Hallo,
ich bin neu hier in diesem Forum und wollte kurz mein Herz ausschütten...ich hoffe das klingt jetzt nicht blöd oder gar egoistisch...
Ich fange mal von vorne an...ich habe im Februar regulär meine Tage gehabt und es schien auch alles in Ordnung. Mein Freund und ich wünschen uns ein Kind. Als direkt nach meinen Tagen bräunliche Schmierblutungen einsetzten, machte ich mir keine weiteren Gedanken, da ich mir dachte, der Stress von Arbeit könnte der Grund dafür sein. Dazu kamen dann ein Stechen immer im Wechsel, mal links mal rechts. Ich wollte mit meinem Freund am 06.03. in Urlaub fliegen. Da die Schmierblutungen anhielten, googlete ich ein wenig rum und fand hier und da verschiedene Gründe. Um sicher zu gehen, ging ich am 02.03. zur Frauenärztin. Die untersuchte mich per Ultraschall und sagte im Anschluss, dass sie keinen Grund (infektionen oder ähnliches) gefunden hat und alles gut aussieht. Zum Schluss machte sie noch eine kurze Bemerkung, die sinngemäß beinhaltete, dass es nicht so aussieht, als ob meine Tage nochmal bekäme.Das freute mich. Ich flog dann auch ganz beruhigt mit meinem Freund in den Urlaub. Meine Blutungen wechselten während dessen von rot und braun und teilweise bis ins schwarze. Dazu bekam ich beim Ausscheiden und Klein-machen immer leicht Schmerzen im Mittelbauch. Nach 9 Tagen im Urlaub, der bis dahin durch diese Erscheinungen nicht immer schön waren, suchte ich einen deutschen Arzt auf. Dem schilderte ich meine Symptome und er meinte gleich, es höre sich nach einer Eileiterschwangerschaft an. Er machte dann einen Ultraschall und um ganz sicher zu gehen ein Schwangerschaftstest. Dieser war positiv. In diesem Moment wurde mir bewusst, was mit mir gerade passiert. Ich und mein Freund sollten sich eigentlich freuen bei unserem ersten positiven Schwangesrchaftstest, doch in mir kam Wut und Trauer. Ich weinte danach bitterlich. Auf anraten des Arztes versuchten wir schnellst möglich nach Deutschland zu kommen. Am 18.03.2007 befand ich mich dann im Krankenhaus und nach kurzer Untersuchung stand fest, sie wissen nicht wo das Ei liegt, doch sie können ausschließne, das es in der Gebärmutter ist. -OP-
Ich dachte ich bin stark genug um alles wegzustecken. Das war ich auch, bis 2 Tage nach der OP. Mein Eileiter konnte erhalten bleiben und ich durfte nach 2 Tagen nach Hause. Mich besuchten auch prompt meine Freunde. Die erste Freundin offenbarte mir sie sei in der 6. Woche schwanger und es wäre genau an meinem Geburtstag passiert. Dies schnürrte mir den Hals zu und mir wurde schlecht. Ich versuchte Interesse zu zeigen und fragte nach dem Entbindungstermin und hoffte sie geht bald. Als sie dann weg war, durchfuhr mich eine Art von Schmerz, die ich nie zuvor erlebt hatte. Ich weinte mir die Augen aus und mein Freund wußte nicht wie er mir helfen konnte. Ich empfand die Welt als ungerecht. Warum nicht ich? Warum sie? Ich versuchte es wegzustecken. Am nächsten Tag teilte ich ihr meine "Freude" per SMS mit und das ich ihr ihren Nachwuchs gönne. Am Abend kam die zweite Freundin und offenbarte mir, dass sie vor 3 Wochen die Pille abgesetzt hat. Darüber sollte ich mich jetzt auch noch freuen! Was soll das? Muss man mir das 3 Tage nach der OP sagen? Das schlimmste kommt noch. Am Samstag wollte die erste Freundin nochmal mit mir reden. Ich willigte ein, was ich heute bereue. Bei diesem Gespräch sagte sie mir, das ihr Freund und die zweite Freundin meine Reaktion nicht verstehen können, als ich von der Schwangerschaft erfuhr. Sie sagen: "Ich hätte doch wenigstens grinsen sollen oder ein Herzlichen Glückwunsch sagen sollen. Auch wenn ich es nicht ernst meine"!! Für mich brach die nächste Welt zusammen. Ich sollte jetzt noch FALSCH grinsen!?! Desweiteren kamen fragen, wie"ob mein Freund vielleicht schuld an der ESSW hatte"? Was soll das denn?
Ich weiß momentan nicht so recht welchen Schmerz, welche Trauer, welches Gefühl ich zu erst verarbeiten soll? Wie können Freunde so sein? Sind es überhaupt Freunde? Ich verstehe die Welt nicht mehr? Darf ich nicht trauern?
Nun bin ich auf dieser Seite gelandet und versuche hier halt zu finden. Mein Freund unterstützt mich wo er kann, doch auch er ist mal am Ende. Erschwerend kommt hinzu, dass keiner meine Angst verstehen kann, dass es wieder passiert. Ich hoffe ihr könnt mir helfen oder habt eine Rat für mich damit besser umzugehen. Es tut mir auch Leid, dass es so lang geworden ist, doch es tut so gut, dass alles mal aufzuschreiben. Danke fürs lesen!!!
Liebe Grüße Kristin