Svala
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Wer hat nach Kaiserschnitt gestillt?
Svala antwortete auf Dragonfly76's Thema in Kaiserschnitt-Forum
Hallo, also ich hatte einen Not - KS mit Vollnarkose und mein Kleiner war danach 2 Tage auf der Kinderintensivstation in einem anderen Krankenhaus. Ich habe dann gleich angefangen mit einer Milchpumpe abzupumpen, damit ich Milch habe, wenn der Kleine endlich zu mir kommt. Anfangs war das Stillen dann sehr schwer, da der Kleine ja auf der Intensivstation die Flasche bekommen hatte und ich noch nicht die Mengen hatte, die er wollte. Außerdem musste ich erst Stillhütchen verwenden, damit er meine Brust überhaupt nimmt. Schon im Krankenhaus hat er 1 - 2 Mal Malto danach bekommen, nachdem er nach 2 h Marathonstillen immer noch nicht satt war. Zuhause war es dann erstmal so stressig, dass meine Milch einfach nicht mehr gereicht hat. Der Kleine hat dann wieder abgenommen und ist Nachts in den Unterzucker geraten. Also musst ich zufüttern. Wir haben aber immer erst mindestens 30 Minuten gestillt und dann ganz wenig aus der Flasche gefüttert,damit er nicht zu lange satt ist. Schon nach ein paar Tagen hat ein Fläschchen am Abend ausgereicht und nach 2,5 Monaten wollte er auch die Flasche nicht mehr. Jetzt ist er über 5 Monate alt und wir stillen voll. Achja, nachdem ich ihn langsam von den Stillhütchen entwöhnt hatte, wurde auch meine Milch wieder mehr. Viele Grüße Svala -
Drama im Kreissaal und trotzdem glücklich. *sehr lang*
Svala antwortete auf Svala's Thema in Kaiserschnitt
Hallo, mein Sonnenschein war 3.170 g leicht, 49 cm klein und hatte einen Dickschädel mit 37 cm, was wohl zu Schwierigkeiten geführt hat beim ins Becken eindrehen. Er ist in der Wehe zwar immer schön runtergekommen, aber danach sofort wieder hochgerutscht. Meine Hebamme meinte später es hätte mit der normalen Geburt wohl klappen können, wenn nicht der ph - Wert (Sauerstoffwert) bei meinem Kleinen so schlecht gewesen wäre. Keiner (auch die Ärzte nicht) kann sich erklären, warum man den kritischen Zustand des Kleinen auf dem Ctg nicht sehen konnte (das war immer in Ordnung). Aber der ph - Wert war wirklich so außergewöhnlich schlecht, dass jede Presswehe und jede verlorene Sekunde das Ende hätten sein können. Aus dem Grund musste ich auch nichts unterschreiben und wurde auch nicht aufgeklärt zum Kaiserschnitt. Erst bei der letzten U - Untersuchung meinte meine KiÄ mit dem Blick auf den Ph - Wert im Heft zu mir "Frau XY es grenzt an ein Wunder, dass ihr Kleiner bei diesen Werten keine neurologischen Schäden erlitten hat". Eine wirkliche Erklärung für den schlechten Wert gibt es nicht. Ich kann mir vorstellen, dass mein beschissener Blutdruck die Versorgung hat schlecht werden lassen. Aber wissen tue ich es nicht. Auch ging die "Pressphase" zu diesem Zeitpunkt ja schon über ene Stunde, was auch Stress für den Kleinen bedeutete. Heute bin ich einfach nur dankbar, dass der Kleine gesund ist. Für die nächste Geburt habe ich mir aber vorgenommen, der Natur mehr ihren Lauf zu lassen und mich gegen eine Blasensprengung zu wehren und auch nur im absoluten Notfall eine PDA legen zu lassen. Vielleicht war das einfach zuviel Eingriff in den natürlichen Geburtsvorgang. Was ich dazu sagen muss ist, dass auch ich und meine Mutter sehr schwere Geburten waren, da große Köpfe bei uns in der Familie liegen (ich hatte 39 cm und musste mit Saugglocke geholt werden). Meine Werte nach der Geburt waren dabei auch nicht so toll (APGAR 4) obwohl hier weder die Blase gesprengt noch eine PDA gelegt worden war. Vielleicht war es auch einfach Schicksal. Genau wissen werde ich es wohl nie aber es ist in Ordnung so und ich glaube fest daran, dass es bei der nächsten Geburt anders und besser wird, da jede Geburt anders ist und ich vielleicht auch ein Stück selbstbestimmter sein werde. Viele liebe Grüße Svala -
