Hallo : )
Ich bin 32 Jahre alt und seit 5 Jahren mit meinem Freund zusammen. Ich bin gelernte Kinderkrankenschwester und habe vor 3 Jahren ein Studium draufgesetzt, mit dem ich in 3 Semestern fertig sein dürfte. Mein Freund ist 34 und selbständiger Informatiker.
Es ist nicht realistisch, jetzt noch im Studium ein Kind zu kriegen. Ich muss dieses Semester scheinfrei werden, nächstes Semester meine Diplomarbeit schreiben und dann für die mündlichen Diplomprüfungen lernen. Sicher wäre das irgendwie auch mit Kind machbar, aber ich würde die erste Zeit gerne richtig geniessen und nicht mit einem halben schlechten Gewissen beim Kind sein und mit der anderen schlechten Hälfte an der Uni hängen. Unsere Eltern wohnen allesamt nicht in der Nähe, diese Art von Unterstützung steht also nicht zur Verfügung.
Ich muss also noch warten, aber es fällt mir zunehmend schwerer, zumal ich nicht weiss, wann ich nach dem Diplom beruflich so weit sein werde, dass ich mich nicht mehr von einem befristeten Vertrag zum nächsten hangeln muss und in Ruhe in den Mutterschutz gehen könnte.
Vor kurzem hat mein Hausarzt bei einem Bauchultraschall ein Gebärmuttermyom entdeckt. Ich weiß natürlich, dass das nicht wenige Frauen haben, und dass das nicht das Aus für den Kinderwunsch bedeutet, aber mir sind direkt die Tränen runtergekullert, weil mir als erstes meine Mutter eingefallen ist, der wegen eines Myoms die Gebärmutter entfernt worden ist, und ich in dem Moment so einen Geschmack davon bekommen habe, wie es sich vielleicht anfühlt, wenn es irgendwann einmal zu spät ist für ein Kind.
Diese heftige Reaktion hat mich selbst überrascht, aber es hat mir vor Augen geführt, dass die Bahnen, in denen ich um dieses Thema kreise, zunehmend kleiner werden, und dass ich diese Erkenntnis von "zu spät" auf keinen Fall erleben will.
Was mir das Warten nicht leichter macht, ist, dass mein Freund nicht mit mir über Kinder redet. Er mag Kinder sehr, und mir geht das Herz auf, wenn ich ihn mit Kindern sehe, er macht das wirklich richtig gut... Aber er schneidet das Thema nie von sich aus an, an seinem "Irgendwann, nicht jetzt" ändert sich schon seit sicher zwei Jahren nichts. Wenn ich davon rede, dann hört er mir zu, aber er selbst sagt kaum etwas dazu.
Ich erlebe es zunehmend als Zurückweisung, dass er davon nicht zumindest mal reden will (er kennt mich, er weiß, dass ich ihm nicht sofort die ganze Hand abreissen würde, wenn er mir auf die Weise sozusagen den kleinen Finger hinhält...). Ich weiß, dass er mich liebt, aber es fühlt sich an, als würde er mich nicht genug lieben, um den Sprung mit mir zu machen.
Ich bin ziemlich dünnhäutig geworden, was das Thema betrifft, ich habe einfach Angst, dass ich dieses Kind, auf das ich so warte, nicht kriegen werde.
Ich habe keine Ahnung, ob bis hierhin noch jemand mitliest... aber ich würde mich freuen, von Euch zu hören!
Liebe Grüße und eine gute Nacht,
Mata