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Geburt von Daniel am 22. 03.1997

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Geschrieben

Da ich mit großem Interesse regelmäßig Eure Geburtsberichte lese, möchte auch ich Euch die Geburt meines Sohnes Daniel am 22. März 1997 schildern.

Unser Sohn war von Anfang an ein absolutes Wunschkind, auf das wir sechs Monate hingearbeitet hatten. Und Ende Juli 1996 hatte es dann endlich geklappt. Ich war tatsächlich schwanger!!!! Die Freude bei mir und meinem Mann und bei der ganzen Familie war riesengroß. Die Schwangerschaft verlief von Anfang bis Ende total problemlos. Ich war echt eine Bilderbuch-Schwangere. Zwar gab ich meinen ganzen Freßgelüsten nach und nahm dadurch ganze 20 kg zu, aber dafür hatte ich niemals Übelkeit, Sodbrennen oder ähnliches.

Der Termin war im MK-Paß für 22. März 1997 notiert. Und da der Muttermund schon 4 bis 5 Wochen vorher anfing sich zu öffnen, hatte ich fest damit gerechnet, daß es vor dem Termin losgehen würde (was auch mein Arzt annahm). Da der 22.03. ein Sonntag war, wurde ich für den vorherigen Tag zu einer Untersuchung ins Krankenhaus bestellt. Meine Kliniktasche hatte ich schon vorsichtshalber eingepackt (weibliche Intuition). Mein Mann (damals waren wir aber noch nicht verheiratet) mußte zu diesem Zeitpunkt noch arbeiten, deshalb fuhr ich selbst mit

unserem Auto die 20 km zum Krankenhaus.

Ich wurde ans CTG angeschlossen und ließ sämtliche Untersuchungen über mich ergehen, die ganz schön lange dauerten. Am Ende mußte noch ein Doppler gemacht werden, bei dem festgestellt wurde, daß die Versorgung meines Babies nicht mehr optimal wäre. So empfahl man mir, die Geburt einleiten zu lassen. Also rief ich meinen Mann an und fragte ihn, ob er kurz mal Zeit hätte, um unser Baby auf die Welt zu holen. Er hat am Anfang gedacht ich mache einen Scherz! Im Nu war er im Krankenhaus. Um 13.00 Uhr wurde mir die erste Tablette zum Einleiten vor den Muttermund geschoben. Keine Wirkung (wurde vorher schon gesagt, daß das sein könnte). Nach einem weiteren CTG wurde um 18.00 Uhr die nächste Tablette nachgeschoben. Nachdem meine halbe Familie inzwischen im Krankenhaus versammelt war um mir alles Gute zu wünschen, sassen wir noch alle gemütlich in der Cafeteria des Krankenhauses zusammen. Aber bereits um 18.45 Uhr setzten leichte Wehen ein. Also verabschiedeten wir uns kurzerhand von den wartenden zukünftigen Omis und Onkeln und Tanten und gingen in den Kreißsaal, wo erneut ein CTG geschrieben wurde.

Noch taten die Wehen nicht sonderlich weh und ich mußte sie nicht erst veratmen. Aber um 21.00 Uhr setzten dann heftige Wehen ein. Ab da hatte ich ganz schön Mühe, nicht laut loszubrüllen vor lauter Schmerzen. Um 22.00 Uhr durfte ich in die große, runde Badewanne, die mir auch wirklich half, mit den Wehen einigermaßen fertigzuwerden. Und Alex, mein Mann, war inzwischen schon so erschöpft und müde, daß er fast am Wannenrand eingeschlafen wäre. Um 22.45 Uhr holte man mich aus der inzwischen ohnehin kalten Wanne und ich ging zurück in den Kreißsaal. Inzwischen fand ich keine Position mehr, die mir einigermaßen Linderung bot. Es war fast unerträglich, da keine Pause zwischen den einzelnen Wehen mehr war. Aber das hatte ich ja schon vor der Geburt gehört, daß Wehen bei einer eingeleiteten Geburt viel schlimmer sind als "normale". Das hatte ich nun davon. Dauernd wanderte mein Blick auf die Uhr, die ich schon verfluchte. Die Zeit verging nicht und der Muttermund war erst 6 cm offen. Ich bettelte förmlich um eine PDA, die mir vorher so empfohlen wurde. Doch nach einer neurlichen Untersuchung war der MM schon 8 cm offen - und so war es für eine PDA ohnehin zu spät. Ich jammerte, und jammerte, aber die Hebamme, die jederzeit absolute Ruhe behielt, baute mich auf und ermutigte mich, meinen Unmut rauszulassen.

Exakt um Mitternacht setzte ich mich dann auf das Roma-Rad, auf dem ich mein Kind zur Welt bringen wollte und hatte auch kurze Zeit später schon einen heftigen Pressdrang. Um unserem Baby den Weg nach draußen zu erleichtern, wurden etliche Dammschnitte gemacht, die ich - aufgrund sehr kurzer Preßwehen - ziemlich gespürt habe. Das war fast noch schlimmer als die Wehen!! Nach 4 bis 5 Preßwehen spürte ich, wie sich der Kopf aus mir rausschob - ich dachte, ich würde zerreissen, was ich auch lauthals rausschrie. Und schwubs - war mein Kleiner da. Ich war fix und fertig. Aber als man mir meinen Sohn auf den Bauch legte war ich nur noch glücklich. Und auch Alex war sichtlich gerührt über den neuen Erdenbürger. Alex war es auch, der Daniel abnabelte und anschließend, nachdem der kleine gewogen, gewaschen und angezogen war, eine Stunde lang spazierentrug, während ich genäht wurde.

Daniel war 54 cm groß und wog 3.100 g und er kam genau am Geburtstermin zur Welt. Und er war total süß! So lange hatten wir uns auf ihn gefreut und nun war er endlich da. Da ich durch den großen Blutverlust ziemlich schlapp war und auch ohnmächtig wurde, durfte ich den ganzen ersten Tag nicht aufstehen, was mich noch ziemlich mitnahm. Auch taten die Nähte ganz schön weh. Aber am zweiten Tag war alles schon wieder besser.

Heute ist unser Wonneproppen schon 2 1/2 Jahre alt und ein echter Sonnenschein, der unser ganzes Leben auf den Kopf gestellt hat. Und wie ich vor knapp zwei Wochen festgestellt habe, bekommen wir im April 2000 wieder Nachwuchs. Mein Großer redet inzwischen von nichts mehr anderem und freut sich schon riesig auf sein Geschwisterchen.

Ich hoffe, daß auch die zweite Geburt so schön abläuft wie die erste und möchte allen werdenden Mamis und Papis alles Gute wünschen.

Sylvia

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