Drama im Kreissaal und trotzdem glücklich. *sehr lang*
Svala antwortete auf Svala's Thema in Kaiserschnitt
Sorry, es heißt natürlich Kreißsaal . -
Eigentlich konnte ich mir früher nicht vorstellen, dass ich mal einen Geburtsbericht schreiben wollte, auch wenn ich vor der Geburt viele gelesen hatte. Was sollte bei der Geburt meines Sohnes auch außergewöhnliches passieren was ich in den vielen Geburtsberichten nicht schon gelesen hätte? Klar eine Geburt ist für einen selbst einzigartig und unvergesslich – egal ob leicht oder schwer – aber warum soll man einen Bericht darüber schreiben? Um die Geburt zu verarbeiten oder einfach für die Zukunft festzuhalten, da die Erinnerungen vielleicht mit der Zeit verblassen. Für mich ist letzteres der hauptsächliche Grund diesen Bericht zu schreiben auch wenn es eine Geburt war, die vielleicht andere Menschen traumatisiert hätte. Ich selbst bin glücklich auch mit dieser Geburt, da für mich das Ergebnis zählt und mir gerade bei dieser Geburt bewusst geworden ist welch unendliches Glück es ist, ein gesundes Kind auf die Welt zu bringen. Aber nun genug der Vorworte. Mein errechneter Termin wäre der 15.10.2008 gewesen, er wurde aber bereits bei der zweiten Vorsorgeuntersuchung auf den 20.10.2008 korrigiert, was wohl auch korrekt war Die Schwangerschaft war unproblematisch gewesen und der Kleine lag auch schon seit der 21 SSW in der richtigen Startposition. So freute ich mich zunehmend auf die Geburt. Von Anfang an hatte ich dabei das Gefühl, dass der Kleine später kommen würde. Auch wenn der dicke Bauch langsam beschwerlich wurde blieb ich daher ruhig als der 20.10.2008 vorbeiging und die Vorsorgeuntersuchung an diesem Tag ergab, dass der Gebärmutterhals vollständig erhalten und der Muttermund geschlossen war. Auch das CTG zeigte keine einzige Wehe. Am darauffolgenden Tag hatte ich allerdings schon das Gefühl, dass etwas passieren würde und es nicht mehr lange gehen kann. Tja und dann kam auch mal vereinzelt gegen Mittag eine Wehe, die ich aber als solche nicht direkt erkannt habe und mir erst später klar wurde, dass es eben schon erste Wehen waren. Gegen 15.00 Uhr am 21.10.2008 habe ich dann gemerkt, dass ich Wehen habe, die zu dieser Zeit im Abstand von ca. 9 Minuten kamen. Ich habe das meinem Mann per Mail mitgeteilt und ihm gesagt, dass er in Ruhe noch bis zum Feierabend (ca. 18.00 Uhr) arbeiten kann, da bei Erstgebärenden sich die Geburt in der Regel hinzieht und ich nicht damit rechnet, dass sich die Wehenabstände schnell auf unter 5 Minuten verkürzen. Tja, um 16.00 Uhr kamen dann die Wehen plötzlich alle 3 Minuten und mir wurde etwas mulmig. Nachdem ich meinen Mann telefonisch nicht erreichen konnte beruhigte ich mich damit, dass der Wehenschmerz wirklich gut zu veratmen war und das keine Wehen sein konnten, mit denen ein Kind geboren wird. Außerdem war mein Muttermund am Tag zuvor ja noch fest geschlossen gewesen, so dass es unwahrscheinlich war, dass dieser sich innerhalb