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Jordan´s Geburt

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Hallo ihr Lieben,

habe schon lange hier nichts mehr geschrieben, aber vielleicht erinnert sich der ein oder andere sich noch an mich!

Mal ne kleine Geschichte vorweg:

Vielleicht erinnert ihr euch noch, wie ich für unsere Tochter einen Namen suchte?! Wir hatten uns dann auf Ashley Coleen geeinigt.... aber dazu kam es nun doch nicht.... unsere Tochter ist nun doch ein Junge :P namens Jordan!

Aber nun zu der Geburt:

Es war Montag, der 6. August 2007. Mein Mann morgens gegen 0700 Uhr von der Nachtschicht heim. Ich , Ende der 36. SSW, war auch schon wach , was mein man sehr verwunderte. Normal schlafe ich immer bis mindestens 9 Uhr ....

Ich beschwerte sich über Kreuzschmerzen und ein leichtes Ziehen im Bauch, er konnte es jedoch nicht als Wehen deuten. Die Stärke der Schmerzen waren nicht ausreichend um sie als Solches zu deuten ......

Gegen 13 Uhr weckte ich meinen Mann auf mit der Bitte mich ins Krankenhaus nach Landstuhl zu bringen. Ich hatte vorher mit meinem Frauenarzt telefoniert und er sagte, dass es besser sei, gleich in die Klink zu fahren, da ich im Laufe des Morgens auch noch einen Ausfluss dazu bekam welcher man untersuchen lassen müsse. Er deutete die Schmerzen auch gleich als Wehen.

Gegen 1430 Uhr in der Klinik angekommen begrüsste man uns ganz herzlich. Ich wurde ans CTG angeschlossen. Nach etwa 40 Minuten CTG schaute die Hebamme nach und war nicht zufrieden mit dem Ausdruck.

Sie fragte, ob ich wenig getrunken hätte , denn die Werte seien leicht abweichend von den Normalwerten. Der erste leichte Grund zur Beunruhigung.

Diese leichte Abweichung kann Flüssigkeitsmangel kommen.

DIE DIAGNOSE :

Uns wurde vorgeschlagen ,ein weiteres CTG zu machen nach etwa einer Stunde und in der Zwischenzeit mal Ultraschall zu machen. Die Gynäkologin traf ein und bei mir wurde

Ultraschall gemacht.

Etwa 20 Minuten zog die Gynäkologin das Ultraschall durch, äusserte sich kaum.... Sie zog ihren Chef zur Assistenz hinzu.

Der Chef der Station kam dann mit dem erschreckenden Ergebnis :

,, Bei ihrem Kind liegt eine Fehlbildung vor. Der komplette Darm liegt vor dem Bauch des Kindes und schwimmt frei in der Fruchtblase. Wir müssen eingreifen so schnell es geht „

Jedoch konnte ich das Kind nicht in Landstuhl entbinden , da keine Kinderklinik anwesend ist dort. Wir wurden in die etwa 30 km Universitätsklinik nach Homburg geschickt.

Unser Adrenalin und unser Puls waren auf 180 .... Uns ging alles durch den Kopf . Wir hatten Angst .... Ich weinte ..... Wir waren beide völlig am Ende

Mein Mann packte mich ins Auto und wir machten uns auf den Weg nach Homburg in die Uni- Klinik . Zum Glück hatten wir die Tasche schon gepackt .....

Da ja die Landstuhler Klinik schon in Homburg in der Uni Klinik anrief und uns anmeldete , wurden wir bereits dort erwartet und das Ärzte-Team, bestehend aus Gynäkologe, Chefarzt der Kinderklink ( Kinderchirurg ) und Hebammen sowie Krankenschwestern waren anwesend und warteten schon sehnsüchtig auf uns.

Gegen 19.30 Uhr wurde dann nochmal Ultraschall gemacht . Es wurde gerätselt und man hat sich gegenseitig beraten. Noch eine Kinderärztin traf ein und stand uns bei. Der Chefarzt , der auch die OP durchführen wird , erklärte uns ganz genau was los sei .

