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Erziehung... ein Kinderspiel ?! Die Sendung Quarks und Co vom 25.9. als Basis....

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Bibbi

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nicht viel neues, wenn man sich generell über erziehung austauscht, aber trotzdem interessant. erschreckend fand ich das in Frankreich in jeder zweiten Familie gewalt vorkommt.

... ich fand es schon interessant - vor allem die Bestätigung Simnon jeden Füller selbst neu kaufen zu lassen den er verschlampt hat mich sehr beruhigt :lol_liegend: - darf er nämlich seit letztem Jahr tun - dieses Jahr hat er schon ein Paar Turnschuhe gekauft *g

Sicher, nicht viel Neues, wenn man eh so erzieht Linda - aber zB. den Test mit den Lügen und auch die Erklärung warum Kinder sagen - das war immer so - fand ich wahnsinnig wichtig.

Wenn auch nur ein Elternteil nun kapiert, dass Kinder bis 6 Jahre NICHTS tun um einen zu ärgern oder bewusst auszuspielen, sich persönlich angegriffen fühlt in genau solchen Situationen - war die Sendung gold wert.

Ich fand sie gut gemacht - kritisch auch dem Gesellschaftsdruck entgegen - und JA!!!! Unser Kinder sind definitiv überbehütet und viele Probleme kommen daher - wir Eltern kriegen viel zu viel mit!!!

Bsp. eben - 1970 starben noch über 2000 Kinde rim Strassenverkehr - heute keine 200 mehr, und die dann weil sie IM Auto sitzen meist.

Dennoch meinen Eltern - die große Welt da draussen ist viel zu böse - Kinder haben heute kein Freiraum mehr. Seh ich absolut so - welcher 5jähriger geht heute allein auf dem Spielplatz wo 4 Klässler nichtmal allein zur Grundschule laufen dürfen.

Und nochmal ja - Ausreden und Rechtfertigungen für diese Verhalten gibt es immer - sonst würden die Eltern ja nicht so agieren.

Ich halte es aber für zu überängstlich und falsch. Kinder können, auch heute - die Eltern müssen nur wollen :abiggrin:

Bearbeitet von Bibbi
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Nachdenkenswert fand ich auch den Aspekt, dass Kinder heute diesen Erfolgsdruck haben weil Eltern schließlich etwas dafür "aufgeben" - Karriere zB. - sie stecken zurück, also muss die investierte Zeit ins Kind zumindest erfolgreich sein.... Kinder werden zu Projekte ... auch hier Leistungsdruck.

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Danke für den Tipp Bibbi, so habe ich gestern Abend doch noch was interesantes zur Berieselung gehabt.

Ich dachte auch viel, naja weiß ich schon, mach ich ja auch so blabla. Und Kinder alleine raus lassen mache ich ja auch, und ernte mir dafür vorwurfsvolle Blicke von der Nachbarschaft. Aber meine Kinder gehen eben nur bis mittags in den KiGa und sind danach bei mir zu Hause. Ehrlichgesagt, gehe ich dann nur wegen der Nachbarschaft alle paar Minuten mal raus auf die Straße und schaue ob die Kinder noch anständig spielen... die anderen Kinder in der Straße sind ALLE bis 5Uhr fremdbetreut.

Interessant wurde es für mich als mein Mann am Ende der Sendung dazu kam und es für Unsinn hielt, dass Kinder solch einem Leistungsdruck unterliegen würden. Wer würde denn das machen! Das war ihm völlig fremd. Aber ich möchte ihn mal sehen, wenn sein Kind nachmittags keine Lust auf Hausaufgaben hat und dem Leistungsdruck in der Klasse nicht stand halten kann und anfängt zu blockieren. Wieviele Kinder lernen eben schon vor der Schule das Lesen und Rechnen und heben damit natürlich auch das Leistungsneveau in der Klasse.

Unsere Kinder machen noch keine Kurse. Aber gerade heute Nachmittag wollte ich mir so ne kleine Englischstunde für meine Kinder anschauen. Ich singe zwar auch auf Englisch mit ihnen und sie verstehe auch so einiges. Aber ich weiß, dass mein Mann dagegen ist, da er meint sie würden sich dann in der Schule langweilen.

