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Geburtsbericht von Lukas (25.01.2007)

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Silke_K.

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Geburtsbericht von Lukas (* 25.01.2007)

Es war Sonntag, der 21.Januar, (ET + 6), als wir zur Kontrolle ins Krankenhaus mussten. Im Marienhof Koblenz angekommen, wurde im Kreissaal erst mal ein CTG geschrieben, das sehr unauffällig war. Kein Wunder, denn ich hatte auch keine Wehen. Die anschließende Untersuchung ergab, dass der Muttermund 1-2 fingerbreit durchlässig war. Das war nichts neues.

Die Ärztin machte anschließend noch einen Ultraschall und sagte uns, dass der Kleine doch ziemlich groß und schwer sei, was für uns aber auch nichts neues war. Allerdings meinte sie noch, dass es unter Umständen zu einem Kaiserschnitt kommen könnte, eben weil er so groß und schwer sei. Aber das würde man unter der Geburt sehen, da müsse man sich heute noch keinen Kopf drüber machen. Falls sich bis Donnerstag nichts tun würde, müsse ich dann bis 9 Uhr kommen, denn dann würde die Geburt eingeleitet.

Danach sind wir dann nach Hause gefahren und warteten darauf, dass es vielleicht doch endlich mal losgehen würde. Nichts tat sich.

Montags und mittwochs musste ich wieder zu meiner Frauenärztin zur Kontrolle, die jedes Mal eine Fruchtwasser-Untersuchung machte und sagte, dass alles ok sei.

Am Mittwoch abend haben wir auf dem Sofa gesessen und Fernseh geguckt, als ich zu Bernd sagte, dass in meinem Bauch total viele Knubbel seien. Überall Beulen, die ja schlecht von „nur“ 2 Füßen sein könnten. Worauf mein Mann antwortete, das wisse er auch nicht, er sei schließlich kein Arzt. Haha, ein bisschen mehr Mitgefühl wäre nicht schlecht gewesen.

Naja, am Donnerstag morgen haben wir Alina fertig für den KiGa gemacht und sind dann anschließend ins Kh gefahren. Ich war super aufgeregt, weil ich wusste, was mir mit der Einleitung bevor steht. Es war genau das, was ich gar nicht wollte, denn eingeleitete Wehen sind ja wirklich heftig. Aus diesem Grund hatte ich mir mittwochs noch einen Wehentee gebraut, der echt eklig schmeckt, aber nichts gebracht hat.

Im Kh angekommen, musste ich im Kreissaal erst mal wieder am CTG bleiben, während Bernd mich anmelden musste, denn weg durfte ich bei ET + 10 ja nicht mehr. Auf dem CTG waren 2 kleine Wehen zu sehen, die aber nicht der Rede wert waren. Die Oberärztin, die dann kam, nahm mich mit auf die Mutter-Kind-Station zum Ultraschall, da sie lieber mit diesem Gerät untersuchen wollte, das sei ein bisschen genauer.

Sie schallte und schallte, bekam aber überhaupt keine Gewichtsangaben auf den Bildschirm. Ich dachte nur: Na klasse, das Männlein sprengt mal wieder alle Tabellen und Berechnungsgrundlagen. Auch beim 2. Versuch konnte weder die Größe noch das Gewicht ermittelt werden. Die Ärztin meinte nur, dass sie ihn aufgrund seiner Proportionen auf 4500 gr schätze. Und dann kam der Hammersatz: Ich sehe gerade, dass der Kleine mit dem Gesicht nach oben guckt!

Wie bitte??? Mit dem Gesicht nach oben? Ein Sternengucker?

Ja, ein Sternengucker, bestätigte sie mir.

Da bekam ich doch ein wenig Bammel, denn das Gewicht alleine hätte ich schon geschafft. Aber dazu noch einen Sternengucker, das war zuviel.

Die Ärztin riet mir darauf hin zu einem Kaiserschnitt, da eine spontane Geburt unter diesen Umständen zu gefährlich sei.

Mein Kopf war ziemlich leer, als ich wieder zum Kreissaal marschiert bin. Auf einen KS war ich ja überhaupt nicht eingestellt.

Als Bernd von der Anmeldung wieder kam, haben wir uns kurz beraten und dann für den KS entschieden, da uns das Risiko einfach zu groß war. Nicht dass der Kleine dann im Geburtskanal stecken bleiben würde.

Es wurde mir dann direkt einen Zugang gelegt und eine Infusion angehangen, da ich ab diesem Zeitpunkt nichts mehr essen und trinken durfte. Nach der Aufklärung zur die Oberärztin und den Narkosearzt sind wir dann gegen 12 Uhr auf die Mutter-Kind-Station gegangen und haben erst mal das Zimmer bezogen.

Bernd ist dann zum Essen gegangen und ich habe mich ein bisschen auf dem Bett ausgeruht. Wir sollten gegen 15 Uhr wieder in den Kreissaal kommen, um die nötigen Vorbereitungen zu treffen. Die OP war für gegen 16.30 Uhr angesetzt.