von wenigen Minuten vollständig öffnet. Nachdem einige Zeit später mein Mann zurückgerufen hatte und sich auf den Heimweg machte, packte ich meine restlichen Sachen um ins Krankenhaus zu fahren. Gegen 18.00 Uhr haben mein Mann und ich uns dann auch auf den Weg gemacht. Zu diesem Zeitpunkt kamen die Wehen immer noch ca. alle 3 Minuten. Mir ging es aber insgesamt noch sehr gut und die Schmerzen waren gut auszuhalten und zu veratmen. Im Kreissaal angekommen wurde gleich ein CTG geschrieben, welches deutliche Wehen alle 2 - 3 Minuten zeigte. Ich war froh, dass ich recht hatte und sicher, dass es gut vorwärts geht. Dann holte mich die Hebamme auf den Boden der Tatsachen zurück indem sie meinte, dass die Wehen nicht ausreichen würden um die Geburt schnell voran zu treiben. Die Ausschläge auf dem CTG wären zwar stark, dies würde jedoch daran liegen, dass ich so schlank sei und mein erstes Kind bekäme. Ich war aber immer noch guter Dinge zumal die anschließende Untersuchung ergab, dass sich der Muttermund auf 1 cm geöffnet hatte. Für mich ein Erfolg, da er ja am Vortag noch fest verschlossen war. Außerdem ging es mir trotz der kurzen Wehenabstände noch gut genug, dass ich es nicht so eilig hatte. Als dann die Hebamme meinte, ich könne nach Hause gehen bis die Wehen stärker würden, war ich verunsichert, da diese ja so schnell hintereinander kamen und Schmerz ja auch relativ ist. Ich meinte dann, dass ich unsicher sei wann sie stark genug wären damit ich wiederkommen soll. Die Sache erledigte sich aber mit der Untersuchung durch den Oberarzt, der ausschloss, dass ich bei derart kurzen Wehenabständen wieder nach Hause darf. Also wurde ich aufgenommen und kümmerte mich in der Folge mit meinem Mann um ein Zimmer, was bis ca. 20.00 Uhr dauerte. Wieder im Kreissaal angekommen, waren die Wehen unverändert und die Hebammen meinten, dass ich mich entscheiden müsste, ob ich einfach warten möchte bis die Wehen stärker werden (was ihrer Einschätzung nach durchaus mehr als 24 h dauern könnte) oder ob man nachhelfen sollte durch Sprengen der Fruchtblase und gegebenenfalls ein Wehenmittel. Ich war etwas unentschlossen, da ich Angst vor einem Wehentropf hatte. Andererseits war mein Mann von dem langen Arbeitstag schon sehr müde und mir war klar, dass er die nächsten 24 h oder mehr sehr müde werden würde wie ich auch. Wir entschlossen uns daher zunächst für einen Einlauf und dann gegebenenfalls für weitere Maßnahmen. Zwischenzeitlich war Schichtwechsel bei den Hebammen und ich stellte fest, dass meine resolute Hebamme aus dem Geburtsvorbereitungskurs, bei der ich auch die Nachsorge machen würde, Schicht hatte. Anfangs hatte ich etwas Bedenken, da ich etwas Angst vor ihrer resoluten Art hatte, später war ich dann aber dankbar eine so erfahrene Hebamme an meiner Seite gehabt zu haben. Aber das wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Also wurde der Einlauf gemacht, was ich hasste. Es war aber erträglich. Kaum hatte ich den Einlauf bekommen, wurden die Wehen deutlich heftiger und die Rennerei auf die Toilette wurde dadurch nicht einfacher, da die Wehenabstände ja nach wie vor so kurz waren. Als ich dann völlig entleert war, untersuchte mich meine Hebamme und sprengte dabei die Fruchtblase. Ich war völlig verdattert, da ich damit nicht gerechnet hatte, obwohl ich zuvor zugestimmt hatte. Aber ich hatte nur damit gerechnet, dass sie mich untersucht und wir dann entscheiden, ob