Ich bin da selbst sehr hin und her gerissen. Ich weiß dass seine gleichaltrige Freundin in Amerika bereits lesen und rechnen kann und dieses Jahr in die 1. Klasse gekommen ist. Dort lernt man das ABC und erstes Rechnen schon in der Vorschule. Aber es wird dort dermaßen spielerisch gemacht, dass auch das Klassenzimmer von der Grundschule immernoch wie ein Kindergartenzimmer aussieht und viel spielerisch gelernt wird. So 10 Minuten Konzentration und dann wieder was gespielt usw.

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Ich hab's leider verpasst.

Aber Danke, Bibbi und auch Anita, für die kurzen Zusammenfassungen!

Ich denke zum Freiraum muss man sagen, dass es schon auch aufs Umfeld ankommt. Unsere grad 4-jährige springt hier draußen in der Nachbarschaft frei mit ihren gleichaltrigen Freunden von Garten zu Garten rum, allerdings muss sie dazu auch noch nicht mal die Spielstraße überqueren.

Anita, anschauen kannst Du es Dir ja mal, meiner Meinung nach ist das Wichtigste, was sie in den ersten 10 Jahren (oder noch länger) lernen der soziale Umgang und wenn dort Kinder sind, mit denen sie sich gut verstehen und es sehr spielerisch ist, dann warum nicht?

Zum früher lesen lernen: mir wurde als Kind immer gesagt, dass ich das dann erst in der Schule lernen werde. Wenn heutzutage ein Kind nach Buchstaben fragt, dann bekommt es wenigstens meist Antwort auf seine Fragen und ich glaub, dass es sehr anstrengend für beide Seiten wäre, einem Kind, das nicht bereit dazu ist, das Lesen beizubringen... Ob sich das tatsächlich jemand antun würde? :noidea:

Unsere Maus fing sich mit 2,5 Jahren an für Buchstaben zu interessieren, wir haben ihre Fragen beantwortet und sie kann nun fast alle Buchstaben (außer denen, bei denen wir niemanden kennen, der damit anfängt :lol:) und ist damit in ihrem Freundeskreis bei weitem nicht allein. Sie kann aber nicht wirklich lesen (nur manchmal sehr kurze Wörter), nacheinander Buchstaben eines Wortes zu erhören und sie aufzuschreiben scheint da irgendwie einfacher zu sein? :noidea:

Ich glaub, dass das tatsächlich ne Sache ist, wo es "Klick" machen muss damit die es verstehen und dass das an der Reife liegt, da lässt sich mit Trainieren meiner Meinung nach nichts Sinnvolles erreichen.

Genauso z.B. Mit dem Zählen. Bring ich das nem Kind bei bevor es einen Mengenbegriff entwickelt hat, dann lernt es das auswendig, verlernt es dann aber wahrscheinlich nochmal für ne Weile bevor es das Konzept verstanden hat und es dann "richtig", mit Verständnis lernt. Also wozu?

Ich geb ehrlich zu, dass ich an sich ein ehrgeiziger Typ bin und es mir Spaß macht, dass meine Mäuse Vieles schnell verstehen :aredface:

Aber genau weil ich das weiß versuche ich immer wieder, mich von ihnen leiten zu lassen und ihnen nichts aufzudrängen, auch wenn es sehr verlockend ist. Und viel die Phantasie und das Soziale zu fördern, ich hoffe es gelingt mir immer besser.

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... aber das ist doch genau der Punkt - das - die saugen es auf wie ein Schwamm ist die rechtfertigung für die Eltern, ihrem Kinde solche Dinge beizubringen.

Der weitaus wichtigere Punkt - meiner Meinung nach ist allerdings der, dass eine 4 jährige lernt, sich sozial! auseinanderzusetzen - und Konflikte eigenständig löst - nur, wer "prügelt" sich heutzutage auf dem Spielplatz?! Nein, nicht die Kinder - dieser Aspekt wird ihnen von vielen Eltern abgenommen.

Was daraus folgt - sind 5 jährige die zwar lesen und schreiben können - aber sozial nichtmal den Stand eines 3jährigen haben, der sich in dem Punkt "normal" entwickeln darf.

Für mich gilt nach wie vor - alles zu seiner Zeit! Und wenn Kinder ihrem Alter nach beschäftigt werden, oder besser - sich beschäftigen dürfen, ist die "Sehnsucht" nach dem was Erwachsene tun auch nicht so groß.

