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Geburt von Laurin Joshua am 14.10. 2000

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Freesurfer

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Auf unserer Hochzeitsreise erfuhren wir, dass ich schwanger bin. Obwohl wir uns unheimlich ein Kind wünschten und ich auch vor unserem Urlaub extra die Pille abgesetzt hatte, waren wir doch ziemlich überrascht als meine Tage ausblieben. Zuerst schoben wir das auf die Hormonumstellung oder den langen Flug, ein Test brachte dann das Ergebnis: Positiv. Da waren wir gerade in Neuseeland und hatten noch 3 Wochen Reise vor uns. Von Australien aus telefonierte ich mit der Praxis meines Frauenarztes und machte mir einen Termin gleich nach der Rückkehr aus.

Im Urlaub war ich mir noch ziemlich unsicher, ob ich mich freuen sollte, würden die vielen Flüge schaden und hatte der Test wirklich recht ? Zuerst wollte ich Gewissheit haben und die bekam ich dann am 08. März, da war ich in der 8. SSW und konnte am Ultraschall das erste mal das Herz schlagen sehen.

Die Schwangerschaft verlief traumhaft komplikationslos. Ich hatte keine Probleme und fühlte mich immer ziemlich wohl. Ich machte mir allerdings - gerade am Anfang - immer ziemlich viele Sorgen um das Baby. Zum Glück war das immer unbegründet. Um die 20. SSW herum fingen wir an uns verschiedenen Kliniken anzusehen und schon bald war mir klar, dass ich mir dort eine Geburt nicht vorstellen konnte. Dafür war ich vom Geburtshaus völlig begeistert. Nachdem ich mich ausführlich informiert hatte und auch noch ein Einzelgespräch im Geburtshaus geführt hatte war klar, dass dort unser Kind geboren werden sollte.

Der Geburtstermin war für den 21.Oktober ausgerechnet worden. Am 12. Oktober war ich zur Vorsorge im Geburtshaus, da sah es noch so aus, als wenn wir noch eine ganze Weile würden warten müssen. Der Bauch war nicht gesenkt, keine Anzeichen, dass bald etwas passieren würde. Am 13. Oktober waren wir Christoph und ich dann noch zusammen im Kino und danach noch in einer Bar. Gegen 23:00 Uhr ging ich dort zur Toilette und hatte das Gefühl, dass mir Fruchtwasser auslief. Ich ging zurück zum Tisch und sagte Christoph Bescheid. Wir blieben noch eine Weile sitzen und fuhren danach heim. Ich wollte mich zu Hause noch mal versichern, was da nun auslief, Wehen hatte ich bis dahin ja noch nicht. Zu Hause war die Unterwäsche dann eindeutig nass, es ging blutiger Schleim ab und so beschlossen wir die Funknummer unseres Hebammenteams vom Geburtshaus anzuwählen. Constanze, bei der ich auch am Donnerstag die Vorsorge hatte, rief schnell zurück und ich schilderte ihr was passiert war. Da ich noch keine Wehen spürte, gab sie uns den Rat uns erst mal noch hinzulegen und noch etwas Schlaf zu tanken. Wir sollten entweder anrufen wenn sich etwas tun würde bzw. am Morgen zur Kontrolle ins Geburtshaus zu kommen, ab 7:00 Uhr hatte dann Verena Dienst, die wir auch von einer Vorsorge her kannten. Da war es ca. 00:15.

Christoph schaffte es noch ein wenig zu schlafen, ich war ziemlich unruhig und stand immer wieder auf um in der Wohnung umher zu laufen. Gegen 1:30 Uhr überkam mich sogar noch der Hunger und ich machte mir etwas zu Essen. Langsam spürte ich auch, dass die Wehen in gang kamen, dazu kam noch ein ordentlicher Durchfall und so riefen wir gegen 6:30 Uhr noch mal bei Constanze an. Die versprach sofort Verena Bescheid zu geben, die dann ja für uns zuständig war. Verena rief uns dann an und nachdem wir am Telefon kurz die Lege abgeklärt hatten, versprach sie, in ca. einer Stunde bei uns zu sein. Gegen 7:30 Uhr war sie dann auch da, untersuchte mich und hörte die Herztöne ab. Die Herztöne waren total gut und bei mir lautete der Befund: Muttermund 1cm.