das überhaupt notwendig sein wird. Es war mir dann aber auch egal, da die Wehen nach dem Einlauf mit einer unglaublichen Heftigkeit kamen. Leider war der Muttermund erst bei 2 cm, so dass mir meine Hebamme eine PDA anbot. Sie empfahl diese indirekt wohl auch, da ich ihr gesagt hatte, dass ich seit Jahren reite und sie darauf meinte „oh Gott ein Beckenboden aus Stahl“. Ich zögerte nicht eine Minute mit der Antwort, dass ich eine PDA will. Die Schmerzen waren einfach unglaublich heftig geworden und die Wehenpausen reichten nicht mehr aus um mich zu erholen. Schnell waren Anästhesist und Pfleger gerufen worden und sie kamen auch schnell, nachdem ich den Kreissaal gewechselt hatte. Zwischenzeitlich war ich lauthals am Wehen veratmen obwohl ich immer gedacht hatte, dass ich nicht stöhnen würde und laute Schmerzäußerungen eigentlich überhaupt nicht meine Art sind. Ich wollte nur noch, dass die Schmerzen aufhören. Das Setzen der PDA merkte ich hingegen kaum. Das einzig schlimme daran war, dass ich trotz Wehen mit runden Rücken da sitzen sollte. Nachdem die PDA lag musste ich entsetzt feststellen, dass sie nur einseitig wirkte. Also veratmete ich lauthals die jetzt einseitigen Wehen. Auf Nachfrage meiner Hebamme teilte ich ihr die einseitigen Schmerzen mit. Daraufhin forderte sie vehement den Anästhesisten und den Pfleger auf, die PDA richtig zu legen. Sinngemäß sagte sie, dass sie sie erst gehen lassen würde, wenn ich schmerzfrei sei. Also wurde die PDA ein Stück herausgezogen und verlegt. Eine weitere Dosis wurde gespritzt und ich wurde auf die Seite gelegt, bei der die PDA nicht gewirkt hatte. Schnell wurden die Schmerzen auch auf der Seite besser. Lediglich am Muttermund bzw. im unteren Bereich hatte ich noch leichte Schmerzen, die ich aber aushalten konnte. Auf die Frage meiner Hebamme ob ich noch etwas spüren würde und ich solle ja die Wahrheit sagen auch wenn der Anästhesist dabei sei, traute ich mich dann aber nicht zu lügen und teilte meine Beobachtung der Hebamme mit. Daraufhin „befahl“ sie dem armen Anästhesisten sofort die PDA neu zu legen, mit den Worten, „die reitet seit Jahren und hat einen Beckenboden aus Stahl, ich will, dass sie keine Schmerzen mehr hat“. Der Anästhesist grummelte, dass Schmerzen zu einer Geburt dazu gehören würden. Dies lies meine Hebamme aber nicht gelten und setzte sich am Ende auch durch. Sie hat wie schon gesagt eine resolute Art die keine Widerworte zulässt. Also wurde die PDA neu gesetzt und ich war danach völlig schmerzfrei und glücklich. Die Geburt konnte kommen. Während den folgenden Stunden war das einzige Problem mein niedriger Blutdruck, was die Hebamme auch vorausgeahnt hatte. Aus diesem Grund hatte ich bereits vor der PDA etwas bekommen und bekam auch ständig Flüssigkeit durch Infusionen. Aber das half leider nicht, so dass das Überwachungsgerät für den Blutdruck laufend Alarm schlug. Teilweise lag der Blutdruck bei 80 zu 28, so dass mir auf telefonische Anweisung des Anästhesisten immer wieder ein blutdrucksteigerndes Medikament gespritzt wurde was ziemlich in der Vene brannte. Dennoch ging es mir gut und auch die schlechten Blutdruckwerte minderten mein Allgemeinbefinden nicht spürbar. Gegen 23.30 Uhr merkte ich dann einen Druck nach unten. Es war klar, dass langsam die Presswehen einsetzen und es wurde auch eine Ärztin hinzugerufen. Wann diese dann da war, weiß ich nicht mehr genau. Wir wollten eigentlich