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Stillen - Was Mütter wissen wollen

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Zusammensetzung und Abwehrstoffe der Muttermilch

Zusammensetzung

Muttermilch (MM) besteht aus Tausenden von Stoffen. Für jeden Stoff ist die Konzentration fein abgestimmt. Jede Säugetiermilch hat eine andere Zusammensetzung. Wolfsmilch hätte Romulus und Remus umgebracht. Rohe Kuhmilch in größeren Mengen macht Kinder bis zu zwei Jahren krank. Der Mensch ist zwei Jahre lang ein „Säugling“!

MM ist leicht saurer (pH 6,8-7,1) als Blut (7,4). Die Brustdrüsen sind ein Filter, das Fett und kleine Moleküle (<200 Mgew.) besser aus dem Blut in die MM lässt.

Die Konzentrationen der einzelnen Stoffe sind nicht konstant, sondern werden ständig angepasst, vom Kolostrum zur reifen Milch, von wässriger im Sommer zu energiereicher im Winter, nach der Entwicklungsphase des Kindes, von Tag zu Tag, von Mahlzeit zu Mahlzeit, zur Sättigung während einer Mahlzeit, bei Krankheit. Jedes Kind bekommt seine eigene, nur für es selbst bestimmte Milch.

(Die Mengenangaben in diesem Text können wegen der Schwankungen immer nur sehr ungefähr sein. Die Höhe der Werte ist in jeder Untersuchung anders. Als Vergleich wurde Kuhmilch herangezogen, weil es eine Menge verschiedener Flaschenmilchen gibt.)

Hauptbestandteile (g/100g)

Eiweiß (=Protein)

Kohlehydrate (z.B. Zucker)

Fett

Muttermilch

1,2

7,0

4,0

Kuhmilch

3,3

4,6

3,6

Wenn Kuhmilch (KM) in Flaschennahrung umgewandelt wird, ist der Proteingehalt viel zu hoch. Deshalb wird verdünnt, aber nicht auf den MM-Wert, weil die Eiweißsorten auch falsch sind. Bei diesem Verdünnen wird der eigentlich richtige Fettwert zu niedrig; andere Sorten von Fett müssen zugefügt werden. Die Kohlehydrate reichen sowieso nicht und müssen aus anderen Quellen zugefügt werden.

Eiweiß

Eiweißzusammensetzung

MM (% des Eiweißes)

KM (%)

Kasein

40

82

Molkenprotein

60

18

Molkeneiweiß - Haupteiweiß der MM - ist leicht verdaulich, in 2-3 Stunden. Es macht den Stuhl weich bis flüssig. Kasein - Hauptbestandteil der KM - fällt wie ein Kloß im Magen aus. Der Stuhl wird hart. Allergien gegen das falsch Eiweiß der Kuhmilch sind siebenmal häufiger als andere Allergien. Deshalb sollte im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch gegeben werden (auch keine Flaschenmilch). Eine einzige Flasche reicht für die Auslösung einer Allergie. Auch „hypoallergene“ Nahrung kann Allergien auslösen.

Eiweiße (Proteine) bestehen aus einer Kette von Aminosäuren, die wie Perlen aneinandergereiht sind. Die meisten Aminosäuren (Perlensorten) kann der Mensch selbst herstellen, einige „essentielle“ nicht. Diese müssen gegessen werden. Die Werte in MM sind bei Spiller nachzulesen. In KM sind alle essentiellen Aminosäuren in so hoher Konzentration vorhanden, dass es auch nach dem Verdünnen noch immer zu große Mengen von jeder Sorte sind. Dagegen ist die Konzentration einer anderen Aminosäure, Taurin, zu niedrig. Taurin fördert das Gehirnwachstum.

Kohlenhydrate

Das Hauptkohlehydrat ist Laktose (Milchzucker), in MM (7g/100g) und in KM (4,7g/100g). Laktose wird der Flaschennahrung zugefügt. Milchzucker fördert die Aufnahme von Aminosäuren und Mineralien. Laktose ist ein Doppelzucker. Ein Teil des Doppelzuckers wird im oberen Teil des Darmes gespalten. Die dabei entstehende Galaktose sorgt für ein schnelles Gehirnwachstum. Der Rest der Laktose ernährt die nützlichen Bakterien im unteren Teil des Darmes. Der Darm bekommt durch diese Bakterien einen sauren pH-Wert von <5,5.

Fette

Wichtige Fette (mg/100g)

MM

KM

Linolsäure

22

25

Cholesterin

25

12

% insgesamt

4

3,6

Fettarten

mehr langkettige, ungesättigte

mehr kurzkettige

Nach der für die Proteinmenge notwendigen Verdünnung der KM ist das Defizit der wichtigen Fette in KM noch verstärkt. Durch Zugabe von Ölen wird es zum Teil ausgeglichen.

Der Cholesteringehalt ist besonders wichtig für die rapide Gehirnentwicklung in den ersten drei Monaten. Jede Gehirnzelle wird durch Zellen eingewickelt, die voller Cholesterin sind. Nur durch diese Isolierung können die Gehirnströme so hüpfen, wie es das Denken erfordert. Sind die richtigen Fette nicht vorhanden, werden falsche eingebaut.

In MM wird das Enzym zum Verdauen des Fettes, Lipase gleich mitgeliefert.

Die Fettartenaufnahme der Mutter spiegelt sich in der MM wider.

Vitamine

Das Sortenmuster der Vitamine ist sehr verschieden in MM und KM. MM enthält B1, B2, Nicotinamid, Pantothensäure, Folsäure, B6, B12, C, H, sowie A, D, E, K und mehr.

Von den wasserlöslichen Vitaminen sind B1, B2, Pantothensäure, B6, B12 und H in viel zu hoher Konzentration in KM, Nicotinamid und Vitamin C viel zu niedrig.

KM hat einen Mangel an Vitamin A, D und E für den Säugling, während K viel zu hoch in KM ist. Der Vitamin D - Bedarf wird auch durch Selbstsynthese des Säuglings gedeckt, wenn er etwas Sonnenlicht bekommt. Es wurde jetzt zusätzlich eine wasserlösliche Form in MM gefunden.

Mineralstoffe und Spurenelemente

Auch Mineralstoffe und Spurenelemente sind in MM vorhanden: K, Cl, Ca, Na, P, Mg, Zn, Fe, Cu, F, J, Mn und Co, der Reihenfolge nach in absteigender Konzentration. Grade die höher konzentrierten sind in KM in viel zu hoher Konzentration, während bei den niedrigkonzentrierten ein Mangel in der KM vorhanden ist; deshalb werden Zink, Eisen und Kupfer der Flaschennahrung zugesetzt.

Entscheidend ist aber auch, wie ein Stoff gebunden ist. So wird Eisen aus MM zu 50-75% aufgenommen, aus KM nur zu 7-10%, aus Flaschennahrung nur zu 5-7%.

Abwehrstoffe

Pulvermilch ist tot. Würde man aber MM unter dem Mikroskop betrachten, so stellte man fest, daß sich da etwas bewegt und schwimmt. Das sind lebendige Zellen, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).

Es wimmelt nur so! MM ist lebendig!!! Da stülpen Zellen Arme aus, umfließen Gifte und Reste, machen Jagd auf fremde Stoffe, die nicht in die MM gehören.

MM darf nicht erhitzt werden, sonst sterben all diese fleißigen Aufräumer. Füllt man MM in Glas, dann setzen sich die Zellen so auf dem Glas fest, dass sie nicht wieder ausgegossen werden und verloren gehen. Deshalb gehört MM in Plastikgefäße.

Unspezifische Abwehr durch ganze Zellen

Makrophagen („große Fresser“) in MM sind weiße Blutkörperchen, die wirklich jeden unspezifischen Dreck fressen. 75% aller MM-Zellen sind Makrophagen. Sie eliminieren Bakterien, Pilze und Viren.

Spezifische Abwehr durch ganze Zellen

Andere Zellen gehen gezielter vor. Die Lymphozyten (Lymphezellen) sind in den Lymphgefäßen, wo die roten Blutkörperchen fehlen, zur Schule gegangen und haben gelernt, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden.

Einige von ihnen sind zu Killerzellen (Mördern) ausgebildet worden. Sie legen sich neben kranke oder infizierte Zellen und bringen sie um. So wirken sie z.B. gegen Krebs und Viren.

Andere wurden Helferzellen. Sie regulieren den überaus komplizierten Einsatz der verschiedenen Immunzellen.

5% MM töteten in einem Versuch die Hälfte aller Parasiten in dreißig Minuten. So etwas kann KM nicht! Deshalb hilft MM auch bei vielen Infektionen, wenn man sie äußerlich als Medikament aufträgt.

Spezifische Abwehr durch Moleküle („humoral“)

Wieder eine andere Gruppe von weißen Blutkörperchen ist ausgebildet worden, Eiweißketten (Antikörper) zu bilden. Aus je zwei kurzen und zwei langen Ketten werden gabelförmige Moleküle gebildet, wie eine Vorlegegabel mit zwei Zinken nur. Aber diese zwei Zinken sind etwas ganz Besonderes. Jeder der beiden gleichen Zinken kann nämlich nur einen ganz bestimmten Feind aufspießen. Am Anfang einer Infektion passt der Feind noch recht schlecht auf die Gabel, aber die Zellen lernen und machen immer besser passende Zinken. Sie lernen und passen sich an. Haben sie einmal einen Erreger bewältigt, so werden immer ein paar Zellen mit passenden Antikörpern aufgehoben, falls der Feind wiederkommt. Hieraus resultiert z.T. lebenslange Immunität.

Bekommt eine stillende Mutter einen Schnupfen, so steckt sich der Säugling häufig nicht an, weil ihm die MM die passenden Antikörper schon mitliefert. - Bekommt der Säugling zuerst den Schupfen, so muss sich erst die Mutter bei ihm anstecken. Nach etwa zwei Tagen ist die Infektion angewachsen und die Mutter bildet genug Antikörper, um dem Kind schnell zu helfen. Die Erkältung des Säuglings ist dadurch sehr kurz.

Eine Untergruppe der Antikörper (sIgA) besteht aus je zwei an den Griffen zusammengebundenen Gabeln. Diese Moleküle werden bevorzugt in Körpersäfte ausgeschieden. In MM erreichen sie unglaublich hohe Konzentrationen. Am ersten Tag sind 20-50mg in einem ml Kolostrum (in einem Liter wäre das ein Esslöffel voll). Die Menge nimmt danach ab, steigt aber auch wieder an, wenn weniger Milch gebildet wird.

SIgA bildet im Darm und in anderen Körperöffnungen eine Schutzschicht gegen Bakterien und Gifte. Außerdem fördert MMsIgA die sIgA-Bildung des Säuglings selbst.

Einige Zellen haben auf ihrer Oberfläche Moleküle, mit denen die Griffe der Antikörpergabeln festgehalten werden können. So halten Mastzellen IgE-Antikörper fest. Kommt dann ein Feind der zu dem IgE passt, so setzt die Mastzelle eine große Menge Histamin frei. Der Feind wird festgehalten und bekämpft.

Wenn das Abwehrsystem des Körpers nicht richtig trainiert ist, werden auch falsche Dinge von Antikörpern als Feind erkannt. Das führt zu Atopien (Allergien, Asthma und Neurodermatitis) und Autoimmunerkrankungen.

Unspezifische Abwehr durch Moleküle

Es gibt eine Menge solcher Faktoren, drei seinen hier vorgestellt.

Laktoferrin : Etwa 20% des MM-Eiweißes bindet Eisen. Da Bakterien Eisen zum Wachsen brauchen, können sie sich in roher MM nicht entwickeln. Ein Liter MM enthält zu Anfang 6 g Laktoferrin, im 5. Monat immer noch 1,8g.

Lysozym: Dieses Eiweiß, das auch in Schweiß, Speichel und Tränen vorkommt, zerstört Bakterienwände. MM enthält 3000 mal soviel Lysozym wie KM. Frühgeborenenmilch hat noch ein Drittel mehr. Nach einem Jahr Stillen ist die Konzentration wieder so hoch wie im Kolostrum, aber die höchst Menge wird erst nach 25 Monaten erreicht!

Bifidusfaktor: Dieser Kohlenwasserstoff begünstigt das Wachstum von Lactobacillus bifidus. Diese Bakterien bilden zu über 95% die „Bifidoflora“, den gesunden Bewuchs des Säuglingsdarmes. (Leider wird dieser durch Antibiotika dauerhaft gestört.)

Kolostrum ist sehr reich an bioaktiven und immunologischen Faktoren, deshalb ist ein paar Tage Stillen besser als gar nicht. Schon die gelbliche Färbung im Unterschied zur bläulichen reifen MM verrät die Unterschiede. Manchmal beginnt die Laktation erst 2-4 Tage nach der Geburt. Das ist normal!

Aus diesem Text sollte eigentlich zu erkennen sein, dass es keine wirkliche Alternative zur Muttermilch gibt und geben wird. Nichts ist schöner als gesunde und intelligente Kinder, und das schafft die Natur gratis ganz von alleine.

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Vorteile des Stillens

Eine medizinische Fachzeitschrift hat die Vorteile des Stillens so dargestellt:” Wenn ein neuer Impfstoff zur Verfügung stünde, durch den mehr als eine Millionen Todesfälle bei Kindern pro Jahr verhindert werden könnte und der zudem billig und sicher wäre sowie oral verabreicht werden könnte und der darüber hinaus keine Kühlkette benötigen würde, wäre seine Anwendung sofort Pflicht. Durch Stillen könnte all das und mehr bewirkt werden.”

Stillen ist nicht nur eine Frage der persönlichen Entscheidung wie bei der Wahl der Frühstücksflocken. Es ist ein politisches Thema. Das Verhalten der Frauen in Industriegesellschaften ist Vorbild für die anderen. Ich sprach mit Müttern aus Indien, die nach Nordengland emigiriert waren und wollte wissen, warum sie ihren Babys Säuglingsnahrung gaben. Ihr Antwort: “Wir möchten es so machen wie Sie alle hier.” Für sie was das die logische Folge der Anpassung an eine neue Kultur.

Jedes Mal, wenn eine Mutter mit einem Neugeborenen aus der Klinik mit einer Packung Säuglingsnahrung entlassen wird oder wenn sie als Werbung Proben und Fläschen enthält, und auch jedes Mal, wenn eine Schwester oder ein Arzt Zweifel anmeldet, ob die Frau genügend Milch hat, verringert sich die Aussicht, dass diese Frau stillt. Doch jedes Mal, wenn eine Mutter stillt und darüber spricht und ihr das keineswegs unangenehm ist, setzt sie sich für das Recht aller Frauen ein, ihre Babys mit ihrer eigenen Milch zu ernähren.

Die Menschheit hat überlebt, weil Frauen sich mit dem Stillen auskannten. Überall auf der Welt gibt es Mütter, denen das Stillen wie selbstverständlich gelingt. Bei meiner Arbeit als Sozialanthropologin habe ich festgestellt, dass diese Frauen nicht auf die Uhr schauen und nicht festlegen, wie oft sie ihr Baby anlegen. Sie nehmen ihr Kind mit ins Bett und stillen es auch in der Nacht. Sie geben ihm keine zusätzliche Säuglingsnahrung. Sie lassen es trinken, ohne sich Sorgen über “richtig” und “falsch” zu machen. Sie sind sich sicher, dass sie stillen können – und sie tun es.

Von Sheila Kitzinger: Ich stille mein Baby

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Wann und wie mit Beikost beginnen?

In den ersten sechs Monaten ist der Organismus eines Babys auf eine ausschließliche Ernährung mit Milch (entweder Muttermilch oder als Ersatz künstliche Säuglingsnahrung) ausgerichtet.

Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist.

Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind:

• es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,

• der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem und herausschiebt, hat sich abgeschwächt,

• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,

• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,

• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.

Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später.

Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile.

Es ist wirklich nicht so einfach, wenn die Beikost ansteht, denn das Angebot an Babynahrung in jeder Form ist unüberschaubar und von allen Seiten hagelt es Ratschläge.

Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).

Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.

Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.

Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr.

Gerade Stillkinder verfügen über einen sehr guten Würgereflex, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind nie beim Essen alleine gelassen werden. Sie können Ihrem Baby durchaus ein Stück Brotrinde zum Kauen geben, aber bitte bleiben Sie dabei. Stückige Kost können Sie so anbieten, wie es sich bei Ihrem Kind anbietet, da hat jedes Kind seinen eigenen Zeitplan.

So lange Sie weiterhin zusätzlich zur Beikost nach Bedarf stillen, genügt auch die Muttermilch, ansonsten können Sie Ihrem Kind Wasser aus dem Becher anbieten. Wasser ist das optimale Getränk für Babys und ältere Kinder wie für Erwachsene. Eine Flasche mit Sauger ist nicht notwendig, es ist möglich ein Baby von der Brust an den Becher (mit oder ohne Trinklernaufsatz) zu gewöhnen.

Ob Selberkochen oder Gläschen ist eine Frage, die jede Mutter für sich selbst beantworten muss. Viele Mütter lösen es auch so, dass sie zum Teil selbst kochen und bei bestimmten Gelegenheiten auf Fertignahrung zurückgreifen. Was die Fleischkonzentrate angeht, so lesen Sie doch einmal die Zutatenliste auf dem Gläschen, dann dürfte schon klar sein, dass diese Gläschen nicht nur absolut überteuert sind.

Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt „Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort finden Sie sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind, die unabhängig von der Säuglingsnahrungsindustrie ist. Vor allem auch das Kapitel über das kritische Etikettenlesen der Fertignahrung ist sehr interessant und Sie finden auch Rezepte zum Selberkochen.

LLLiebe Grüße

Biggi Welter

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Stillstreik

Bei einem Stillstreik wird oft folgendes empfohlen:

In der Badewanne stillen

Im Laufen stillen

Morgens wenn er noch ein bischen müde ist

im Halbschlaf stillen

Nackisch sein

das Baby mit der Brust spielen lassen

unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren

alle künstlichen Sauger vermeiden

das Baby massieren

viel Körperkontakt

und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.

Starker Milchspendereflex

Mit einem starken Milchspendereflex haben Baby öfter mal Probleme. Die folgenden Vorgehensweisen haben sich bei einem starken Milchspendereflex bewährt:

- erhöhen Sie die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchseen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Sie die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößern, verschlimmert sich das Problem noch weiter.

- bieten Sie nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlage passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Ihr Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Sie ihm mehrere Male diesselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Sie die Seite wechseln Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, sollten Sie gerade soviel Milch ausstreichen, dass Sie sich wohlfühlen, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen.

- stillen Sie Ihr Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark.

- versuchen Sie verschiedene Stillpositionen (auch das Berg-auf-Stillen, dazu halten Sie Ihr Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Ihre Brustwarze. Beim Stillen im Rückengriff lehnen Sie sich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützen Sie Ihr Baby von unten mit zwei Kissen in ihrem Schoß und lehnen sich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Ihr Baby auch schon an ihrer Brust trinken während es auf Ihrem Bauch liegt. So könnten Sie im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Ihrem Bauch einschlafen lassen.)

- lassen Sie das Baby oft aufstoßen.

- vermeiden sie den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird.

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+Viele Still-Verhaltensweisen sind eine Phase, während der Dein Kind ausprobiert, was es während des Stillens alles tun kann. Wenn eine bestimmte Verhaltensweise nur leicht anstrengend ist, dann ist eine Möglichkeit einfach ein wenig abzuwarten, ob das Interesse an dieser "Neuheit" von selbst abebbt.