Es handelte sich bei unserem Baby um eine Gastroschises , bei der der Darm komplett heraus hing . Alles schwomm vor dem Körper des Baby´s .

Wir hatten solche Angst. Man erklärte uns , dass man das Kind am nächsten Tag holen würde per Kaiserschnitt . Er würde dann steril gelegt und direkt operiert werden .

Wir war total fertig .... ich hatte auch keine Nerven mehr. Mein Mann macht sich auf den Nach Hause weg und lies mich etwas alleine. Ich habe in der Nacht kein Auge zu gemacht .

DIE GEBURT :

Nächsten Morgen kam mein Mann wieder ins Krankenhaus. Er durfte mich im Aufwachzimmer gegen 10 Uhr besuchen. Ich war schon wach und hielt ein kleines Bild von unserem Soh Jordan in der Hand. Wir waren ganz stolz Er wurde um 08.51 Uhr per Kaiserschnitt geboren.

Am liebsten hätte ich ihn geknuddelt ..... ihn selbst entbunden .... aber leider wurde der Kaiserschnitt in Vollnarkose durchgeführt und wegen der Infektionsgefahr durfte da auch keiner dabei sein . Ausserdem denke ich , dass es kein schöner Anblick gewesen wäre, wenn der Kleine auf die Welt gekommen wäre mit offenem Abdomen und heraushängendem Darm.

Mein Mann machte sich auf den Weg zur Kinderstation ...... zur Chirurgie ..... Intensiv versteht sich natürlich von selbst. Er fragte sich durch . Eine ganz nette Ärztin erklärte ihm , dass er noch im OP sei und dass es ihm so weit gut gehe . Wir waren enorm nervös. Endlich war es so weit , dass unser Wurm kommt und nun kann man nicht mal zu ihm ..... ein emotionales Chaos verbreitete sich in unserem Körper und uns ging es echt nicht gut .

Er kam zu mir zurück zur Aufwachstation ..... Ich war auch nervös...... die Zeit zog sich wie Kaugummi . Man sagte meinem Mann zwar, dass man ihn anruft, sobald alles um ist , aber wir hatte trotzdem keine Ruhe und wollten nun wissen was los ist .......

DIE OP :

Es war 14.30 Uhr ............. Ich musste bis bis 1530 Uhr in dem Auwachraum bleiben.

Mein Mann machte mich nochmal auf den Weg ...... zur Intensivstation. Die Ärztin empfing ihn dort mit einem positiven Gesichtsausdruck und brachte ihn ins Zimmer von unserem Engel.

Da lag er ..... viele Schläuche in den Venen ...... Beatmung und Magensonde ..... 1000 Geräte um ihn herum ... ein Herzzerreissendes Gefühl .... doch genau diese Geräte und alles drum herum hielten unseren Schatz am Leben.

Er war total erschöpft ........ er sah fast aus wie tot ..... er war bleich im Gesicht .... mein Mann bekam Angst. Er war etwa 30 Minuten oben , dann ging er nach unten .... zu mir.

Ich war schon ganz gespannt ...... Er berichtete mir, dass er alles gut überstanden hatte.

Die OP verlief wirklich gut ...... keinerlei Komplikationen. Man sagte uns , dass der Hoden noch geraus hing aus dem Bauch , aber dass man den dann in den nächsten 2 Jahren operativ auch nochmal nach unten in das Hodensäckschen legen müsse. Dies bedürfe jedoch keinen Grund zur Beunruhigung

So gegen 1600 Uhr wurde ich nochmal gewaschen und durfte dann auf die normale Station. Viele Mütter und Väter kamen uns auf dem Flur der Station entgegen mit ihrem Baby in der Wiege . Wieder ein depressives Gefühl durchlief meinen Kopf ...... :,,Unser Baby liegt auf der Intensiv .... wie gern würd ich den nun ... ihn auch herumschieben ..... „

Leider noch nicht möglich .....

