnsinnige Müdigkeit. An Schlaf war natürlich nicht zu denken. Ich setzte mich auf den Ball und legte meinen Kopf auf das Bett. So ruhte ich mich zwischen den Wehen etwas aus. Die Wehen kamen nun so alle 3 Minuten und waren schon sehr heftig. 14 Uhr wurde wieder ein CTG gemacht, und der Muttermund war nun auf 6 cm auf. Die Hebammen lobten mich, es sei ja eine Bilderbuchentbindung. Ich könne aber ruhig lauter sein, man würde ja gar nichts von mir hören. Das nahm ich beim Wort, denn ab da konnte man mich ganz bestimmt hören.

Um 15 Uhr eröffnete die Hebamme meine Fruchtblase, die wollte einfach nicht von alleine platzen. Das war der einzige Moment wo ich meiner lieben Hebamme am liebste ins Gesicht gesprungen wäre. Es tat saumässig weh. Da plätscherte aber auch gleich das Fruchtwasser. Nun schrie ich so laut, dass mir schon fast die Ohren wehtaten. Ich konnte nachwievor nicht liegen. Also zeigte mir meine Hebamme die Sprossenwand, an der ich mich wunderbar festhalten konnte, und mit dem ganzen Gewicht in die Hocke gehen konnte. So hielt ich die Presswehen ganz gut aus, die inzwischen eingetreten waren. Diese Geburtsposition war für meine Hebamme nicht sonderlich einfach, denn ich drehte allen den Rücken zu und vor mir war ja die Wand. Meine Hebamme legte den Boden mit Matten und Tüchern aus, zog sich ihre Schuhe aus, und legte sich auf den Rücken, um etwas Einsicht zu haben. Es ging dann so, dass ich bei jeder Presswehe in die Hocke gehen musste, und wenn sie vorbei war musste ich mich hinstellen. Mein Mann half natürlich so gut er konnte. Er drückte mir mit seiner Faust ins Kreutzbein, was sooo gut tat, und er half mir beim Aufstehen und Hinnhocken.

Dann spürte ich ein wahnsinniges Brennen in der Scheide, ich wusste, gleich hast du es geschafft, gleich ist es vorbei. Da kam dann auch zum ersten Mal der Arzt zum Vorschein. Er stellte sich mitten in meiner letzten Presswehe vor. Es machte nur Flutsch, und da lag mein kleiner blitzeblauer, voll mit Käseschmiere beschmierter Sonnenschein vor mir. Ich konnte es gar nicht fassen, ich hatte dich sogut wie alleine auf die Welt gebracht. Ich nahm dich in meine Arme, lief zu meinem Entbindungsbett, und legte mich das erste mal hinnein, mit dir meinem kleinen Sonnenschein in den Armen. Ich legte dich auf meine Brust, meine Hebamme legte gleich warme Tücher über dich, und mein Mann war fassungslos, und ganz ausser Atem vor Aufregung. Du schriesst etwas und schautest mich an. Deine Hände waren ganz gross, und du rochst so gut nach Lavendel. Wir wurden alleine gelassen. Nach ca 5 Minuten kam die Hebamme (die übrigens Esther hiess) wieder rein, und dein Vater durfte die Nabelschnur durchtrennen. Es war alles so schön, aber nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hatte nicht diese wahnsinnige Glücksgefühl wie ich es erwartet hatte. Du lagst da so hilflos auf meiner Brust, und ich fühlte wie ein wahnsinniges Verantwortungsgefühl in mir aufkam.

Ich kam nur knapp an einer Ausschabung vorbei, da meine Nachgeburt recht lange auf sich warte liess. Nach Akkupunktur im Nabel kam sie dann endlich. Dann wurdest du angelegt, und leider klappte es gar nicht so gut, du drücktest mit deiner kleinen Zunge immer wieder die Mamille zur Seite. Wir versuchten es immer wieder in aller Ruhe. Uns wurde auch so viel Zeit gelassen. Esther hat dich dann erst nach 2 Stunden gewogen und gemessen und dann angezogen. 3860 Gramm warst du schwer, bei einer Länge von 52 cm und einem Ku von 35 cm, obwohl du 10 Tage zu früh gekommen bist. Ein herzliches Dankeschön an meinen ach so geduldigen Mann. Ohne ihn wäre ich nicht so tapfer gewesen. Ein dickes Lob an Esther, der ruhigsten und motiviertesten Hebamme die ich kenne (ich kenne einige), die sich so viel Zeit für uns genommen hat.

Alle besten Wünsche an alle Mamis und Papis die diesen Berricht lesen.

Geraldine

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