Kinder verbringen zuviel Zeit mit Erwachsenen, sind viel zu wenig unter Gleichaltrige - und da kommen natürlich Fragen bzgl. Buchstaben und Zahlen.

Bei Liam haben wir das nun streng unterbunden - das letzte halbe Jahr - ich schrieb es in einem anderen thread - meinte er, er wäre bereits 8 und wollte natürlich uach das tun was 8jährige machen.

Dazu gehörte dann auch natürlich rechnen und schreiben - wir haben seine Aufmerksamkeit wieder dahingelenkt wo sie hingehört - auf Bäume klettern, mit dem Ball spielen mit Gleichaltrigen Konflikte selbst austragen lassen, Kompromisse lernen, Verhaltensregeln aufgreifen um miteinander leben zu können, Selbstvertrauen aufbauen, eine Stimme in der Gruppe haben, Gedanken versuchen klar und verständlich rüberzubringen ... eben soizales Verhalten lernen - DAS sollte ein 5 jähriger lernen - und nicht in einer Englischstunde sitzen.

Heute fragt er nichtmehr nnach zahlen und Buchstaben - heute verschwindet er nach dem KiGa nach draussen - und ist ausgeglichen.

Es ist erschreckend, wieviele Kinder bei der Einschulung Englisch können, zählen und schreiben - aber wie wenig sie mit einem Ball umgehen können oder gar mit anderen Kindern - geschweige denn sich vernünftig ausdrücken können was sie möchten und meinen. Und sich das auch zutrauen zu äussern.

Nur meine Meinung....

Bearbeitet von Bibbi
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Für alle, die es verpasst haben - man kann sich Quarks und Co. auch immer noch in der WDR-Mediathek anschauen.

Ich hab keine feste Meinung zur Erziehung generell - ich glaube, Erziehung muss auch immer zu den Eltern und zum Kind passen, denn jeder ist anders. Meine Oma hat 11 Kinder groß gezogen und immer gesagt, sie musste jedes einzelne anders erziehen als die übrigen 10.

Was auf jeden Fall "gut" ist, ist mMn, die kleinen Kinder wieder mehr raus zu lassen und mit ihresgleichen spielen lassen. Ich glaube, viele Probleme entstehen dadurch, dass Kinder viel in "unkindliche Erwachsenensituationen" mitgeschleppt werden. In Kurse, in den Supermarkt, ins Café...

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Bibbi, da muss ich dir vollkommen Recht geben, aber ich Herzchen auch sooooo gut verstehen.

Ich lasse mich da sehr von meinem Umfeld leiten. In USA konnte Lukas auch mit 2 Jahren das ganze Alphabet. Zwar nicht schreiben und nicht lesen, aber er kannte JEDEN Buchstaben, denn in jedem Haus mit Kindern lagen Buchstaben herum und in jedem Kleinkinderkurs wurde das ABC gelernt... Das hat er jetzt verlernt.

Wir sind im Waldorfkindergarten, da geht es auch darum aus den Kindern keine kleine Erwachsene zu machen. Und wenn neue Kinder in den KiGa kommen, aus dem Regelkindergarten z.b. dann kann das bis zu einem Jahr dauern, bis diese Kinder gelernt haben sich selbst zu beschäftigen und mit Dingen zu Spielen, die keine fertige Form haben. Also mit ihrer Fantasie eine Kastanie zum Brötchen werden lassen, oder ein Stück Holz zu einem Auto usw.

Meine Idee mit dem Englischkurs kam daher, dass meine Kinder in USA geboren wurde und zumindest Lukas mal akzentfrei Englisch sprechen konnte, aber es so ziemlich komplett verlent hat. Ich dachte, dass er sich in dem Kurs wieder besser erinnern lernt. Wenn er seine Freundin jetzt nur noch 1x im Jahr sieht, dann verstehen sie sich heute noch sehr gut, aber die Sprache wird mit zunehmendem Alter immer wichtiger und ich befürchte einfach dass sie nächstes Jahr nichts mehr zusammen machen können, weil ihnen die Zeichen und Körpfersprache mit den wenigen Wörtern die Lukas hat nicht mehr ausreicht und das fände ich sehrsehr schade. Schließlich will er dieses Mädel immer noch heiraten, lach.