Ablenken und Umlenken

+Finde eine andere Möglichkeit die Hände Deines Kindes zu beschäftigen. Versuche ihn dazu zu bringen seinen eigenen Körper/seine eigenen Sachen anstelle von Deinen anzufassen. +Zeige ihm wie er Deinen Arm reiben kann (anstelle zu kneifen). Versuch es mit Händchen halten, Händchen kitzeln, küssen oder drauf pusten, mit Fingerspielen, Finger zählen, lass das Kind auf versch. Dinge zeigen, klatschen, etc.

+Gib Deinem Kind etwas zum halten und zum spielen während des Stillens (ein kleines Spielzeug oder Deckchen vielleicht). Falls sich das Kind für das erste, was Du ihm gibst, nicht interessiert, versuche es mit Gegenständen anderer Größen und Materialien (hart, weich, gewebt, seidig). Falls Dein Kind mit Deinen Haaren, Deiner Nase oder der anderen Brust spielen will, dann versuch etwas aus einem sich ähnlich anfühlenden Material bzw. in der selben Größe zu finden, was als sinnvolles Substitut gelten kann.

+Einige Mütter tragen eine Still-Halskette um die Aufmerksamkeit des Kindes umzulenken.

+Versuch mal mit Deinem Kind während des Stillens zu reden, ein Buch vorzulesen oder eine Geschichte zu erzählen. Lieder oder Fingerspiele können auch helfen.

Liebevoll unerwünschtes Verhalten unterbinden

+Falls Dein Kind mit der anderen Brust/Brustwarze spielen will, versuch einen BH oder ein anders Kleidungsstück, welches nicht leicht zu entfernen ist, zu tragen, oder verdecke die Brust mit Hand oder Arm. Kombiniere dies mit Ablenkung und Umlenkung, wie oben beschrieben.

+Erwäge eine klare Ermahnung auszusprechen: Sage mit fester Stimme etwas wie "Halt still" oder "Lass Mama angezogen" oder "Das darfst Du nicht machen, wenn Du weiter stillen möchtest"; erhebe Deine Stimme jedoch nicht, da Du Dein Kind ja nicht erschrecken/verängstigen möchtest. Du kannst Dein Kind auch fest in den Arm nehmen oder seine Hand festhalten um Deine Aussage zu verdeutlichen.

+Beende die Stillmahlzeit, falls das Kind weitermacht. Sage etwas wie "Ich kann Dich nicht stillen, wenn Du Dich so windest. Lass uns erst eine Runde spielen und dann stillen wir noch einmal!". Dann spiel erst einmal einige Minuten mit dem Kind, bevor Du ihm erneut das Stillen anbietest.

+Eine andere Möglichkeit die Stillmahlzeit zu beenden (für ältere Kinder): Warne das Kind, dass die Stillmahlzeit vorbei ist, wenn es nicht aufhört.Und unterbrich dann auch tatsächlich die Stillmahlzeit, falls das Kind fortfährt. Steh auf, setze es hin und erkläre erneut, warum das Stillen nun beendet ist. Einem älteren Kind kannst Du erklären, dass, wenn es ohne das problematische Verhalten stillen kann und will, Du auch wieder dazu bereit bist. Einem jüngeren Kind solltest Du einfach nur schlicht anbieten, dass das Stillen später forgesetzt werden kann.

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Das Stillen eines älteren Babys

von Elizabeth Hormann, IBCLC

übersetzt von Eva Stroh mit Hilfe von Brigitte Braun-Smith

In den späten 60iger Jahren, als ich zum ersten Mal ein Kleinkind stillte, gab es eine Vielzahl von Kommentaren, die meisten davon negativ: "Wann gibst Du ihr endlich ein "richtiges" Essen?" (Sie aß uns bereits die Haare vom Kopf.) "Du wirst niemals von ihr loskommen." (Ich nahm damals dreimal die Woche Unterricht.) "Wenn Du sie nicht abstillst, bevor sie sauber ist, wird sie niemals ihre orale Phase von ihrer analen Phase unterscheiden können." (Zu spät - sie trug schon lange keine Windeln mehr. 25 Jahre später warte ich immer noch auf die negativen Folgen.)

Alle paar Jahre verändern sich die Gründe ein wenig, die gegen ein langfristiges Stillen sprechen, um sich dem kulturellen Klima anzupassen. In Deutschland, wo ich zur Zeit wohne, ist das immer beliebte Argument "Muttermilch ist mit Schadstoffen belastet" führend in der Kritik gegen Mütter, die länger als sechs Monate stillen. In Großbritannien, wo meine Tochter mit ihrem gestillten Sohn lebt, werden Mütter, die länger als ein Jahr stillen, mit Argumenten wie der Gefahr eines erhöhten Cholesterinspiegels und Tod durch Herzprobleme konfrontiert. In den Vereinigten Staaten konzentrieren sich die Abschreckungstechniken auf die Gefahr des sexuellen Mißbrauchs.

In völligem Kontrast zur Massenhysterie bezüglich der "Risiken" langen Stillens, steht die "Innocenti Declaration" von 1990, die angibt, dass gemäß dem weltweiten Stillziel "alle Säuglinge ausschließlich mit Muttermilch ernährt werden sollen und zwar von der Geburt bis zu vier bis sechs Monaten ... weiterhin bis sie zwei Jahre alt sind oder darüber hinaus, während sie zusätzlich mit dem passenden und angemessenen Essen versorgt werden. (1) Diese Erklärung, aufgenommen bei einem Treffen der Verantwortlichen für die Richtlinien der WHO/UNICEF, wurden zusammengestellt von Vertretern jener führenden Hilfsorganisationen wie "USAID" (Amerikanische Entwicklungshilfsorganisation), SIDA (Schwedische Entwicklungshilfsorganisation) und der Weltbank. Und die Empfehlungen sind nicht nur gültig für benachteiligte oder arme Völker oder Kinder in Entwicklungsländern, sondern für alle Kinder in der Welt.

Warum geben diese Richtliniengestalter, viele aus Industrieländern, Empfehlungen ab, die den Praktiken der meisten Industrieländer zuwiderlaufen und zunehmend auch denen der Entwicklungsländer? Ganz einfach, weil Stillen gut für Kinder ist - nicht nur für Säuglinge sondern auch für ältere Babys und Kleinkinder. Und es ist gut für sie in vielfach bedeutender Hinsicht.

Ernährung

Muttermilch ist eine komplette Mahlzeit bis zum Alter von vier bis sechs Monaten. Über diesen Punkt hinaus möchten manche Babys von sich gut ernährenden Müttern weiterhin ausschließlich gestillt werden, obwohl die meisten Babys in der Mitte ihres ersten Lebensjahres ihren gastronomischen Horizont erweitern wollen.

Zusätzliche Mahlzeiten müssen und sollen nicht das Ende des Stillens bedeuten. Untersuchungen zeigen, dass während des größten Teils des ersten Lebensjahres Muttermilch "die wichtigste Quelle guter Proteine, Vitamine und anderer Nährstoffe bleibt. Alles, was das Kind braucht, ist etwas zusätzliche Energie und Proteine." (2) Getreide stellt eine gute Quelle zusätzlicher Energie (Kalorien) und Proteine dar. Der Zusatz von etwas Früchten oder Fett in Form von Öl oder Butter, kann die zusätzliche Kalorienaufnahme erhöhen.

Um den ersten Geburtstag herum verschiebt sich das Gleichgewicht ein wenig. Eine Reihe anderer Nahrungsmittel, abgesehen von Muttermilch, werden wichtig. Trotzdem bietet weiterhin das Stillen noch immer wesentliche Vorteile.

Studien, die in Entwicklungsländern durchgeführt wurden, zeigen, dass gestillte Kinder zwischen 12 und 18 Monaten 25% mehr Energie aufnehmen, als ihre nicht gestillten Spielkameraden. Nach 1-8 Monaten liegt die Energieaufnahme immer noch hoch, bei ca. 17%. (3) Muttermilch kann bis zu 31% der Kalorienzufuhr eines Kleinkindes zur Verfügung stellen und 38% aller Nahrungsproteine. Zusätzlich erhalten Kleinkinder zwischen 13 und 18 Monaten 9-5% ihres Vitamin C-Bedarfs und 100% ihres Vitamin A-Bedarfs aus der Muttermilch. Andere Vitamin- und Mineralstoffaufnahmen sind zwar geringer, aber immer noch bedeutend: 44% Calcium, 41% Niacin, 41% Folsäure, 21% Riboflavin. (4 ) Außerdem bewirkt die höhere biologische Verwertbarkeit des Eisens in der Muttermilch im Vergleich zu Kuhmilch, dass gestillte Kleinkinder bis zu 50% ihres Eisenbedarfs mit Hilfe von Muttermilch decken. (5)

Der Einfluß von Muttermilch auf Kleinkinder, die mit bedeutenden Mengen von hochenergetischen Nahrungsmitteln ernährt werden, kann etwas geringer ausgeprägt sein. Was macht eine "bedeutende Menge" aus? Es kommt auf das Nahrungsmittel an. Traditionell übliche Nahrungsmittel stellen in der Regel weniger Energie und Nährwerte als Muttermilch zur Verfügung, obwohl sie während des Abstillprozesses sehr empfohlen werden. Muttermilch bietet mit 70kcal pro ml doppelt soviel Energie pro Mahlzeit als sogar qualitativ sehr hochwertige Getreidekost.

Kleinkindern aller Altersstufen ergeht es am besten, wenn andere Nahrungsmittel Muttermilch ergänzen und nicht ersetzen. Kinder, die bereits im zweiten Lebensjahr abgestillt werden, weisen ein Energiedefizit in einer von Höhe bis zu 28% auf, obwohl sie 60% mehr Nahrungsmittel zu sich nehmen.(6)

Nicht-gestillte Kinder dieses Alters, deren Ernährung nicht aus Milch, sondern in erster Linie aus "Babynahrung" und anderen "Kleinkindermenüs" in Gläsern besteht, bekommen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht genug hochqualitative Nährstoffe. Sogar diejenigen, denen ein großes Spektrum an ganz natürlichen Nahrungsmitteln angeboten wird, können durch diese nicht ausreichend ernährt werden. Warum? Weil Kleinkinder bekanntermaßen wählerische Esser sind. Gibt man ihnen jedoch die Gelegenheit an der Brust zu trinken, sind sie mehr als willens dazu - insbesondere nachts. Und das sind die vom Glück begünstigten. Im Hinblick auf die Nährstoffe, die die Muttermilch bietet, und die Eßgewohnheiten von Kleinkindern, neigen diese nachts gestillten Kinder dazu, besser ernährt zu sein, als ihre nicht gestillten Freunde mit vergleichbarer Ernährung.

Immunität

Vor einigen Jahren, während einer andauernden Diskussion bezüglich des Stillens, zitierte die Journalistin Ann Landers (ihre Kolumne erscheint in fast allen U.S. Tageszeitungen) ihren medizinischen Ratgeber, und schrieb, dass Kolostrum "keine Milch ist und keine Nährstoffe enthält". (7) Landers (und ihr medizinischer Ratgeber) müßten seit der Zeit dazugelernt haben. Umfassende Forschungsarbeiten haben bewiesen, dass Kolostrum eine extrem nahrhafte erste Nahrung darstellt, genauso wie auch eine Hauptquelle für Immunfaktoren.

Der Schutz gegen Krankheit endet nicht mit dem Übergang des Kolostrums in reife Milch. Die Produktion von Immunglobulin G, Immunglobulin A, Lysozymen und anderen Antikörpern geht während der Stillperiode weiter und nimmt in Fällen einiger Immunkomponenten sogar zu. Der Lysozymspiegel erhöht sich um den sechsten Monat der Laktation (Milchbildung), gerade wenn die Mobilität des Babys beginnt, die es auf neue Infektionsquellen zutreibt. Bis zum 20. Monat der Laktation sind die IgG- und IgA-Spiegel so hoch wie in der zweiten Woche. In gestillten Babys aller Altersstufen verbinden sich die Immunglobuline, Interferon und Laktoferrin mit Eisenmolekülen, um das Wachstum von Viren, Bakterien und Pilzen zu verhindern. Zur gleichen Zeit kontrolliert der Lactobacillus bifidus, gefördert von dem Bifidus-Faktor der Muttermilch, das Wachstum von Staphylokokken und anderen Krankheitserregern in den Därmen des Babys. (8)

Stillen bringt auch zusätzlich einen täglichen Schutz. Mütter und ihre Kinder sind im allgemeinen den gleichen Krankheitserregern ausgesetzt. Mütter bilden spezifische Antikörper zu diesen Organismen und geben sie während des Stillens an ihre Kinder weiter. (9) Als Ergebnis sind gestillte Kinder häufig die einzigen Familienmitglieder, die es vermeiden den "Familienkrankheiten" zu erliegen. Außerdem erkranken sie weniger häufig und bei weitem weniger ernst als ihre nicht-gestillten Altersgenossen.

Die sich in der Muttermilch befindenden Faktoren, die vor Krankheiten schützen, bleiben über die Kindheit hinaus gut wirksam. In vielen Fällen gilt, je länger die Dauer des Stillens, desto länger die Zeit der Immunität. Einige Studien zeigen Langzeitschutz nach nur dreizehn Wochen Stillzeit. Andere zeigen Vorteile bei soviel wie 30 Monaten Stillzeit; manche dieser Vorteile bleiben das ganze Leben lang erhalten.

Im allgemeinen haben Kinder, die gestillt werden, eine niedrigere Rate von Atemwegserkrankungen in den ersten drei Lebensjahren. (10) Diejenigen, die länger als sechs Monate gestillt werden, haben nur ein Drittel der Mittelohrentzündungen in den ersten drei Lebensjahren. (1)1 Wird überhaupt gestillt, egal wie lange, reduziert dies die Anzahl an Mittelohrentzündungen in den ersten drei Jahren um die Hälfte. (12) Infektionen, die auftreten, sind bis zu einem Alter von 27 Monaten um das drei- bis fünffache kürzer für Kinder, die zumindestens sechs Monate gestillt wurden. (13)

Kinder die vier Monate oder länger gestillt wurden, haben ein geringeres Risiko an einer durch Rotaviren verursachten Lebensmittelvergiftung zu erkranken und es ist fünfmal weniger wahrscheinlich, dass sie daran ernsthaft erkranken. (14) Kinder, die weniger als sechs Monate gestillt wurden, haben eine siebenmal höhere Wahrscheinlichkeit Allergien zu entwickeln, als die die mehr als sechs Monate gestillt wurden. (15)

Kinder die länger als sechs Monate gestillt werden sind auch gegen bakteriell verursachte Hirnhautentzündung in den ersten fünf Jahren ihres Lebens geschützt. (16)

Langzeitstudien sind ebenfalls aufschlußreich. Verglichen mit ihren nicht-gestillten Altersgenossen entwickeln gestillte Kinder weniger oft schon im Jugendalter auftretende Diabetes, entzündliche Verdauungsstörungen und bösartige Geschwülste der Lymphknoten in der Kindheit. Sie haben auch weniger Lern- und Verhaltensprobleme und späteres Auftreten von Zöliakie (Allergie gegen Bestandteil glutenhaltiger Getreidesorten). (17)

Stillende Mütter profitieren ebenfalls. Frauen, die, auf ihre gesamte Lebenszeit bezogen, insgesamt zwei Jahren stillen, haben ein um 40% verringertes Risiko Brustkrebs zu entwickeln; (18) bei Müttern, die auf ihre gesamten Lebensjahre bezogen sechs Jahre oder mehr stillen, geht das Risiko um zwei Drittel zurück. (19) Außerdem vermindert Stillen auch die Wahrscheinlichkeit Eierstockkrebs zu bekommen. (20) Weil die Knochendichte mit jedem gestillten Kind zunimmt, erkranken stillende Mütter später weniger häufig an Osteoporose. (21) Unter bestimmten Umständen trägt Langzeitstillen auch zur Unterdrückung der Ovulation bei und hilft, dicht aufeinanderfolgende Schwangerschaften zu vermeiden. (22)

Emotionale Bindung

Das Bilden einer Beziehung ist ein einzigartiger Prozeß für jedes Mutter-Kind-Paar. Manchmal entstehen tiefe, starke Beziehungen unter sehr schwierigen Umständen. Andere Male gehen Beziehungen unter ähnlichen Umständen unter. Stillen hilft die Mutter-Kind-Beziehung zu entwickeln, und mit langem Stillen wird diese Beziehung gefestigt. Mütter von Kleinkindern sind oft über die Intensität ihrer Beziehungen mit diesen Kindern überrascht. Dies gilt insbesondere für Mütter, die frühere Babys über einen kürzeren Zeitraum gestillt haben.

Langes Stillen verstärkt die Bindung in vielfältiger Weise. Die Ausschüttung von Prolaktin hilft der Mutter, sich zu entspannen und läßt sie "Muttergefühle" entwickeln - was besonders dann von Vorteil ist, wenn ihr Kind anfängt, Wünsche und Meinungen zu äußern, die mit ihren eigenen in Konflikt treten. Als Ergebnis ist die stillende Mutter eines Kleinkindes eher geneigt in Übereinstimmung mit ihrem Kind zu leben und ist sich der Gesundheit, der Sicherheit und der emotionalen Entwicklung ihres Kindes bewußter. Der regelmäßige Körperkontakt ist ein weiteres Plus. So wie Mann und Frau es in erwachsenen Liebesbeziehungen genießen, sich häufig zu berühren, so tun dies auch Mutter und Kind.

Sich berühren muß nicht sexuellen Kontakt bedeuten, obwohl dieser Vorwurf manchmal schon gegen Mütter, die lange stillen, erhoben wurde. Sicher gibt es das Argument, dass es etwas Perverses sei, ein Kind zu stillen, das alt genug ist, um zu laufen und zu sprechen. In einem, vor ein paar Jahren in der Presse vielfach veröffentlichten Fall, wurde in New York eine Frau des sexuellen Mißbrauchs beschuldigt aufgrund des “Brust-Mund-Kontaktes“ mit ihrer zweieinhalb Jahre alten Tochter; sie hat das Sorgerecht für ihr Kind für ein Jahr verloren. (23) Andere Mütter haben das Sorgerecht für immer verloren, weil der Vater des Kindes Stillen als Problem während eines Scheidungsverfahrens vorgebracht hat. (24) Es gibt keinen Mangel an Experten, die ernsthaft bezeugen, dass Stillen über zwölf Monate hinaus eine anfechtbare Vorgehensweise sei, vielleicht sogar eine Art Mißbrauch - obwohl das weltweite durchschnittliche Alter des Abstillens bei 4,2 Jahren liegt. (25) Dunkle Warnungen über die Risiken andauernder emotionaler oder sexueller Verkrüppelung, zurückgeführt auf das lange Stillen, machen nur Sinn, wenn wir akzeptieren, dass die große Mehrheit der Menschheit "verkrüppelt" ist.

Die emotionale Bindung, die durch langes Stillen geschaffen wird, ist ein kontrovers behandeltes Thema in den Industrieländern. Oft wird die Frage gestellt: Werden die Kinder nicht zu abhängig, wenn sie so lange gestillt werden?" In anderen Kulturen wäre eine solche Frage absurd. Kleine Kinder sind abhängig; sie müssen abhängig sein, damit sie ihre physischen und emotionalen Bedürfnisse in einer sicheren Atmosphäre erfüllt bekommen, um unabhängig werden zu können. Versuche, sie in die Unabhängigkeit zu drängen, bevor sie dazu bereit sind, werden diesen Prozeß nur verzögern und den Weg für Appetitlosigkeit, Krankheit und Entwicklungsrückschritte ebnen. Bedenken von Erwachsenen hinsichtlich der Überabhängigkeit von Kindern spiegeln möglicherweise deren Bedenken, selber angebunden zu sein und somit Verantwortung zu übernehmen.

