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Geburt von Benjamin am 22.03.2000

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In der 39. SSW mußte bei mir die Geburt eingeleitet werden, weil ich eine

Gestose hatte und der Blutdruck stieg, außerdem wurde das Baby über die Plazenta nicht mehr richtig versorgt.

Am Mo, den 20.3. 14.00 Uhr, wurde mir in der Klinik ein Prostaglandingel um den Muttermund gelegt, was sehr schmerzhaft war. Danach hatte ich regelmäßig Wehen ca. alle 4 min. Ich ging erst mal die Gänge im Krankenhaus auf und ab. Tja, aber bis 22.00 Uhr abends tat sich am Muttermund nichts, obwohl ich die Wehen teilweise schon veratmen mußte. Ich wurde auf Station geschickt und mein Mann nach Hause, ich sollte erst mal schlafen. Das konnte ich aber nicht, weil die Wehen ja immer noch alle 4 min kamen. Ich wälzte mich also umher. Am nächsten Morgen wurde ein CTG geschrieben und ich bekam wieder Gel gelegt, ein bißchen weicher war der Muttermund schon geworden, aber mehr auch nicht. Ich wurde wieder zurück auf Station geschickt. Die Wehen wurden aber jetzt schon ganz schön heftig, mit Umherlaufen und Veratmen hatte ich sie aber ganz gut im Griff. Um 14.00 Uhr ging's wieder ans CTG. Mein kleiner Spatz war aber sehr ruhig, so daß er wachgeschüttelt werden mußte und das CTG im Sitzen geschrieben werden mußte. Dabei platzte die Fruchtblase und alles wurde naß (Klammotten, Liege, Hebamme). Danach waren die Wehen schon ganz schön heftig und schmerzhaft. Endlich kam ich in den Kreissaal und mein Mann wurde verständigt. Leider mußte ich die ganze Zeit auf der Seite liegen bleiben, da mein Baby nicht ins Becken eingetreten war und die Gefahr eines Nabelschnurvorfalls bestand. Das war wirklich ätzend, zumal ich mir das

vorher so schön vorgestellt hatte: Wassergeburt, Rumlaufen, Pezziball, Seil...). Der Muttermund war zu dieser Zeit ca. 1cm auf, also noch nicht

gerade weit. Es zog sich hin, der Wehenschmerz stärker und Hunger hatte ich auch, aber ich durfte nichts essen, da das den Körper zu sehr belasten würde. Stattdessen bekam ich eine Infusion mit Traubenzucker. Leider tat sich die nächsten 2 Stunden nicht viel, aber der Wehenschmerz war für mich nicht mehr zu ertragen. Wir entschieden uns für eine PDA. Leider vertrug ich das Medikament nicht, mir wurde komisch und der Blutdruck sank in den Keller. Das Schlimmste daran war aber, das die Herztöne des Babys auch immer langsamer wurden sich aber einglück wieder einpendelten, als es mir wieder besser ging. Nun war aber das Problem, daß das PDA-Medikament auch die Wehen hemmte, also kam ich an den Wehentropf volle Pulle aufgedreht. Und dann hörte auch schon die PDA auf zu wirken, ich brauchte eine neue Dosis, weil der Schmerz wirklich unerträglich wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der MUMU schon 4 cm auf. Auch diesmal vertrug ich das Medikament nicht und beim dritten Versuch ging es dem Baby so schlecht, daß ich Sauerstoff bekam und über die Braunüle zig Sachen gespritzt bekam. Der Kreissaal war aufeinmal voll mit Ärzten. Ich hörte nur noch auf die langsamer werdenden Herztöne meines Babys und hatte eine wahnsinnige Angst. Nachdem ich ein wehenhemmendes Mittel bekam, gings dem Baby wieder besser, wir konnten aufatmen.

Wie sollte es nun weitergehen? Kaiserschnitt? Die nächste Hebamme hatte Schicht und sie sagte, daß sie jetzt alles versuchen würde, damit das Baby auf natürlichem Weg kommen würde. Zunächst gabs ein anderes PDA-Medikament, was ich dann vertrug, was aber häufiger nachgespritzt werden mußte. Schmerzen hatte ich aber trotzdem noch; immerhin war der Muttermund dank Muttermundmassage und Wehentropf auf höchster Stufe fast offen. Ein Nachteil der PDA war auch, daß ich nicht pullern konnte, also wurde mit einem Katheter die Blase geleert, auch nicht gerade angenehm, aber zu diesem Zeitpunkt war mir das auch egal, ich war sehr erschöpft. Und dann war endlich der Muttermund voll geöffnet, die Preßwehen setzten ein, bloß pressen durfte ich noch nicht (warum, weiß ich nicht). Nach 6 Preßwehen durfte ich dann endlich mitpressen, was eine große Erleichterung war. Es ging vorwärts! Wenn bloß nicht das Köpfchen immer wieder zurückgerutscht wäre... . Endlich konnte ich das Köpfchen im Spiegel sehen und nach 3 weiteren Preßwehen war Benjamin am 22.03.00 um 2.10 Uhr dann endlich geboren und fing auch gleich an zu schreien. Ich war erleichtert und so froh, als er auf meinem Bauch lag, dieses Gefühl war einfach umwerfend, mit einem Schlag waren alle Schmerzen weg. Ich bekam wieder irgendwas gespritzt und die Nachgeburt löste sich. Wir sahen uns die Plazenta an, die viel zu klein und schon gealtert war. Während mein Damm nach dem Dammschnitt genäht wurde, hielt ich dieses winzige Menschenkind im Arm und er guckte sich mit großen Augen alles an. Dann wurde er gemessen, gewogen und untersucht. Ein Winzling: 2450g und 47cm, aber ansonsten gesund. Unsere kleine Familie durfte sich nun allein im Kreissaal beschnuppern. Fix und fertig waren wir ja schon, aber überglücklich betrachteten wir unseren Sohn und wir waren stolz, was wir da fabriziert hatten!

Jetzt ist Benjamin 3 Monate alt und ist kräftig gewachsen, er hat den Rückstand voll aufgeholt. Trotz dieser schweren Geburt wird er wohl nicht

unser einziges Kind bleiben!

Petra

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