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Geburt von Amelie am 20.07.2007

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Linda

Empfohlene Beiträge

So, hier nun der Geburtsbericht von Amelie, geboren 20.07.2007, 10:47. Ich sag schon mal vorweg: es war keine schöne Geburt leider :(.

Am 19.7. waren wir um halb neun morgens im Krankenhaus zur geplanten einleitung. Eingeleitet wurde ja, weil angeblich wenig Fruchtwasser nur noch da war (zwei Tage über ET) und weil sie ja seit 4 Wochen kein Wachstum mehr hatte. Geschätztes Gewicht 3250 Gramm seit vier Wochen. Ich ging mit 2cm GMH und weichem MM ins KH.

Erst eine Stunde CTG dann wurde Gel vor den Muttermund gelegt, muss sagen das brannte höllisch. Wenig später stellten sich auch die ersten Wehen ein, nichts besonderes irgendwie. Dann 2 Stunden Pause vom CTG wir gingen spazieren. Regelmäßige wehen, die ein oder andere auch zum veratmen. Tja so ging der Tag vorüber bis 17:30. Die wehen waren regelmäßig und auch schmerzhaft, aber zu ertragen, der Muttermund war jetzt auf 1cm. Man sprach nun schon von wohl mehreren Tagen…es würde sich wohl eher um Einleitungs- und nicht um Geburtswehen handeln.

Naja die Zeit ging herum, um 21 Uhr nahm ich ein Entspannungsbad in der Gebärwanne in der ich ja so gern entbinden wollte. Da waren die Wehen dann ganz weg. Ich schickte Markus erstmal nach hause, war total frustriert und legte mich hin. Relativ schnell bekam ich Wehen, unregelmäßig, aber sehr schmerzhaft, holte mir erstmal ein Schmerzmittel. Da ich Zäpfchen hasse wie die Pest entschied ich mich für die Buscopanspritze. Nun ging die in den Muskel und solche Spritzen vertrag ich nicht. Grad im Zimmer bricht mir erstmal der Kreislauf zusammen. Anstatt vielleicht den Notruf zu drücken fummelte ich da rum mit Traubenzucker etc und dann gings wieder besser, mir war nur sehr schummerig.

Ich weiß gar nicht genau warum, aber auf einmal hatte ich die Eingebung mir den Notruf mal direkt ans Bett zu legen. Ich leg mich hin, döse, hab starke Schmerzen. Auf einmal knallts richtig in mir, ich denk „oh die kleine hat aber heftig getreten“ und es ergießt sich eine Riesenlache im Bett, es lief und lief und ich hab gar nicht verstanden was das war im ersten Moment da ich noch so neben mir war. Hab dann den Notruf gedrückt und wohl die Schwester verwirrt angesehen was das jetzt ist und konnte die Situation gar nicht begreifen. Vermutlich war ich von dem Schmerzmittel noch neben der Spur. Naja sie brachte mich dann zum Kreißsaal. Grad angekommen die erste wehe, sehr kurz aber sehr schmerzhaft. In dem verlor ich auch meinen Schleimpropf- der ja angeblich gar nicht mehr da war.

Die Hebamme ließ mich dann gleich mal in den Kreißsaal in dem man auch die PDA legen kann wegen der Überwachung, untersuchte den Muttermund: 3 cm. Die Wehen in kurzen Abständen, sehr hoch und kurz, ich schrie mittlerweile schon. Mein Traum der natürlichen Geburt war natürlich vorbei und auch vergessen und die Hebamme riet auch zu einer PDA. Mittlerweile wars mir schon egal, ich hechelte nur noch und schrie und verlangte dann auch nach der Pda. Nun bin ich im KH privat versichert, hatte aber bei Aufnahme gesagt das mir die Chefarztbehandlung egal sei, mir ging es nur um das Einzelzimmer. Naja das hatte aber keiner notiert und es dauerte und dauerte..auf mein Fragen hin wurde mir erklärt das ich ja privat versichert sei und daher der Oberarzt, der nebenan schlief, mir die PDA nicht geben durfte und daher der chefarzt von zu Hause käme…es zog sich in die Länge. Der Arzt kam endlich, ein Assistent hatte schon einiges vorbereitet. Der Arzt total arrogant, der zweite Satz war „tausende von Frauen entbinden ohne PDA“ und dann klärte er mich erstmal über die Risiken auf. Mir wars egal ich nickte nur. Nochmal MM- Kontrolle: 6cm.