Naja, ich denke, dass ich mir diese Veranstaltung heute Nachmittag mal ansehe und dann entscheide. Wenn es ihm Spaß macht okay, er hat ja sonst gar keinen Kurs und wenn ihm auch das keinen Spaß macht, dann darf er weiterhin mit seiner Schwester nachmittags spielen und streiten.

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@Anita:

bei dir ist das mit dem Englilsch auch ein völlig anderer Hintergrund - Mellie zB hat ihre Mädchen auch im englischen KiGa weil ihr Mann Ire ist. Das hat ja nichts mit - er soll es mal leichter haben in der Schule - zu tun :awink:

Und ja, viele Kinder können einfach nicht mehr spielen. Schlimm finde ich das. Beginnt schon damit, dass Babys heute nicht mehr aus der "hand" gegeben werden wenn man zu Besuch ist irgendwo - klar, Erwachsene dürfen mal halten - aber ich kenn es zB noch so, dass selbst die Kleinsten mit im Kinderzimmer waren und wir uns um das Baby mitkümmerten. Heute biste verantwortungslos, wenn du ein Kleinkind so frei "laufen" lässt mit den anderen.

Liam kann auch alle Buchstaben, noch immer - und er rechnet auch alles bis 10 - allerdings beschäftigt er sich damit nicht mehr, seit wir ihn bewusst zu Dingen leiten, die ihn altersgerecht fördern - und wie Eva schreibt, wir halten ihn so weit es geht aus unserer Erwachsenenwelt raus.

Das klappt hier ganz hervorragend - vieles hat sich verbessert dadurch. Vor allem nimmt gerade massiv seine Sucht nach Aufmerksamkeit ab.

Er ist endlich wieder 5, kommt mit Schürfwunden heim, lässt sich trösten und dackelt dann wieder ab - weiter klettern üben.

Bearbeitet von Bibbi
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(...) - weiter klettern üben.

Damit schult er übrigens (laut G. Hüther) ganz toll sein mathematisch-räumliches Denken.

Und das Abnehmen der Aufmerksamkeits-Sucht erlebe ich wirklich täglich, sobald ich mit den Kids zusammen die Haustür von außen zumache. Hier in der Wohnung komme ich mit den beiden zu nichts, draußen muss ich mich nur um den kleinen Mann kümmern, da ist unser 6jähriger meist sofort mit irgendwas beschäftigt.

Ich muss aber gestehen, dass ich oftmals der Verlockung erliege, doch viel Haushalt und so nachmittags "noch schnell" erledigen zu wollen. Früher hat das immer in Stress und Frust geendet, weil der große dann nicht von meiner Seite gewichen ist und ständig rumgemosert hat und mit mir spielen wollte. Mittlerweile fällt mir dann doch meist zum Glück irgendwann ein, dass ich das dann einfach auf abends verschieben muss und am nachmittag eben ein bisschen Gartenarbeit einschiebe, oder einfach zum nächsten Spielplatz laufe mit den beiden. (Hier mitten in der City und ohne gleichaltrige in der unmittelbaren Nachbarschaft isses mit dem "einfach raus- und losrennen lassen" eben doch etwas schwierig.)

Zum Glück sind Eltern ja auch hin und wieder lernfähig. :awink:

LG Eva

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Ich hab mir die Sendung gerade mal angesehen. Quarks und Co und auch Ranga mag ich und schau das irgendwie viel zu selten.

Mit am Beten hat mir gefallen, dass der ganze Wust an Erziehungsratgebern ad absurdum geführt wurde. Bestätigt nur einmal mehr meine Meinung dazu. :aiggrin:

Und auf, was du von deine Oma geschrieben hast ist sooooo richtig, Eva.

Ich finde, das merkt man auch schon mit 2 Kinder gut. Jedes Kind ist nunmal anders. Wir Eltern aber auch. Und so können wir zwar unsere Erfahrungen austauschen und uns Anregungen von anderen holen, mehr aber nicht.