Hindernisse beim langen Stillen

Eine Mutter, die das lange Stillen nicht genießt, hat einen guten Grund aufzuhören - und einen guten Grund sich zu fragen, warum sie eine Erfahrung, die von der Natur für sie geschaffen wurde, nicht als Langzeitfreude genießt. Wir sind in der Ära ausgesprochenen Feminismus, ein wenig zögerlich geworden beim Nachfragen, warum einige Frauen eine Aktivität, die früher als die Quintessenz des "Frauseins" betrachtet wurde, nicht genießen. Teilweise ist es, weil wir erkennen, dass viele Aktivitäten (Hausarbeit fällt einem sofort dabei ein) unserer Frauennatur zugeschrieben wurden, weil es bequem war, dieses so zu sehen. Weil Hausarbeit und Kinderpflege so oft als (Frauen-)Job in einen Topf geworfen wurden, werden Geburt und Stillen - wirklich frauliche Aktivitäten - von einigen als lästige Aufgaben, die bei der persönlichen Freiheit und Entwicklung stören, angesehen. In Gesellschaften, die Geburten nicht wertschätzen und in denen Gebärende ökonomisch und sozial verwundbar sind, kann die Aussicht auf Begrenzung der Freiheit oder der Entwicklungsmöglichkeiten durch die Mutterschaft sehr einschüchternd sein. Die Gründe, warum man dann will, dass die Abhängigkeit des Kindes begrenzt werden soll, mögen von gut begründeten Befürchtungen in Bezug auf die praktischen Konsequenzen für Mutter und Kind abstammen.

Die Gesellschaft wendet ihren Einfluß auch über andere Wege an. Die Industriewelt des späten 20. Jahrhunderts definiert Stillen nicht als "sexy". Babys, insbesondere Kleinkinder an der Brust werden als Rivalen zu denen, die vorher Ansprüche gestellt haben, gesehen: Ihre Väter oder die Partner ihrer Mütter. Es kann sein, dass auch Mütter ihre Brüste primär als Teil der Erwachsenensexualität ansehen, insbesondere in Kulturen, die stillende Mütter von öffentlichen Orten wegschicken oder sie inhaftieren wegen Stillens in der Öffentlichkeit. Der neuste Weg in Florida, nämlich das Stillen aus den Gesetz gegen Unanständigkeit zu streichen - zum größten Teil dem "Ersten Großvater" des Staates (dem Gouverneur, der während seiner Amtszeit Opa geworden ist) zu verdanken - ist ein Schritt vorwärts. Dass dies überhaupt notwendig war, ist bezeichnend für die Probleme, die wir haben, die Brust als Nahrungsquelle anzuerkennen.

Manche Frauen (und ihre Partner) sind gegen das lange Stillen aus Angst vor Hängebrüsten und ziehen, um ihre Ansicht zu beweisen, alte Exemplare des "National-Geographic" heran, die afrikanische Stammesfrauen zeigen. Entgegen der Beweise, dass Vererbung, Schwangerschaft und bestimmte kulturelle Praktiken (vergleichbar mit denen für Ohren und Lippen) Hängebrüste fördern und damit die entscheidenden Faktoren sind, kann keine noch so große Anzahl von Dokumentationen sie vom Gegenteil überzeugen. Sie glauben, dass Frauen, die lange stillen, sich dem bedrohlichen Risiko aussetzen, ihre Mädchenfigur (und vielleicht ihre Männer) für immer zu verlieren. und in einer Gesellschaft, die Mädchenhaftigkeit der Fraulichkeit vorzieht, ist das ein Risiko, das viele Frauen verständlicherweise nicht eingehen wollen.

Sind das frivole Gedanken? Nicht unbedingt. Unter Frauen, die davon abhängig sind, diese Erwartungen für ihr eigenes Wohlergehen und das Wohl ihrer Kinder zu erfüllen, kann die Entscheidung, nicht "zu lange" zu stillen, eine sehr praktische, gut überlegte Wahl sein. Für die meisten jedoch entspringt diese Entscheidung weniger aus dieser Überlegung als vielmehr aus kulturell verwurzelten Regeln.

Häufig beruhen die Einwände gegen langes Stillen auf pseudowissenschaftlichen Argumentationen. Der immerwährende Favorit - dass Muttermilch schmutzig" oder mit Schadstoffen belastet" ist zieht sich über Jahrhunderte und Kontinente. Gabriele Palmer schreibt in "The Politics of Breastfeeding (Die Politik des Stillens) über die Abscheu, mit der Ende des 19. Jahrhunderts Nachbarn aus Oberbayern reagiert haben, als "eine Frau ... aus Norddeutschland ... ihren Säugling selbst stillen wollte." Sie wurde "öffentlich als schweinig und schmutzig von ortsansässigen Frauen beschimpft. Ihr Ehemann drohte, dass er nichts mehr essen würde, was von ihr zubereitet würde, wenn sie diese abscheuliche Gewohnheit nicht aufgeben würde. (26)

Ein dreiviertel Jahrhundert später kam meine fünfjährige Tochter in Tränen aufgelöst von einer Spielkameradin nach Hause, weil die Mutter ihrer Freundin sagte: "Es ist schmutzig und krankheitserregend, wenn deine Mutter euer neues Baby so ernährt. Es wird erkranken und sterben."

Zu dieser Zeit erreichte die DDT-in-der-Muttermilch-Panik die USA. Mütter, die schnell ihre Milch überprüfen ließen, wurden vor gräßlichen Konsequenzen gewarnt, wenn sie nicht sofort abstillten. Keiner konnte irgendeinen Schaden an Kindern nachweisen, die nicht abgestillt wurden, sowie auch keiner in der Lage war, Schädigungen durch irgendeinen anderen Schadstoff in den folgenden Jahren nachzuweisen. Nichts jedoch konnte zwei Generationen von "Experten" abhalten, die Mütter zu ermahnen, vorsichtig zu sein, wenn sie ihren Kindern dieses "gefährliche" Produkt anbieten, das nur Mütter herstellen können. Heißt das, dass wir Schadstoffe nicht Ernst nehmen sollen? Überhaupt nicht. Es ist ein Skandal - und zwar ein gefährlicher -, dass sogar das ideale Nahrungsmittel der Natur mit ungesunden chemischen Zusätzen belastet ist. Unsere Aufgabe an diesem Punkt ist, vernünftig zu handeln.

- Praktisch ist alles in irgendeiner Art kontaminiert. Das Problem zu lösen heißt, es an der Wurzel zu packen - die unkontrollierten Emissionen dieser Chemikalien in die Umwelt. - Es gibt keine zufriedenstellende Alternative zur Muttermilch. Indem man das Stillen einschränkt und sich einem Ersatz zuwendet, tauschen wir bekannte Vorteile gegen theoretische Nachteile ein. Wie theoretisch sind diese Nachteile? Karen Pryor schreibt 1991 in ihrer Ausgabe von "Nursing Your Baby" (Beim Stillen deines Kindes):" In Südvietnam, wo der Gehalt an Herbiziden in Muttermilch 30.000 mal höher war als in Muttermilch in den USA, zeigten Menschen, die gestillt wurden, keine beobachtbaren oder Langzeiteffekte. (27) In den zwei Jahrzehnten, die seit dem Ende des Vietnamkrieges vergangen sind, kam kein Beweismittel auf, das die Befürchtungen bezüglich spät auftretender Schäden unterstützt hätte. - Die wichtigsten Übertragungswege für Schadstoffe sind nicht Nahrungsmittel sondern die Luft und die Plazenta. Der umweltpolitische Druck ist richtig, die Luft zu reinigen. Es wäre logischer, die Mutter-zu-Kind-Übertragung von Schadstoffen in Warnungen gegen Schwangerschaften auszudrücken (nicht gegen das Stillen), trotzdem hat bis jetzt niemand angedeutet dass Frauen aus diesem Grund keine Kinder bekommen sollten.

Theoretische Risikofaktoren, verbunden mit der individuellen Schadstoffaufnahme, werden über die gesamte Lebenszeit berechnet. Die Warnung, dass ein bestimmter Wert überschritten wird, geht also davon aus, dass die Aufnahme über das ganze Leben verteilt konstant bleibt. Nach meinem Wissen geht das späteste Stillen in unserer Geschichte auf eine Statue im Louvre in Paris zurück, die Pero darstellt, die ihren alten Vater Simon stillt, um zu verhindern, dass er durch Hunger im Gefängnis stirbt. Im richtigen Leben gelingt es sogar den begierigsten Stillkindern, sich vor ihrem hohen Alter abzustillen. Vielmehr wird der tägliche Schadstoffkonsum in Verlauf der Stillzeit stark reduziert - teilweise, weil die Kinder, wenn sie größer werden, seltener gestillt werden und teilweise, weil die Schadstoffe in der Muttermilch durch die Ausscheidung verringert werden. Deshalb ist die Sorge um das lange Stillen, die auf der lebenslangen täglichen Aufnahme basiert, einfach unbegründet. Auch wenn einige sehr gute Gründe frühzeitig abzustillen gefunden werden könnten, Schadstoffe in der Muttermilch ist keiner von ihnen.

Wann sollte ein Kind abgestillt werden? Das ist wie die Frage, wann ein Kind aus den Windeln raus sein mußte oder Sätze sprechen oder Fahrrad fahren lernen sollte. Es ist alles eine Frage der Entwicklung. Manche Kinder sind früher als der Durchschnitt, andere später, und die meisten später, als wir in allgemeinen denken. Außerdem betrifft das Abstillen zwei Personen, und Beziehungen unterwerfen sich nicht einfachen Gesetzen.

Nur wenn Müttern genaue, gut dokumentierte Informationen vorliegen und wenn Eltern anerkannt und unterstützt werden in ihrer Rolle als primäre Versorger und Entscheidungsträger für ihre Kinder, kann die Abstillentscheidung getroffen werden - mit individuellen Bedürfnissen im Hinterkopf. Wir sind noch sehr weit entfernt davon, den heutigen Eltern eine solche Atmosphäre anzubieten.

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Eisen und Langzeitstillen:

"Bei Kindern, die in den ersten 6-8 Monaten ihres Lebens gestillt werden, treten Eisenmangelanämien sehr selten auf. Der Eisenvorrat in der Leber gesunder Kinder, die von guternährten Müttern voll ausgetragen wurden,

ist sogar groß genug, um ihren Bedarf für den größten Teil des ersten Lebensjahres zu decken."

Dies ist in der Publikation der Weltgesundheitsorganisation (WHO):

"Die physiologischen Grundlagen der Säuglingsernährung", Hrsg.: AFS, 2. Auflage, 1998, S. 31f,

Ein weiterer sehr interessanter Ausschnitt aus dem "Handbuch für die Stillberatung" zeigt die Unterschiede zwischen MuMi und künstlicher Säuglingsmilch und der Eisenversorgung bei beiden Arten der Ernährung sehr gut auf:

"Das voll ausgetragene, gesunde Neugeborene wird mit Eisenreserven geboren, die ihm zusammen mit dem in der Muttermilch enthaltenen Eisen bis weit ins zweite Lebenshalbjahr reichen. Muttermilch enthält keine großen Eisenmengen, doch das vorhandene Eisen wird sehr gut verwertet (zu 49 %), da in der Muttermilch das richtige Verhältnis von Laktose und Vitamin C vorhanden ist, um die Eisenaufnahme zu gewährleisten. Da nur 10 % des in Kuhmilch und 4 % des in mit Eisen angereicherter künstlicher Säuglingsnahrung enthaltenen Eisens

aufgenommen werden können, besteht bei mit künstlicher Säuglingsnahrung gefütterten Babys ein größeres Risiko einer durch Eisenmangel hervorgerufenen Anämie. Außerdem verlieren gestillte Babys kein Eisen, was bei vielen Säuglingen vorkommt, da durch Kuhmilch verursachte Darmreizungen zu Blutungen führen können.

Ein voll ausgetragenes, gesundes Baby braucht normalerweise kein zusätzliches Eisen, bis es alt genug ist, feste Nahrung zu sich zu nehmen (etwa in der Mitte des ersten Lebensjahres). Zu dieser Zeit können ihm dann von Natur aus eisenreiche Lebensmittel angeboten werden.

Eine an gestillten Babys, die keine Eisenpräparate oder mit Eisen angereicherten Frühstücksflocken erhalten hatten, durchgeführte Untersuchung ergab, dass die über einen Zeitraum von mindestens sieben Monaten voll gestillten Babys im Alter von ein und zwei Jahren einen deutlich höheren Hämoglobinwert aufwiesen als die Babys, die vor dem Alter von sieben Monaten feste Kost bekamen. Bei einigen der gestillten Babys, die feste Kost erhalten hatten, bevor sie sieben Monate alt waren, wurde an ihrem ersten Geburtstag eine Anämie festgestellt. Demgegenüber fanden die Wissenschaftler während des ersten Lebensjahres keinen Fall von Anämie bei den Babys, die sieben Monate lang voll gestillt wurden. "

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Tandem-Stillen

Stillen ist ein äußerst wichtiger Bestandteil der Mutter-Kind-Beziehung. Wird eine Mutter schwanger, während sie noch stillt, macht sie sich ernsthaft Gedanken, wie es nun mit ihr und dem Stillen weitergehen soll.

Die meisten Mütter haben nicht vor, das ältere Kind nach der Geburt des 'neuen' Babys weiterhin zu stillen. Im allgemeinen ist es eine Situation, die sich aus dem Gespür der Mutter für die Bedürfnisse ihres Babys bzw. Kindes entwickelt. Einige werden sich fragen, ob es 'im Einklang mit der Natur' ist, Geschwister zu stillen, die keine Zwillinge sind. Obwohl es fast immer sicher ist, während der Schwangerschaft zu stillen, wird in vielen Kulturen erwartet, dass die Mutter sofort abstillt, wenn sie nochmals schwanger wird.

Ist es ganz 'natürlich' für eine schwangere Mutter abzustillen? Bis heute scheint es keine klare Antwort auf diese Frage zu geben, weil die Umstände, die einige Mütter zum Abstillen veranlassen, nicht allgemeingültig sind. Die physischen und psychischen Veränderungen in der Schwangerschaft mögen die Mutter darin bestärken abzustillen. Für viele Mütter ist es jedoch unproblematisch, die ganze Schwangerschaft hindurch zu stillen.

Praktisch alle Mütter haben gemischte Gefühle, was das Stillen und Abstillen während der Schwangerschaft betrifft, oder später das Stillen von zwei Kindern.

Eine Mutter, die schwanger wird, während sie noch stillt, sollte keine überstürzte Entscheidung darüber treffen, wie ihre Stillbeziehung in den nächsten Monaten weiterverlaufen soll. Eine entspannte Haltung dem Stillen gegenüber kann einer Mutter helfen, sich über ihre Gefühle klar zu werden - wovon einige durchaus unvorhersehbar sein können.

Wenn eine Mutter sowohl stillt als auch schwanger ist, durchlebt sie möglicherweise eine ganze Reihe von Empfindungen, ebenso wie widersprüchliche Gefühle. Normalerweise wird die Entscheidung, mit dem Abstillen zu beginnen oder weiter zu stillen in diesem Zeitabschnitt getroffen. Häufig wird es zu einer Familienentscheidung, wenn sich der Vater gefühlsmäßig ganz stark mit dem Tandemstillen befasst oder um das Wohl seiner Frau und das des Ungeborenen besorgt ist. Manchmal wird auch überhaupt keine Entscheidung getroffen und man läßt die Dinge einfach auf sich zukommen.

Faktoren, die man in Betracht ziehen sollte, wenn man zu einer Entscheidung über das Abstillen kommen will, sind z. B. das Alter des gestillten Kindes, sein Bedürfnis, gestillt zu werden und frühere Stillerfahrungen der Mutter. Manchmal entscheidet sich das Kind abzustillen, obwohl die Mutter gerne auch während der Schwangerschaft mit dem Stillen fortfahren würde. Wenn man die Einzigartigkeit jeder Mutter, jedes Kindes und ihrer beider Situation in Betracht zieht, gibtes keine allgemeingültige Antwort.

Stillen während der Schwangerschaft

Wenn Sie sich nach sorgfältiger Prüfung Ihrer Gefühle und der wahren Bedürfnisse Ihres Babys/Kindes nicht vorstellen können, dass das Abstillen ein glückliches und angenehmes Ereignis innerhalb dieser Schwangerschaft ist, entscheiden Sie sich vielleicht, vorläufig so weiterzumachen wie bisher. Die Betonung liegt auf 'vorläufig'. Häufig entscheidet eines Tages ein kleines Kind ganz plötzlich, dass es nicht mehr gestillt werden möchte, so lieb ihm die Zeit an der Mutterbrust auch ist. Vielleicht mag es den Geschmack des Kolostrums nicht, das an die Stelle der Milch tritt, Vielleicht reduziert es das Stillen allmählich wegen des abnehmenden Milchvorrats.

Viele Mütter machen sich Sorgen darüber, dass das fortdauernde Stillen kein tatsächliches Bedürfnis des Kleinkindes mehr sein könnte, sondern nur noch Gewohnheit. Wenn Ihr gegenwärtiger Säugling kein Baby mehr ist, und immer noch das Bedürfnis, gestillt zu werden, ausdrückt, können Sie sicher sein, dass er dies nicht über seine Bedürfnisse hinaus möchte.

Bedürfnisse kann man weder messen oder vergleichen, noch kann man ein Bedürfnis abstellen, indem man es als Gewohnheit bezeichnet. Vertrauen Sie Ihren Instinkten und Ihrem Kind. Eine Mutter sollte allerdings prüfen, ob sie möglicherweise gewohnheitsmäßig stets ihr Kleinkind stillt, anstatt sich auf andere Art und Weise sinnvoll mit ihm zu beschäftigen. Wenn sie jedoch mit großem Einfallsreichtum seine Bedürfnisse in jeder Weise befriedigt hat und das Kind weiterhin gestillt werden möchte, kann sie entscheiden, dass es am Ende besser ist, diesen Umstand rückhaltlos zu akzeptieren und mit dem Stillen

fortzufahren.

Die häufigsten Fragen

Um eine wirklich befriedigende Entscheidung treffen zu können, ist es wichtig sich vorher gut zu informieren. Um sich auf das Erlebnis des Tandemstillens vorzubereiten ist es für die Eltern hilfreich sich Antworten auf möglicherweise auftretende Fragen zurechtzulegen. Eine positive Einstellung erleichtert das Stillen während der gesamten Schwangerschaft. Hier sind einige Antworten auf Fragen besorgter Eltern.

Entzieht das Stillen während der Schwangerschaft dem Ungeborenen wichtige Nährstoffe?

Eine Mutter, die sich gesund ernährt, sollte keine Schwierigkeiten haben, sowohl das Ungeborene als auch das gestillte Kind ausreichend mit Nährstoffen zu versorgen. Sie sollte sich vergewissern, dass sie angemessen an Gewicht zunimmt, nahrhafte Lebensmittel zu sich nimmt und sich ausreichend Ruhe gönnt.

Erhöht sich das Risiko einer Fehlgeburt oder Frühgeburt durch das Stillen während der Schwangerschaft?

Dieses Problem ist noch nicht ausreichend in wissenschaftlichen Unter-suchungen erforscht worden, da es eine große Menge an Variablen gibt, die nicht vorherbestimmt werden können. Jahrelange Erfahrung mit stillenden Müttern gaben dem medizinischen Beirat der La-Leche-Liga keinen Grund zu der Annahme, dass es verstärkt zu Fehlgeburten kommt, wenn Mütter während der Schwangerschaft stillen. Sogar Mütter, die zuvor bereits eine Fehlgeburt erlitten hatten, stillten während späterer Schwangerschaften und brachten gesunde Babys zu Welt. Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytocin, das Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchseen in der Brust verursachen kann. Forscher haben Belastungstests durchgeführt, um herauszufinden, inwieweit die Stimulation der Brustwarzen Kontraktionen auslösen und am Ende einer Schwangerschaft die Wehen einleiten kann. Es kann bis zu drei Stunden dauern, die Wehen einzuleiten.

