Hallo Ihr lieben...
Ich bin noch recht neu hier im Forum und habe hier und da mal gestöbert, aber auf meine Fragen keine rechte Antwort bekommen.....
Ich bin auch eine Sternenmama. Mich hat’s nur nicht so schlimm getroffen wie manch andere Sternenmamas.
Daher sei hier allen anderen gesagt, dass es mir um Eure erlebten Schicksale sehr Leid tut. Ich bin mir
dessen bewusst, dass ich sozusagen weniger Pech hatte als manch andere, wenn man das so sagen kann.
Das ist alles sowieso ein schweres Thema und man wird leider auch manchmal mit dem was man darüber denkt und
sagt/schreibt missverstanden. Wenn ich also jemanden vor den Kopf stoßen sollte oder herzlos erscheinen sollte, verzeiht mir das.
Ich versuche mal nur so kurz und knapp meine Geschichte zu umreißen....
Seit Sommer letzten Jahres "basteln" wir 2 an einem kleinen Zwerg und ich wurde sogar recht schnell im Oktober
schwanger. Kaum hatte ich mich ein bisschen an diesen neuen Gedanken gewöhnt, war auch schon wieder alles vorbei.
Begleitet wurde das alles auch noch von sauschlechtem Timing und -als wäre das nicht allein genug- begleitet von
Ärger um die Arztrechnungen und damit verbunden Bruch des Vertrauensverhältnisses zu meinem FA.
Eigentlich viel zu früh "mussten" wir es Familie und Freunden mitteilen und wenig später (um Silvester) mussten wir
alle Infos widerrufen. In der ersten Januarwoche war dann die Kürettage.
Alles ging einfach so schnell, dass ich nur so zusehen konnte, was um mich herum geschah. Das alles irgendwie zu
begreifen fiel schwer.
Mir geht es wahrlich nicht so schlimm, wie anderen.... Es hatte ja schnell mit der SS geklappt und war in der 9.Woche
und ich musste keine Totgeburt oder gar Kindstod durchleben. All das hat mich eher getröstet.
Nun aber meine eigentlichen Fragen.....
1. Wie habt ihr das alles so erlebt und verarbeitet? -Ich meine jetzt nicht gerade "Rituale", die dem Abschied gelten (Kerze, eigene Trauerfeier etc.). Wie erlebt ihr den Alltag danach?
2. Eine Verwandte ist exakt 1 Monat nach mir schwanger geworden. Jetzt darf ich mit ansehen, wie weit ich jetzt in etwa wäre. Auch wenn ich mich riesig für sie freue (die hat auch ein best. "Päckchen" zu tragen), es tut doch auch jedes Mal weh.
Hattet ihr ähnliche Situationen? Wie kann man damit umgehen?
3. Habt ihr Euch viel mit anderen ausgetauscht?
4. Wie haben Eure Männer das verarbeitet? War Euer Mann fähig, seine Gefühle mitzuteilen oder zu zeigen?
5. Wie geht ihr mit der Angst um, dass es bei der nächsten SS wieder so kommen könnte?
Ich habe nach all dem einige Dinge gemacht, die mir den Neustart erleichtern sollen.
6. Habe mir 2 x Konzertkarten gekauft, die ich mir mit der SS nicht gegönnt hätte.
7. Bin gestern von einem 2-wöchigen Segeltörn zurückgekehrt, den ich mit der SS nicht gemacht hätte. -dank eines
Engels wurden mir doch noch 2 Plätze dafür ermöglicht (für mich und meinen Schatz). Ich habe segelnd auf dem
Atlantik in die Sterne gekuckt und mir vorgestellt, dass da oben irgendwo auch mein kleines Sternchen auf mich
runterschaut und mich weiter still begleitet. Der ganze Törn hat mich jetzt total aufgebaut.
Ich bin ja eher Optimist. Natürlich bin ich auch traurig, aber vor allem möchte ich aus diesen Erlebnissen etwas
positives schöpfen. Daher bin ich auf Eure Statements gespannt.
Ich habe meine Punkte mal der Einfachheit halber nummeriert, vielleicht erleichtert das Eure Antworten.