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Ich guckd ie Sendung jetzt grad und musste schmunzeln, weil neben dem Ranga, den ich auch gern schaue (*Kobold die Hand reich*)

auch fast alle meine "Erziehungs-Buddies" dabei sind: Der Gerald (Hüther), der Remo (Largo) - wer ein bischen fehlt, ist der Jesper (Juul)

- die üblichen Verdächtigen halt, wenn es um Erziehung und Entwicklung geht dieser Tage :awink:

:lol:

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ich finde den ranga auch recht cool, er ist mir bei einer reportage/themenabend bei jauch aufgefallen, wo das thema war: "elektronische medien machen kinder blöd" - da meinte er, na dann habe ich 4 "doofe" kinder ;) naja so ähnlich ;)

Verdammte *******e, schlaf ein und Kinderkacke: Das ehrliche Elternbuch kennt das jemand von euch? weil deswegen habe ich nämlich wdr verpasst weil es glaube ich fast zeitgleich oder etwas später kam - also eine reportage übers elternsein?

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Na, das klingt doch interessant, da werde ich mir den Beitrag doch jetzt mal anschauen.

Ich glaube, dass es die Mischung macht. Ich bin heute auch mit meiner knapp 3-jährigen in Gummisteifeln durch Pfützen gesprungen und habe ihr danach ein Holz-ABC gekauft, weil sie gerade Interesse an Buchstaben hat. Ich halte nichts davon, Wissen vorzuenthalten, weil sie dafür vielleicht noch nicht reif sein könnten. Kinder wollen lernen, sie lernen in jeder Minute. Ob es nun darum geht, welchen Weg man am Besten in den Baum nimmt, oder wie man ein Lied singt, oder wie man etwas schreibt, und und und. Und ja, sie sind wie Schwämme - das ist ja auch gut so, sie wollen und müssen ganz viel lernen - ABER, ihren Interessen entsprechend und nicht den Interessen der Eltern entsprechend. Und nein, ich glaube nicht, dass ich meine Tochter in 2 Jahren alleine hier in der Stadt nach draußen schicken werde. Denn die Zahlen, die Du nennst, Bibbi, hängen ja gerade auch damit zusammen, dass Eltern heute vorsichtiger sind ;)

Und es ist Quatsch, dass man früher so eine lange Kindheit hatte und jetzt nur auf Leistung getrimmt wird. Vor 300 Jahren schon begann die Uni mit etwa 17 Jahren, man studierte Medizin, Recht, Sprachen und was halt noch so angeboten wurde. Und war mit Anfang 20 fertig. Man musste sich beeilen, man wurde ja nicht so alt wie heute. Und das alles, wenn man Glück hatte - ansonsten arbeitete man von klein auf auf den Feldern und musste sehr viel früher als heute erwachsen werden. Ich halte es schlicht für einen Trugschluß, hierbei auf früher zu pochen.

So, genug geschwafelt, jetzt schaue ich mir den Beitrag an und lerne vielleicht etwas :)

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Bibbi, Du hast sehr Wahres geschrieben :atop:

Und Eva, danke für den Tipp, nun hab ich's auch gesehen und mich hat die "Englisch-Förder-Mutti" erschreckt.

Zur Erklärung: ich hab gerade "Medienmündig: wie unsere Kinder selbstbestimmt mit dem BIldschirm umgehen" gelesen (wirklich tolles Buch!!!) und darin steht als Grundtenor, dass es erstmal wichtig ist, die Fantasie auszubilden. Auch wenn man z.B. später Informatiker werden will ist es wichtiger, Fantasie und Flexibilität erworben zu haben als jetzt zu lernen sich mit Programmen auszukennen, die dann später sowieso gnadenlos veraltet sein werden.

Aus meiner Erfahrung kann ich beisteuern, dass ich Studenten gesehen habe, die in der Schule die letzten Jahren den kompletten Unterricht auf Englisch hatten und die nun im Studium viel größere Probleme haben, wissenschaftlich Englisch zu schreiben als diejenigen mit "normaler" Englisch-Schulbildung - weil sie vorher länger einen bestimmten "Schul-Schreibstil" eingeübt haben und nun weniger flexibel sind als die anderen.

Kann also auch nach hinten losgehen...

Anita, mit dem Kontext ist Englisch bei euch ja was, was mit seinen Wurzeln zu tun hat, das ergibt sich ja logisch, dann find ich das schon sehr sinnvoll.

