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Gast aoife

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... als ich das Licht der Welt erblickte.

So richtig losgegangen war es irgendwie noch nicht. Aber es waren die ersten spürbaren Wehen. Und weil der FA zuvor immer schon von einem "sehr reifen Befund" gesprochen hatte und die erste Geburt recht zügig gegangen war, hatte iche in wenig Bedenken, zu lange zu warten.

Also setzte ich mich am 17.01. gegen 14 Uhr 30 in ein Taxi und fuhr zum Kreissaal.

Im CTG waren zwar einigermaßen regelmäßige Wehen, aber der Muttermund war nach Einschätzung der Hebamme dort doch noch sehr viel weniger geburtsbereit als mein FA das geschätzt hatte.

Also ging ich Treppensteigen. Das brachte nichts. Und ich nahm ein schönes heißes Bad. Das brachte zwar auch nichts, aber es war toll. Würd ich ohne Geburt auch jederzeit wieder nehmen:abiggrin:

Die Hebamme redete bei jeder Untersuchung davon, die Fruchtblase zu öffnen. Das wollte ich aber ungern, denn dann hätte ich ja unter Umständen einen KS in Kauf nehmen müssen und uns ein sehr enges Zeitlimit für die Geburt setzen müssen. Das wollte ich nicht. Aber die Hebamme wollte das SEHR gern, das hat man in ihren Augen leuchten gesehen...

Dann ging ich wieder Treppensteigen, inzwischen in Gesellschaft vom BEVA. Irgendwann zwischendurch wurde ich kurz stationär aufgenommen und bekam ein kleines Abendessen.

DIe letzten Kontrollen von CTG und Muttermund sollten gegen 23.45 Uhr im Kreissaal erfolgen. Wenn es dann nicht definitiv losging, sollte ich erst mal schlafen gehen. Und morgens vielleicht sogar erst mal wieder nach Hause - auch ohne Baby :aeek:

Nach ca. 20 min CTG dann die Untersuchung. Und da - upps! - öffnete die Hebamme die Fruchtblase. Das gab zum einen eine wahnsinnige Überschwemmung im Untersuchungsraum, zum anderen gab das Wehen - Holla, die Waldfee! - nur 4 Stück, aber mir blieb im wahrsten SInne des Wortes die Luft weg. WIe ich es unter den 4 Wehen im Arm der Hebamme noch ins Kreiszimmer geschafft hab, weiß ich nicht mehr.

Und sofort, nachdem ich auf dem Bett dort lag, kam die erste Presswehe. DIe Hebamme ging die Ärztin holen und es ging los. Und ich fühlte mich unglaublich kraftlos und motivationslos...

Normalerweise funktioniert das Pressen ja so, dass die Schwangere ihre Beine zum Körper anzieht, den Kopf auf die Brust legt und dann presst.

Bei mir sah das so aus, dass Hebamme und Ärztin sich je eins meiner Beine in die Hüfte stemmten und gegen mich drückten und der BEVA meinen Kopf halten musste.

Immerhin hab ich das Atmen und Pressen dann doch allein geschafft.

Es muss auch recht zügig gegangen sein - schließlich war unser Jack am 18.01. um 0:48 Uhr schon da und sehr empört über diese wüste Rausschmeißaktion.

Ich hatte auch einen großen Dammriss und wurde längere Zeit genäht, wovon ich aber nicht wirklich viel mitbekommen hab.

DIeser Teil der Geburt war im Vergleich zu meiner ersten nicht so schön. Vor allem schäm ich mich, weil plötzlich im entscheidenden Moment gar nichts mehr ging und ich am liebsten die ganze Geburt abgeblasen hätte... :aredface:

Aber was dann kam war viel schöner als bei der ersten Geburt. Über eine Stunde wurde unser Baby bei mir auf dem Bauch gelassen. Ich konnte ihn gleich anlegen, der BEVA hat ein paar Fotos gemacht. Dann wurde der kleine Jack vermessen und ein wenig gesäubert und auch ich konnte mich ein wenig frisch machen und dann ging es auf die Station. Jack blieb die ganze Nacht (naja, von 3.30 Uhr an) bei mir im Bett und schlief sich erst mal aus.

Am morgen wurde ich gleich gefragt, ob ich gehen wolle (ich hatte bei der Anmeldung schon den Wunsch geäußert, ambulant zu entbinden) und als ich das bejahte, haben die Schwestern gleich meinen Vormittag so organisiert, dass ich zum KiA, zur Abschlussuntersuchung bei der Frauenärztin kam und auch sonst alle Formalitäten bis 12 Uhr erledigt waren.

