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Geburt von Lara

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Endlich habe ich einmal Gelegenheit meinen Geburtsfrust loszuwerden, ohne daß ich auf gelangweilte Gesichter treffe. Die erste Geburt fing 4 Tage nach Termin quasi in der Frauenarztpraxis an. Die Ärztin meinte nach einer Untersuchung, der MM wäre bereits fingerbreit durchlässig und so gegen den späten Nachmittag sollte ich mal ins Krankenhaus fahren. Gott, was waren wir glücklich, es sollte endlich bald soweit sein. Wir waren so aufgeregt, daß wir den Abstand der Wehen, die jetzt begannen kaum stoppen konnten. Ich versuchte mich durch putzen abzulenken. Und mein Mann stand ständig mit der Stoppuhr neben mir.

Als die Wehen alle 5 Minuten kamen, dachte er, wir fahren jetzt lieber zum Krankenhaus. Und ich dachte, wenn das alles ist, dann bekommst du das Kind mit links. Bei der Untersuchung meinte die Hebamme aber, daß das noch ein Weilchen dauern könnte, der MM war nur fingerbreit durchlässig. Na gut, Zimmer bekommen, Tasche ausgepackt, etc. Ich hatte eine Zimmergenossin, die ihr Baby schon bekommen hatte. Als ich die Schmerzen nicht mehr aushielt, sind wir zum Kreissaal hin, ctg, MM-Untersuchung, etc, Ergebnis, fingerbreit durchlässig. Wehen für Noppes!

Da kam so langsam der erste Frust auf. Ich sollte mal spazieren gehen, Treppen steigen, etc. Auf mein Zimmer wollte ich nur ungern,

schließlich bekam meine Bettnachbarin dauernd Besuch und dem wollte ich bestimmt nichts vorstöhnen. Also wieder zum Kreissaal, stundenlanges CTG, MM-Untersuchung, und Ergebnis, fingerbreit durchlässig. Ich bekam einen Einlauf, ein Bad eingelassen, eine Beruhigungsspritze, weil ich einen Heulanfall bekam. Im Bad hörten die Wehen auf! Ich dachte nur, daß das nicht wahr sein dürfte und wollte die Wanne schnell wieder verlassen. Wir hatten inzwischen Abend und ich hatte seit dem Mittag nichts gegessen. Ich fragte, ob ich etwas essen könnte. Da meinte die Hebamme, ich glaube die zweite inzwischen, wer noch Hunger hätte, hat noch keine echten Wehen. Wieder den Tränen nahe. Nach dem ich weiß nicht wievielten CTG meinte sie, mein Mann könne ruhig nach Hause gehen, es würde heute nichts mehr werden. Er ging nur widerwillig. Ich bekam noch eine Spritze und dummelte in meinem Zimmer neben meiner Bettnachbarin mit Baby so dahin. Ich glaube in der Nacht war ich wohl insgesamt 100 mal am Kreissaal, jedesmal mit dem niederschmetternden Ergebnis, daß sich der MM immer noch nicht viel bewegt hätte. Und das wo ich alle 5 Minuten Wehen hatte.

Morgens kam mein Mann dann wieder und es begann ein weiterer grausamer Tag mit Wehen. Der MM hatte sich zwar geweitet auf sage und schreibe 3 cm, aber nützen tut es ja doch nichts. Gegen abend, den ganzen Tag übrigens bekam ich nichts zu essen, weil es ja auch einen Kaiserschnitt hätte werden können, war ich mit meiner Kraft am Ende. Als mich die Hebamme wieder auf mein Zimmer schickte, mit der Antwort, ich solle mal einen heißen Tee trinken und eine Wärmflasche in den Rücken legen, habe ich nur noch geheult. Um Mitternacht habe ich dann meinen Mann mit zum Kreissaal geschleift und gesagt, wenn sie jetzt nichts unternehmen würden, würde ich das ganze Krankenhaus zusammenschreien, da endlich behielt man mich im Kreissaal. Ich bekam eine PDA, damit ich wieder zu Kräften kam und dann endlich so gegen eins sprengten sie meine Fruchtblase. Wer aber meint, ich wäre bald davon ab, weit gefeht. Ich konnte meine Preßwehen nicht spüren. Die PDA war zu stark. Die Hebamme mußte mir sagen, wann ich zu pressen hatte. Und versucht mal zu pressen, wenn ihr gar nicht wißt, wohin. Dann sollte mein Mann von oben auf meinem Bauch drücken, was er auch versuchte, aber viel zu zaghaft. Die Hebamme legte sich mit angewinkeltem Arm auf mich und die Ärztin, die dabei war, auch, und sie drückten mit aller Kraft. Ich schrie vor Schmerz auf, weil ich dachte, sie würden mich in Stücke drücken. Kurz bevor die Tortour endlich sein Ende fand, wechselte die Hebamme noch einmal, weil Schichtwechsel war. Ich hatte jetzt wieder die Hebamme, die mir vor 2 Tagen die Kanüle gelegt hatte. Und die fragte mich auch noch, was ich denn hier noch mache, ich sollte doch eigendlich schon längst fertig sein!

Nachdem ich geschnitten worden war, endlich, flutschte Lara ins Leben. Es war genau 7 Uhr 10. Und machte sofort Sorgen. Ich war nur froh, daß ich endlich wieder Ruhe hatte. Aber im Kreissaal wurden alle ganz hektisch, Lara war ganz blau und sie wollte nicht schreien, man verlangte ganz plötzlich nach dem Kinderarzt, und ich dachte nur, das hast du jetzt davon, daß du als erstes gedacht hast, es ist endlich vorbei. Sie wurde schnellstens auf die Frühgeborenenstation gelegt. Ich durfte sie nur ganz kurz sehen, weil es höchste Eisenbahn für sie wurde. Und dann verlangte die Hebamme ich sollte noch mal pressen, ich dachte nur, hat die sie noch alle? Aber die Nachgeburt war dagegen ein Kinderspiel.

Meine Tochter lag insgesamt 9 Tage auf der Frühgeborenenstation, weil sie angeblich eine Infektion hatte, aber was für eine habe ich nie

erfahren. Ich glaube, daß meine Tochter am Anfang so viel geschrieen hat, und so schwierig war, lag alles an dem verpatzten Anfang. Und

jetzt ist sie mein kleiner Liebling.

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