Geburt von Tobias am 17. Mai 2000

[Freesurfer]

Der ET war der 18. Mai und ich fieberte ihm entgegen. Da der Mai dieses Jahr sehr warm war und mein Bauchumfang recht immens war, Wasser sich mittlerweile auch eingelagert hatte, hoffte ich darauf, dass unser Zwerg früher kam. Aber dann wurde ich in der 39. SSW krank. Kehlkopfentzündung, Nasennebenhöhleninfekt, Antibiotika. Klasse, so hatte ich mir die letzten Tage meiner SS auch nicht vorgestellt und ich hoffte jetzt, dass unser Zwerg doch noch etwas "drinbleiben" möge. Als hätte er es gewusst. Montags nahm ich die letzten Antibiotika, Dienstags machte ich noch einmal Hausputz und machte es mir abends so richtig gemütlich. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl im Magen. Ich rief meine Eltern an und sagte ihnen, sie sollen sich schon einmal darauf einstellen in der nächsten Nacht auf unseren Grossen (2 Jahre alt) aufzupassen.

Gegen 4 Uhr morgens wurde ich wieder einmal von Wehen wach. Aber irgendwie waren sie dieses Mal anders. Sie kamen nicht nur über den Bauch sondern auch über den Rücken. Also ging ich noch einmal gemütlich duschen, weckte danach meinen Mann und gegen viertel nach 5 morgens waren wir in der Klinik. Am CTG angeschlossen ging es plötzlich Schlag auf Schlag. Die Wehen kamen regelmässig, der Schleimpropf ging auch ab. Der Muttermund war 5 cm offen, aber der Zwerg lag noch zu hoch im Becken. Da ich schon bei der ersten Geburt unbedingt die Wanne benutzen wollte aber dies leider nicht ging, wollte ich es nun auf jeden Fall probieren. Meine Hebamme liess Wasser ein und meinte, vielleicht kannst Du ja in der Wanne entbinden. Klasse, so hatte ich mir das vorgestellt. In der Badewanne ging es mir gleich besser. Der Druck im Rücken wurde erträglicher. Leider lag unser Zwerg gegen 8 Uhr immer noch zu hoch im Becken und die Wehen wurden langsam unerträglich. Ich sollte immer wieder pressen um ihn nach "unten zu bewegen", aber es ging nur milimeterweise. Unter eine Wehe sprengte mir meine Hebamme die Fruchtblase und dehnte weiter den Muttermund. Irgendwann rief ich nur noch, ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich möchte einen Kaiserschnitt. Aber durch meinen Mann und meine Hebamme schaffte ich mich durch jede Wehe hindurch. Zum Verschnaufen kam ich nicht mehr so schnell kamen sie mittlerweile hintereinander. Irgendwann fielen die Herztöne des Kleinen ab und ich sollte aus der Wanne raus. Wie ich herauskam und ins Bett, dass weiss ich nicht mehr, denn ich hatte nur noch Wehen und mittlerweile konnte ich sie auch nicht mehr richtig veratmen. Da die Wehen zu kurz waren und ich dadurch auch nicht richtig pressen konnte, wurde ich den Wehentropf angehängt. Danach ging alles ziemlich schnell.

Gegen kurz nach 10 Uhr feuerte mich meine Hebamme noch einmal so richtig an und dann kam der Kopf und plötzlich war unser "kleiner" Tobias geboren. Mit 4190 gr, 55 cm und 39 cm Kopfumfang hat er es mir nicht leicht gemacht, aber mit Hilfe meiner Hebamme und meinem Mann haben wir es super überstanden. Ich war nur leicht gerissen und auch sonst ging es mir prima. Mittlerweile ist er 8 Wochen alt und auch sein "grosser" Bruder Jonas (2 Jahre) findet ihn gar nicht mehr so schlecht. Nur dass man mit ihm noch nicht spielen kann, aber das wird wohl noch ;o)