Hallöchen ihr Mamis
Ich bin gestern auf dieses Forum hier gestoßen und wirklich beeindruckt von eurem gegenseitigen Engagement, euren Geschichten aber vor allem von eurem Mut zur Entscheidung – auch in z.T. noch oberflächlich betrachtet „jungen Jahren“ Mutter zu werden und sich für das Baby zu entscheiden!!!
Zu meiner Person und Situation:
Ich bin (noch) 22 Jahre alt, mache derzeit in schulischer Vollzeitform mein ersten Ausbildungsjahr als Mediengestalterin für Digital und Printmedien an einer einjährigen Berufsfachschule (somit auch noch keine Ausbildungsvergütung in diesem Jahr).
Ab dem nächsten Jahr hatte ich geplant, direkt ins zweite Lehrjahr in einer Werbeagentur einzusteigen und meine betriebliche Ausbildung in den folgenden zwei Jahren zu beenden.
Doch alles kam anders als geplant.
Seit vergangenem Freitag weiß ich nun sicher, dass ich schwanger bin (komme jetzt in die 4.SSW) – ungeplant/ trotz Verhütung.
Derzeit bin ich völlig ratlos, da ich mir nicht sicher darüber bin, welches die „richtige“ Entscheidung ist – abtreiben oder bekommen.
Mein logischer Verstand sagt mir, ich solle abtreiben – aufgrund der Lebensumstände…
Ich bin mitten in der Ausbildung, der - Papa des Kindes lebt im Ausland (und seine erste Reaktion – er weiss seit gestern Bescheid – war abtreiben, weil wir beide „noch nicht bereit für ein Kind sind“. Aber dahingehend glaube ich nicht, dass das letzte Wort schon gesprochen ist, da er Kinder über alles liebt und er seine Entscheidung – wenn er nochmals drüber nachdenkt möglicherweise ändert. Denn seine erste Reaktion darauf „passt“ eigentlich absolut nicht zu seinen sonstigen Lebenseinstellungen und seinem Charakter. Aber selbst wenn er sich dagegen entscheiden sollte und ich dafür – würde ich niemals alleine wegen ihm abtreiben. Letztlich ist es meine Entscheidung – was jetzt auf keinen Fall egoistisch klingen soll – bitte versteht mich nicht falsch.)
Meine Mutter (ich war selbst ein „Unfall“, meine Eltern waren 18 und 19) ist momentan in einer schwierigen Phase (mein Vater hat eine Affäre, sie haben sich vor 2 Monaten getrennt)
Sie ist – ebenso wie ich - hin und hergerissen, wobei sie mich in keine Richtung drängen möchte und abtreiben grundsätzlich für sie eigentlich auch nicht in Frage käme.
Aber momentan hat sie einfach nur Angst, dass ich es alleine nicht schaffen könnte, der doppelten „Belastung“ mit Ausbildung und Kind stand zu halten.
Zudem wohnt sie ca.100 km entfernt von mir – sodass ihre Unterstützung natürlich auch begrenzt wäre.
Meine Freunde stehen jedoch zu 100 % hinter mir und keiner rät mir zur Abtreibung.
Ich selbst bin wie gesagt stets hin und hergerissen, was das Beste für das Kind ist.
Generell bin ich gegen eine Abtreibung – vom Herzen her sowieso.
Aber ich weiss nicht, ob ich dem Druck der auf mich zukommt gewachsen bin. Denn eines ist sicher, abbrechen möchte ich meine Ausbildung unter keinen Umständen – und was die Elternzeit angeht, würde ich maximal ein Jahr aussetzen wollen, da der Einstieg meiner Meinung nach ansonsten zu schwer wird.
Zudem kommt natürlich die Angst, keine gute Mutter zu sein, da das Kind ja den Druck und den Stress der Mutter zu spüren bekommt.
Auch die finanzielle Situation macht mir meine Entscheidung sehr schwer, da ich ja erst ab dem zweiten Jahr Ausbildungsvergütung bekomme und ich meinem Kind derzeit keine gute finanzielle Grundlage geben könnte – anders als ein verheiratetes Paar mit gesichertem Einkommen, Haus usw. (die „optimalen Vorraussetzungen“ eben…)
Vom Herzen her ist die Entscheidung natürlich FÜR das Baby. Ich bin eigentlich gegen Abtreibung, da es sich bei einem Baby meiner Meinung nach von Anfang an um einen Menschen handelt (entgegen mancher Meinungen) – und zwar ab dem Zeitpunkt der Befruchtung. Daher fällt es mir vom Gefühl äußert schwer bei dem Gedanken das Baby ab zu treiben. Denn ich habe eigentlich nicht das Recht über Leben oder Tod zu entscheiden.
Und natürlich gibt es – ausser dem finanziellen Aspekt – wichtige Vorraussetzungen um ein Kind zu erziehen… wie Zuwendung, Mutterliebe, die Vermittlung wichtiger Werte etc. …wobei ich dahingehend keine Bedenken hätte, ihm das geben zu können.
Zudem glaube ich auch, dass ein Kind kein Zufall ist – nichts im Leben ist Zufall (da scheiden sich natürlich auch die Geister…).
Auch wird einem stets von Verzicht gepredigt, falls ich mich für das Kind entscheiden sollte – natürlich verzichtet man auf Vieles – aber die Menschen vergessen – was man als „Gegenleistung“ für diesen „Verzicht“ von/durch dem/das Baby bekommt…
Wie Ihr seht, bin ich vollkommen im Zwiespalt was nun „richtig“ ist…!!!! ???
DAS BESTE FÜR DAS BABY….!!! ???
Ich hab Angst, ihm nicht das geben können, was es wirklich verdient.
Zweifel, ob ich ihm trotz meiner derzeitigen Situation ein schönes, lebenswertes Leben bieten könnte.
Könnt Ihr mir vielleicht Eure Meinungen zu meinem Zwiespalt mitteilen?
Wie sind Eure Erfahrungen? Auch was das Finanzielle angeht?
Ich entschuldige mich für diesen unendlich laaaaaaangen und möglicherweisen sehr unstrukturierten thread (der sehr deutlich meine Gefühlslage widerspiegelt) – und bedanke mich schon im Voraus fürs Durchlesen und eure Beiträge.
Ganz liebe Grüße
destiny84