Ich war selbst Waldorfschülerin, unsere Maus kriegt also auch genug davon mit, sie kann gut Klettern und spielt Phantasiespiele, dass mir fast schwindelig wird ("Mama, wir spielen Verstecken und Du musst nicht nur suchen, sondern sagen, WER sich versteckt hat". Ich: "na DU hast Dich versteckt, die kleine Maus seh ich hier noch". Sie: "und wer von den Unsichtbaren hat sich noch versteckt? Die musst Du auch erraten und finden!" :grinsend_blau:)

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Na, das klingt doch interessant, da werde ich mir den Beitrag doch jetzt mal anschauen.

Ich glaube, dass es die Mischung macht. Ich bin heute auch mit meiner knapp 3-jährigen in Gummisteifeln durch Pfützen gesprungen und habe ihr danach ein Holz-ABC gekauft, weil sie gerade Interesse an Buchstaben hat. Ich halte nichts davon, Wissen vorzuenthalten, weil sie dafür vielleicht noch nicht reif sein könnten. Kinder wollen lernen, sie lernen in jeder Minute. Ob es nun darum geht, welchen Weg man am Besten in den Baum nimmt, oder wie man ein Lied singt, oder wie man etwas schreibt, und und und. Und ja, sie sind wie Schwämme - das ist ja auch gut so, sie wollen und müssen ganz viel lernen - ABER, ihren Interessen entsprechend und nicht den Interessen der Eltern entsprechend. Und nein, ich glaube nicht, dass ich meine Tochter in 2 Jahren alleine hier in der Stadt nach draußen schicken werde. Denn die Zahlen, die Du nennst, Bibbi, hängen ja gerade auch damit zusammen, dass Eltern heute vorsichtiger sind ;)

Und es ist Quatsch, dass man früher so eine lange Kindheit hatte und jetzt nur auf Leistung getrimmt wird. Vor 300 Jahren schon begann die Uni mit etwa 17 Jahren, man studierte Medizin, Recht, Sprachen und was halt noch so angeboten wurde. Und war mit Anfang 20 fertig. Man musste sich beeilen, man wurde ja nicht so alt wie heute. Und das alles, wenn man Glück hatte - ansonsten arbeitete man von klein auf auf den Feldern und musste sehr viel früher als heute erwachsen werden. Ich halte es schlicht für einen Trugschluß, hierbei auf früher zu pochen.

So, genug geschwafelt, jetzt schaue ich mir den Beitrag an und lerne vielleicht etwas :)

seh ich absolut nicht so.... also mit den Zahlen, und war auch nicht mein Ansatz sondern ein feedback aus der Sendung ;o)...ich hab demnächst keine Chance Liam anders in die Schule zu kriegen - kann ihn schlecht 3 km laufen lassen (Simon läuft die aber Dienstags und Mittwochs und findet es absolut ok) - aber wäre sie näher, dürfte er zur Schule gehen - vor allem auch aus dem Hintergrund, dass Laufen auch den Kopf befreit - die kommen wesentlich ungestresster in der Schule an, als wenn sie den Horror morgens bzgl. Parken an Grundschulen inkl. dadurch gestresster Mama hinter sich haben. Und mittags kann wortwörtlich durchgeatmet werden bevor die Hausaufgaben gemacht werden.

und das Bild von "früher" welches du hier benennst stimmt so auch nicht - habe ich vorletzte Woche noch im Freilichtmuseum Kommern gelernt - Kinder wurden damals nur nach ihren Möglichkeiten zur Arbeit mitgenommen, es herrschte auch damals schon Schulpflicht nur das Interesse war nicht groß, dass Kinder übermäßig viel lernten, denn sonst war der Hof in Gefahr.

Zudem sprach ich mehr von meiner Schulzeit - und soooooo alt bin ich nun auch wieder nicht *g

Meine Schulzeit war wesentlich entspannter - und leider muss ich auch wieder sagen, dass es schwierig ist zu beurteilen, was man selbst nicht live miterlebt.

Simon kommt täglich erst um 16:15 Uhr nach Haus - ausser Freitags - und nein, er hat keine Betreuung - es herrscht bis zur 9. Stunden Unterricht - heute zB Englisch in Stunde 8 und 9.

Wenn er zu Hause ist, nimmt er sich 30 min Auszeit um dann nochmal ca. eine Stunde was für die Schule zu tun - rausgehen?