Gegen 10 Uhr kam meine Familie vorbei. Insbesondere der große Bruder hat tapfer noch die 3 Stunden durchgehalten, bis der kleine Jack und ich "entlassungsfähig" waren und dann ging es heim. Unsere Nachsorgehebamme kam schon am gleichen Abend zum ersten Hausbesuch.

Alles in allem ist es also wunderbar gelaufen, alle waren sehr nett und entspannt und haben sich wirklich sehr um uns bemüht. Ich bin auch der Kreissaalhebamme im Nachhinein sehr dankbar, dass sie auf ihre 30 Jahre Erfahrung (die ihr gesagt haben, wenn die FB aufgeht, dann kommt das Baby sofort hinterhergerutscht) und nicht auf mich gehört hat :awink:

Die Entscheidung, nicht länger im KH zu bleiben, war für mich jetzt bei der 2. Entbindung genau so richtig, wie die Entscheidung, damals bei der ersten Geburt die 3 Standarttage zu bleiben.

LG Eva

P.S: Korrekturlesen mach ich morgen

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Ein toller Bericht! Schön, dass es so schnell ging, wo du doch so unmotiviert warst.

Stell dir mal vor, das hätte noch Stunden gedauert *Kopfkino: Eva liegt dort rum und hat keine Lust.* :lol:

Und schön, dass klein Jack direkt so lange bei dir liegen bleiben konnte.

Klingt doch alles sehr gut *Daumen hoch* :asmile:

Ich drücke dich und wünsche euch noch eine tolle Kennenlern- und Kuschelzeit!

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hallo und herzlichen glückwunsch zu eurem kleinen mann. schön, dass du es so toll geschafft hast. habe immer heimlich mitgefiebert, wann es bei dir losgeht. nun kannst du seelenruhig mit dem klainen jack kuscheln - das ist so schön :love:

genießt die tolle zeit! ich wünsche euch für die zukunft alles gute :yes4:

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  • 2 Wochen später...

Vielen Dank für eure Glückwünsche!

Mopsi, der BEVA ist der "Beste Ehemann Von Allen", den hab ich mir bei Kishon "geborgt" :awink:

Ich hab auch den Bericht zu Janis Geburt wiedergefunden - zum Vergleich:

Ich war ja den ganzen Super-Sommer 2006 hindurch hochschwanger, was nicht immer unbedingt nur ein Vergnügen war (das können mir wahrscheinlich alle Sommer- und Herbstmamas hier bestätigen).

Nun, einige Tage vor dem Termin hatte ich schon einen leicht geöffneten Muttermund und immer wieder Wehen. Das ging ganz langsam: erst war der Gebarmutterhals verstrichen, dann MuMu 1 cm, nach dem WE dann 2 cm und schon 10 Tage vor der Geburt hat die Arzthelferin mir für alle Fälle schon mal alles Gute gewünscht...

Also es kündigte sich so langsam an ... Sonntag der 17. war der ET, am Dienstag schickte mein FA mich wegen der Wehen im CTG zur Überprüfung an die gute alte Emma H. Dort wurde CTG geschrieben, US gemacht und alles für okay befunden.

(und wie ich im Nachhinein erfahren sollte auch noch vermessen und zum Glück um ein halbes Kilo zu schwer geschätzt)

Dann bin ich Mittwoch noch mal zum FA. Alles unverändert aber allzeit bereit. Also wieder nach Hause und eifrig weitergeschwitzt.

Am Donnerstag um 17.ooUhr bekam ich die erste Wehe. Das zog ganz schön. 5 min später dann die nächste. Aber durch rumlaufen und veratmen war es gut auszuhalten. Also hab ich brav getan, was man mir im Geburtsvorbereitungskurs beigebracht hat, und eine Stunde gewartet. Dann im Kreissaal angerufen, dass ich seit ner Stunde regelmäßig alle 5 min Wehen habe. Man sagte mir ich solle mich in aller Ruhe auf den Weg machen. Also hab ich den gkB angerufen und gesagt, er soll entweder jetzt nach Hause kommen oder gleich da bleiben und in ner Stunde am Kreissaal erscheinen (er kam erst noch mal nach Hause), hab Brote geschmiert, alles zusammengesucht, was noch nicht eingepackt war und dann kam der BEVA. Er hat uns ein Taxi gerufen und der Fahrer kannte den Weg nicht :(

Naja, nach 10 min Verzögerung durch die Suche kamen wir dann gegen 19.30 Uhr in den Kreissaal. Dort wurde ewig CTG geschrieben, dann untersucht: 3cm. Na toll, das konnte ja ne lange Nacht werden...

