Karins Geburtserlebnis

[Freesurfer]

Bei mir war die Geburt, wie die Schwangerschaft total unkompliziert. Das gibt es auch, Geburt bedeutet nicht immer, wenn auch selten, dass es enorm schmerzhaft ist. Ich kann mich noch genau erinnern, es war ein wunderschöner, heißer Tag und mein Mann und ich waren den ganzen Nachmittag bummeln. Ich war 3 Tage über dem Termin, aber unser Kleiner hatte sich noch nicht gesenkt. Um 7 abends fing dann ein Ziehen an, nur ganz leicht. Das Ziehen war aber nur vorne im Leistenbereich, also dachte ich, das sind falsche Wehen. Sie wurden auch nicht stärker und die Abstände änderten sich auch nicht. Wir hatten uns den Film "Ganz oder gar nicht (The Full Monty) ausgeborgt. Kurz vor Mitternacht waren die Schmerzen schon stärker, aber immer noch vorne. Wir gingen ins Bett. Da mir nicht gut war - und hier hätte es bei mir klingeln müssen - stellte ich einen Kübel neben mein Bett. Kaum lagen wir 5 Minuten, platzte meine Fruchtblase, rund um mich war alles nass. Die Schmerzen waren vorbei. 10 Minuten später ging es dann mit Abständen von 2 Minuten los. Jetzt wurde es eilig, der Pressdrang war enorm (das war das Unangenehmste, Pressen wollen aber nicht dürfen). Gott-sei-Dank waren es nur 10 Minuten zum Krankenhaus. Dort war der Muttermund bereits 9 cm geöffnet und als der Arzt kam, ging es auch schon los. Ich war überascht, wie gut mein Körper funktioniert. Kurz vor den "richtigen" Presswehen hörten die Wehen auf, wie zum Kraft holen. Und dann, allerdings mit weniger Pressdrang als zuvor, ging es los. Mit 4 mal Pressen war er da, unser Zwerg, das war 2 Stunden nachdem die Blase geplatzt war. All die Coladosen und Schokoriegel, die wir für meinen Mann mitgenommen hatten, bleiben unberührt - genauso wie die Spiele und dergleichen. Ich war danach so aufgedreht, dass ich gar nicht bemerkte, wie fertig mein Körper war, ich bin beinahe kollabiert. Für mich persönlich war die Geburt nicht viel ärger als die monatlichen Regelschmerzen, die bei mir allerdings sehr stark sind. Das Stillen lernen war im Vergleich zur Geburt, um einiges schlimmer.

Es gibt also leichte Geburten auch!

PS.: Er ist übrigens mein erstes Kind.

Karin