Kann das Ungeborene durch die Gebärmutterkontraktionen beim Stillen zu wenig Sauerstoff bekommen?

Es gibt keine Anzeichen dafür, dass dies ein Grund zur Besorgnis sein sollte. Gebärmutterkontraktionen sind normal während der Schwangerschaft; häufigere Stimulation durch das Stillen scheint dabei nichts auszumachen. Man darf nicht vergessen, dass es auch beim Geschlechtsverkehr, mit dem die meisten Paare während einer normal verlaufenden Schwangerschaft fortfahren, zu Gebärmutterkontraktionen kommt. Auch wenn manche Frauen in der fort-geschrittenen Schwangerschaft häufigere und stärkere Kontraktionen bemerken, scheint dies keine Gefahr für das Ungeborene darzustellen.

Können die durch die Schwangerschaft produzierten Hormone in die Milch gelangen und dem gestillten Kind schaden?

Die Hormone, die eine Schwangerschaft aufrechterhalten, kommen in der Milch in sehr geringen Mengen vor. Das Vorhandensein dieser Hormone wird die Menge der produzierten Milch herabsetzen. Das Baby im Mutterleib ist den Hormonen in weitaus größerem Maße ausgesetzt.

Wird mich das Stillen während der Schwangerschaft sehr viel Kraft kosten?

Das Stillen beansprucht nicht besonders viel Energie. Die Mutter sollte gut auf sich selbst achtgeben, indem sie sich gesund ernährt, ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, sich genug Bewegung verschafft und viel ruht. Wenn ihr in den ersten Monaten übel wird, sollte sie versuchen, täglich mehrere kleine Mahlzeiten mit ihrem Kleinkind zu teilen. Dies kann bei Übelkeit helfen und das Bedürfnis ihres Kindes, gestillt zu werden, vermindern. Einige Mütter stellten fest, dass Vitamin B6 gegen die Übelkeit hilft. Die Einnahme sollte jedoch nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt erfolgen. Das Stillen bietet jeden Tag mehr-mals Gelegenheit dazu sich auszuruhen, da es oft die einzige Möglichkeit ist, ein lebhaftes Kind dazu zu bringen, sich hinzulegen.

Viele Kinder werden auch beim Stillen einschlafen, wenn die Mutter sich mit ihnen hinlegt, und ihr so die Möglichkeit geben, zu ihrem dringend benötigten Schlaf zu kommen.

Haltungen und Gefühl

Wenn die Schwangerschaft fortschreitet und die Mutter weiterhin stillt, müssen sie und ihre Familie darauf gefaßt sein, negative Kommentare von wohlmeinenden Freunden, Familienmitgliedern und sogar vom Gesundheits-personal zu hören. Antworten Sie auf diese Kommentare mit Selbstsicherheit; lassen Ihr gegenüber wissen, dass es sich dabei um eine wohlüberlegte Entscheidung handelt und dass Sie überzeugt sind, dass dies das beste für alle Beteiligten ist. Trotz der positiven Haltung, die eine Mutter an den Tag legen mag, empfindet sie diese Bemerkungen doch gelegentlich als unangenehm und entwickelt vielleicht sogar selbst zwiespältige oder negative Gefühle. Es wird Zeiten geben, in denen sie ihre Entscheidung in Frage stellt. Das ist ganz normal.

Jede Mutter in dieser Situation hat genauso empfunden.

Seien Sie sicher, dass solche Gefühle nicht von Dauer sind. Unsere eigene kulturelle Prägung spielt da wahrscheinlich eine große Rolle. Außerhalb der Leche-Liga-Gruppen erfahren wir, wenn überhaupt, nur wenig über das Tandemstillen.

Denken Sie daran, dass es normal ist, in dieser Situation gemischte Gefühle zu haben. Es scheint eine allgemeine Erfahrung zu sein, dass Mütter eine starke Neigung haben, das ungeborene oder neugeborene Baby zu schützen. Diese können sie nicht abtun, ganz gleich, wie sehr sie ihr älteres Kind lieben und weiterhin stillen wollen.

Empfindliche Brustwarzen

Viele Mütter haben während der Schwangerschaft äußerst empfindliche Brustwarzen, vor allem, wenn das ältere Kind beim Stillen zu saugen beginnt. Sie bemerken vielleicht auch, dass sie es verstärkt als lustvoll empfinden, wenn Brustwarze und Warzenhof stimuliert werden.

Auch das ist normal. Ein älteres Baby saugt beim Stillen stärker und auf andere Art und Weise als ein Neugeborenes, und manchmal verursachen seine Zähne und Kieferleisten eine Reibung an den Brustwarzen, die die Beschwerden vorübergehend verstärkt. Die Stillhaltung zu verändern, kann hierbei hilfreich sein.

Die Empfindlichkeit der Brustwarzen, unter der viele Mütter während der Schwangerschaft leiden, ist etwas anderes als die gereizten Brustwarzen beim Stillen eines Neugeborenen und scheint nicht auf die gleichen Behandlungs-methoden anzusprechen. Empfindlichkeit der Brustwarzen während der Schwangerschaft hat innerliche Ursachen - die hormonellen Veränderungen der Schwangerschaft. Daher werden die meisten der empfohlenen Behandlungs-methoden bei wunden Brustwarzen nicht so hilfreich für die stillende schwangere Frau sein. Die meisten Mütter lernen ganz einfach, mit den Beschwerden fertig zu werden. Einige Mütter bemerkten, dass das Anwenden der Atemtechniken, die sie in Geburtsvorbereitungskursen gelernt hatten, hilfreich war. Einer Mutter brachte es Erleichterung, fünf -oder sechsmal am Tag eine Salbe auf ihre Brustwarzen aufzutragen. (Vergewissern Sie sich, dass jede Salbe oder Creme, die Sie für Ihre Brustwarzen verwenden, ungefährlich für Ihr Kleinkind ist.) Es kann hilfreich sein, sich zu prüfen, ob das Kleinkind

sich in einer Position befindet, in der es den Warzenhof richtig fassen kann. Oft versuchen Kleinkinder beim Stillen herum zu turnen, was zum Wundsein der Brustwarzen beitragen kann.

Ein älteres Kind kann man oft dazu bringen, sanfter und/oder kürzer zu stillen. Manche Kinder fühlen sich sehr erwachsen, wenn es darum geht, Abmachungen wie „Nicht beißen" oder „Kürzer stillen" zu treffen, um ihrer Mutter nicht wehzutun.

Das Auftreten wunder Brustwarzen ist sehr individuell und kann variieren von vor dem Zeitpunkt des Ausbleibens der Regel bis erst sehr spät in der Schwangerschaft. Die Dauer des Wundseins ist ebenfalls unterschiedlich bei jeder Mutter, doch die Mehrzahl der Befragten gab an, dass es beinahe die gesamte Schwangerschaft über andauerte und nach der Geburt fast sofort verschwand.

Die Abnahme der Milchproduktion scheint eine Ursache der Beschwerden zu sein. Wenn möglich, kann es hilfreich sein, von Hand genug Milch auszudrücken, um den Milchfluss in Gang zu setzen, bevor das Kind mit dem Trinken beginnt. Die Abnahme des Milchvorrats bei den einzelnen Müttern ist genauso unterschiedlich wie das Wundwerden der Brustwarzen.

Während manche Mütter berichten, dass bei ihnen die Milchproduktion sehr früh in der Schwangerschaft abnahm, stellen einige dies erst spät fest oder bemerken überhaupt keine Veränderung. Im Durchschnitt gaben die Mütter an, dass die Milch im fünften Schwangerschaftsmonat merklich weniger wurde.

Die Mütter stellen oft fest, dass das Wundsein der Brustwarzen mit dem Auftreten des Kolostrums später in der Schwangerschaft aufhört. Das Kolostrum wird nicht 'aufgebraucht', wenn ein Kleinkind oder älteres Kind gestillt wird. Der Körper produziert vielmehr eine größere Menge an Kolostrum, so dass genug für das Neugeborene da ist wenn es zur Welt kommt. Untersuchungen, die Dr. Alan Walker 1970-73 leitete, bestätigen das. Es wurde außerdem festgestellt, dass die reife Milch früher einschießt, wenn die Mutter während der Schwangerschaft stillte und dass der Kolostrumgehalt ihrer Milch unmittelbar nach der Geburt und in den Wochen danach höher war.

Emotionales Missbehagen

Manche Mütter empfinden eine Art emotionales Missbehagen, wenn sie während der Schwangerschaft stillen - ein Gefühl der Ruhelosigkeit oder Gereiztheit durch das ältere Kind während des Stillens.

Wenn das bei Ihnen der Fall ist, versuchen Sie sich abzulenken, indem Sie an etwas ganz anderes denken oder singen, lesen, Musik hören oder fernsehen.

Konzentrieren Sie sich darauf, warum Sie dies tun und es wird Ihnen helfen, die Dinge ins rechte Licht zu rücken. Auch in dieser Situation können die Atem-techniken, die Sie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt haben, Ihnen dabei helfen, sich zu entspannen. Vielleicht hilft es Ihnen auch, kürzere Zeit zu stillen.

1977 unternahm Dr. Niles Newton eine Studie über mehr als 500 Mitglieder der La-Leche-Liga, die schwanger wurden, als sie noch stillten, um zu ermitteln, ob es bei schwangeren Frauen tatsächlich einen psychisch-biologischen Abstillmechanismus gibt. Bei den Teilnehmerinnen wurden drei überein-stimmende Probleme festgestellt: 74 % litten in unterschiedlichem Maße an schmerzenden oder wunden Brustwarzen; 65 % stellten eine Abnahme ihrer Milchproduktion fest; und 57 % empfanden ein gewisses Missbehagen wie Ruhelosigkeit oder Gereiztheit beim Stillen.

Ungefähr 66 % der Frauen, die an der Studie teilnahmen, stillten irgendwann während der Schwangerschaft ab. Da 44 % der Kinder zwei Jahre und älter waren, ist es wahrscheinlich, dass viele von ihnen in diesem Zeitraum unabhängig von einer Schwangerschaft abgestillt worden wären.

Unter den 158 Frauen, die die gesamte Schwangerschaft über stillten und danach zwei Kinder, gab die Mehrheit (77 %) an, sie würden es wahrscheinlich noch einmal genauso machen, nur 6 % sagten, sie würden definitiv nicht mehr die ganze Schwangerschaft hindurch stillen.

Tandemstillen - der Anfang

Die ersten Tage des Tandemstillens erfordern Kreativität, eine positive Einstellung und Humor. Wenn Sie eines davon oder gar alles nicht aufbringen können, wenden Sie sich an jemanden, der Ihnen helfen kann: eine Freundin, Ihre Stillgruppenleiterin oder Ihren Mann. Eine Mutter, die sich auf etwas einlässt, das unserer Kultur so sehr widerspricht wie das Tandemstillen, braucht eine Menge Unterstützung. Geschwister zu stillen ist etwas ganz anderes als Zwillinge oder Mehrlinge zu stillen. Die hormonellen Schwankungen, die eine Frau in den Tagen nach der Geburt durchlebt, erschweren es, die ganze Zeit über rational und objektiv zu bleiben. Vielleicht möchte die Mutter ganz instinktiv das Neugeborene beschützen und empfindet gegenüber dem älteren Kind ein Gefühl von Ärger. Auch das ist normal und kommt in den ersten Tagen häufig vor.

Das Neugeborene

Das Neugeborene hat einen tatsächlichen Bedarf an Muttermilch, um sein Bedürfnis nach Nahrung zu erfüllen. In den ersten Wochen sollte das Neugeborene zuerst, vor dem älteren Kind, gestillt werden, damit es vollständigen Nutzen aus dem Kolostrum ziehen kann. In dieser Zeit, in der die Muttermilch soviel Kolostrum enthält, kann es bei dem älteren Kind zu weichen, durchfallähnlichen Stuhlgängen kommen. Dies wird durch die abführende Wirkung des Kolostrums verursacht und hört auf, sobald sich die Milch verändert.

Später sollten Sie darauf achten, dass das Neugeborene weder ständig an der vollen noch ständig an der leeren Brust gestillt wird. Auch für die angemessene Entwicklung der Augen -und Handkoordination ist es wichtig, die Seite zu wechseln. Sie sollten weder das Stillen auf eine Seite pro Kind beschränken, noch ein starres Stillschema festlegen. Das Neugeborene braucht die Vormilch wegen der flüssigen und wasserlöslichen Nährstoffe und die fette Hintermilch wegen der Fette und fettlöslichen Nährstoffe. Stillen Sie aus diesem Grund abwechselnd das eine, dann das andere Kind zuerst an einer Brust.

Das Neugeborene hat außerdem das Bedürfnis, lange zu saugen und sollte daher manchmal die weniger volle Brust angeboten bekommen. Auch wenn Sie sich des Bedürfnisses des Neugeborenen nach Nahrung bewusst sind, brauchen Sie sich keine großen Sorgen darüber zu machen, welches Kind wann welche Brust bekommt. Es wird sich alles einpendeln, bis sich dann ein natürliches Stillschema eingestellt hat. Normalerweise produziert eine gesunde Mutter genug Milch, um zwei, drei oder vielleicht sogar vier Babys zu ernähren.

Hygiene

Es ist nicht notwendig, dass Sie sich mit komplizierten Hygienemaßnahmenm abplagen, nur weil Sie tandemstillen. Duschen oder baden Sie regelmäßig, tragen Sie einen sauberen Stillbüstenhalter, achten Sie auf ein vernünftiges Maß an Sauberkeit, und die beiden Babys sind sicher. Die Brustwarze sondert ein entzündungshemmendes Enzym ab, und Babys sind immun gegen die meisten Keime des Haushalts oder ihrer Geschwister. Wenn eines der Kinder krank ist, wurden die Krankheitskeime, die eine Erkältung oder andere Infektion zur Folge haben, bereits übertragen, bevor sie diagnostiziert werden können. Deshalb ist ein Kind bereits einige Tage an der gleichen Brust wie sein Geschwisterkind gestillt worden, bevor sich bei ihm Krankheitssymptome zeigen. Laut Dr. med. Gregory White, einem Mitglied des medizinischen Beirats, ist es nicht notwendig, im Falle einer Krankheit ein Kind auf eine Brust zu beschränken.

Übervolle Brüste

Obwohl das Baby/Kind während der Schwangerschaft gestillt wurde, leidet die Mutter möglicherweise dennoch ziemlich an übervollen Brüsten. Gerade in dieser Zeit wird sie ein Kleinkind, das noch gestillt wird, besonders zu schätzen wissen. Es kann eine große Hilfe dabei sein, die Überfülle zu vermindern und abzubauen, wenn es gern an der Brust trinkt. Manchmal lehnt ein älteres Kind die Brust ab, bis sie wieder weicher und 'vertrauter' ist, während andere gierig schlucken und sich freuen!

Wenn das Baby da ist

Wenn Sie erkennen, dass das ältere Kind noch immer das Bedürfnis hat, gestillt zu werden, sollten Sie für die Geburt Vorkehrungen treffen, die die kürzest mögliche Trennung mit sich bringen. Es ist besser, eine längere Unterbrechung der Stillbeziehung mit Ihrem älteren Kind zu vermeiden.

Es sollte Sie nicht verwundern, dass das ältere Kind vorübergehend verstärkt nach der Brust verlangt, wenn es sieht, wie das Neugeborene gestillt wird. Sobald es erkennt, dass es nicht von der Brust verdrängt werden soll, wird es weniger fordernd sein und zu seinem früheren Stillverhalten zurückkehren. Für kurze Zeit könnte sich möglicherweise Eifersucht einstellen. Die meisten älteren Geschwister gewöhnen sich bald an die Veränderungen und nehmen ihrem neuen Brüderchen oder Schwesterchen gegenüber eine freundliche, liebevolle und fürsorgliche Haltung ein.

Die Betreuung der Mutter

In der Zeit, in der sie sich von der Geburt erholt, ist die Mutter möglicherweise ein wenig erschöpfter, als dies der Fall wäre, wenn sie nicht zwei Kinder stillen würde, also sollte sie vorausplanen. Zwei zu stillen erfordert Energie und Anpassung. Frieren Sie im voraus Mahlzeiten ein und treffen Sie Vorkehrungen für die Hausarbeiten, die Ihnen und Ihrem Mann wichtig sind. Möglicherweise ist es auch notwendig, Abstriche zu machen und alles rasch zu erledigen, wann immer es möglich ist, damit Ihnen mehr Zeit zur Erholung bleibt. Nehmen Sie alle Hilfsangebote dankbar an. Ziehen Sie es in Erwägung, einen Helfer, z. B. eine Schülerin, zu engagieren, die Ihnen stundenweise behilflich sein kann. Sie kann mit dem älteren Kind draußen spielen, Wäsche zusammenlegen, den Tisch decken, Salat zubereiten. Was immer die größte Unterstützung bedeutet, die Familie glücklich macht und dabei hilft, dass das häusliche Leben reibungsloser abläuft, ist die kleine Ausgabe wert.

Das abgestillte Kind

Manchmal kommt es vor, dass ein Kind, von dem Sie glauben, es sei bereits entwöhnt worden, einige Tage zuschaut, wie Sie das Neugeborene stillen, und dann auf Ihren Schoß klettert und darum bittet, wieder an Ihrer Brust trinken zu dürfen. Möglicherweise hatte es sich während der Schwangerschaft selbst abgestillt, weil es ihm keinen Spaß machte, an einer 'beinahe leeren' Brust zu saugen, oder es glaubte, groß genug zu sein, um mit dem Stillen aufzuhören. Was auch immer der Grund gewesen sein mochte, nun ändert es möglicherweise seine Meinung, wenn das neue Baby da ist. Manchmal können Sie sich mit vielen Umarmungen und dem Hinweis, dass es schon 'groß' und das Stillen für das Baby die einzige Möglichkeit zu essen sei, lachend über einen solchen Wunsch hinwegsetzen. Geschichten darüber, wie es als Neugeborenes gestillt wurde, können ebenfalls hilfreich sein.

Wenn das Kleinkind hartnäckig ist, halten die meisten Mütter es für eine gute Idee, es die Muttermilch probieren zu lassen. Es hat das Saugen möglicherweise verlernt, aber es wird sich viel sicherer fühlen, wenn es noch einmal probieren darf. Sollte es sich daran erinnern, wie es geht, möchte es möglicherweise für eine gewisse Zeit wieder mit dem Stillen anfangen. Wie Sie damit umgehen, ist Ihre persönliche Entscheidung. Die meisten Mütter halten es für die leichtere und glücklichere Lösung, das Kind gewähren zu lassen. In den meisten Fällen dauert es ohnehin nicht lange an und trägt dazu bei, eine glückliche Geschwi-sterbeziehung zu festigen und die Eifersucht zu verringern. Versuchen Sie nur, sich vorzustellen, wie schwer es für ein kleines Kind sein muss, so viele Verände-rungen in seinem Leben praktisch über Nacht zu akzeptieren. Plötzlich wird jemand neues in die Familie eingeführt. Es sieht nicht nur, wie das Baby häufig gestillt wird, sondern seine Mutter hat auch nicht mehr so viel Zeit wie früher. Sie verstehen also, warum es möglicherweise eine gute Idee ist, das ältere Kind beim Stillen mit einzubeziehen, solange es das braucht, um sich sicher zu fühlen. Denken Sie daran, dass das Kleinkind nicht über Nacht erwachsen wurde, als das Baby zur Welt kam. Möglicherweise scheint es zunächst so, wenn man das Neugeborene mit ihm vergleicht. Es sieht größer aus mit seinen großen Schuhen und all seinen Zähnen, aber es ist immer noch ein sehr kleines Kind mit ganz bestimmten Bedürfnissen. Für eine Mutter ist es nicht immer leicht, besonders liebevoll und geduldig zu sein, wenn sie müde ist und ständig gefordert wird, doch wenn Sie solche Gefühle vermitteln können, werden Sie reich belohnt.