Ich bin dann ein bisschen eingenickt und auf einmal wieder wach geworden, weil mich eine Wehe zwickte. Ein kurzer Blick auf die Uhr und die Äuglein wieder zugemacht. Auf einmal die nächste Wehe – es waren gerade mal 5 Minuten vergangen. So ging das über eine Stunde. Um 14.30 Uhr habe ich zu Bernd gesagt, dass mir das nicht mehr geheuer wäre, nicht dass der Kleine nachher doch noch ohne KS zur Welt käme.

Also, auf in den Kreissaal.

Dort wurde das letzte CTG geschrieben, auf dem die Wehen schon sehr deutlich zu sehen waren.

Es wurde danach mit den Vorbereitungen begonnen. Etliche Infusionen mussten laufen, ich wurde umgezogen, bekam die tollen weißen Strümpfe und ein geblümtes OP-Hemd an.

Irgendwann, es war so gegen 16.30 Uhr, als ich nochmal kurz zur Toilette musste. Als ich dann wieder kam, sagte die Hebamme, dass wir jetzt SOFORT los müssten. Ab da war ich dann voll aufgeregt und hatte einen riesigen Kloß im Hals. Bernd und die Hebammenschülerin fuhren mich mit dem Bett zum OP und die Aufregung wurde immer schlimmer. Schließlich war ich noch nie in einem OP!!!

Bernd ging sich umziehen, denn er durfte aufgrund der Teilnarkose beim KS dabei sein.

Ich wurde verkabelt und der Narkosearzt verpasste mir die Teilnarkose. Zuerst wollte das nicht so klappen, da meine Wirbel recht eng aufeinander sitzen, aber irgendwann gings.

Er war noch am spritzen, da merkte ich schon, wie meine Beine taub wurden. Nach knapp 10 Minuten wurde dann mein Bauch mit Wasser bespritzt. Ich musste immer sagen, ob das Wasser warm oder kalt ist. Damit wurde festgestellt, wie „hoch“ die Narkose sitzt.

Bernd kam und kam nicht wieder, so dass ich schon Angst hatte, die Ärzte würden beginnen und ich wäre ganz alleine. Naja, alleine war ich ja nicht, denn es waren total viele Leute im OP. Ich wusste gar nicht, dass so viele Leute (so ca. 15 ) für einen KS gebraucht werden. Uff.

Auf einmal war Bernd da, ganz in grün, und ich war beruhigt.

Der Narkosearzt sagte nur: Es geht jetzt los und mein Puls schoss wieder in die Höhe.

Es rumpelte gewaltig an meinem Bauch, aber ich merkte keinen Schmerz. Auf einmal war es mir, als säße ein Elefant auf meinem Bauch. Es war ein unglaublicher Druck. Ob jemand darauf drückte, konnte ich nicht sehen, aber es fühlte sich so an.

Und dann sagte ich zu Bernd, dass der Kleine da ist, denn mein Bauch war eigenartig leer.

In dem Moment sagten sie alle: OH, ein Sternengucker und ohhhhhh, guck mal, er macht schon die Augen auf. (Und das bei dem hellen OP-Licht) Und was für ein großer Kerl. Es war 17.36 Uhr.

Dann schrie mein kleiner Mann auf und mir schossen die Tränen in die Augen. Bernd sagte, dass wir es geschafft haben und dann kam schon die Schwester mit unserem Sohn im Handtuch. Ich konnte einen kurzen Blick auf ihn werfen und dann wurde er weggebracht, damit der Narkosearzt sich ihn angucken konnte.

Dann durfte Bernd mit ihm und der Hebamme in den Kreissaal zum wiegen und messen.

Nach dem Nähen wurde ich von mindestens 10 Leuten in mein Bett gehoben, was mir eigenartiger Weise total peinlich war. Aber was will man machen, wenn man zur Hälfte betäubt ist?

Ich wurde dann noch gut 20 Min. im Aufwachraum unter Kontrolle gehalten und dann haben sie mich endlich endlich zum meinem Kind gebracht. Ich bin fast wahnsinnig geworden, weil Bernd und Lukas schon 45 Min weg waren und ich nicht bei ihnen sein konnte.

Es war ein total überwältigender Anblick, als ich in den Kreissaal kam und Bernd mit Lukas Haut an Haut auf einem Sofa sitzen sah. Es war so schön, das werde ich NIE vergessen.

Ich bekam meinen Sohn dann auch auf die Brust gelegt und konnte dieses weiche, warme Menschlein auf mir spüren, auf das ich soooooooo lange gewartet habe.

Da war er nun – unser LUKAS.

Mit 4530 gr und 56 cm hat er am 25.01.07 um 17.36 Uhr unser Herz getroffen.

WILLKOMMEN IN UNSEREM LEBEN!!!!!

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