Wir hatten noch nicht mal einen Namen für das Baby , da wir eigentlich dachten , es sei ein Mädchen. Schnell einigten wir uns auf „ Jordan „ ..... 1970 g schwer und 44 cm gross.

Ein ganz süsser Fratz

Als wir auf dem Zimmer oben ankamen , packten wir meine Sachen alle schnell in den Schrank ...... Wir organisierten einen Rollstuhl ..... Ich wollte ja auch mal unseren Schatzi sehen jedoch war laufen noch nicht drin. Also bewegten wir uns einmal rollend und einmal laufend wieder zur Intensivstation zu unserem Sohnemann Jordan

Wir mussten durch die Schleuse ..... Händewaschen und desinfizieren ist dort ganz gross geschrieben ..... ausserdem bekommt man noch ein grünes Kleid an, da ja wirklich alles steril sein muss. Verständlich

Wir gingen also durch die Schleuse in Richtung Jordan .......... dort angekommen ..... lag er da ... tief schlafend . Er war total geschafft von der OP .... und die Geburt war sicherlich auch nicht leicht ... auch wenn es „NUR“ ein Kaiserschnitt war . Aber so ein Baby hat eben auch seine Mühen sich mal Platz zu schaffen im engen Mutterleib .

Bei der OP führte man ihm den Darm zurück ein in den Abdomen. Der Bauch wurde mit Fremdmaterial (Kunsthaut) geschlossen. Das Hauptproblem besteht darin , dass der der Darm entzündet ist und die Darmwand sehr dick ist. Durch das Fruchtwasser angegriffen schwoll diese enorm an. Aus diesem Grund bekommt Jordan nun auch ein Antibiotika um die Entzündung zu hemmen bzw aufzulösen.

So viele Schläuche ........... Ich war so stolz auf unseren Sohn und andererseits hatte ich totale Angst. Ich weinte ! Ein kleiner Wurm mit so vielen Drähten und Leitungen ...... total überfordert

Wir blieben etwa eine stunde drin. Wir zogen uns fürs erste mal wieder zurück , da ich ja auch noch geschafft war durch die OP ..... Der Anblick war schon beängstigend.

Man beruhigte uns zum zweiten Mal .... die OP sei erstaunlich gut gelaufen Alles einwandfrei ... der Kreislauf ist auch stabil ..... Alles super

Die ersten Tage nach der OP :

Am nächsten Tag waren wir mehrmals dort gewesen. Wir schauten zu , als man ihm eine Blutkonserve gab, da er ja doch durch die ständige Überwachung und auch durch die OP viel Blut verloren hatte ..... Alles lief glatt.

Am zweiten Tag sagte man uns, dass man die Beatmung einstellen will , da ja eigentlich mit der Lunge auch alles in Ordnung war. Kreislauf stabil ........ Nahrung wurde intravenös eingefuhrt und auch seine Medikamente bekam er durch die Vene.

Am dritten Tag nahm man sogar die Sauerstoffbrille weg. Ab und zu musste sie nochmal angelegt werden, da er doch noch angeschlagen war durch den ganzen Stress. Auch nahm man den Katheder aus seinem Pipi und Jordan macht somit normal in die Windeln.

Auch einen kleinen Kacka hat er schon gemacht Das soll natürlich heissen, dass der Darm arbeitet .Ich war noch nie so froh , ein Stück „Schei***“ zu sehen .... das könnt ihr mir glauben . Es ist aber ein gutes Zeichen *freuuuuuuuu*

Das war unser Schicksalschlag mit der Diagnose und Geburt.

Jordan musste 6 Wochen im Krankenhaus bleiben.

Dann durfte er ENDLICH nach Hause.

Jordan ist nun 4 Monate alt..... ihm geht es prächtigt....

Er entwickelt sich unglaublich gut... (bei vielen von solchen Fällen gibt es zu 85% immer Komplikationen) aber... toi,toi,toi.... bei uns verlief alles reibungslos....

Vielleicht ist ja hier jemand der auch sowas ähnliches mitgemacht hat... und vielleicht Lust hat mit mir Erfahrungen auszutauschen.....

LG Prisca

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