Verena gab mir noch gute Hilfestellung zum Wehen veratmen und wir einigten uns auch schnell drauf, dass es für das Geburtshaus noch zu früh sein würde. Ich fühlte mich auch noch recht wohl und der Schmerz war ganz gut zum Aushalten. Als Verena weg war legte ich mich auf Ihren Rat in die Badewanne und Christoph suchte unsere Wärmflasche für mich raus. Christoph half mir super dabei die Wehen richtig zu veratmen, die auch immer mehr in Gang kamen. Da ich ziemlich zu schwitzen anfing fühlte ich mich in der warmen Wanne nicht mehr so recht wohl und wollte erst mal raus auf mein Bett. Dort veratmete ich einige weitere Wehen, da allerdings ohne Wasser deutlich mehr weh taten. Ich war gerade dabei zu überlegen, ob ich nicht doch wieder in die Wanne steigen sollte, als ich feststellt, dass ich zu bluten anfing. Also schnell raus aus dem Bett und auf die Toilette. Da das Sitzen ziemlich unangenehm war blieb ich über der Toilette stehen und stütze die Hände auf den Oberschenkeln ab. Da waren die Wehen auf einmal richtig gut zum Aushalten und plötzlich hatte ich das Gefühl auch pressen zu müssen. Ich fühlte mich gleich viel besser und kapierte gar nicht so schnell, dass das wirklich Presswehen waren. Erst ca. nach 10 Minuten sagte ich Christoph Bescheid, dass ich das Gefühl hatte, dass das Presswehen waren. Der war gleich so schlau direkt Verena anzufunken obwohl ich noch mal warten wollte: „Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob sie da schon kommen muss“ Irgendwie ging einfach alles etwas zu schnell und da ich die Schmerzen wirklich als total erträglich empfand konnte ich mir einfach nicht vorstellen, dass die Geburt vor der Tür stand.

Verena rief zurück, redete kurz mit mir, aber bei der nächsten Wehe drückte ich das Telefon Christoph in die Hand. Die Zwei redeten nur noch kurz, es hatte Verena wohl gereicht mich im Hintergrund mit der Wehe kämpfen zu hören, sie wollte sofort kommen. Da war es ca. 8:45 Uhr. Genau kann ich mich nicht mehr an die Zeit erinnern die dann kam. Ich spürte nur so ein Brennen in der Scheide und hatte irgendwie im Kopf, dass in meinem Schwangerschaftsbuch so das eintreten des Köpfchens in die Scheide beschrieben war. Komischerweise war ich nicht mal nervös und sagte nur Christoph, dass ich das Gefühl hätte, dass der Kopf gleich kommt und es nicht übel wäre, wenn Verena schnell da wäre. Die klingelte dann auch um 9:09 Uhr an der Tür und kam sofort zu mir ins Bad. Man hat wohl schon einen Teil des Köpfchens gesehen wie sie und Christoph mir erzählt hatten.

Dann ging alles ziemlich schnell. Verena sagte nur, komm mal weg da, sonst fällt das Kind noch ins Klo. Sie schlug mir vor mich vor die Badewanne zu knien, mit den Armen stütze ich mich am Rand ab. Christoph und Verena legten überall Handtücher aus, Christoph sollte noch ein Badetuch ins Backrohr legen, der Heizlüfter wurde angeschmissen und dann sollte ich schon kurz mit dem pressen aufhören, damit der Kopf gut über den Damm kommt. Alles war so schnell, ich fühlte nur: Das war der Kopf und dann flutschte etwas warmes weiches aus mir und ich hörte unseren Sohn ganz kräftig schreien. Ich wusste nur: Es ist vorbei und unser Kind ist da. Verena hatte Christoph seinen Sohn in die Hände gegeben und sie hoben ihn mir durch die Beine durch in die Hand. Was für ein wahnsinniges Gefühl den Kleinen zu sehen.

Die Nabelschnur war etwas zu kurz, so wurde er von Verena gleich abgenabelt, damit wir ihn richtig hochnehmen konnten. Verena half mir auf die Beine und dann konnte ich mich in mein Bett legen und Laurin wurde sofort angelegt und begann zu trinken. Dann musste die Nachgeburt ja noch geboren werden, auch das verlief schnell und ohne Probleme. Trotz der schnellen Geburt hatte ich nur zwei kleine Schürfwunden an den Schamlippen die später noch genäht wurden.

Jetzt konnten wir uns erst mal alle Drei kennen lernen. Die Geburt von Laurin war wirklich ein unheimlich schönes und beeindruckendes Erlebnis und ganz sicher wird unser kleiner Schatz kein Einzelkind bleiben.

Daniela

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