Meist erst ab 18 Uhr möglich.... wenn keine Klassenarbeit ansteht. Und das auch max. 1,5 Stunden, denn der Wecker schellt morgens um 6:15 Uhr - er geht um 7 Uhr aus dem Haus, Schule beginnt um 7:45 Uhr.

Und das ist definitiv Schulalltag heute. Und keine Ausnahme sondern Alltag auf dem Gymnasium. Und heutzutage soll ja schließlich jedes Kind dahin.... auch dahingehend ist der Druck massiv. Ich erinner mich mit Schrecken an die Zeit, als damals in der Grundschule der Schulwechsel anstand - dieser Konkurrenzkampf zwischen den Eltern, inkl. Beschwerden bei den Lehrern, warum den DAS Kind da eine Empfehlung bekam und ihres nicht - was SIE (also nicht das Kind sondern die Eltern) tun könnten um diese noch zu erreichen etc.

Ich hab nur mit dem Kopf geschüttelt - und ja, Simon geht aufs Gymnasium, vll. hab ich deshalb gut reden, denn auch ohne diesen ganzen Quatsch vorher und diesen Druck. Denn wer für diese Schulform geeignet ist, kriegt das auch hin ohne vorher einen Englischkurs besucht zu haben oder andere intensive Förderung. Nur leider zählt heute ausser Abi nix mehr.

Wir ja, haben auch mit Simon Buchstaben und zahlen gemacht - aber ich hab niemals von mir aus was speziell zur Förderung dafür gekauft - er kam - Mama wie schreibt man - ich hab es diktiert, er schrieb - gut war. Wissensdurst gestillt. Liam ist auch damit zufrieden. Mal will er 30 min schreiben, mal nur 2 min. - aber er entscheidet was und ich biete ihm keine Palette von Büchern und Spielen dazu.

Ich finde es schade, dass vor dieser Entwicklung die Augen zugemacht wird, nicht nur der Leistungsdruck auf Erwachsene ist gestiegen - und alles damit entschuldigt wird, das man Kinder ja schließlich fördern muss. Wer lenkt sie denn dahin? Es ist so leicht Kinder auch in andere Richtungen zu lenken.

Ja, ich kann mit ihnen Buchstaben malen - aber muss ich deshalb gleich ein Brettspiel mit Buchstaben kaufen? Hätte ein Stift und mal eben einen Namen schreiben nicht gereicht - muss ich als Elternteil das gleich so vertiefen?

Genau darum geht es mir Schildi....keine Mutter erzählt dir, dessen Kleinkind im Englischunterricht sitzt, dass dieses Kind kein Interesse oder Spass daran hat. Die sind alle soooo interessiert.

Und was ist die Folge dieser Entwicklung im Gesamten? Leute, die mit Jugendlichen zu tun haben, die ins Berufsleben einsteigen wissen zu gut, wovon ich rede.

Heute stellen sich die kids nichtmal selbst bei den Firmen vor, das erledigt auch Mami.

Gab es früher auch - ja - nur das Verhältnis hat sich umgedreht.... und das kanns doch auch nicht sein.

Bearbeitet von Bibbi
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Ich denke 2 Aspekte haben sich im Vergleich zu unserer Schul- und Lehrzeit tatsächlich verändert: einerseits ist den Kindern Zeit zum Reifen genommen worden, an beiden "Enden", durch die frühere Einschulung und durch das verkürzte Abi, dann fällt bei den Jungs (die ja oft etwas langsamer in der Entwicklung sind) auch noch Zivi/Wehrdienst weg.

Und andererseits ist das komplette System viel kompetitiver geworden, was ist ein Hauptschulabschluss noch wert im Vergleich zu früher? Aus der Sorge, was aus dem Kind werden kann und in der Hoffnung ihm mit offenen Wahlmöglichkeiten zum Erfolg zu verhelfen zielen viele Eltern aufs Abi hin.

Also wird dort die Luft immer dünner je mehr darum kämpfen und der "Kampf" geht an der Uni weiter, weil noch recht unreife junge Erwachsene sich für einen Beruf entscheiden müssen (viele nicht aus wirklicher Eigenmotivation heraus, ich arbeite im Unikontext und der Unterschied fällt schon auf im Vergleich älterer zu den ganz jungen Studierenden). Bei uns gab es damals dann z.B. 5 Jahre Studium bis zum Diplom. Hatte man den Studienplatz, dann konnte man sich die Zeit relativ flexibel einteilen, mal mehr und mal weniger machen, früher fertig werden oder lange Zeit studieren und hatte dann ein Diplom, mit dem man in mehreren Fachgebieten arbeiten konnte.