Er fing an, und prompt eine Wehe, ich schrie und der Arzt meinte: , „wenn das so weitergeht wird das nichts mit der PDA“. Erste PDA saß nicht richtig, zweite saß dann. Ich glaub nach gut 45 Minuten war das mit der PDA endlich durch. Nun hing ich ja nur noch am EKG, Blutdruck, Tropf mit Flüssigkeit und meine Beine waren auch betäubt. Ich war also an dieses Bett quasi gefesselt. Nun fehlen mir einige Minuten, so ca. 30 in denen ich angeblich Schmerzerleichterung gespürt habe. Nach diesen 30 Minuten guckte die Hebamme nach dem Muttermund, 10 cm, sie fand das gar nicht gut, da die Kleine noch gar nicht unten war und noch nicht mal den Geburtskanal erreicht hatte.

Was dann folgte war für mich die Hölle. 5-6 Stunden reine Austreibung, kurz aufeinanderfolgende und sehr starke Wehen, die aber zu kurz waren um die runter zu schieben. Daraufhin bekam ich noch den Wehentropf. Ich hab in der ganzen Zeit nur geschrieen und gedacht das nimmt kein Ende. Das Zimmer war mittlerweile voll mit 2 Hebammen, einer Schwesternschülerin, einer Ärztin und der Oberärztin. Als die Kleine endlich mit dem Kopf soweit unten war das ich pressen konnte, verschaffte mir das ein wenig Erleichterung. Doch sie ging nach den Presswehen immer wieder runter, sodass noch eine Hebamme die Kristallinmethode anwandte und von oben drückte. Man stellt sich das so vor: ich auf dem Bett, beine gestützt auf zwei Hüften von Hebammen, links eine Hebamme die von oben runterdrückte, unten eine Hebamme und Oberärztin, rechts Markus – auch schon total fertig. Eine Hebamme versuchte den Kopf unter meiner Symphyse durchzuschieben, da Amelie immer dagegen drückte. Dann holte man die Saugglocke rein, was mir den Anstoß gab noch mehr und stärker zu pressen. Ich hörte den Dammschnitt- man schnitt aufgrund des großen Kopfes, ein Riss wäre wohl größer gewesen- und irgendwann merkte ich wie es aus mir rausflutschte richtig und dann lag da unten ein kleines blaues Würmchen. Sie war mittlerweile ziemlich fertig von der Geburt, hatte viel Fruchtwasser getrunken und schrie auch nicht, wimmerte nur. Den anblick werde ich wohl nie vergessen. Dann bekam ich sie auf den Arm. Plazenta und Nachgeburt kamen sehr zügig. Hinterher wurde noch der Schnitt sowie ein kleiner Scheidenriss vernäht, das hab ich aber dank der PDA nicht gemerkt. Die war dann genau leer als sie nach 30 Minuten mit Nähen fertig war.

Man hat dann gesehen dass die Plazenta noch top in Ordnung war, keinerlei Verkalkung und Amelie sah so aus als sei sie noch gar nicht am Termin.

Wenn man bedenkt dass die Schätzungen auf 3250 Gramm sich beliefen, waren 4100 dazu ja doch ein Unterschied.

Ich habe hinterher noch mit der Ärztin über die Geburt gesprochen, die mir sagte das sei keine normale Geburt in dem Sinne gewesen da die Austreibung extrem lang gedauert hat und ich durch die einleitung die enormen Schmerzen hatte. Dazu war Amelie wohl noch gar nicht bereit, sie ging immer wieder nach oben, es zeigt sich sie kommen wirklich wenn sie wollen.

Natürlich vergisst man das ganze mit der Zeit, aber an eine erneute Geburt würde ich wohl anders rangehen und eine Einleitung würde ich nie wieder machen.

Grüße, Linda

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Ohje, das klingt ja ganz schrecklich!

Tut mir Leid dass es nicht so toll für dich lief, umso schöner dass ihr jetzt wieder daheim seid und euch von den Strapazen erholen könnt!

Ich wünsch Euch 3en alles Gute!!!!

Lg, Lori

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Igitt! 6 h Austreibung? Was für ein Alptraum....

Der Herr Oberchefanästhesist wohl beleidigt weil man ihn von der Couch geholt hat...

Na, du hast ziemlich genau in dem Moment entbunden als meine Schwester den Bund für's Leben schloß. :D Kann ja nur ein gutes Omen für alle sein! Alles Liebe und erholt euch gut!

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Gast hunnymoon

Was für ein blöder Arzt der erst mal rummuckt wegen einer PDA. Und wirklich schrecklich was du hast durchmachen müssen.

wünsch euch alles Liebe Und eine wunderschöne Babyzeit.

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  • 2 Wochen später...

*schluck* krasse sache linda kommt mir irgendwie bekannt vor zum grossen teil. ja wir haben uns die geburt anderst vorgestellt :( und etwas erlebt was man nicht unbedingt erleben möchte.......

dennoch haben uns die zwerge entschädigt finde ich. wir werden darüber hinweg kommen da bin ichsicher.

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