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Die Bedürfnisse der tandemstillenden Mutter

In der Zeit nach der Geburt wird sich die Mutter erschöpft fühlen. Sie wird hungriger und durstiger sein als jemals zuvor. Die meisten Mütter finden es sehr hilfreich, alle zwei bis drei Stunden etwas Nahrhaftes zu essen und zu trinken, wenn sie Durst haben, doch manchmal muss eine voll ausgelastete Mutter daran erinnert werden, dass sie durstig ist. Sie können sich ein Glas Wasser einschenken und es am Waschbecken stehen lassen, damit Sie jedes Mal, wenn Sie daran vorbeigehen, an Ihren Durst erinnert werden. Ausgewogene Mahlzeiten beizubehalten, unterstützt durch gesunde Zwischenmahlzeiten und Getränke, ist unerlässlich für die tandemstillende Mutter, und die ganze Familie wird ebenfalls davon profitieren. Manche Mütter haben einen erhöhten Bedarf an Proteinen (bis zu 40 g zusätzlich) und Flüssigkeiten. Ebenso unerläßlich ist Erholung.

Schlafen Sie zwischendurch so oft wie möglich. Wenn es unmöglich ist zu schlafen, legen Sie sich hin und ruhen sich aus, und sei es auf den Fußboden, während das Kleinkind in Ihrer Nähe spielt. Nachts ist eine Art 'Familienbett' die beste Lösung für viele Familien. Wenn Sie die Kleinen in Ihrer Nähe schlafen lassen, garantiert dies gewöhnlich mehr Schlaf für die ganze Familie.

Nächtliche Still- und Schlafhaltungen erfordern Kreativität. Im Bett sitzend mit übereinander geschlagenen Beinen zu stillen, mit Kissen, auf die Sie Ihre Arme stützen können, ist sehr bequem, wenn Sie beide Kinder gleichzeitig stillen. Wenn Ihr älteres Kind das Bedürfnis hat, nur zu schmusen und nicht zu trinken und das Neugeborene an Ihrer Brust trinkt, versuchen Sie, das Kleinkind zwischen Ihre Beine zu kuscheln.

Viele Familien schlafen mit dem älteren Kind zwischen Mutter und Vater und dem Neugeborenen in einer Stillhaltung an der Seite seiner Mutter. Wieder andere legen für das ältere Kind eine Matratze mit einem Schlafsack oder eine Decke auf den Fußboden in die Nähe der Mutter, so dass sie es während der Nacht, streicheln oder seine Hand halten kann, wenn es ein wenig Trost braucht, solange das Baby gestillt wird.

Es kommt häufig vor, dass eine Mutter, die tandemstillt, sich völlig ausgelaugt fühlt. Das passiert, wenn eine Mutter das Gefühl hat, als ob sie den ganzen Tag nichts anderes als schmusen und stillen. Beide Kinder brauchen sie, ihr Mann hat ein gewisses Anrecht auf sie, und sie beginnt, sich zu fragen, wann sie endlich wieder sich selbst gehört. In solchen Augenblicken fühlt man sich leicht erdrückt. Die beste Methode, solche Gefühle zu bekämpfen können, ist, sich darauf zu konzentrieren, warum Sie sich für das Tandemstillen entschieden haben. Dies hilft oft, sich über seine Gefühle klar zu werden. Fragen Sie sich selbst, was Sie mit Ihrem Kleinkind anfangen würden, wenn Sie es nicht stillten und sich noch um das Neugeborene kümmern müssten.

Viele Mütter, die so empfunden haben, raten, 'alles hinter sich zu lassen'. Sie schlagen vor, alle warm einzupacken und draußen spazieren zu gehen, vorausgesetzt, es gibt keinen starken Regen oder Sturm. Irgendwie von zu Hause weg zu kommen, erfrischt den Geist. Duschen hilft auch, sofern die Mutter die Zeit dazu findet. Eine Mutter sagte, wenn ihr alles zuviel wurde, sei sie auf die hintere Veranda gegangen und habe aus Leibeskräften geschrien. Es befreite sie von der nervösen Energie und Frustration, aber sie sagt, man sollte seine Nachbarn besser im voraus warnen. Schließlich sollten Sie jedes Mal, wenn Sie sich zum Stillen hinsetzen, eine Kleinigkeit zum Essen vorbereiten. Dies wird Sie davor bewahren, hungrig zu werden, und vielleicht gelingt es Ihnen, auch bei Ihrem Kleinkind das Interesse daran zu wecken, so dass Sie in der Lage sind, auch einmal ein Still-Solo für das Neugeborene einzulegen.

Simultanes Stillen

Wenn Ihr Kleinkind jetzt sofort gestillt werden muss und z. B. ein ganzer Weizencracker es es nicht schafft, es für einige Minuten zu beschäftigen, kann es ganz praktisch sein, das größere Kind gleichzeitig mit dem Neugeborenen zu stillen. Manche Mütter ziehen es vor, das Neugeborene im Rückengriff zu halten, unterstützt von einem Kissen zum Tandemstillen. Die einfachste Art und Weise, die viele Mütter vorschlagen, ist zunächst das Neugeborene an die Brust zu legen und dann das ältere Kind seine Stillposition selbst wählen zu lassen. Es ist erstaunlich, wie gut sie das schaffen! Oft gefällt es dem Kleinkind, wenn das Neugeborene quer über seinem Schoß liegt, weil es sich dann als sein Beschützer fühlt. Bei solchen Gelegenheiten werden die Mütter oft Zeugen schöner und kostbarer Momente, wenn die Geschwister einander in die Augen schauen, sich an den Händen halten oder das Kleinkind sanft den Arm des Neugeborenen reibt. Dann sieht man, das alles die Mühe wert ist. Eltern berichten, dass tandemgestillte Geschwister mit einem Minimum an Eifersucht und Rivalität zusammen aufwachsen. Sie scheinen einander näher zu stehen als andere Geschwister der gleichen Familie, und das ältere Kind behält eine fürsorgliche Haltung bei, die auch lange, nachdem das gemeinsame Stillen beendet ist, anhält.

Vater kann helfen

Die meisten der befragten Väter empfanden das Tandemstillen als angenehm, sobald sie sich vergewissert hatten, dass die Gesundheit ihrer Frau und die des Neugeborenen nicht aufs Spiel gesetzt wurde. Sie hatten sich im allgemeinen bereits mit dem Plan, das ältere Kind zu stillen, einverstanden erklärt und stimmten zu, dass das natürliche Abstillen das beste für ihre Kinder war. Sie verstanden, warum es keine angenehme Alternative war, nur wegen der Schwangerschaft plötzlich abzustillen.

Väter können oft helfen, indem sie das ältere Kind beschäftigen, während es wartet, dass es an der Reihe ist, gestillt zu werden, sie können ein aufgeregtes Neugeborenes beruhigen, das gestillt werden möchte, jedoch vertröstet werden muss, weil das ältere Kind ein paar Minuten für sich allein an der Brust seiner Mutter braucht. Ehemänner sind die wichtigste Unterstützung und können viel dazu beitragen, dass eine Mutter sich in ihrer Rolle wohl fühlt. Aber es ist notwendig, dass die Mutter den Ton angibt. Wenn sie sich ständig darüber beklagt, dass sie nicht weiß, wieviel länger sie der Situation noch gewachsen ist oder wie fordernd ihr Kleinkind ist, wird ihr Ehemann sie möglicherweise bald beschützen wollen und darauf bestehen, dass sie in ihrem eigenen Interesse damit aufhört, das ältere Kind zu stillen. Wenn die Mutter jedoch einen positiven Ton angestimmt hat, indem sie ihm erzählt, wie viel ihr seine Unterstützung und seine ganze Hilfe bedeutet und dass er ihr ermöglicht, diese äußerst wichtige Pflicht zu erfüllen, wird er sie in ihrer Anstrengung unterstützen. Es ist unerläßlich, dass Sie im voraus mit Ihrem Mann darüber diskutieren, was die Situation des Tandemstillens Ihrer Meinung nach mit sich bringen wird. Lassen Sie ihn wissen, dass es zwar eine anstrengende Zeit werden wird, aber nur ein sehr kurzer Abschnitt Ihres gesamten Lebens. Erinnern Sie ihn daran, wie wichtig er für Sie ist und dass Sie ruhige, intime Augenblicke mit ihm genau so sehr vermissen werden wie er. Sowohl die körperliche als auch die emotionale Intimität wird mit einem gestillten Kinderpaar eine größere Herausforderung sein, besonders wenn Sie ein Familienbett haben. Sie sollten Ihren Mann ermutigen, mit Ihnen gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, zusammen zu sein. Wenn Sie im voraus darüber diskutieren und ihm helfen, eine positive Einstellung zu entwickeln, wird er darauf vorbereitet sein, mit Ermutigung und Lob einzuspringen, wenn Sie einmal einen schlechten Tag haben. Vielleicht ist es notwendig, dass er Sie an all die Gründe erinnert, die Sie dazu veranlassten, diese Verpflichtung einzugehen.

Wenn das Baby zur Welt kommt, erweist sich das für die Väter als echter Bonus. Auch wenn das Kleinkind weiterhin gestillt wird, wird es sich immer mehr seinem Papa zuwenden, damit er ihm Gesellschaft leistet und es umsorgt. Wenn die beiden einander so offensichtlich brauchen, trägt das einen großen Teil dazu bei, eine liebevolle Vater-Kind-Beziehung aufzubauen. In dieser Zeit ist der Vater in der Lage, ein deutliches Zeichen der Liebe zu setzen, wie es nur Väter können.

Als stillende Mütter wissen wir, dass wir keine ausgefeilte Ausstattung brauchen, dennoch ist ein Gegenstand unentbehrlich für eine Mutter, die Geschwister stillt, und zwar ein guter Babytragesack oder ein Tragetuch. Die Mütter finden, dass dies der Gegenstand ist, der ihnen das Leben leichter macht, weil sie dadurch ihre Hände freihaben und sich um die kleinen Kinder kümmern können. Das Tragetuch wird auch sehr praktisch sein, wenn Sie nach Ihren ersten Wochen zu Hause bereit sind, mit den beiden Kindern in die Welt hinauszugehen.

Weg von zu Hause

Nun, da Sie damit zurechtkommen, Ihre beiden Kinder zu stillen, und sich von der Geburt erholt haben, sind Sie dazu bereit, in die Welt hinauszugehen. Gewöhnlich wird Ihr Kleinkind den Ausflug zu sehr genießen, um unruhig zu sein, aber was tun Sie, wenn beide Kinder gestillt werden wollen und Sie sich draußen in der Öffentlichkeit befinden? Dies ist möglicherweise eine der größten Herausforderungen und verlangt jedes Quäntchen an Einfallsreichtum. Zunächst werden Sie versuchen, das Kleinkind zumindest solange zurückzustellen, bis Sie eine ruhige Stelle gefunden haben, wie das Auto oder eine Umkleidekabine. Es ist jedoch äußerst wichtig für Sie, daran zu denken, dass Sie es sich auf keinen Fall zur Gewohnheit machen sollten, den Wunsch Ihres Kleinkindes zurückzustellen mit dem Versprechen, es später zu stillen, und dies dann nicht zu halten. Wenn es weiß, dass Sie Ihre Versprechen halten werden und es zum versprochenen Zeitpunkt auch wirklich stillen, wird dies an öffentlichen Plätzen eine große Hilfe sein. Sollte dies nicht funktionieren, werden Sie wohl am besten Ihr Kleinkind stillen,während Sie versuchen, das Baby zu beruhigen. Wenn das nicht klappt, bleibt Ihnen wohl keine andere Möglichkeit, als beide zu stillen. Babies zu stillen wird an den meisten öffentlichen Plätzen akzeptiert, solange Sie auf Diskretion achten. Ein Kleinkind, das seinen Wunsch verbal äußert, ist dennoch etwas anderes, und auf ein Kinderpaar, das gleichzeitig gestillt wird, ist die Welt möglicherweise noch nicht vorbereitet! Wenn Sie das nicht vergessen, gibt es einige Tricks, die Ihnen helfen. Erfahrene Mütter haben immer Getränke oder etwas zu essen für ihr Kleinkind bei sich, bei jeder noch so kurzen Besorgung. Bevor Sie ins Auto steigen, denken Sie daran, erst beide Babies zu stillen. Verlassen Sie Ihr Haus nie ohne Babytragetuch oder -sack und tragen Sie immer Kleider, die diskretes Stillen gestatten. Vielleicht ist ein Schal oder eine Decke der zweite unentbehrliche Gegenstand. Falls es sich ergibt, dass Sie beide stillen müssen, können Sie sich damit gegen allzu neugierige Blicke schützen. Und vergessen Sie nicht, viel zu lächeln!

Die Entscheidung abzustillen

Manchmal kommt es vor, dass eine Mutter, ganz gleich wie sehr sie vom Stillen während der Schwangerschaft und vom Tandemstillen überzeugt ist, an einen Punkt gelangt, an dem sie nicht mehr so weitermachen kann. Dies kann auch einer reifen und liebevollen Mutter passieren, die wirklich das beste für ihre Kinder will. Das ist keine ungewöhnliche Reaktion.

Wenn es Schwierigkeiten dabei gibt, zwei Kinder zu stillen, glaubt eine Mutter möglicherweise, sie müsse etwas unternehmen. Es kommt ganz einfach nicht für jede Familie in Frage. Das ist kein Grund für Schuldgefühle, und es wäre am besten, das Kleinkind nach und nach, mit einer Menge Liebe und Aufmerksam-keit, abzustillen. Achten Sie darauf, daß Sie Ihr Kleinkind nicht zu schnell entwöhnen. Sie erkennen das daran, daß es ungewöhnlich anhänglich und weinerlich wird. Ist dies der Fall, stillen Sie langsamer ab und zeigen Sie ihm deutlich, dass es nur von der Brust entwöhnt wird und nicht von der Mutter. Zwei Kinder gleichzeitig zu stillen ist kein Allgemeinrezept, und eine Mutter, die dies erkennt, wird ungern immer wieder erleben wollen, dass sie sich jedes Mal beim Stillen über das Kleinkind ärgert. Es wird diese negative Reaktion spüren. Solch unausgesprochene Abwehr könnte es mehr ängstigen als das Abstillen. In einem solchen Fall ist eine zufriedene, liebevolle Mutter, die ihm auf andere Art reichlich Zeit und Zärtlichkeit widmet, wertvoller für diese kleine Person. Ihre Beziehung wird bei geringerer Belastung gut gedeihen.

Heranwachsen

Wenn Ihre Stillkinder älter werden, und Sie diese Dreierbeziehung des Stillens fortsetzen, werden Sie bemerken, dass das Stillverhalten der Kinder unberechenbar wird. In dieser Zeit sollten Sie darauf achten, einem Milchstau oder einer Brustinfektion vorzubeugen. Möglicherweise ist es nötig, die Brust von Hand zu entleeren, wenn beide Kinder an einem Tag eifrig an der Brust trinken und sich am nächsten Tag mehr für andere Aktivitäten interessieren.

Mütter, die tandemgestillt hatten, erzählen uns, daß dies in der Tat eine besondere Zeit ihres Lebens war, an die sie gerne zurückdenken. Solange Sie sie erleben, gibt es Tage, an denen sie kein Ende zu nehmen scheint. Mütter, die nicht mehr zwei Kinder stillen, bestätigen Ihnen jedoch, dass diese Zeit nur ein vergleichsweise kurzer Lebensabschnitt war. Wahrscheinlich werden Sie sich nie wieder so vollkommen verausgaben, aber Sie werden reich belohnt.

Eine Mutter drückt es folgendermaßen aus: „Ich hoffe, dass meine Kinder sich zu freigiebigeren Menschen entwickeln, und ich hoffe, daß die älteren Kinder erkennen, daß die Einheit des Tandemstillens eine innige Beziehung ist, in der jeder gibt und teilt."

Eine andere sagt: „Das Tandemstillen bot mir einen anderen Kommunikationskanal zwischen mir und meinem Kleinkind, eine andere Dimension, in der ich ihm helfen konnte, den Schwierigkeiten des Kleinkindalters gewachsen zu sein, wohl auch die Bestätigung, dass das Baby in meiner Zuneigung nicht seine Stelle einnimmt."

Einige Mütter berichteten, dass sich das jüngere Kind in einer Beziehung des Tandemstillens als erstes abstillte, während das ältere noch länger gestillt wurde. Wieder andere berichteten, dass beide Babies zugleich mit dem Stillen aufhörten. Alle berichteten, dass sie im Verlauf des Tandemstillens eine Menge über sich selbst erfahren hatten.

In zwei unabhängigen Studien - eine landesweit mit einer großen Gruppe von Müttern, die andere eine kleine Gruppe in zwei verschiedenen geografischen Bereichen der Vereinigten Staaten - waren die Ergebnisse erstaunlich ähnlich.

Mehr als ein Drittel der befragten Frauen fuhren in der Schwangerschaft mit dem Stillen fort und gingen zum Tandemstillen über. Die anderen aber begannen mit dem Abstillen oder das Baby entwöhnte sich selbst während der Schwangerschaft.

Den meisten Müttern fiel das Tandemstillen leichter als erwartet. Die meisten Kleinkinder wurden vorübergehend häufiger gestillt und mehr als zwei Drittel der befragten Mütter stillten ihre Babies meistens gleichzeitig. Die Mehrheit sagte, sie seien mit dieser Erfahrung zufrieden gewesen. Keine der Mütter gab ihre eigene Freude am Stillen als einen Grund für die Entscheidung Tandemzustillen an, was beweist, dass die Mütter zum alleinigen Nutzen des Kindes tandemstillten. Die meisten stimmten darin überein, dass es ein kurzer Abschnitt ihres Lebens war und dass sie das Baby hauptsächlich stillten, um es zu ernähren und das Kleinkind, um es zu trösten; sie stillten beide aus Liebe zu ihren Kindern.

Die meisten Mütter hatten nicht das Gefühl, dass sie das Kleinkind länger stillten, als dies ohne ein neues Geschwisterchen der Fall gewesen wäre. Wenn nötig, waren die meisten Kleinkinder in der Lage zu warten, bis sie beim Stillen an die Reihe kamen.

Es gibt auch Belohnungen

Sich für das Tandemstillen zu entscheiden, ist ein sehr persönlicher Entschluss. Als die Mütter in einer Untersuchung befragt wurden, ob sie vorausplanten, nochmals tandemzustillen, war die einstimmige Antwort nein. Wurden die gleichen Mütter gefragt, ob sie es wieder tun würden, wenn die Bedürfnisse des Kindes dies diktierten, war die Antwort ja.

Sinnvollerweise sollten wir uns bewusst sein, dass es paradox ist, einerseits das 'natürliche Abstillen' zu propagieren, aber andererseits dann doch ein älteres Geschwisterkind um des Neugeborenen willen abzustillen.

Margaret Bennet-Alder, eine Mutter, die tandemstillte, sagt: „Die Belohnungen des Tandemstillens sind offensichtlich. Die Selbstachtung eines Kindes, das sich in dem ihm eigenen Tempo abstillen und seiner engen Bindung an die Mutter entwachsen durfte, ist ein ungeheures Geschenk und nur allein ihretwegen möglich. Niemand sonst kann ihm das ermöglichen."

