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Aurelia2008

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Alle Inhalte von Aurelia2008

  1. Liebe Heike, was ich noch kurz erwähnen wollte... Für so eine Entscheidung gibt es keine Frist in Deutschland (anders als in anderen Ländern, zB Schweiz)...nimm Dir die Zeit die Du brauchst ! Bei dem Abbruch kommt es in Deutschland auch nicht auf die medizinische Indikation an, sondern darauf ob das Wohl der Mutter gefährdet ist und das wird bei solch einer schlimmen Indikation natürlich oft angenommen (insofern hängt es ja doch irgendwie zusammen). Natürlich wünscht man niemandem so eine Entscheidung treffen zu müssen, denn es ist die Entscheidung über Leben und Tod des eigenen Kindes. Ich hatte die Aussage aber auch anders verstanden.. Liebe Heike, ich wünsche Dir ganz viel Kraft, ich hoffe Deine Familie und Dein Umfeld kann Dir Halt geben. Wenn Du Fragen hast, meld Dich einfach. Alles Gute
  2. Hallo, ja das mit den Schmerzen... ich hatte das in einem sehr medizinisch angehauchten SS-Buch gelesen, für mich klingt es jedenfalls logisch, dass sich je älter das Kind wird, immer mehr Nervenzellen entwickeln und so das Kind auch mehr leiden würde. Das war für mich ein Beweggrund. Auch meine beste Freudin ist Kinderärztin und auch sie fand den frühen Abbruch humaner. Wie es tatsächlich ist, weiss garnicht ob das so eindeutig gesagt werden kann...2 Ärzte 6 Meinungen wahrscheinlich... Aber für mich klang es so wahrscheinlicher. Da es bei uns aber auch so war, dass es sehr wahrscheinlcih war, dass das Herz im weiteren Verlauf in Mitleidenschaft gezogen wird und noch andere Faktoren die bei ihr auch zu Schmerzen/Komplikationen hätten führen könne, war ein früher Abschied nur für unsere Tochter das Beste. Das muss man wohl im Einzelfall ansehen. Es ist -so weiss ich im nachhinein- jedenfalls quatsch es an seinen eigenen Befindlichkeiten fest zu machen so nach dem Motto (wenn man sich dafür entscheiden würde, das Kind 40 Wochen auszutragen) " Ich kann das einfach nicht, wenn ich durch die Stadt gehe, gratulieren mir ja alle und ich weiss, dass das Kind dem Tode geweiht ist..würde mich dann sicher nicht mehr raustrauen"...solche Gedanken, sind in meinen Augen irrelevant, erstmal geht es dann nur um einen selbst, außerdem war ich auch so bis nach dem tatsächlichen ET fast nur zuhause, weil es mir einfach so schlecht ging und ich mich total zurückgezogen hatte... drauf kann es also nicht ankommen. Für einen selbst ist es sogar einfacher nichts zu machen, nicht einzugreifen, aber manchmal muss man in seinem Leben eben auch Verantwortung übernehmen. Wie das dann aussieht ist in jedem Fall anders. Zum Thema "Stress bei der Geburt", da hatte ich auch mal drüber nachgedacht und das bei 4 Ärzten angesprochen. Die meinten alle, dass dieser Stress der ist, den wir alle durchgemacht hätten, also ganz normal wäre, sie meinten, dann müssten wir alle einen Kaiserschnitt machen lassen...und auch der ist nicht schön für Kinder... Und zum Thema Kaiserschnitt: Ich hatte anfangs sowieso gewundert, wieso man denn in so einer Situation nicht sowieso einen macht, aber in meiner Trauergruppe wurde anschliessend deutlich wieso. Mütter mit Notkaiserschnitt und dann totem Kind können es garnicht begreifen was da passiert ist und ihr Kind wird teilweise immer lebendiger und die Verarbeitung dauert um einiges länger.. Wenn man eine normale geburt mitmacht, ist es ein langsamer Abschied und man begreift mehr was da gerade passiert, es ist ganz wichtig... Hätte niemals gedacht, dass ich sowas mal sagen würde, war anfangs richtig entsetzt, dass man das Kind normal gebähren muss. Auch ist eine normale geburt für die Frau körperlich besser als ein Kaiserschnitt, auch ist man froh, wenn man nach so einer Erfahrung schnell wieder nach Hause kann und nicht tagelang noch auf der Station mit anderen schwangeren Frauen liegt.. *oh gott, das wäre schlimm für mich gewesen*... Es ist schon eine schlimme Situation, aber man kann es "überleben", bei uns ist es jetzt 5 Monate her und es ist immer noch schlimm, aber der Schmerz wird mit der Zeit immer dumpfer und brennt nicht mehr so... Lieben Gruss