denn 22.10. als Geburtsdatum und auch die Hebamme hatte bereits den 22.10. eingetragen so dass wir witzelten, dass der Kleine sich noch 30 Minuten Zeit lassen sollte. Das tat er dann auch und – so wie ich mich erinnere – waren die ersten Pressversuche kurz nach 00.00 Uhr. Die Ärztin und die Hebamme teilten uns dann auch mit, dass der Kleine schwarze bzw. dunkle lange Haare habe und man damit ja schon fast Zöpfchen flechten könne. Da der Kleine aber in den Wehenpausen immer wieder hoch rutschte, begannen die Hebamme und die Ärztin zu „kristellern“ also in den Wehen auf meinen Bauch zu drücken. Teilweise dachte ich, dass sie mir die Rippen brechen würden. Aber auch das war in der Summe gut zu ertragen und ich war motiviert, dass ich in kurzer Zeit meinen Kleinen im Arm halten würde. Auch der Oberarzt – der aus dem Bereitschaftsdienst zur Geburt gerufen wurde kam schließlich. Nachdem er mich untersucht hatte und einem Pressversuch meinte er, der Kleine läge zu hoch und er wolle ihn nicht von unten holen sondern einen Kaiserschnitt machen. Meine Hebamme meinte daraufhin zu ihm, dass das doch nicht nötig sei. Das CTG zeige doch, dass es dem Kind noch gut gehe. Hinzu kam, dass ich einen weitaus stärkeren Druck verspürte, wenn ich auf der linken Seite lag. Die bisherigen Pressversuche hatten aber alle stattgefunden als ich auf dem Rücken lag. Hier spürte ich aber kaum einen Druck. Meine Hebamme meinte daher man solle es wenigstens versuchen wenn ich auf der linken Seite läge solange es dem Kind gut gehe. Sie war sich sicher, dass es so gehen würde und ich auch. Die Hebamme und der Oberarzt gingen dann kurz raus und einigen sich dann darauf, dass sie eine Mikroblutentnahme vom Köpfchen bei meinem Kleinen machen und wenn die Werte gut sind es noch weiter probieren, indem sie mich auf die linke Seite legen. Keiner ahnte zu diesem Zeitpunkt, was die Mikroblutentnahme ergeben würde. Sie wurde also genommen. Kurze Zeit später – es kam mir vor wie Sekunden – kamen der Oberarzt und die Hebamme nach Untersuchung der Mikroblutentnahme in den Kreissaal gestürmt und ich nahm nur die Worte „sofort Notkaiserschnitt“, „so einen schlechten Wert habe ich noch nie gesehen“, „das kann doch nicht sein“ und „ich drücke den Alarmknopf“ wahr. Dann ging auch schon ein Alarm los, ich begann zu weinen, da ich Angst um den Kleinen hatte und mein Mann wurde aus dem Kreissaal geschickt. Von einer Sekunde auf die andere hatte ich einfach nur noch Angst mein Kind zu verlieren oder ein schwerbehindertes Kind zu bekommen. Es stürmten dann ganz viele Leute in den Kreissaal. Ich nahm war, wie OP – Besteck auf der Ablage für die Neugeborenen ausgebreitet wurde. Es war eine unglaubliche Hektik und zugleich schien alles perfekt organisiert. Ich nahm noch die Frage einer Anästhesistin war, wie viel ich wiegen würde und ob es schon mal Probleme bei einer Narkose gegeben habe. Wie in Trance beantwortet ich die Fragen. Immer wieder vernahm ich auch die Anweisung an mich tief zu atmen für mein Kind, da ich vor lauter Angst und Weinen immer wieder sehr flach atmete. Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und atmete tief ein und aus. Dann kam schon die erlösende Spritze und ich schlief ein. Um 01.13 Uhr – ca. 10 Minuten nach der Mikroblutentnahme - wurde so unser Kleiner per Notkaiserschnitt im Kreissaal und nicht im OP (dafür war keine Zeit mehr) unter Vollnarkose (das Aufspritzen der PDA hätte ebenfalls zu lange gedauert) geboren, ohne dass ich oder sein Vater die Geburt mitbekommen haben. Als ich dann wieder langsam wach wurde befand ich mich auf der Intensivstation. Die ersten Worte die ich hörte – ich weiß nicht wer sie sagte – waren, dass es dem Kleinen gut gehe, er aber zur Beobachtung auf die Kinderintensivstation in einer Kinderklinik 30 Minuten entfernt, verlegt worden sei. Man hielt mir auch ein Bild vor die Nase welches ich nicht richtig wahrnehmen konnte. Aber die Nachricht, dass er geschrieen und keine Anzeichen einer Behinderung gezeigt hat brachten mich zum Weinen und machten mich unendlich glücklich auch wenn natürlich eine Restangst blieb, da ich wusste, dass viele Behinderungen infolge Sauerstoffmangel erst später erkannt werden. Noch am gleichen Morgen wurde ich auf die Normalstation verlegt wo ich vor mich hindöste und immer wieder das Bild meines Sohnes – welches auf meinem Nachtisch stand – anschaute. Die folgenden zwei Tage konnte ich dann nicht aufstehen, da mein Kreislauf völlig im Eimer war und mein Hb – Wert nur noch bei 7 lag. Alle Versuche scheiterten. Ich war froh in einem Einzelzimmer zu liegen, da mein Kleiner nicht bei mir war und klar war, dass er erst nach 48 h zu mir kommen würde. So lange war die Beobachtungszeit in der Kinderklinik. Am dritten Tag konnte ich dann endlich – wenn auch mit heftigen Schmerzen – aufstehen und bekam auch die Nachricht, dass am Nachmittag mein Sohn zu mir kommen würde. Es war ein seltsames Gefühl. Ich hatte mein Kind noch nie gesehen und die Beschreibungen meines Mannes und meiner Eltern, die ihn in der Kinderklinik besucht hatten sowie die Bilder aus der Kinderklinik waren mir fremd geblieben. Ich hatte ein bisschen Angst vor der Verantwortung und meinen Gefühlen, freute mich aber auch. Als er dann in mein Zimmer geschoben wurde, fand ich ihn sehr süß aber doch auch fremd. Ich begann mich um ihn zu kümmern, ihn anzulegen und zu wickeln trotz meiner Schmerzen. Nur Nachts gab ich ihn ab, um wenigstens ein bisschen schlafen zu können was schwer war, da ich wegen der Schmerzen nur auf dem Rücken liegen konnte. Wenn der Kleine nachts Hunger hatte wurde ich zum Stillen gerufen und habe ihn auch immer gewickelt. Die vielgepriesenen Glücksgefühle blieben aber erst mal aus und ich funktionierte eigentlich nur. Es war alles so neu, ich hatte Angst vor der Verantwortung und war selbst noch körperlich sehr mitgenommen. Dann war das stillen auch sehr schmerzhaft und ich hatte schon nach einem Tag blutige Brustwarzen. Teilweise nuckelte der Kleine 2 h und länger an mir herum und wurde nicht satt, so dass er danach zeitweise zusätzlich ein Fläschchen bekommen hat. Auch in der ersten Zeit zu Hause fühlte ich noch nicht dieses vielbeschriebene Glück und hatte mit Stillproblemen zu kämpfen. Dies gab sich aber nach und nach und heute kann ich sagen, dass ich eine unendliche Liebe für den Kleinen empfinde und eine tiefe Dankbarkeit, dass er gesund und munter ist. Mittlerweile stille ich auch voll. Und ich weiß heute auch, was Mutterglück bedeutet auch wenn es bei mir eine Zeit lang gedauert hat bis ich es fühlen durfte und konnte. Wenn ich heute zurückschaue dann kann ich sagen, dass ich ohne zu zögern diese Geburt noch einmal auf mich nehmen würde und dass ich in ein paar Jahren ein zweites Kind haben möchte. Und ich freue mich schon heute auf eine zweite Schwangerschaft und eine zweite Geburt.