Ich wurde Treppensteigen geschickt, habe es aber nur gerade so ein Stockwerk rauf und wieder runter geschafft. Dann kamen die Wehen so rasch aufeinander und waren doch so unangenehm, dass ich lieber wieder in den Kreissaal wollte.

Entgegen aller Empfehlungen von Hebammen etc., mich zu bewegen wollte ich mich nur auf "meine Liege" legen, Augen zu und durch. Da lag ich nun und hab Wehe für Wehe veratmet, Augen zu und der gkB hat meine Hand gehalten. So war es gut für mich. Ich habe während der ganzen Zeit im Kreissaal etwa 20 Wörter (3 Sätze) von mir gegeben. Ich war total entspannt.

Ich hab mir immer gesagt: Jede Wehe bringt mich näher ans Ende der Geburt, die Wehen sind GUT und machen, dass die Geburt vorangeht. Und ich habe sie annehmen können. Das hatte die Hebamme im Geburtsvorbereitungskurs gesagt und wir Teilnehmerinnen haben sie alle für bescheuert gehalten. Schmerzen annehmen - so ein Unsinn. Aber es geht.

Irgendwann hat sich bei einer Wehe alles in meinem Unterleib verkrampft. Ich kann es nicht besser beschreiben, so fühlte es sich an. Ich sagte das der Hebamme, die meinte, Wehen wären nun mal so. Das war sehr unangenehm. Und weil der Muttermund eine Stunde vorher erst 3cm war, bat ich nun doch um Schmerzmittel wegen dieser komischen Verkrampfungen.

Die Hebamme wollte mich erst noch mal untersuchen. Am Ende meinte sie, sie würde nun die Fruchtblase eröffnen und ich fragte noch mal nach dem Schmerzmittel.

Die Hebamme meinte nur "Schmerzmittel? Sie haben doch schon Presswehen! Bis das wirkt, ist das Kind schon da. Aber sie können schon mal vorsichtig ein wenig mitpressen."

Und das war's! Nur dadurch, dass ich meinen Bauch mit anspannte bei den Wehen, wurde die Verkrampfung erträglicher.

Eine Ärztin kam und legte mir einen Zugang. Die Hebamme legte mich auf die Seite (warum, erfuhr ich erst später aus dem Mutterpass: Jani hatte sich auf seinem Weg falsch gedreht und lag im sog. "tiefen Querstand") und dann musste ich pressen. Es ging dann irgendwie sehr schnell und plötzlich war er da, lag auf der Liege und die Hebamme streichelte ihm über den Rücken und saugte mehrmals ab.

Jani hatte viel Fruchtwasser verschluckt, und begann erst nach - wie es mir schien - einer halben Ewigkeit zu schreien. Und dann legten sie ihn mir in den Arm. Unser kleiner Brüllbär schimpfte und zeterte kräftig.

Die Nachgeburt ließ lange auf sich warten. Ich blutete ziemlich stark. Und als sie dann da war, war sie leider unvollständig. Ich wurde bald nach nebenan in den OP gebracht und kletterte irgendwie auf diesen blöden Stuhl. Da lag ich nun allein, nur im OP-Hemd und zitterte. Ich hab so gefroren wie noch nie in meinem Leben. Zum Glück kam bald die Anästhesistin und lies mich einschlafen.

Als ich wieder aufwachte, war ich allein mit dem BEVA im Kreiszimmer. Unseren kleinen Spatz hatte man auf die Säuglingsstation gebracht. Ich machte mir große Sorgen. Er hatte doch erst so spät angefangen zu atmen... und sie hatten ihn so oft abgesaugt...

Es muss in der Nacht die Hölle los gewesen sein. Die Hebamme kam drei mal kurz sehr gehetzt herein und schaute nach mir. Einmal sagte sie dabei, dass gkeich die dritte Not-Sectio in dieser Nacht gemacht werden würde. Und dann wurde ich ziemlich bald auf die Station gebracht, weil das Kreizimmer gebracht wurde.

Jani sah ich erst am nächsten Morgen wieder. Es ging ihm so weit gut. Er musste hin und wieder heftig würgen, weil er viel Fruchtwasser geschluckt hatte und er fiepte ganz komisch. Ich glaube, er hat die ganze Nacht sehr allein im Säuglingszimmer gelegen. (Bei nur 2 Schwestern und geschätzten 8 Neuzugängen in der Nacht kein Wunder).

Er hat die ersten Tage gar nicht gebrüllt. Vielleicht, weil er dachte, dass das eh nichts bringt. Und er mag nicht einschlafen. Vielleicht weil er Angst hat, wieder allein zu sein, wenn er aufwacht... Ich frage mich bis heute, warum sie ihn nicht eimfach bei seinem Papa lassen konnten...

LG Eva

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