  3. Hallo Heike, ich kann verstehen, dass Du es nur noch "hinter Dich bringen" willst, das war bei mir auch so. Habe mich sogar versucht von meiner Tochter emotional zu entfernen, was sowieso nicht ging (aber ist wohl ein normaler Prozess). Ich wollte nur, dass alles wieder gut wird, aber das wird es auch so nicht. Zwischen endgültiger Diagnose und Abbruch hatten wir 1 Woche, als ich das hörte habe ich diese lange Zeit als Bestrafung empfunden, im Nachhinein sehe ich es als ein Geschenk. Ich habe mich in Ruhe verabschieden können, die Zeit tat irre weh, aber ich habe versucht meiner Tochter noch eine schöne Zeit in meinem Bauch zu schenken, war mit ihr baden, habe mich mit ihr beschäftigt, haben für sie und mit ihr was zum anziehen gekauft, sie war sogar mit bei der Friedhofswahl dabei (und es war ein schlimmes Gefühl, aber wir wollten für sie alles so gut wie möglich machen), wir haben zu dritt getrauert, geweint... Weisst Du..es ist Fluch und Segen zugleich selbst die Entscheidung zu treffen, zu wissen wann es passiert. Einerseits kommt man sich vor, als ob man zur Hinrichtung fährt, andererseits, man hat die Möglichkeit sich auf den Abschied vorzubereiten und dem Kind einen würdevollen Abschied zu bereiten. Außerdem...wenn Leute in die Klinik fahren und erfahren, dass ihr Kind tot ist und dann alles Ratz Fatz geht, kann man garnicht verstehen was da passiert, man funktioniert, ist aber selbst garnicht dabei, hinterher ist man oft unglücklich, dass man keine Fotos, keine Erinnerung hat usw. ! Wenn man sich für den Abbruch entscheidet, kann man schon viel psychische Vorarbeit leisten, trotzdem ist die Zeit natürlich sehr schlimm, das möchte ich nicht beschönigen. Ich will Dir nur sagen, lass Dir Zeit, auch wenn es weh tut, es ist normal, dass es weh tut, Du verlierst Dein Kind, einen Teil von Dir und Du hast es so entschieden, das ist ganz schwierig... Aber wenn Du nur schnell Deinen Kleinen aus dem Bauch hast, gehen die Probleme anders weiter. Rede mit Deinem Baby, erklär ihm was in Dir vorgeht, verabschiede Dich in Ruhe, schliesse Frieden und versuch zumindest ein wenig Kraft für die geburt zu sammeln, denn auch das ist nicht ohne und während der Geburt musst Du loslassen können- dazu ist der Abschied vorher ganz ganz wichtig- (damit hatte ich auch noch riesenprobleme weshalb die Geburt sehr lange dauerte). Erst hinterher merkst Du wie wichtig die Zeit vorher war, zumindest war es bei mir so. Ich bin aber auch der Meinung, dass so eine Entscheidung eine der schwersten ist, die es im Leben zu treffen gibt (die ich niemandem wünsche), besonders wenn man nicht genau weiss was denn nun wirklich das Beste für das Kind ist, deshalb informiere Dich umfassend !!!! Kurz nochmal zum Fetozid..mit "sie übernehmen sonst keine Verantwortung" heisst wahrscheinlcih, dass sie -falls das Kind doch überlebt- keine Verantwortung übernehmen, wenn das Kind dann sehr sehr schlimm behindert (noch schlimmer als durch die Krankheit/Fehlbildungen) etc, sie können so auch nicht haften..., ok...wenn Du aber von Kinderärzten erfährst, dass Dein Kind sowieso sterben wird, musst Du Dir überlegen, ob Du es psychisch schaffen kannst, Deinen Sohn in den Tod zu begleiten oder Dein Mann es kann (wenn Du evtl grade bei der Ausschabung bist).. Am Anfang hätte ich mir das nicht vorstellen können, aber da kann man reinwachsen, eigentlich ist es in meinem Augen eine Selbstverständlichkeit, dass man sein Kind dann nicht in den Armen eines Arztes oder so sterben lässt...aber darüber muss man sich vorher Gedanken machen und sich ehrlich einschätzen ! Wenn wir in der Situation gewesen wären, dass das Kind evtl ohne Lebensqualität zu haben und behindert (und zwar schwerst behindert) überlebt hätte -ohne Fetozid-, hätten wir uns wahrscheinlich doch für einen Fetozid entschieden. Man muss abwägen, was grausamer ist, paar Sekunden evtl leiden oder evtl ein ganzes Leben. Aber das ist eine schwierige Frage und da gibt es sicher kein richtig oder falsch, denn oft kann man ja garnicht beurteilen, ab wann Lebensqualität beginnt... Ganz wichtig...sucht euch Hilfe, eine Trauergruppe, Psychologin... das hat uns sehr geholfen. Und ganz wichtig...nimm Dir Zeit für Dich und für den Kleinen auch wenn Du nur noch raus willst aus dieser schlimmen Situation. Alles Liebe