Heute "kämpfen" sie 3 Jahre um gute Noten, mit viel Konkurrenz und unschönem Wettbewerb untereinander, denn nur die Besten dürfen weiter machen und bekommen einen spezialisierten Masterplatz. Auch hier müssen sie sich also nochmal 2 Jahre früher auf ihre Spezialisierung festlegen, das Studium gibt feste Stundenpläne vor (ist sehr verschult) und wer sich länger Zeit lassen muss (z.B. Weil er arbeitet, was mit den festen Stundenplänen und dem gesteigerten Pensum sowieso noch schwieriger ist), der muss dann auch noch Studiengebühren bezahlen wenn es zu lang dauert.

Sorry, ist lang geworden, aber mir fällt der Unterschied zu vorher immer wieder auf und es tut mir echt leid für unsere Kinder, dass es ihnen immer schwerer gemacht wird :afrown:

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Im Bildungssystem ist meiner Meinung nach echt der Wurm drin und mit jeder "Reform" und jedem neuen Schulkonzept wird immer katastrophaler, was eh schon eine Katastrophe ist. Und unsere Kinder sind darin dann die Versuchskaninchen.

Wer blickt denn da schon noch durch?

Dazu kommt dann noch, dass wir ja alle nur noch kleine Genies zu Hause haben. Der Ansatz, dass alle Kinder zu gleichen Leistungen befähigt sind, wenn sie denn nur entsprechend geschult und gefördert werden, ist doch Mumpitz. Es gab schon immer die Überflieger und die, die es auch beim 100sten Mal nicht kapiert haben. Und ist das schlimm? Keineswegs. Denn wenn alle nur noch Akademiker werden, wer backt am Ende unser Brot? Es gibt sehr viele Berufe, die kein Abitur benötigen und mittlerweile doch hauptsächlich mit Abiturienten besetzt werden. Einfach weil die Schere zwischen Abi und dem Rest mittlerweile so stark auseinandergeht, dass es wohl kaum eine andere Wahl dafür gibt. Und dann führt eins zum anderen und die Gymnasien sind überlaufen.

Bildung gehört für mich auf Bundesebene.

Meine Söhne haben bisher kein Interesse an Buchstaben oder Zahlen. Hier kann keiner schreiben oder rechnen und das ist weder gut noch schlecht. Ich halte es schlichtweg für normal.

Dafür sind sie in ihren Bewegungen sehr geschickt. Und über mangelnde Fantasie kann ich auch nicht klagen.

Mittlerweile ist auch der Große nicht mehr schüchtern, aber selbst als er es noch war, war er bei allen anderen Kindern sehr beliebt. Das er JETZT lernt, sich in andere hineinzuversetzten finde ich so ungleich wichtiger als Buchstaben, zahlen oder gar eine andere Sprache.

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Ich hatte gestern ein Gespräch mit einer Nachbarin, die am Montag auf einem Vortrag einer Psychologin war. Der Vortrag war für Grundschuleltern und obwohl meine Nachbarin nichts von Erziehungsratgebern hällt und nur ihrer Freundin zurliebe mitgegangen ist, sagt sie, dass sie diesen Vortrag gerne früher gehört hätte. Ihre Kinder sind in der 4. 6. und 8. Klasse.

Wesentlich war ob zuerst eine Verhaltensstärung da war und dann die Lernstörung dazu kam oder umgekehrt. Bei der Psychologing landen natürlich nur die Härtefällte, aber sie sagte, dass alle Eltern bei der Frage was ihr Kind gut machen könnte nichts mehr einfallen würde. Weil das Schulthema so überhand genommen hat. Und dass die Basis, die das Kind von zu Hause bekommt am Wichtigsten sei. Für die 8 Lernstrategien hatte sie im Vortrag nur 15Minunten.

Dazu kommt, dass ich kaum von 14Jährigen höre, die nicht den totalen Knacks haben und schulisch auch gar nichts mehr bringen. Das macht mir echt Angst. Dabei dachte ich bei so vielen dieser Eltern was für tolle Kinder sie haben (bevor sie in die Pubertät gekommen sind).

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