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Geburt von meinem kleinen Spatz am 27.01.05

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Gast LindaK

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Auch wenn es schon länger her ist, kann ich mich an die Geburt unseres kleinen Sohnes noch sehr gut erinnern. Und da im Sommer dann die nächste Geburt ins Haus steht, dachte ich, ich schilder' Euch mal die erste:

Am Abend der Geburt hatte ich schon ein leichtes Ziehen im Unterbauch, dem ich aber erstmal noch keine große Beachtung geschenkt habe. Als aber mein Mann am Telefon zu seinem Kumpel sagte, es sähe nicht aus, als ob es heute oder morgen losginge, war ich mir nicht so sicher, ob er da den Mund nicht ein bisschen zu voll nimmt. Ich hab ihm dann auch gesagt, dass ich leichte Wehen hätte, aber wir erstmal doch noch unsere Einladung zum Abendessen bei einer Freundin wahrnehmen sollten. Das haben wir dann auch gemacht. Im Laufe des sehr leckeren Essens musste ich mich schon einige Male etwas am Stuhl festhalten und durchatmen, noch dazu hatte ich immer die große Küchenuhr im Blick und konnte sehen, wie sich die Abstände schön regelmäßig von 15 min auf 10 min verkürzten. Irgendwann vor dem Nachtisch sagte ich zu meinem Mann, wir sollten das Dessert doch lieber ausfallen lassen und nach Hause fahren. Ich müsste noch ein paar Sachen (Duschbad, Zahnbürste etc.) einpacken, für den Fall, dass es dann wirklich losgeht. Unsere Gastgeberin (selbst Ärztin) meinte im Nachhinein noch schmunzelnd, sie hätte mir das schon angesehen und gewusst, dass unser Kleiner in der Nacht noch das Licht der Welt erblicken würde.

Gesagt, getan, also sind wir nach Hause gefahren, wo ich mir erstmal noch ein Bad eingelassen habe, um zu testen, ob es nun echte oder unechte Wehen sind. Außerdem wollte ich auch das geburtsvorbereitende Entspannungsbad ausprobieren, das mir meine Freundin geschenkt hatte. Als ich es allerdings ins Badewasser schüttete (war für ein Vollbad gedacht), bekam mein Mann jedoch einen Schreck und meinte, ich sollte doch noch etwas übrig lassen. Übrig lassen??? Wofür? Erst da war ihm klar, dass das jetzt der Ernstfall sei. Naja, ich bin nach dem Bad nochmal ins Bett gegangen und hab noch versucht, ein bisschen die Augen zuzumachen. Aber keine Chance! Noch dazu sollte mein Mann eigentlich auf die Uhr schauen, um die Minutenabstände zwischen den Wehen zu messen. Er ist allerdings im Gegensatz zu mir immer wieder eingeschlafen. Als wir dann bei mal 3, mal 7 Minuten waren, meinte ich, wir sollten mal losfahren. Nochmal auf der Toilette bemerkte ich dann auch Blut und war mir sicher, heute würde unser Kind zur Welt kommen. Auf dem Weg zur Klinik wäre mein Mann fast noch falsch abgebogen und auf einen Parkplatz statt in die Seitenstraße abzubiegen, wenn ich nicht rechtzeitig geschrien hätte. Im Krankenhaus wurde ich erstmal ans CTG gehängt und untersucht: Muttermund 1cm offen. Als ich die kleinen Ausschläge auf dem CTG sah, dachte ich, die Schmerzen würde ich keine 10 Stunden aushalten. Die Hebamme meinte aber, es sei ein sehr schöner Befund und wir könnten gleich in den Kreissaal. Naja, dort wehte ich dann so etwa eine anderthalbe Stunde vor mich hin, wobei mich die Hebamme zwischendurch fragte, ob ich etwas gegen die Schmerzen haben möchte. Ich dachte mir nur, wenn sie's mir freiwillig anbietet, sollte ich es vielleicht annehmen. Ob das was gebracht hat, kann ich nicht sagen. Jedenfalls meinte die Hebamme nach einer anderthalben Stunde, der Muttermund wäre nun bei 10 cm und wenn ich wollte, könnte ich bei der nächsten Wehe mitpressen. Da war ich aber froh, denn ich hatte schon eine ganze Weile einen unangenehmen Pressdrang. Außerdem hatte die Hebamme aus dem Vorbereitungskurs gemeint, wenn der Muttermund einmal vollständig sei, dauere es in der Regel nur noch maximal 2 Stunden, bis das Kind da ist. Allerdings fielen dann die Herztöne unseres Kleinen ab, sodass ich erstmal nicht pressen durfte, Sauerstoff bekam und meine Position wechseln musste. Da das alles nichts brachte, wurde entschieden, den Kleinen mit der Saugglocke zu holen. Das Einsetzen der Saugglocke sollte die Assistenzärztin unter Anleitung des Oberarztes machen, das tat aber dermaßen weh, dass ich dachte, mich würde es zerreißen. Da war ich dann doch froh, dass der Oberarzt selbst den zweiten Versuch unternahm und der auch klappte. Ich hatte zwar einen Pudendusblock für den Dammschnitt bekommen, aber sie konnten oder wollten wohl nicht so lange warten, bis der wirkte, sodass ich die beiden Schnitte live und in Farbe miterleben durfte. Mein Mann dürfte sich auch sehr "gefreut" haben, weil ich mich ordentlich bei ihm festgekrallt habe. Nach dem Schnitt legte sich die Hebamme auf mich drauf, dass ich dachte, ich ersticke, unten zog der Arzt, aber dann war der Kopf geboren und bald darauf der Körper unseres Kleinen. Es stellte sich heraus, dass er die Nabelschnur zweimal um den Hals gewickelt hatte und dadurch wohl ziemlichen Stress hatte. Zum Glück war er nicht blau. Als er da so auf meiner Brust lag, konnte ich mich erstmal gar nicht so freuen, wie man das im Fernsehen so immer sieht, sondern musste mich erstmal kurz von dem heftigen Erlebnis erholen. Als ich die Augen aufmachte, stand mein Mann auch nicht mehr neben mir, sodass ich erstmal neben das Kreisbett schaute, ob er nicht vielleicht umgefallen war. Aber da kam er auch schon wieder rein. Ich befürchtete schon, dass er die eigentliche Geburt gar nicht miterlebt hätte, aber er sagte, er hätte sich danach nur mal kurz hinlegen müssen, weil die ganze Anspannung so groß gewesen sei. Dann kam auch schon die Kinderärztin, untersuchte den Kleinen auf meiner Brust und gab ihr Okay. Danach durften wir erstmal fast zwei Stunden unseren Familienzuwachs begrüßen, während ich genäht wurde. Unser kleiner Großer war zur Geburt 45 cm groß und 2440 g. Heute ist er 86 cm und wiegt 11 kg. Und bald wird er der große Bruder sein! Wie schnell die Zeit vergeht, und wie viel doch inzwischen schon wieder passiert ist.

Kompliment an alle, die bis hierher mitgelesen haben. :D

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