Hallo Nicole,
das ist eine verflixt verfahrene Situation. Aber ich würde mal sagen, die Tatsache, dass du dich hier gemeldet hast, zeigt doch, dass du sehr drüber nachdenkst, und eben nicht so abgestumpft bist, wie du meinst. Und das ist doch schon mal positiv.
Vielleicht müsstest Du für dich erst einmal klarstellen, was dieses Kind für dich ist. Für mich seid Ihr vier EINE Familie. Und damit ist dieser 8-Jährige Dein Sohn, und Du seine Mutter. Da gibt es irgendwie nix dran zu rütteln, denn Ihr vier seid ja nunmal miteinander verbunden.
Von dieser Warte aus kannst Du dir alle mögliche Gefühle erlauben - von genervt bis rasend - denn alle Eltern haben diese Gefühle irgendwann. Aber ich denke, gleichzeitig hilft dir diese Position dabei, nicht wirklich ausszusteigen oder abzustumpfen. Denn als Mutter kannst du machen, was du willst - es bleibt dein Kind, es bleibt dein Job, Du musst dich der Verantwortung und Herausforderung stellen. Weglaufen geht nicht (Das ist jedenfalls mein Empfinden, wenn ich gerade mit meiner Tochter aneinandergerate).
Als Mutter werden dir auch Ideen kommen, wie Ihr beiden eine Partnerschaft aufbauen könnt, wo du ihm etwas gibst/bietest, und er sich dafür bemühen muss bzw. dir Respekt zeigen muss. Hilfe anbieten, Angebote machen, Gemeinsamkeiten finden. Ganz klar, ich habe keine fertigen Rezepte. Aber ich bin davon überzeugt, dass Du, wenn Du ihn wirklich als deinen eigenen Sohn betrachtest, die Liebe entwickeln kannst, die dich - wie jede andere Mutter - inspiriert und immer, immer wieder aufstehen lässt, wenn ein Versuch scheitert.
Hoffe, das macht dir ein klein wenig Mut, alles Liebe,
Warner B