Es war der 21. April im letzten Jahr. Ich war in der 33. Woche (letzte Arbeitswoche vorm Mutterschutz). als ich auf der Arbeit plötzlich Bauchschmerzen bekam. Ich dachte mir nichts dabei weil es sich eher wie eine Magenverstimmung anfühlte. Also legte ich mich kurz auf eine Sitzbank und meinte zu meinem Mann der mich gerade besuchte das es schon wieder vorbeigehen wird. Doch so war es nicht. Es wurde immer schlimmer. Ich wollte eigentlich nach Hause gehen (was wir zum Glück nicht taten) aber mein Mann meinte wir fahren besser in die Uniklinik. Da es Freitag mittag war, war die Innenstadt natürlich voll. Im Auto ging es mir immer schlechter. Nach 40 Min. erreichten wir dann endlich die Klinik. Dort angekommen wurde ich erstmal als Gebährende behandelt weil die Hebammen meinten es könnten ja Wehen sein wäre in der 33. Woche ja möglich. Als ich dann ans CTG gelegt wurde und die Hebamme keine Herztöne fand wurden alle ein bisschen hektisch. Es wurde sofort ein Ultraschall gemacht und dann ging alles ganz schnell. Ich hörte nurnoch die Hebamme sagen: Ihren Kind geht es sehr schlecht.Was war passiert - Die Plazenta hatte sich vorzeitig gelöst und es bestand Lebensgefahr für mich und mein Baby. Dann wurden mir quasi die Klamotten runtergerissen und ich musste nurnoch heulen. Merkte nur wie mir nicht grade sanft die Narkose gelegt wurde und als ich aufwachte sah ich als erstes nach meinem Bauch. Aber der war weg. Mein Mann stand an meinem Bett und gab mir das erste Foto von unserer Tochter. Sie lag da ganz friedlich mit einem leichten lächeln auf dem Gesicht mit Schläuchen in Nase und Mund. Sie musste nach dem Kaiserschnitt wiederbelebt werden. APGAR 0 - 0 - 1. Abends im Zimmer kam dann die Schwester und meinte ich müsste aufstehen trotz Kaiserschnitt weil sie nicht wissen wie lange sie noch lebt und sie bräuchte ihre Mutter. Ich rang mich dann auch aus dem Bett und ging zu ihr. Das war so schlimm anzusehen. Es wurden verschiedene Untersuchungen gemacht und dabei wurde festgestellt das durch die Unterversorgung eigentlich das komplette Gehirn nicht funktionierte. Sie würde nie ein normales Leben führen können (künstliche Ernährung, Beatmung usw.) Es wurde uns dann gesagt das es besser wäre die Maschinen abzustellen und es ihr zu überlassen ob sie weiterleben will oder nicht. Die Entscheidung läge bei uns sie würden sie auch weiter beatmen usw. aber es würde sich nicht zum besseren wenden. Also entschieden wir 1 Woche später die Maschinen abstellen zu lassen. Mir wurde meine Tochter in die Arme gelegt und nach 30 Min. hörte ihr Herz auf zu schlagen. Es war so schlimm zu sehen wie das Leben aus ihren kleinen Körper ging und sie langsam blau anlief und ihren letzten Atemzug machte. Ich werde das wohl nie vergessen können aber es war gut sie in meinen Armen zu halten und sie nicht alleine zu lassen. Das ganz ist mehr als ein Jahr her und es tut immernoch weh. Aber ich habe jetzt meine kleine süße im Juli zur Welt gebracht. Sie lässt mich zwar nicht vergessen aber es hilft schon viel.