Das halte ich für schlichtweg dummes Zeug. Warum sollte es bei einer Operation, die gerade das Zurückziehen der Vorhaut ermöglicht zu Entzündungen kommen? Ich habe mich sehr intensiv mit diesem Thema beschäftigt und schon viele merwkwürdige "Argumente" gehört. Aber das ist nun wirklich die Krönung.
Es gibt genauso viele (oder besser wenige), die sich einen Ring durch die Nase ziehen oder ähnlichen Unsinn mit ihrem Körper veranstalten. Mann muss nicht alles nachmachen und im Unterschied zu deinem Sohn sind diese Leute erwachsen und für sich selbst verantwortlich.
Du musst das nicht glauben, für mich und für viele andere Jungen war es trotzdem eine sehr traumatische und schmerzhafte Erfahrung mit der sich jetzt die Schlichtungsstelle der Ärztekammer beschäftigt. Von daher weiß ich auch, dass ich beileibe kein Einzelfall bin, ganz im Gegenteil.
Richtig, diese "ausländischen Mtbürger" werden dafür allerdings auch wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt (so geschehen z.B. beim Amts- und Landgericht Düsseldorf) oder zu Schmerzensgeldzahlungen verurteilt (so geschen vor dem andgericht Frankenthal). Sinn und Zweck der rituellen (muslimischen) Beschneidung ist es nämlich, bewusst Schmerzen zu erzeugen die der Junge als eine Art "Prüfung vor Allah" bestehen soll. Zumeist wehren sich diese Jungen mit Händen und Füßen dagegen.
Zum einen, nein ich glaubs nicht, zum anderen war es nicht die erste Studie dieser Art, eigentlicher Sinn und Zweck dieser Studie war es nämlich, 17 weitere Studien aus den Jahren 1993 bis 2002 (die zu dem gleichen Ergebnis gekommen sind) zu überprüfen.
Ich auch nicht, und die Mediziner, die diese Studien durchgeführt haben auch nicht. Es war die Rede von zwei mal am Tag eincremen. Und das dürfte ja wohl nicht zu viel verlangt sein. Oder bist du schon damit überfordert, dir den ganzen Tag die Zähne zu putzen?
Die Frage ist eben, ob man sich dann noch im Spiegel ins Gesicht sehen kann wenn man aufgrund vorgefertigter Meinungen sämtliche Alternativen zr Operation schon von vornherein ablehnt und zur Begründung ausführt:
"Die Existenz von Vorhaut führt zu Entzündungen"
"Wenn Muslime die Genitalien ihrer Kinder operativ verändern, dann darf ich das erst recht"
"Beschneidung ist toll" und
"wenn einer das Gegenteil behauptet, dann respektiere ich das, er muss aber trotzdem unrecht haben weil ich ja sonst selbst unrecht gehabt hätte"
Ich keine einige Männer, die als Jungen beschnitten wurden, Richtig glücklich darüber ist keiner von ihnen. Richtig unglücklich deswegen sind mehrere (bis hin zum Abbruch der Kontakte mit den Eltern oder Schuleschwänzen wenn Schwimmunterricht auf dem Stundenplan stand und ähnlichen "Späßen"). Einer bringt es bis heute nicht übers Herz, seiner Mutter zu sagen, dass er mittlerweile über 35 Jahre darunter leidet. Aus einem - zugegeben eher flüchtigen - Kontakt mit einem Berater vom Pro-Familia weiß ich, dass das Thema "Beschnitten worden ohne wirklich mitentschieden zu haben" dort Bestandteil vieler sehr trauriger Gespräche ist, weil diese Männer später teilweise richtige Komplexe bekommen, sich mißbraucht oder mißhandelt fühlen weil jemand anderes (die Eltern sagen ja, dass der Arzt das so wollte) über das Aussehen ihres Geschlechtsteils entschieden hat.
Darüber solltest du nachdenken. Vorhaut abschneiden kommt nämlich in den Leitlinien der deutschen Gesellschaft für Urologie zur Behandlung von Phimose bei Jungen nur noch in einem Nebensatz vor, es ist eine medizinisch nicht notwendige "Wunschbehandlung", die - so steht es wirklich da - nur dann durchgeführt werden soll, wenn die Eltern dies ausdrücklich wünschen. Wenn der Kinderarzt da also anderer Meinung sein sollte, dann sollte er dafür aber auch Gründe bringen, die sich irgendwie belegen lassen und nicht nur aus Klischees der 70er Jahre bestehen wo man wohl wirklich gedacht hat, dass Vorhäute Krebs erregen. In Osnabrück hat im Übrigen ein Junge das Krankenhaus verklagt weil er mit dem Anblick nach der Operation absolut unzufrieden war, er hat 7.500 Euro Schmerzensgeld bekommen weil das Gericht aufgrund der Aussagen zweier Sachverständiger davon überzeugt war, dass man überhaupt nichts hätte abschneiden oder operieren müssen.