Wir geben unseren Babys sehr viel, auch später, wenn sie zwei, fünf, zehn oder fünfzehn Jahre alt sind. Manchmal tun wir für das eine mehr als für das andere, wenn dessen Bedürfnisse größer sind, doch auf lange Sicht gleicht sich alles aus. Das trifft möglicherweise auch auf das Tandemstillen zu. Am Ende kommt alles ins Lot zwischen dem Neugeborenen und dem Kleinkind, sowie den anderen Geschwistern in der Familie. Für die Kinder ebenso wie für die Eltern ist das Tandemstillen eine ganz und gar positive Erfahrung.

Literaturhinweise

1) Berke, G. and Snow, C. J.: Unpublished study of nursing during pregnancy and conursing, 1977

2) Brewster, D.: You Can Breastfeed Your Baby... Even in Special Situations. Rodale, 1979

3) Bumgarner, N. J.: MOTHERING YOUR NURSING TODDLER La Leche Ligue International, 1982; dt.: Wir stillen noch - Über das Leben mit gestillten Kleinkindern, 1994

4) Chayen, B. et al.: Induction of Labor with an Electric Breast Pump. Journal of Reproductive Medicine 31(2); 116-22, 1986

5) Elliott, J.: Breaststimulation to Prevent Postdate Pregnancy. Medical Aspects of Human Sexuality : 48-50, November 1988

6) Jhirard, A. and Vago, T. Induction of Labor by Breast Stimulation. OB/GYN Journal 41: 3-347-50, 1973

7) La Leche League of New York State: Little Nursing Persons – an In-Depth Look. New77 York State Blender, Fall 1975; dt.: Kleine gestillte Persönchen

8) LLLI. THE WOMANLY ART OF BREASTFEEDING, 1987; dt.: Handbuch für die Stillende Mutter, 1997

9) Newton, N. and Theotokatos, M.: Breast-feeding during Pregnancy in 503 Women: Does a Psychobiological Weaning Mechanism Exist in Humans? Emotion and Reproduction 20B: 845-49, 1979

10) „Nursing Siblings Who Are Not Twins", LLLI Information Sheet, No. 75

11) Oki, E. et al.: The Breast-Stimulated Contraction Stress Test. Journal of Reproductive Medicine 32(12): 919-23, 1987

12) Reamer S. B. and Sugarman, M.: Breast Feeding Beyond Six Months: Mothers' Perception of the Positive and Negative Consequences. Journal of Tropical Pediatrics 33, 93-97 April 1987

13) „Still Nursing", LLLI Information Sheet, No. 97

14) Tal, Z. et al.: Breast Electrostimulation for the Induction of Labor. OB/GYN 72(4): 671-74, 1988

15) Walker, A.: Unpublished reports, 1974

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Was ist, wenn ich mein Baby abstillen möchte?

Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste Immunisation und hilft seinem Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum nicht die Zeit im Krankenhaus nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben vorzubereiten?

Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen, wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.

Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.

Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch, einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht zurückgekommen ist.

Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde: deiner Milch. Du stellst vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies, die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.

Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby sicherzustellen.

Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen - ein gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo, das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren stillen kann.

Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern: Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn, die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde, aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen, Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen, erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.

Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.

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Stillen und Karies?

Auslöser für Karies ist ein Bakterium mit dem Namen Streptokokkus mutans.

Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet - entgegen der immer wieder geäußerten Meinung - dem Karies Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte

Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens.

Selbstverständlich ist aber auch für gestillte Kinder Zahnpflege notwendig.

Selbstverständlich ist Zahnpflege ab dem ersten Zahn bei gestillten Kindern wichtig. Da gibt es überhaupt keine Diskussion, aber Stillen führt nicht zu Karies. Muttermilch greift die Zähne nicht an. Auslöser für Karies ist ein Bakterium mit dem Namen Streptokokkus mutans.

Weder Langzeitstillen noch nächtliche Stillen leistet - entgegen der immer wieder geäußerten Meinung - dem Karies keinen Vorschub. Lange gestillte Kinder, die auch zum Einschlafen und während der Nacht gestillt werden haben nicht mehr Karies als andere Kinder, eher im Gegenteil. Beim Stillen werden die Zähne nicht ständig mit Milch umspült, da im Gegensatz zu einem mit der Flasche gefütterten Kind, die Milch erst weit hinter den Zahnleisten in den Mund gelangt und von dort geschluckt wird. Die Milch läuft aus der Brust nicht einfach aus (wie das bei der Flasche der Fall ist), das Kind muss aktiv arbeiten und schluckt dann auch. Gestillte Kinder und auch langzeitgestillte

Kinder bzw. noch lange während der Nacht gestillte Kinder haben nicht mehr Karies als nicht gestillte Kinder und wenn es zu Karies kommt, dann nicht wegen, sondern trotz des Stillens.

Selbstverständlich ist aber auch für gestillte Kinder Zahnpflege notwendig.

Noch mehr Informationen zum Thema Stillen und Zahngesundheit findest Du unter www.stillen.org/docs/ls-3_2003-stillen-und-zahngesundheit.pdf.

LLLiebe Grüße

Biggi Welter

***

Zahnschäden bei Stillkindern wg. Zuckeranteil i.H.v. 7% / MuMi ???

Die Behauptung, dass langes und häufiges Stillen, vor allem nachts, zu

Karies führt, scheint kaum wissenschaftliche Begründungen zu haben. Das

"Bottle-mouth-syndrom" kommt daher, weil die Milch, die ständig aus der

Flasche tropft, sich um Gaumen und Zähne sammelt.

Weil das Stillen aber eine ganz andere Prozedur ist - die Brust liefert

nämlich nur Milch, wenn das Kind aktiv saugt, und wegen der Position der

Brustwarze viel weiter hinten im Mund und nicht im Zahnbereich, so dass sie

schwerlich die Zähne umspülen kann -, ist so ein Zusammenhang höchst

unwahrscheinlich.

Wenn ein Stillkind "Bottle-mouth-syndrom" hat, müssen wir nachfragen: Was

erhält der Kind außer Muttermilch zu Essen oder Trinken? Wie ist die

Zahnhygiene? Kann das Problem erblich bedingt sein?

Eine neuere, vom Informationskreis Mundhygiene und Ernährungsverhalten

herausgegebene niederländische Studie, kommt ebenfalls zu dem Schluß, dass

spätes Abstillen nicht für die Entstehung einer typischen Säuglingskaries

verantwortlich ist. In dieser Studie wurden 69 Kinder im Alter von 14 bis 42

Monaten untersucht, die im Durchschnitt 21 Monate lang gestillt wurden. 85%

der Kinder waren kariesfrei, 5 Kinder hatten eine gewöhnliche Karies mit

durchschnittlich 2,5 geschädigten Zähnen, 9 Kinder hatten eine typische

Säuglingskaries mit durchschnittlich 11 kariösen Zähnen.

Kinder, bei denen eine typische Säuglingskaries festgestellt werden konnte,

zeigen, so die niederländischen Wissenschaftler, gewisse Gemeinsamkeiten.

Sie wurden erheblich häufiger am Tag gestillt als kariesfreie Kinder. Zwei

Drittel der Kinder verwendeten zur Zahnreinigung keine fluoridhaltige

Zahnpasta und viele erhielten keine zusätzlichen Fluoridgaben. Die Autoren

der Studie kommen zu dem Schluss, dass fortgesetztes Stillen allein nicht zu

einem vermehrten Auftreten von Karies führt.

(Diese Studie wird im Fachblatt "Laktation und Stillen 1/2001 zitiert)

***

Stillen fördert die Zahngesundheit

Abschrift aus VSLÖ News 4/Dez.2000

Dr. Harry Trony, Zahnarzt in Dublin, informierte bei der La Leche Liga

Europa Konferenz in Nottingham im August über Ammenmärchen zum Stillen

Dr. Trony beleuchtete in seinem Vortrag die negative Haltung viele Zahnärzte

zum längeren Stillen und ging auf zahlreiche, in diesem Zusammenhang immer

wieder zitierte Studien ein.

Viele Zahnärzte meinen, dass "normales" Stillen -gemeint sind bis ca 3

Monate Stilldauer - für Kinder zwar gut ist, längeres Stillen hingegen

Karies fördern würde. Daher empfehlen sie ein frühzeitiges Abstillen oder

zumindest kein nächtliches Stillen.

Es ist bekannt, dass Stillen zwar die Entwicklung von

gesunden Zähnen fördert und positiv für die Entwicklung des Kiefers ist,

aber nicht garantieren kann, dass ein Kind keine Zahnschäden bekommt Es

gibt eine kleine Anzahl Fälle, wo bei gestillten Kleinkindern schwere

Karies auftrat aus außer der Laktose in der Muttermilch keine signifikanten

Mengen von Zucker in der Ernährung vorhanden waren. Daraus schlossen

Zahnärzte , dass Kinder, die länger als im Durchschnitt üblich (s.o.) und

nach Bedarf gestillt werden, Karies entwickeln.

Diese Behauptungen wurden 1977 gemacht, aber niemals durch

wissenschaftliche Studien bestätigt. Immer noch werden durch Zahnärzte aber

solche Studien zitiert, die bei näherer Betrachtung einer seriösen Grundlage

entbehren: In einigen Fällen war die untersuchte Gruppe von Kindern so

klein, dass keine zuverlässige Aussage möglich ist, in anderen Fällen, wo

sich tatsächlich ein gewisser Zusammenhang mit der Stilldauer zeigte, wurde

außer Acht gelassen, wie die übrige Ernährung -etwa in Bezug auf das

Naschen - dieser Kinder aussah. Falls die Schlussfolgerungen der Zahnärzte

richtig wären, müssten sich bei archäologischen Ausgrabungen Beweise dafür

finden. Bei Untersuchungen von Kinderzähnen in Schädeln aus früheren

Jahrhunderten, zeigt sich aber, dass im Durchschnitt bei weniger als zwei

von hundert Zähnen Karies vorhanden war. Das gleiche Resultat finden wir in

Untersuchungen an Kindern aus traditionellen Kulturen Anfang dieses

Jahrhunderts. Dass heißt, dass in einer Umgebung wo natürliches Stillen

üblich war, Zahnzerfall bei Kindern viel seltener auftrat, als dies heute

der Fall ist. Stillen kann also nicht die Ursache für Zahnschäden bei

Kleinkindern sein.

Da Muttermilch 7% Laktose (Milchzucker) enthält, meinen

einige Zahnärzte, dass Zähne davon angegriffen werden. Übersehen wird so,

dass bei der Entstehung von Karies nicht nur der Zucker eine Rolle spielt:

Wichtig sind zudem die Anfälligkeit des Zahnes bzw, Zahnschmelzes und die

Anwesenheit entsprechender Bakterien (Step mutans) im Mund des Kindes.

In der Muttermilch gibt es sogar Antikörper gegen dieses

Bakterium. Wenn also ein gestilltes Kind schweren Karies entwickelt, sind

diese also nicht wegen des Stillens , sondern trotz des Stillens

entstanden. Hätte man das gleiche Kind mit künstlicher Säuglingsnahrung

gefüttert, so ist anzunehmen, dass der Verlauf noch gravierender gewesen

wäre.

Hauptübertragungsweg der für die Zähne schädlichen Bakterien

ist das Abschlecken des Schnullers oder des Löffels beim Füttern des Kindes.

Die Bakterienmenge im Mund des Kindes könnte drastisch reduziert werden,

indem Mütter ihre eigenen Zähne sanieren und auf eine gute Mundhygiene

achten.

Eine Studie an 107 für mindestens zwei Jahre nach Bedarf

gestillten Kindern zeigte, dass die Hauptursache für Karies Defekte im

Zahnschmelz sind. Die gleiche Studie fand in diesen Fällen einen

Zusammenhang mit zwei Faktoren, während der Schwangerschaft, nämlich einer

medizinisch diagnostizierten Krankheit der Mutter oder ungewöhnlichen Stress

etwa im vierten Schwangerschaftsmonat. Einige Mütter gaben auch an, dass

sie in der Schwangerschaft zur Allergievorbeugung den Konsum von

Milchprodukten reduziert hatten. In diesem Fall sollte eine

Ernährungsberaterin zugezogen werden, die andere Quellen von Kalzium angeben

kann.

Es gibt Hinweise darauf, dass bei bereits defektem Zahnschmelz ausgedehntes

nächtliches Stillen ein zusätzlicher Faktor für die Entstehung von Karies

sein kann.

Laut Dr. Trony sind leider sehr wenige Zahnärzte der

positiven Bedeutung des Stillens bewußt. Eltern sollten Aussagen dazu mit

Vorsicht aufnehmen.

Dr. Torny betont, dass in unserem Jahrhundert der Kariesbefall von Zähnen am

weitesten verbreitet ist. Trotz oder wegen der Tatsache, dass Kinder viel

weniger als früher gestillt werden, auf gute Zahnhygiene viel mehr wert als

früher gelegt wird, trotz vermehrter Flouridgabe jedoch der Zuckerkonsum

noch nie so hoch war.

(amk/neuenschwander -abgeschrieben von Susanne Schneider)

Wenn Du englisch lesen kannst findest Du weitere Informationen, auch eine Presseerklärung von LLLI zum Thema Karies auf der Homepage von LLLI (www.lalecheleague.org). Gib dort einmal die Suchbegriffe „decay", „dental caries" und „dental health" ein, dann müsstest Du entsprechende Artikel finden.

Harry Torney, ein britischer Zahnarzt hat in Nottingham auf der LLL-Europakonferenz einen Vortrag zum Thema „Breastfeeding and Dental Health" gehalten und in seinem Vortrag aufgezeigt, dass es keinen Zusammenhang mit vermehrtem Auftreten von Karies und Langzeitstillen gibt.

Er hat auch eine Arbeit darüber veröffentlicht: „Prolonged, on demand breastfeeding and dental caries - an investigation, Torney PH, M Dent Sc thesis, Trinity College, Dublin 1992

LLL-Großbritannien hat vor etwa einem Jahr auch eine Infobroschüre mit dem Titel „Breastfeeding and Dental Health" herausgebracht. Über die LLLI-Seite kommst Du auch zu Seite von LLLGB und kannst dort eventuell diese Broschüre bestellen.

Karies

"Es gibt bessere Methoden als Zähneputzen, um die Zähne der Kinder kariesfrei zu halten. Zähneputzen ist wirksam gegen Zahnfäule, aber nicht so wirksam wie eine Fluorprophylaxe und v.a. eine vernünftige Ernährungsweise. (...)

- Mundhygiene. Zähneputzen ist nützlich, bringt allein aber nicht den erhofften Erfolg. Das Zähneputzen ist wichtiger für das Zahnfleisch als für die Zähne. Es bekämpft die Zahnfleischentzündung (Paradentose). Allzu häufiges und zu intensives Zähneputzen schadet den Zähnen, indem es zum Abrieb der Zähne und einem Zahnfleischschwund mit Freilegung der Zahnhälse führt. Mundhygiene sollte daher mit Maß betrieben werden. Im zweiten Lebensjahr können die Kinder langsam in den Gebrauch der Zahnbürse eingeführt werden. Dabei geht es anfänglich nicht eigentlich um die Zahnreinigung. Durch das Nachahmen der Eltern soll das Zähneputzen zu einem festen Bestndteil der Abend- und Morgentoilette werden.

Fluor. Im Kanton Zürich hat die Karies in den vergangenen 25 Jahren bei Schulkindern um 85 Prozent abgenommen. In der übrigen Schweiz war ein Rückgang der Zahnfäule von 60 bis 80 Prozent festzustellen. Epidemiologische Studien belegen, daß dieser Rückgang auf die Fluorprophylaxe zurückzuführen ist. (...)

Fluor wird irrtümlicherweise immer wieder als Gift bezeichnet. Fluor ist ein Spurenelement, das unser Körper genauso benötigt wie Eisen, Kalzium, Phosphor oder Jod. Bei einem Mangel steht dem Körper kein Ersatz zur Verfügung. Der menschliche Körper kann mit einem großen Angebot von Fluor umgehen, ohne daß es zu einer körperlichen Beeinträchtigung kommt. Die einzige bekannte Nebenwirkung bei einer übermäßigen Zufuhr von Fluor besteht in einer fleckigen Verfärbung der Zähne.

Ernährungsweise. Der Bösewicht ist seit langem bekannt: Zucker, genauer gesagt die sog. Monosaccharide wie Glukose und Fruktose, führen zu Karies. Dabei spielt es keine Rolle, in welcher Form der Zucker eingenommen wird: Fruchtzucker und Traubenzucker sind genauso kariogen wie Würfelzucker. Anhänger der Reformernährung glauben oftmals, daß natürlicher Zucker, wie er beispielsweise im Honig oder in Dörrfrüchten sehr konzentriert vorkommt, für die Zähne unschädlich sei. Ein folgenschwerer Irrtum. Bei gleicher Konsumhäufigkeit sind Honig, Fruchtsäfte und Dörrfrüchte genauso kariogen wie Schokoladenriegel, Bonbons und Speiseeis. Zahnschädigend ist nicht die Art des Zuckers, sondern die Häufigkeit des Zuckergenusses.

Abstinenz ist jedoch für einen kariesfreien Erhalt der Zähne nicht notwendig. In einer schwedischen Studie konnten Gustafsson und seine Mitarbeiter nachweisen, daß die Menge Zucker, die während der Hauptmahlzeiten eingenommen wird, sich nur wenig auf die Karieshäufigkeit auswirkt. Das Ausmaß der Karies wird weit mehr durch die Anzahl der Zwischenmahlzeiten und v.a. die Zuckermenge, die bei den Zwischenmahlzeiten eingenommen wird, bestimmt.

Was sollen Kinder als Zwischenmahlzeiten also essen oder trinken? Erste Wahl sind frische Früchte und Gemüse, wie Äpfel, Birnen und Karotten, sowie Wasser, ungezuckerter Tee oder MIneralwasser. Zweite Wahl sind Brot, Butter, Wurst und Milchprodukte wie KÄse oder Joghurt. Nicht empfehlenswert als Zwischenmahlzeiten sind alle Süßigkeiten, die Zucker enthalten.

Eine allzu einseitige Ernährung ist zu vermeiden. So sollten Früchte nicht im Übermaß verzehrt werden. Sie enthalten wohl wenig Zucker, dafür viel Fruchtsäure, welche die Zähne angreifen kann. Bananen sind ziemlich zuckerhaltig und klebrig, daher weniger geeignet als Kern- und Steinobst. Dörrfrüchte und Fruchtsäfte enthalten viel Zucker. Letztere greifen mit ihrem hohen Säuregehalt die Zähne zusätzlich an.

Eltern können ihre Kinder wirksam vor Zahnfäule schützen, wenn sie die folgenden drei Punkte beachten:

- Keine zuckerhaltigen Zwischenmahlzeiten: Die wichtigste Maßnahme!

- Fluorprophylaxe: Falls Unklarheiten bestehen, den Hausarzt um Rat fragen.

- Mundhygiene: Das Zähneputzen in den ersten Lebensjahren zur Gewohnheit machen!

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Zufüttern? Warten Sie ein bisschen

von Diane Wiessinger, MS, IBCLC

136 Ellis Hollow Creek Road

Ithaca, NY 14850

© 2000

Schon das Zufüttern kleinster Mengen bewirkt Veränderungen im Körper Ihres Babys und kann Allergien auslösen, die vielleicht verhindert werden könnten. Kleine Babys können Stärke nicht gut verdauen und Baby-Nahrung kann deshalb sehr stopfend sein und ist dabei keine sinnvolle Ergänzung. Frühes Zufüttern von Obst oder Gemüse kann die Eisenaufnahme behindern. Und Studien zeigen, dass Babys erst durchschlafen, wenn sie dazu bereit sind, nicht wenn das Zufüttern beginnt. Die Amerikanische Akademie für Kinderheilkunde empfiehlt, bei einem gesunden Baby bis ungefähr 6 Monate mit dem Zufüttern zu warten. Nimmt Ihr Baby schlecht zu? Das Zufüttern kann Ihre Milchbildung noch mehr verringern. Wenn die Gewichtszunahme ein Problem ist, bitten Sie eine Stillberaterin um Hilfe, damit ihr Baby beim STILLEN zunimmt.

