Geburt von Tabea Sophie am 11.04.2000

[Freesurfer]

Während der Schwangerschaft mußte ich leider immer wieder wegen vorzeitigen Wehen ins Krankenhaus. Der Arzt dort und auch meine Hebamme meinten, ich solle mich schon mal auf eine schnelle Geburt einstellen...

Der voraussichtliche Entbindungstermin war der 29.04.2000. Allerdings war ich von Anfang an der Meinung, daß der Termin etwa eine Woche zu spät nach hinten angesetzt wurde. Am 11.04. hatte ich vormittags einen Termin zur Schwangerschaftsvorsorge. Die Ärztin meinte jedoch nach der Untersuchung, das es sicher noch eine Weile dauern werde, da noch kein "geburtsreifer Befund" vorliege. Gegen 14.00 Uhr wollte ich gerade zum Bahnhof gehen, um zu meinen Vater zu fahren, der an diesem Tag Geburtstag hat, als ich dachte:" ach, gehst du lieber noch mal auf Toilette, dann mußt du im Zug hoffentlich nicht." Plötzlich gab es einen regelrechten Knall und mein erster Gedanke war: "das wird doch hoffentlich nicht die Fruchtblase gewesen sein..." Die Vermutung verstärkte sich, als einige Tropfen einfach so aus mir rausrannen. Dann hörte aber alles wieder auf.

Tja, war das nun ein Blasensprung oder nicht??? Ich habe also meine Hebamme vom Geburtsvorbereitungskurs angerufen und sie meinte, ich solle doch lieber zur Klärung ins Krankenhaus fahren, denn es kann ein Blasensprung gewesen sein und da unser Kind schon sehr tief lag, ist es durchaus möglich, daß es mit dem Kopf abdichtet und deshalb kein Fruchtwasser mehr abgeht. Trotzdem bestehe die Gefahr einer Infektion.

Darauf hin rief ich Stefan auf Arbeit an und bat ihn mich in Krankenhaus zu fahren. Kurz darauf setzten auch die Wehen ein, die sich aber eigentlich nicht von denen unterschieden, die ich schon im Laufe der Schwangerschaft hatte. Während der Fahrt in Krankenhaus hatte ich etwa alle 3-4 Minuten Wehen, die aber auch nicht besonders schmerzhaft waren. Die erste "richtige" Wehe, hatte ich, als wir auf dem Parkplatz des Krankenhauses angekommen waren.

Die Hebamme kannte ich glücklicherweise schon von meinem Krankenhausaufenthalt während der Schwangerschaft. Ich erzählte ihr noch was vom "geburtsunreifen Befund" von heute morgen, doch sie lächelte nur und meinte: "na, wir werden sehen". Und siehe da, der Muttermund war schon 4 cm geöffnet. Sie gab mir ein Nachthemd und sagte ich solle mich umziehen, sie werde gleich ein CTG schreiben. Das war dann auch das schlimmste an der ganzen Geburt: Ich mußte liegen und fand das einfach unerträglich. Sobald ich lag, kamen 3 solche starken Wehen, daß ich dachte, das überlebe ich nicht. Daraufhin meinte die Hebamme, wenn ich einen Pressdrang verspüre, soll ich ihn verhecheln. Ich dachte nur: "das kann doch nicht ihr Ernst sein, wir sind noch nicht mal eine halbe Stund hier und ich soll schon Presswehen haben???" Aber es war tatsächlich so: in diesem Moment setzten die Presswehen ein und drei Wehen später war Tabea geboren.

Überhaupt kein Vergleich zu meiner ersten Geburt, wo die Presswehen am anstrengendsten an der Geburt waren...

Besonders genossen wir diesmal die Zeit zu dritt gleich im Anschluß an die Geburt. Da Tabea keine Anpassungsschwierigkeiten hatte, konnte sie von Anfang an bei uns bleiben.

So schnell und und relativ 'schmerzarm' die Geburt auch war, die folgenden zwei Tage waren schlimm. Mich quälten dermaßen starke Nachwehen, daß ich teilweise nicht mehr wußte, wie ich liegen, stehen oder sitzen sollte. Das einzige was hier half war Wärme, Wärme und nochmals Wärme.

Nun ist Tabea schon 3 Wochen alt und ein richtiger Sonnenschein, obwohl mir viele Leute prophezeiten, aufgrund der wehenhemmenden Medikamente ein Schreikind zu bekommen.

Ich freue mich schon auf die Zukunft!!!

Anke