  4. Hallo Heike, ich habe Dir bereits in dem anderen Forum geschrieben, wo nur betroffene Frauen schreiben. Nur kurz soviel: In Deutschland kann man sich frei zwischen Fetozid oder nicht entscheiden, es ist KEIN Zwang. Die Ärzte drängen einen manchmal eher in Richtung Fetozid, weil man so weiss was auf einen (und auch die Ärzte) zu kommt. Wir haben die SS in der 24. SS-Woche abgebrochen, unser Kind hatte absolut keine Chance nach der Geburt zu leben. Wir haben uns gegen einen Fetozid entschieden, da ich etwas darüber gehört habe, dass das Kind -anders als immer von den Ärzten erzählt- doch Schmerzen hat. Grundsätzlich wird diese Sprize übrigens NICHT ins Herz, sondern in die Nabelschnur gegeben ! Wir haben unser Kind durch Einleitung zur Welt gebracht, es ist bereits während der Geburt gestorben. Wenn es noch gelebt hätte, hätten wir damit auch umgehen können, wir hatten 3 Wochen um uns darauf vorzubereiten. Wir hatten vorher unterschrieben, dass die Ärzte -falls es noch lebt- nur palliativ (schmerzmindernd) eingreifen. Das mussten wir unterschreiben, damit die Ärzte sicher gehen können, dass wir sie nachher nicht wg Unterlassener Hilfeleistung anzeigen. Für mich war nach langem Abwägen klar, dass es -und zwar für das Kind- besser ist, so früh wie möglich abzubrechen. In einem SS-Buch habe ich gelesen, dass Kinder bis zur 24. SSW keinen Schmerz spüren, dann kann man ja davon ausgehen, dass sich das bis zur Geburt alles noch mehr steigert...so sehe ich das jedenfalls. Natürlich ist die Entscheidung sehr schwierig. Bei uns war eben klar, dass die Kleine keinerlei Chance hat zu überleben, es hatte sich keine Lunge ausbilden können, deshalb war klar, dass sie nicht atmen konnte. Wenn man nicht genau weiss wie sich das Krankheitsbild tatsächlich darstellt, ist es natürlich schwieriger. Aber ich denke auch in diesem Fall (bei allerschwersten Behinderungen, keinerlei Lebensqualität) hätte ich mich FÜR einen Abbruch und somit letztlich auch FÜR das Wohl des Kindes entschieden. Man darf den Gang zu einem Abbruch nicht unterschätzen, man muss zumindest zu 98 % überzeugt sein, dass es das Beste ist, ich würde mir also an eurer Stelle schon so viele Infos holen wie es geht, Kinderärzte etc. ! Und mit einem Abbruch macht man es sich nicht leichter als das Kind auszutragen, es sind nur unterschiedliche Wege. Falls ihr euch für einen Abbruch entscheidet, ganz wichtig: *Verbringt mit dem Kleinen soviel Zeit ihr wollt, ihr könnt ihn auch mit nach Hause nehmen (vom Beerdigungsinstitut überführen lassen) *Fotoapparat ganz wichtig, von allen Seiten fotografieren, auch zusammen *Anziehsachen kaufen oder Decke oä (Puppenabteilung) *Brief mitgeben in Sarg *Sterntalerfeld, Kindergrab, alles möglich Für nicht Betroffene mag sich das jetzt alles makaber anhören, aber solche Dinge sind ganz wichtig, es ist wichtig das Kind willkommen zu heissen und sich in Ruhe zu verabschieden und ihm einen würdevollen Abschied zu ermöglichen ! Das hat uns sehr geholfen. So, wenn Du Fragen hast..meld Dich einfach. Wichtig ist auch, dass Kind in einer Klinik zu bekommen, die darauf spezialisiert sind (Uniklinik Bonn zB), es ist wichtig, dass Hebammen etc speziell ausgebildet sind für eine solche Situation und nicht falsch reagieren (keine Fotos, Kind direkt wegnehmen etc etc). Es gibt auch nicht sowas wie Leichengift. Also, ich hoffe, ich konnte Dir ein wenig helfen. Es tut mir sehr leid, dass auch ihr durch diese schwere Zeit müsst. Wie Du Dich entscheidest..wenn es aus Liebe ist, ist es die richtige Entscheidung. Und was ich vor allen Dingen mit diesem Beitrag sagen wollte, man kann nicht pauschal sagen "Egal was kommt, ich würde nie abbrechen", so dachte ich früher auch mal, es kann nur die Aussage stimmen "ICh liebe mein Kind und da ich für das Kleine verantwortlich bin, muss ich entscheiden, was für das Kleine am besten ist (unter Abwägung aller Fakten und wichtig unter Absprache mit den Spezialisten und deren Erfahrungsschatz) ! Drück Dich
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