Also, wann ist ein Baby zum Zufüttern bereit? Wenn Ihr Baby ungefähr 6 Monate alt ist und sitzen, nach Nahrung greifen, sie in seinen Mund stecken, kauen und schlucken kann und nach mehr verlangt, dann ist es soweit, und es kann dies selbst unabhängig von der Säuglingsnahrungsindustrie tun. Im Gegensatz dazu ist das wohlbekannte Bild der Mutter, die geduldig Nahrung in den Mund des Babys schiebt, die es wieder ausspuckt, ein Bild für ein Baby, das nicht zum Zufüttern bereit ist.

Die alten Richtlinien, die empfehlen mit "4 bis 6 Monaten" mit dem Zufüttern zu beginnen, gelten für Flaschenbabys und jene wenige gestillten Babys, deren Wachstum wirklich schwankt. Für ein Baby, das sich gut mit Muttermilch alleine entwickelt, ersetzt frühes Zufüttern eine komplette, gut-verdaubare Nahrung durch eine, die unvollständig und schlecht verdaubar ist, zu Allergien und einem niedrigen Eisenzählimpuls führt. Es gibt triftige Gründe, bis ungefähr 6 Monate zu warten, besonders wenn es Allergien in der Familie gibt.

Ein paar 4 und 5 Monat alte Babys sind "mundhungrig" und scheinen ganz gierig aufs Essen zu sein. Wahrscheinlicher wünschen sie sich einen Beissring oder sie üben, die Hand an den Mund zuführen oder wollen einfach gesellig sein, und werden vermutlich glücklich sein, am Tisch mit Tasse, Löffeln, Tellern und Gesellschaft zu sitzen. Sie hoffen vielleicht auch auf die Möglichkeit, öfter an die Brust zu dürfen, sei es aus Hunger oder einfach nur zum Wohlfühlen. Andererseits kennt das Baby, das auf feste Nahrung vor 6 Monaten besteht, seinen eigenen Körper. Es ist eine Person, nicht ein Kalender. Bieten Sie ihm seinem Alter entsprechendes Finger Food an und lassen Sie es selber essen. Das erhöht den Unterhaltungswert, verringert das Durcheinander und die Kosten und beseitigt die Sorge es zu übertreiben.

Andere Babys sind nicht am Essen interessiert, bis sie weit über der 6-Monats-Grenze sind. Kein Problem, solange sie sich dabei gut entwickeln. Lassen Sie sich von ihrem Baby leiten. Es wird die Mengen von selber steigern, sobald es dazu bereit ist, wenn Sie ihm einen Platz am Familientisch zugestehen. Muttermilch (oder Flaschennahrung, falls Sie das Stillen reduzieren), sollten Hauptnahrungsquelle Ihres Babys für mindestens ein Jahr sein. Seien Sie versichert, dass Ihre Milch eine absolut vollständige Nahrung ist, solange Ihr Baby sie genießt. Stillen ist das Beste für ihr Kind. Entspannen Sie sich und lassen sie Ihrem Baby den Spass am Essen . Es besteht keine Notwendigkeit zu hetzen.

Es gibt eine Broschüre der La Leche Liga, "Erste feste Nahrung". Sie ist eine gute Quelle für mehr Informationen, wann und wie man das Zufüttern beginnt. Für mehr Information rufen sie 06851-2524 an. Hier wird Ihnen eine LLL-Beraterin in Ihrer Nähe genannt werden. Die Broschüre kann auch im Internet bestellt werden auf derHomepage der La Leche Liga Deutschland

Übersetzt durch Sonja Tucker. Danke!

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Wie lange vollstillen?

Ich kann nicht sagen „jedes Kind kann xx Monate ausschließlich gestillt werden", denn eine solche allgemeingültige Angabe gibt es nicht. Die magische Grenze „sechs Monate" ist keineswegs absolut zu sehen, sondern bietet nur einen Anhaltspunkt. Wenn es um die Frage geht, wie lange ein Baby voll gestillt werden kann, dann sollte niemals nur der Kalender betrachtet werden, sondern in erster Linie das Kind selbst. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen und keinesfalls sollte von vorneherein geplant werden, ein Kind acht, neun Monate oder gar ein Jahr ausschließlich zu stillen und ihm die Beikost zu verwehren, wenn es im zweiten Lebenshalbjahr deutlich danach verlangt.

Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen:

• es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,

• der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,

• es zeigt Bereitschaft zum Kauen,

• es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,

• es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.

Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko.

Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.

Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...

Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.

Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können.

Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger.

Auch tagsüber können Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen.

Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Das Buch ist entgegen den derzeit im Umlauf gebrachten Gerüchten NICHT vergriffen!

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Die 10 Gebote für stillende Mütter

Du sollst nicht kochen, den Haushalt putzen, Wäsche waschen oder Gäste unterhalten.

Du sollst Dir eine „Doula*“ nehmen.

Du sollst Dein Nachthemd anbehalten und solange wie Du möchtest in Deinem Schaukelstuhl sitzen bleiben.

Du sollst Deinen Mann ehren, indem Du ihm seinen Teil der Hausarbeit übergibst.

Du sollst Dein Baby nicht an eine fremde Kinderbetreuung abgeben.

Du sollst in einem schönen Wald oder auf grünen Wiesen spazieren gehen, gut essen und genügend trinken.

Du sollst keinen Fremden und nicht hilfsbereiten Gast in Dein Haus lassen.

Du sollst Deine Frisur herrichten und Deinen Körper mit Schönheitspflege verwöhnen.

Du sollst Dich nicht in die Gesellschaft von Menschen begeben, die Dir unsinnige Ratschläge rund um Dich und Dein Baby aufdrängen.

Du sollst schlafen, wenn das Baby schläft.

Von Dr. William Sears

Übersetzt aus der amerik. Elternzeitschrift Ausgabe 1993, Titel: a family is born

* Eine Frau, die für die Erfüllung der Bedürfnisse der jungen Mutter um die Geburt herum da ist, wird »Doula« genannt, ein aus dem Griechischen stammendes Wort, welches Dienen bedeutet. Vielleicht findest du für dich eine »Doula«, wenn auch nur für kurze Zeit, jemand, die dir den Anfang deiner Beziehung zu deinem Kind erleichtert. Umsorgt zu sein ist gut für den Milchfluss. Manchmal übernehmen auch Partner stellvertretend die »Doula«-Rolle. (Hannah Lothtrop)

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  • 9 Monate später...

Achten Sie darauf, was Sie sagen!

Originaltext: "Watch Your Language!" von Diane Wiessinger, MS, IBCLC

Aus: Journal of Human Lactation 12(1), 1996, p. 1-4.

Die Laktationsberaterin sagt: "Sie haben die größte Chance Ihrem Baby durch die besondere Verbindung beim Stillen zu dem bestmöglichen Start ins Leben zu verhelfen. Die wunderbaren Vorteile für Sie und Ihr Baby werden Ihr Leben lang bestehen." Und dann füttert die Mutter Flasche. Warum?

Zum Teil, weil dieser Werbeslogan genauso gut aus einer kommerziellen Werbung für Flaschennahrung hätte stammen können. Wenn unsere Formulierungen und die der Babynahrungsindustrie austauschbar sind, macht einer von uns etwas falsch ... und wahrscheinlich sind es nicht die multinationalen Industriekonzerne. Hier sind einige Beispiele für die Sprache, die meiner Meinung nach, jedes Mal, wenn wir sie benutzen, unsere guten Absichten ins Gegenteil verkehrt.

Bestmöglich, ideal, optimal, perfekt.

Sind Sie die bestmöglichen Eltern? Ist Ihr Familienleben ideal? Bereiten Sie optimale Mahlzeiten zu? Natürlich nicht. Das sind erstrebenswerte Ziele, keine Minimalstandards. Formulieren wir es anders. Sind Sie adäquate Eltern? Ist Ihr Familienleben subnormal? Bereiten Sie mangelhafte Mahlzeiten? So ist es nun auch nicht. Vielleicht erwarten Sie nicht, weit über der Norm zu sein, aber mit Sicherheit möchten Sie nicht unterhalb der Norm sein.

Wenn wir (genau wie die Säuglingsnahrungsindustrie) verkünden, dass Stillen der bestmögliche Weg ist, um Babys zu ernähren. Weil sie dabei die ideale Nahrung bekommen, perfekt ausgewogen für die optimale Ernährung des Säuglings, ist die logische Antwort: "Na und?". Unsere eigene Erfahrung sagt uns, dass das Optimale nicht notwendig ist. Normal ist ausreichend und in diesen Worten ist die absolute Normalität verborgen - und damit Sicherheit und Angemessenheit - von künstlicher Säuglingsnahrung. Die Wahrheit ist, dass Stillen nichts weiter als normal ist. Künstliche Säuglingsnahrung ist weder das Gleiche noch höherwertiger, sondern sie ist mangelhaft, unvollständig und minderwertig. Das sind problematische Wörter, aber sie gehören zu unserem Sprachschatz.

Vorteile

Wenn wir über die Vorteile des Stillens sprechen - wie z.B. die "geringeren Raten" bei Krebserkrankungen, das "reduzierte Risiko" für Allergien, das "unterstützte" Bonding, das "stärkere" Immunsystem - bestätigen wir wieder einmal, dass Flasche zu geben, die akzeptierte und akzeptable Norm ist.

Vergleiche des Gesundheitszustandes verwenden eine biologische, nicht eine kulturelle Norm, gleichgültig, ob diese Abweichung von der Norm gefährlich oder hilfreich ist. Raucher haben höhere Erkrankungsraten; zusätzliche Einnahme von Folsäure in der Schwangerschaft kann fetale Missbildungen reduzieren. Weil Stillen die biologische Norm ist, sind nicht die gestillten Babys "gesünder", sondern künstlich ernährte Babys erkranken häufiger und schwerer. Gestillte Babys "riechen nicht besser"; sondern künstliche Säuglingsnahrung führt zu einem abnormalen und unangenehmen Geruch, der Probleme im Verdauungssystem des Säuglings anzeigt. Wir können nicht erwarten, eine Kultur des Stillens zu schaffen, wenn wir in unserer Sprache und unserer Literatur nicht darauf bestehen, dass Stillen das Modell für Gesundheit ist.

Wir dürfen verkehrte Formulierungen durch die Medien oder unsere Kolleginnen nicht durchgehen lassen. Wenn wir es versäumen, die Gefahren der künstlichen Säuglingsnahrung zu beschreiben, rauben wir den Müttern grundlegende Informationen für ihre Entscheidung. Eine Mutter mit Stillschwierigkeiten sucht sich vielleicht keine Hilfe nur um einen "besonderen Bonus" zu erreichen, aber sie wird Hilfe fordern, wenn sie weiß, wie viel sie und ihr Baby verlieren können. Sie wird weniger geneigt sein, künstliche Säuglingsnahrung zu geben, nur "damit es sich an die Flasche gewöhnt", wenn sie weiß, dass der Inhalt dieser Flasche Schaden anrichtet.

Nirgends wird die schöne Illusion der Normalität des Flaschenfütterns sorgfältiger gepflegt als in der Diskussion über die kognitive Entwicklung. Wenn ich Gruppen von Gesundheitspersonal frage, ob ihnen die Studie über elterliches Rauchen und IQ [1] bekannt ist, bekomme ich immer zur Antwort, dass die Kinder von rauchenden Müttern "niedrigere IQ-Werte" haben. Wenn ich nach der Studie frage, in der Frühgeborenen entweder humane Milch oder künstliche Säuglingsnahrung gefüttert wurde [2] weiß immer irgendjemand, dass die mit Frauen-milch ernährten Babys "klüger" waren. Ich habe nie gesehen, dass eine dieser Studien auf eine andere Art in den Medien präsentiert wurde - oder sogar von den Autoren selbst. Sogar Gesundheitspersonal ist schockiert, wenn ich die Ergebnisse umformuliere und dabei Stillen als Norm setze: die mit künstlicher Säuglingsnahrung ernährten Kinder, hatten niedrigere IQ-Werte, so wie Kinder von Raucherinnen.

Die Verdrehung der Realität wird sogar noch irreführender, wenn wir Prozentangaben verwenden, weil die Zahlen sich verändern, abhängig davon, was wir als unsere Basis wählen. Wenn B ¾ von A ist, dann ist A 4/3 von B. Nehmen wir A als Basis, dann ist B 25% weniger. Nehmen wir B als Basis, dann ist A 33,3% mehr. Daraus ergibt sich, wenn ein Gegenstand, der eigentlich 100 Einheiten kostet, als Sonderangebot um "25% reduziert" angeboten wird, ist der Preis 75. Wenn der Sonderverkauf vorüber ist und der Gegenstand wieder zum alten Preis ausgezeichnet wird, muss er um 33,3% erhöht werden, um wieder bei 100 zu liegen. Exakt diese Zahlen wurden in einer neueren Studie [3] genannt, die einen "Rückgang um 25%" bei Brustkrebserkrankungen für Frauen feststellte, die als Säugling selber gestillt worden waren. Anders ausgedrückt, mit der Gesundheit Gestillter als Bezug, fanden die Wissenschaftler einen Anstieg der Brustkrebserkrankungen um 33,3% bei Frauen, die künstlich ernährt worden waren. Stellen Sie sich vor, welch einen unterschiedlichen Einfluss diese beiden Aussagen auf die Bevölkerung hätten.

Besonders.

"Stillen ist eine besondere Beziehung." "Richten Sie sich eine besondere Stillecke ein." In unserer Familie brauchen besondere Mahlzeiten extra Zeit. Besondere Anlässe bedeuten extra Arbeit. Besonderes ist schön, aber es ist kompliziert, es ist kein alltäglicher Teil des Lebens und es ist nichts, was wir sehr oft machen möchten. In den meisten Familien soll das Stillen sich leicht in ein betriebsames Leben einfügen - und, natürlich, macht es das auch. "Besonders" ist eine Empfehlung zum Abstillen, keine Empfehlung für das Stillen.

Stillen ist das Beste; künstliche Nahrung ist das Zweitbeste. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist anderer Meinung, hier ist ihre Rangfolge:

55. Stillen;

56. Abgepumpte und dem Kind auf andere Art gefütterte Milch der eigenen Mutter;

57. gespendete Milch einer anderen Mutter; und

58. künstliche Säuglingsnahrung [4]

Wir müssen uns dies selbst klar machen und es Anderen gegenüber klarstellen. "Die zweite Wahl zur Mutterbrust" kommt ebenfalls aus der Brust, nicht aus der Dose. Die kostenlosen Proben, die so verführerisch auf dem Regal im Sprechzimmer des Arztes platziert sind, sind nur die viertbeste Lösung bei Stillproblemen.

In einigen Situationen gibt es Bedarf für künstliche Säuglingsnahrung. Allerdings ist das nur so, weil wir keine Frauenmilchbanken haben. Ein Mensch, der zusätzliches Blut benötigt, entscheidet sich nicht für den viertbesten Ersatz; schließlich gibt es Blutbanken, die menschliches Spenderblut für Menschen bereitstellen. Er muss sich nicht durch eine spezielle Erkrankung dafür qualifizieren. Das Einzige, was er haben muss, ist ein persönlicher Mangel an Blut. Aber bei Säuglingen sind nur diejenigen, die das Viertbeste nicht vertragen, dazu privilegiert das Drittbeste zu bekommen. Ich frage mich, was passieren würde, wenn ein relativ kostengünstiges kommerzielles künstliches Blut entwickelt würde, das ein deutlich höheres Risiko als Spenderblut mit sich bringen würde. Wer würde als unwichtig genug gelten, um es zu erhalten? Wenn wir bei einer Klientin künstliche Säuglingsnahrung einsetzen, sollten wir sie und ihre medizinischen Berater daran erinnern, dass gespendete Muttermilch aus einer Muttermilch zur Verfügung stehen sollte. Es wird wahrscheinlicher, dass Muttermilchbanken ein Teil unserer Kultur werden, wenn sie erst einmal überhaupt zu einem Gesprächsthema für uns werden.

Wir möchten bei den Flasche gebenden Müttern keine Schuldgefühle hervorrufen.

Schuld ist ein Gefühl, das viele Frauen automatisch entwickeln, selbst wenn sie wissen, dass die Umstände wirklich außerhalb ihrer Kontrolle sind. (Meine Mutter war dafür bekannt, sich für das Wetter zu entschuldigen.)

Die (fast schon) automatische Annahme von Schuld bei Frauen zeigt sich in ihrer Reaktion auf dieses Szenario: Stellen Sie sich vor, Sie haben an einer Fortbildung in Aerodynamik teilgenommen. Sie haben auch schon einmal gesehen, wie Piloten Flugzeuge fliegen. Nun stellen Sie sich vor, Sie wären der Passagier in einem zweisitzigen Flugzeug. Der Pilot hat einen Herzanfall und Sie müssten nun das Flugzeug selbst fliegen. Dabei machen Sie eine Bruchlandung. Würden Sie sich schuldig fühlen?

Wenn ich Männern diese Frage stellte, antworteten sie: "Nein. Wenn man etwas über Aerodynamik weiß, heißt das noch lange nicht, dass man ein Flugzeug fliegen kann." "Nein, weil ich mein Möglichstes getan hätte." "Nein. Es würde mir leid tun, wegen des Flugzeugs und dem Piloten, aber ich würde mich nicht schuldig fühlen." "Nein. Flugzeuge sind schwierig zu fliegen, selbst wenn Du schon jemandem beim Fliegen zugesehen hast."

Und was haben die Frauen geantwortet? "Ich würde mich nicht schuldig fühlen, wegen des Flugzeugs, aber vielleicht wegen dem Piloten, weil es eine gewisse Chance gab, dass ich es hätte schaffen können, das Flugzeug zu landen." "Ja, weil ich bei meinen Fehlern sehr hart mit mir ins Gericht gehe. Mich schlecht zu fühlen und mich schuldig zu fühlen liegen bei mir sehr nah beieinander." "Ja, also natürlich. Ich weiß, ich sollte es nicht, aber wahrscheinlich würde ich es tun." "Habe ich jemanden dabei getötet? Wenn ich niemanden getötet habe, fühle ich mich nicht schuldig."

Beachten Sie die Formulierungen "meine Fehler" "ich weiß, ich sollte es nicht," und "Habe ich jemanden dabei getötet?" bei einem Ereignis, über das diese Frauen keine Kontrolle gehabt hätten!

Eine Mutter, die sich entscheidet nicht zu stillen oder die nicht so lange stillt, wie sie geplant hatte, macht mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln das Beste, was ihr möglich ist. Vielleicht hatte sie die standardmäßige "Muttermilch-ist-das-Beste"-Anleitung (die Fortbildung in Aerodynamik) und vielleicht hat sie im Einkaufszentrum ein paar Mütter ihre Babys stillen sehen (so wie auf dem Übertragungsbildschirm im Flugzeug dem Piloten beim Fliegen zu zuschauen). Das ist mit Sicherheit nicht genug Information oder Training. Aber sie kann sich trotzdem schuldig fühlen, schließlich ist sie eine Frau.

Viele von uns haben gut informierte Mütter erlebt, die sich erfolglos abgemüht haben zu stillen und sich dann mit einem Gefühl der Akzeptanz für die Flaschenfütterung entschieden, weil sie wissen, dass sie alles versucht haben. Und wir haben weniger gut informierte Mütter erlebt, die sich später über ein System aufregen, das ihnen nicht die Unterstützung gegeben hat, die sie gebraucht hätten, wie sie später herausgefunden haben. Wenn wir einer Mutter mit Schuldgefühlen helfen, ihre Gefühle zu analysieren, werden wir vielleicht ein ganz anderes Gefühl aufdecken. Vor langer Zeit hat irgendjemand diesen Müttern den Ausdruck "Schuldgefühl" zu geschoben. Es ist das falsche Wort.

