Geburtsbericht von Niklas am 12.09.2000

[Freesurfer]

Meinen Bericht kennen meine Bekannten schon auswendig.

ET war der 5. September 2000. Weil man mir ständig gesagt hat (Bekannte) dein Bauch ist so tief, das geht bestimmt 4 Wochen früher los, war ich ständig auf dem Sprung. Natürlich passiert nichts. Mein Krümmelchen fand es wohl zu bequem in Mamas Bauch.

5. 9.

hatte einen Termin beim FA. Mein MM war schon 2cm offen.

Wahnsinn, dann gehts wohl bald los. Der FA meinte es könnte evtl. sogar schon heute sein.Ab nach hause meinem Mann davon erzählt.

Wie soll es anders sein, nichts passierte. Alle 2 Tage zur Fruchtwasserspiegelung und die anderen Sachen ( RR, urin etc.)

11. 9.

Ich sollte zum Wehenbelastungstest ins Krankenhaus. Man wollte sehen, ob es meinem Kind unter Wehen noch gut geht. Von morgens 8.00 uhr bis 12.00 war ich dort. Trotz mehrmaligen Wehennasensprays nichts passiert. Ich sollte in 2 Tagen wiederkommen. Bin schon mit einem ganz leichten Ziehen nach Hause gegangen. Im Nachhinnein waren das schon leichte Wehen. Ab 14.00 uhr war das ziehen schon ziemlich regelmäßig (ca. alle 5 min.). Also schnell meinen Mann angerufen. Er solle langsam machen. Innerhalb von 5 min. war er da.Wir haben dann noch etwas gewartet. Danach ging es mit gepackter Tasche in Richtung Krankenhaus. Ich wollte ja nicht zu früh da ankommen und wieder nach hause geschickt werden. Im Kreissaal wurde ich von einer ganz jungen und lieben Hebamme in Empfang genommen. Am CTG zeigten sich schon Wehen im 2 min. Abstand, mein MM war jetzt 3 cmoffen. Sie meinte man könnte ja Akkupunktur machen, dann würde es etwas schneller gehen. Pustekuchen, nun waren sie völlig verschwunden. Normalerweise hätte ich mit diesem Befund noch wieder nach hause können, aber mein Blutdruck spielte verrückt. Also Einweisung. Auf Station sollte ich mich erstmal mit Abendbrot stärken. Sollte mir nachher noch zum Verhängnis werden. Gegen 18.00 fing das Ziehen wieder an. Als ich um 19.00 zum Kontroll-CTG

schlich ( ich hatte schon Wehen im minutenabstand) wurde mir richtig schlecht. Hätte ich doch bloß nichts gegessen.

Dort war eine Neue Hebamme. Sie machte einen sehr sypathischen Eindruck, wodurch meine Ängste schon etwas gelindert wurden. Mein Blutdruck war immer noch sehr hoch. Es wurde mir eine PDA angeraten, damit wir den RR wieder normalisieren können. Ich hatte nur ein schlechtes Gewissen. Ich wollte es doch alleine schaffen. Da ich auch schon recht heftige Wehen bis jetzt hatte, habe ich zugestimmt. Bis der Anästhesist kommen sollte, vergingen noch 1 1/2 Stunden. Durch die Schmerzen war ich wirklich bereit für die PDA. Zum Glück verstand der Arzt sein Handwerk. Innerhalb einer halben Stunden war ich schmerzfrei, ich fühlte mich wie gedopt.(Bei meiner Freundin wirkte es leider nicht, bzw. nur einseitig).

Mein Mann war ständig an meiner Seite. Er schaute wie ein getretener Hund, er wollte mir gerne mehr beistehen. Es wurde ein Wehentropf angehängt um die Sachen etwas zu forcieren. Ich habe ja nichts gespürt. Schade war nur , das ich nicht in die Wannen durfte ( wegen Bllutdruck etc.) Irgentwann verliert man jedes Zeitgefühl. Die Betäubung ließ langsam nach. Es wurde dann die Fruchtblase gesprengt, denn ich war schon vollständig eröffnet. Nun ging es richtig los. Ich hatte das Gefühl ein großer Geschäft verrichten zu müssen, es waren die Presswehen. So schnell wie die anderen ging es bei mir nicht. Ich glaube es hat so ca. eine Stunde gedauert, die Hand meines Mannes war schon fast zerquetscht. Aber endlich durfte ich Pressen, nach kurzer Zeit war der Kopf schon zur Hälfte draußen, ich sollte mal anfassen. Ich habe aber nur gebrüllt "holt ihn endlich raus". Ich habe gepresst wie eine Wilde, dadurch bin ich auch noch unter dem Dammschnitt auch noch gerissen. Endlich war Niklas da. Er wurde mir auf den Bauch gepackt, er hat mich nur mit seinen großen runden Augen angesehen.

Er wog bei der Geburt 3770 g , war 53 cm groß und hatte einen Kopfumfang von 38 !!! cm. Meine Güte hatte der einen Dickschädel. Den hat er übrigens immer noch. Im nachhinnein bin ich dankbar über die PDA. Es hat aus der Geburt eine fast erträgliche und sehr schöne Sache gemacht. Wir sind sehr glücklich über unseren Hosenmatz.

S.