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Geburt von Sina-Luissa am 16.06.2001

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Nach einer mäßig verlaufenen Schwangerschaft (große Übelkeit und viel Erbrechen in den ersten vier Monaten, Wasser in den Beinen und Händen) sollte auch die Geburt nicht ganz reibungslos verlaufen. Am 13.06.01 (16.06.01 war errechneter Termin) war ich zur Untersuchung bei meinem Frauenarzt, der feststellte, dass die Plazenta nun langsam ihre Arbeit einstellte, es aber noch nicht nach einer baldigen Geburt aussähe. Also war er sich sicher, dass wir uns am Montag (18.06.01) wieder sehen würden, um dann zu entscheiden, ob die Geburt eventuell eingeleitet werden müsste. Am Freitag kam mein Mann von Dienst zurück (wir führen leider eine Wochenendehe) und wir gingen erst gegen 0.00 Uhr zu Bett. Gegen 1.30 Uhr spürte ich, dass ich feucht war und ging zur Toilette. Komischerweise roch es aber nach Urin, so dass ich nur meine Unterhose auswusch und eine neue anzog. Ich lag kaum 10 Minuten im Bett, als ich wieder feucht wurde und diesmal beim Weg zur Toilette den Fluss kaum aufhalten konnte. Diesmal roch es nicht mehr nach Urin. Ein wenig ratlos wischte ich erst einmal unser Badezimmer und wusch erneut die Unterhose aus. Ich setzte mich ins Wohnzimmer und überlegte, ob das nun ein Blasensprung war oder nicht.

Ich entschloss mich im Kreißsaal anzurufen. Dort sagte man mir, dass ich vorbeikommen sollte. Es war 2.30 Uhr. Auf gar keinen Fall wollte ich umsonst ins Krankenhaus und wieder nach Hause geschickt werden, also wartete ich noch ein wenig ab. Es stellten sich leichte Wehen ein und gegen 3.30 Uhr weckte ich meinen Mann und meinte, dass wir nun doch ins Krankenhaus fahren sollten. Wir erledigten alles in großer Ruhe und ich war überhaupt nicht nervös. Im Krankenhaus angekommen wurde ich erst einmal untersucht und die Hebamme versicherte mir, dass es sich tatsächlich um einen Blasensprung handelte und ich auf jeden Fall dableiben müsse. Dann also erst einmal ein CTG schreiben. Da saßen wir nun und betrachteten das CTG und meine Wehen wurden immer stärker. Mir wurde schlecht. Es tat schon ordentlich weh und der Wehenschreiber hatte gerade mal die Hälfte des Blattes erreicht. Ich musste mich übergeben und die Hebamme schaute etwas verduzt. Mein Mann und ich erklärten aber, dass das normal ist, wenn ich Schmerzen habe.

Dies veranlasste die Hebamme mich zu einer PDA zu überreden, die ich aber ablehnte. Wir wurden erst einmal auf die Station in das Zimmer geschickt und verbrachten einige Zeit damit den „Speiseplan“ zu erstellen. Gegen 6.30 kam der Professor und schickte uns nach einem kurzen Händedruck in den Kreissaal. Die Wehen waren bereits sehr heftig aber ich ertrug sie auf der Seite liegend ganz gut. Jede Stunde kam die Hebamme herein, kontrollierte den Fortgang der Geburt und schickte mich zur Toilette. Der Muttermund öffnete sich im Schneckentempo. Schließlich hatte der Muttermund 9 cm erreicht und Presswehen setzten ein. „Nicht pressen“, mahnte die Hebamme. Ich wusste nicht, wie ich das verhindern sollte. Das Problem war, dass sich unsere Tochter nicht drehen wollte und der Muttermund sich jetzt nicht mehr weiter öffnete. Also fingen wir mit dem Schaukeln an. Drei Wehen auf der rechten Seite, drei auf der linken. Bis dahin hatte ich alles gut ertragen, aber das Schaukeln war die Hölle. Die Hebamme überredet mich zu einer PDA und der Narkosearzt kam. Nach dem Papierkrieg versuchte er mit 6 Einstichen vergeblich mir eine PDA zu setzen. Nur war ich nervlich etwas am Ende, denn die Wehen kamen praktisch ohne Pause und ständig werkelte jemand an mir herum.

Der Arzt wurde gerufen und untersuchte mich. Nach kurzer Absprache mit der Hebamme, dem Arzt und mir (?!) wurde ein Kaiserschnitt beschlossen. Also Wehenhemmer in den Tropf, Vorbereitung zur Vollnarkose und ab in den OP. Bis zur letzten Sekunde vor dem Schnitt bekommt man alles mit, das war nicht angenehm, ich zitterte am ganzen Körper und redete Unsinn. Dann um 13.42 Uhr, am Tag des errechneten Termins, wurde sie geboren. Ich schlummerte noch ca. 2 Stunden, bevor ich in das Reich der Lebenden zurückkehrte und ich dummes Zeug faselte, wie: mein Bauch tut weh, mir ist schlecht, ich wache nicht auf und ich will sterben. Mein Mann hielt mir unsere kleine, süße Tochter vor die Nase. Ich fragte ihn, ob sie gesund sei und er sagte: „Nur so gut wie“, was mich sehr erschreckte. Sie hatte einen Knickfuß, der nicht besonders gut aussah. Aber dank orthopädischer Behandlung (noch am gleichen Tag bekam sie ein Gipsbeinchen) und Krankengymnastik ist schon fast alles in Ordnung. Die folgenden Tage im Krankenhaus waren etwas stressig. Richtig erholen konnte ich mich erst, als wir endlich zu Hause waren.

Gabi

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