Ein weiteres Beispiel: Sie wurden in einem schweren Unfall schwer verletzt. Die Ärzte und Krankengymnasten erklären Ihnen, dass ein monatelanges, extrem schmerzhaftes und schwieriges Training nötig seien, um wieder laufen zu lernen, wobei es keine Garantie für einen Erfolg gibt. Sie helfen Ihnen, sich an den Rollstuhl zu gewöhnen und unterstützen Sie bei den Schwierigkeiten, die dabei weiter entstehen. Zwanzig Jahre später, als Ihre Beine hoffnungslos verkümmert sind, treffen Sie eine Frau mit exakt der gleichen Verletzung. "Es war schwierig," sagt sie. "Es waren drei Monate reine Hölle. Aber seitdem kann ich wieder laufen." Würden Sie sich schuldig fühlen?

Die Frauen, denen ich dieses Szenario vorgestellt habe, sagten: Sie würden sich wütend, beraubt oder betrogen fühlen. Sie würden sich wünschen, sie könnten es mit besseren Informationen noch einmal machen. Sie würden die verlorenen Möglichkeiten bedauern. Einige Frauen sagten, sie würden sich schuldig fühlen, weil sie nicht nach weiteren Meinungen gesucht haben, weil sie nicht in der Abwesenheit von Informationen und Unterstützung standhaft geblieben sind. Aber unabhängig von geschlechtsspezifischen Schuldgefühlen, fühlen wir uns nicht schuldig, wenn uns etwas Angenehmes vorenthalten wurde. Eine Mutter, die nicht stillt, gefährdet ihre eigene Gesundheit, vergrößert die Schwierigkeiten und Kosten, um ihr Kind aufzuziehen und versäumt eine der schönsten Beziehungen ihres Lebens. Sie hat etwas Grundlegendes für ihr eigenes Wohlbefinden verloren. Was haben wir für eine Vorstellung von der Befriedigung durch das Stillen, wenn wir den Ausdruck "Schuld" verwenden?

Formulieren wir es mit den Worten neu, die mir von den Frauen selbst genannt wurden: "Wir möchten Flasche fütternde Mütter nicht wütend machen. Wir möchten nicht, dass sie sich beraubt fühlen. Wir möchten nicht, dass sie sich betrogen fühlen." Räumt man die oberflächlichen Aussagen von "wir möchten nicht, dass sie sich schuldig fühlen" beiseite, dann findet sich darunter ein System, das versucht seine eigenen Spuren zu verwischen. Es versucht nicht die Mutter zu schützen. Es versucht, sich selbst zu schützen. Lasst uns mit den Müttern solidarisch sein, sie unterstützen, wenn das Stillen nicht funktioniert, und ihnen helfen, dieses unzutreffende und ineffektive Wort hinter sich zu lassen.

Pro und Kontra, Vorteile und Nachteile.

Stillen ist ganz klar eine Gesundheitsfrage, nicht eine von zwei gleichwertigen Wahlmöglichkeiten. "Ein Nachteil des Nichtrauchens ist, dass einen Passivrauchen wahrscheinlich eher stört. Ein Vorteil des Rauchens, dass es das Abnehmen von überflüssigen Pfunden leichter macht." Das eigentliche Thema ist die unterschiedliche Morbidität und Mortalität. Der Rest - ob wir nun über Tabak oder über künstliche Säuglingsnahrung sprechen - ist nur heiße Luft.

Eine Entbindungsklinik verwendet einen "ausgewogenen" Ansatz für ihre Säuglingsernährungsplanung [5], sie listet auf fünf Zeilen die Vorteile des Stillens, z.B. geruchlosen Stuhlgang des Babys und eine Rückbildung der mütterlichen Gebärmutter zur normalen Größe. (Bedeutet dies, dass die Gebärmutter einer Flasche fütternden Mutter niemals wieder die normale Größe erreicht?). Auf vier Zeilen werden die Nachteile des Stillens aufgeführt, z.B. auslaufende Brüste und die Unmöglichkeit zu erkennen, wie viel das Baby an der Brust getrunken hat. Ein Vorteil der Flaschenernährung ist, dass einige Mütter es "weniger beschämend und peinlich" finden. Die Wochenstation berichtete eine gute Akzeptanz bei der pädiatrischen Belegschaft und keine be-sonderen Veränderungen bei den Raten des Stillens oder Flaschegebens. Das ist keine Überraschung. Die Information unterscheidet sich nicht grundlegend von den "ausgewogenen" Listen, die Vertreter der Säuglingsnahrungsindustrie seit Jahren herunterbeten. Es ist wahrscheinlich jetzt sogar eine bessere Werbung, weil es nun eine sehr klare Unterstützung des Krankenhauses gibt. "Vollständig informiert" fühlt sich die Mutter jetzt sicher eine lebenslange Gesundheitsentscheidung zu treffen, basierend auf relativem Windelgeruch und der Menge an ihrer Haut, die bei der Mahlzeit zu sehen ist.

Warum veröffentlichen die kommerziellen Säuglingsnahrungshersteller Listen mit Vor- und Nachteilen, in denen sie einige Mängel ihrer Produkte zugeben? Weil jeder "ausgewogene" Ansatz, der in einer deutlich voreingenommenen Kultur präsentiert wird, automatisch das Vorurteil unterstützt. Wenn A und B beinahe gleichwertig sind und mehr als 90% der Mütter früher oder später B wählen, wie Mütter in den Vereinigten Staaten es machen (laut einer unveröffentlichten Befragung von Müttern der Ross Laboratorien aus dem Jahr 1992 stillen weniger als 10% der amerikanischen Mütter noch nach einem Jahr), macht es Sinn der Mehrheit zu folgen. Gäbe es einen wichtigen Unterschied, würden die Gesundheitsberufe sicher einen Standpunkt deutlich machen, um sich aus dem Entscheidungsprozess herauszuhalten.

Die Eltern müssen die Entscheidung selber treffen.

Das ist wahr. Aber sich freiwillig aus dem Prozess heraus zu halten, bedeutet, dass die "ausgewogene" Liste richtig war. In einer neueren Ausgabe eines Elternmagazins kommentiert ein Kinderarzt: "Wenn ich eine Mutter zum ersten Mal im Krankenhaus besuche, frage ich: "Geben Sie die Brust oder die Flasche?" Wenn sie antwortet, sie wird die Flasche geben, nicke ich und stelle die nächsten Fragen. Neue Eltern zu unterstützen, heißt, sie zu unterstützen, wofür sie sich auch immer entscheiden. Man kann nicht nach der Geburt zu der Mutter gehen und ihr erzählen, dass sie einen furchtbaren Fehler macht und was sie sich und ihrem Kind damit nimmt." [6]

Aber, wenn eine Frau ihrem Arzt während einer Routineuntersuchung mitteilt, dass sie vor ein paar Tagen wieder angefangen hat zu rauchen, würde der Arzt sicher stellen, dass sie die Gefahren des Rauchens kennt und ihr sagen, dass jetzt die beste Zeit ist, um sich noch anders zu entscheiden. Es ist scheinheilig und unverantwortlich eine klare Position gegenüber dem Rauchen zu beziehen und beim Stillen "die Eltern entscheiden zu lassen" ohne sich zuerst über ihren Informationsstand Sicherheit zu verschaffen. Lebensentscheidungen muss immer der Einzelne treffen. Das bedeutet: weder sollten seine oder ihre Informationsquellen verstummen, noch sollten den Eltern, die sich für Flaschennahrung entschieden haben, Informationen vorenthalten werden, die bei einem späteren Kind zu einer anderen Entscheidung führen könnten.

Mit der Brust ernähren.

Die meisten anderen Säugetiere sehen ihre eigene Milch niemals, und ich bezweifle, dass irgendeine Säugetier-mutter bewusst ihre Jungen "säugt", indem sie die Intervalle zwischen den Mahlzeiten daran anpasst, was sie für einen Hunger bei ihrem Babys erwartet. Säugen beruhigt ihren Nachwuchs und fühlt sich zweifelsohne gut an. Wir sind die einzigen Säuger, die bewusst beim Stillen Kalorien übertragen … und wir sind die einzigen Säuger die chronische Schwierigkeiten haben, diesen Transfer zu vollziehen.

Frauen sagen vielleicht später, sie "gaben" ihrem Kind drei Monate lang die Brust, aber sie sagen meistens, sie "bemutterten" es für drei Jahre. Einfaches Langzeitstillen bringt es mit sich, dass Nachdenken über "Brust" und "Füttern" (und über die Dauer, das Intervall und die Übertragung der richtigen Nährstoffe in der richtigen Menge und den Unterschied zwischen nutritiven und non-nutritiven Saugbedürfnissen, die alle den Fokus der künstlichen Säuglingsnahrungs-Broschüren ausmachen) zu beenden und stattdessen auf die Beziehung zu fokussieren. Wir sollten den Müttern mitteilen, dass wir hoffen, sie werden nicht die "Brust geben" - sondern, die echte Freude und Befriedigung dieser Erfahrung kennen lernen, wenn sie aufhören "mit der Brust zu füttern" und beginnen mit der Brust Mutter zu sein.

Wir alle, aus den stillberatenden Berufsgruppen, möchten, dass Stillen unser biologischer Bezugspunkt ist. Wir möchten, dass es die kulturelle Norm ist. Wir möchten, dass humane Milch für alle menschlichen Babys, unabhängig von Umständen, verfügbar gemacht wird. Ein bedeutender erster Schritt in Richtung zur Umsetzung dieser Ziele ist für jeden von uns sofort erreichbar. Alles was wir tun müssen, ist … darauf zu achten, was wir sagen.

Referenzen

1. Olds, DL; Henderson, CR; Tatelbaum, R: Intellectual impairment in children of women who smoke cigarettes during pregnancy. Pediatrics 1994;93:221-27.

2. Lucas, A; Morley, C; Cole, TJ; Lister, G; Leeson-Payne, C: Breast milk and subsequent intelligence quotient in children born preterm. Lancet 1992;339(8788):261-64.

3. Freudenheim, JL; Graham, S; Laughlin, R; Vena, JE; Bandera, E; et al: Exposure to breastmilk in infancy and the risk of breast cancer. Epidemiology 1994, 5:324-30.

4. UNICEF, WHO, UNESCO: Facts for Life: A Communication Challenge, New York: UNICEF 1989; p 20.

5. Bowles, BB; Leache, J; Starr, S; Foster, M: Infant feeding preferences card. J Hum Lact1993; 9:256-58.

6. Klass, P: Decent exposure. Parenting (May) 1994;98-104.

Übersetzung: Regine Gresens, IBCLC, November 2004

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  • 6 Monate später...
  • 3 Wochen später...
Warum empfehlen Ärzte, das Baby mindestens bis zum sechsten Monat zu stillen?

Weil die Muttermilch die optimale Ernährung für das Baby ist. In ihr steckt von Anfang an alles, was ein Neugeborenes zum Wachsen braucht:

Fette, Eiweiße, Kohlenhydarte, Mineralstoffe, Superelemente, Vitamine, Enzyme und Abwehrstoffe.

Das frag ich mich auch immer wieder warum alle sagen 6Monate und dann auf einmal ist die Schadstoffbelastung zu hoch aha und bis dahin war sie o.k.? Oder wollen da die Hersteller der Babynahrung im Einklang mit den meisten Kinderärzten ihr Produkte unters Volk bringen?Ich kan nur sagen stillen mindestens bis 12 Monate da überwiegen die Vorteile eindeutig danach kann man direkt zum normalen Familienessen übergehn ganz ohne Babypampe im Glas und wer bis 2Jahre will und kann um so besser

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Alles Gute dir erst mal und wenn du echt gern dein Baby stillen willst dann nimm Kontakt zu einer erfahrenen Hebamme in deiner Umgebung auf die dich bei Sorgen ums Stillen stützt.Generell darf mann alles essen dadurch bekommt das Baby verschiedene Geschmacksrichtungen über deine Milch mit.Nur sehr selten vertragen Babys etwas nicht wie Kohl oder Zitrusfrüchte.Du Brauchst viel Ruhe und Schmuseeinheiten mit dem Baby und sieh ihm tief in die kleinen Augen beim stillen das fördert die Milch genauso wie reichlich trinken auf alle Fälle solltest du immer einen Becher Quark im Haus haben falls du mal ein Milchstau hast dann den Quark in ne Tüte und kühlen und vor dem Stillen Brust ins Warme Wasser das löst und oft anlegen.Stillen hat soooo unendlich viele Vorteile für euch beide .Aber leider geben zu viele zu früh auf weil die Beratung und Hilfe fehlte deswegen hör auf einen Profi (4 Kinder)und such dir ne Hebamme stehn in den gelben seiten und die zahlt die Kasse.Auserdem macht sie auch Hausbesuche und hilft dir bei allem rund ums Baby.

Tscau und alles Gute:cool:

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  • 1 Jahr später...

Hallo,

ich stille seit ca. 6 Jahren fast nonstop.

Aleyna geb. 07.06.2001

Sara geb. 31.08.2004

Tuana geb. 26.12.2006

Stillen ist auch im Sinne der Mutter sehr gesund zumindest weiss ich von WHO dass stillende Mütter weniger bzw. kaum an Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs erkranken. Das ist mittlerweile bewiesen.

Übrigens noch ein Vorteil für Mütter deren Kinder z.b. Verstopfung kriegen einfach Gurken essen dann ist die Sache schon erledigt. Oder wenn die Kinder Durchfall haben einfach Banane essen.

Was viele auch nicht zu schätzen wissen, jeder weiss wieviel Fisch gesund ist, dies kann man auch über die Muttermilch weitergeben. Es ist auch super wenn die kleinen kein Gemüse mögen die Mutter hats in der Brust OK.

Also wenn sich manche wegen der Brustform gedanken machen ich sage einfach man kann es vorbeugen auch während des Stillens kann mann die Übungen gegen hängende Brüste machen und sich dran halten.

Also ich kann es nur empfehlen !!!!

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  • 1 Monat später...

Hallo,

Ich möchte allen Mut machen, ihr Kind so laange zu stillen wie es möchte. Ich habe 5 Kinder und bin zur Zeit auch noch am stillen. das 4. habe ich bis 3 Wochen vor der Entbindung des 5. gestillt (er war da schon 3 Jahre alt). Klar hat die FA gesagt, ich solle doch aufhören, meine Hebamme meinte aber, daß es nichts ausmachen würde, und wir könnten ihn doch wärend der geburt auch an meiner Brust saugen lassen, wenn die Wehen nicht richtig kommen wollen (hatte bei der 4. geburt eine Wehenschwäche). Aber er hat sich dann schon etwas früher abgestillt.

Auch wird man oft von wohlmeinenden Mitbürgern schief angeschaut : Was, du stillst immer noch, er hat doch schon so viele Zähne, tut das nicht weh!

Natürlich wird das Kind vielleich am anfang, wenn es die ersten Zähne bekommt auch mal zubeißen, das legt sich aber schnell wieder.

LG Claudia

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Ich kann mich Deinem Plädoyer nur anschließen. Ich finde es UNMÖGLICH, wie man in Dtl. abgeurteilt wird fürs Langzeitstillen! Die WHO EMPFIEHLT Langzeitstillen! Und beim Schnuller bis zur Einschulung sagt NIEMAND was! Da könnte ich echt kochen!

Mach weiter, es ist das Schönste, wenn die Kids sich selbst abstillen, und selbst das macht ja machmal traurig... Wenn's nicht nervt und nicht zu anstrengend ist, sollte man stillen so lang man Lust hat, es ist ja in der Tat was Lustvolles, vielleicht ist es das, was die Kritiker manchmal befremdet...

Auch Tandemstillen wird empfohlen, es ist wie gesagt nur eine Frage der individuellen Kräfte. Und es muss beiden Spass machen, es ist ja eine Stillbeziehung, das heißt, dazu gehören zwei.

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Tandemstillen konnte ich noch nicht ausprobieren, da das jeweilig größere Kind nicht mitspielen wollte (hatte sich wie gesagt schon abgestillt.) Aber ich hoffe, daß wir irgendwann in der nächsten zeit wieder ein kleines Krümelchen begrüßen dürfen. Vielleich klappt es ja dann.

Zum Teehma Schnuller kann ich nur sagen, daß es für ein Kind leichter ist, sich von dder Brust zu lösen, als vom Schnuller. Nur meine große Tochter hat den Schnuller angenommen, alle anderen haben gewürgt und in dann wieder ausgespuckt. Auch den Daumen nemen sie nicht, sie haben ja die Mama. Was ich beim Langzeitstillen besonders gut finde ist einfach auch die Tatsache, daß wenn sich so ein kleiner Knirps mal am Mund verletzt, was gerade in der Phase des laufen lernens schnell passieren kann (gesten zum Beispiel hat sich mein Sohn auf die Zunge gebissen (er ist erst 13 Mon. alt, hat aber schon 12 Zähne) , mit einen seiner Backenzähne, und die Blutung ging sehr schnell wieder werg, nachdem ich ihn an die Brust genommen hatte). Vielleicht hängen die Kinder etwas länger an mama, aber solange das Stillen geht, sollte man es weiter machen.

LG Claudia

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  • 4 Monate später...

Diese Obst und Gemüsesorten solltet ihr in den ersten sechs Wochen der Stillzeit meiden, weil sie beim Kind Blähungen oder einen wunden Po verursachen können:

Aprikosen , Orangen

Blumenkohl , Paprika

Bohnen , Pilze

Erbsen , Pfirsiche

Grapefruit , Plaumen

Gurken , Radieschen

Kirschen , Rettich

Kiwi , Schnittlauch

Knoblauch, Schwarzwurzeln

Kohl, Steckrüben

Kürbis , Weintrauben

Lauch, Zitronen

Linsen Zucchini

Mandarinen, Zwetschgen

Melonen , Zwiebeln

Nüsse

Auch folgende Speisen und Getränke können in den ersten sechs bis acht Wochen beim gestillten Kind zu Blähungen führen :

Kuchen und Gebäck mit Backpulver

sehr frisches Hefegebäck

hart gekochte Eier

grobes Vollkornbrot

kohlensäurehaltiges Mineralwasser

rohe Milch

__________________

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Diese Obst und Gemüsesorten solltet ihr in den ersten sechs Wochen der Stillzeit meiden, weil sie beim Kind Blähungen oder einen wunden Po verursachen können:

Aprikosen , Orangen

Blumenkohl , Paprika

Bohnen , Pilze

Erbsen , Pfirsiche

Grapefruit , Plaumen

Gurken , Radieschen

Kirschen , Rettich

Kiwi , Schnittlauch

Knoblauch, Schwarzwurzeln

Kohl, Steckrüben

Kürbis , Weintrauben

Lauch, Zitronen

Linsen Zucchini

Mandarinen, Zwetschgen

Melonen , Zwiebeln

Nüsse

Auch folgende Speisen und Getränke können in den ersten sechs bis acht Wochen beim gestillten Kind zu Blähungen führen :

Kuchen und Gebäck mit Backpulver

sehr frisches Hefegebäck

hart gekochte Eier

grobes Vollkornbrot

kohlensäurehaltiges Mineralwasser

rohe Milch

__________________

moderne hebammen und sogar im stillbuch aus den 70ern sagen/steht: alles quatsch! ist bei jeder frau und bei jedem baby anders wie was über die muttermilch vertragen wird. ich habe nix gemieden und sie hatte nie blähungen. jedenfalls keine schmerzhaften.

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